Das Yale Linus Smart Lock L2 und das Smart Keypad 2 Fingerprint öffnen die Haustüre automatisch und per Fingerabdruck. Wir haben das smarte Türschloss und praktische Zusatzgerät mit Fingerabdrucksensor getestet.
Mit dem Yale Linus Smart Lock L2 und dem Smart Keypad 2 Fingerprint stellt der Hersteller Yale zwei neue Produkte für sein Smart Lock-System vor. Das Linus Smart Lock L2 ist ein hochwertiges, robustes Schloss mit WLAN-Integration und vielen smarten Funktionen. Es lässt sich einfach nachrüsten und bietet eine zuverlässige Absicherung für Haus- und Wohnungstüren. Das Smart Keypad 2 Fingerprint ist ein optionales Zubehör, das die Bedienung des Smart Locks noch komfortabler macht. Es ermöglicht die Entriegelung der Tür per Fingerabdruck oder Code. Wir haben beide Geräte getestet.
Das Yale Linus Smart Lock L2 macht einen hochwertigen und robusten Eindruck. Das Gehäuse besteht komplett aus Metall und ist in Schwarz oder Silber erhältlich. Mit einem Gewicht von 662 g ist es zwar etwas schwer, wirkt dadurch aber auch stabil und langlebig. Die Verarbeitung ist tadellos, alle Teile sind sauber gefertigt und fügen sich passgenau ineinander.
Etwas klobig und wuchtig kommt das Smart Lock aber schon daher. Mit Abmessungen von 51,7 × 146,2 × 45,75 mm ist es deutlich größer als die meisten anderen smarten Türschlösser. Zumindest ist es aber ein ganzes Stück schlanker als sein Vorgänger.
Auch das Smart Keypad 2 Fingerprint ist verhältnismäßig groß und erinnert bezüglich seiner Form und Größe etwas an eine Computermaus. Das schwarze Gehäuse aus ABS-Kunststoff misst 69 × 122 × 19 mm und wirkt hochwertig. Der Vorgänger, das Yale Smart Keypad, war dagegen deutlich schlanker, bot aber auch deutlich weniger Funktionen. Die Verarbeitung ist auch hier tadellos. Dank der Schutzklasse IP55 ist das Keypad zudem staub- und spritzwasserfest. Praktisch ist die Beleuchtung des Tastenfelds, die sich bei Annäherung automatisch aktiviert.
Die Montage des Yale Linus Smart Lock L2 ist einfacher, als man zunächst denkt. Ein Austausch des vorhandenen Schließzylinders ist nicht nötig, das smarte Schloss wird einfach über den eingesteckten Schlüssel gestülpt und bewegt diesen über einen Motor. Im Lieferumfang sind Schrauben und ein Klebepad enthalten, sodass man die Wahl zwischen einer festen Verschraubung oder einer Klebeverbindung hat.
Die digitale App-Anleitung erklärt die Installation Schritt für Schritt, allerdings hakt es hier an manchen Stellen etwas. Einige Anweisungen sind nicht ganz eindeutig, sodass Laien eventuell etwas länger für die Montage benötigen. Die meisten sollten aber in 20 bis 30 Minuten mit allem fertig sein.
Die Installation des Smart Keypad 2 Fingerprint geht ebenfalls leicht von der Hand. Auch hier liegen Schrauben und ein Klebepad bei, um das Gerät entweder fest zu verschrauben oder wieder rückstandslos entfernen zu können. Das Keypad wird einfach neben der Tür auf der Außenseite montiert und die Batterien eingesetzt – fertig. Dabei funkt das Keypad 2 zuverlässig über Bluetooth mit dem Schloss, auch wenn etwa eine Wand oder ein Mensch im Weg sind. Beim Vorgänger gab es zuweilen Verbindungsprobleme.
Die Verbindung zum Smartphone erfolgt per Bluetooth 5.3 oder WLAN, sodass das Schloss auch aus der Ferne gesteuert werden kann. Beim Vorgänger war für die WLAN-Verbindung noch eine zusätzliche Bridge erforderlich. Zur Absicherung setzt Yale auf eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung und 2-Faktor-Authentifizierung.
Das Smart Lock ist kompatibel zu Google Home, Alexa und SmartThings und lässt sich so in bestehende Smart Home-Systeme integrieren. Zum Testzeitpunkt fehlten uns allerdings noch die Unterstützung von Matter und HomeKit. Diese soll aber laut Yale bald per Firmware-Update nachgereicht werden.
Das Yale Smart Keypad 2 Fingerprint kann viel. Da ist zunächst der Fingerabdrucksensor, der laut Yale bis zu zehn verschiedene Fingerabdrücke speichern kann. Allerdings finden wir in der App keine Option, einem Nutzer mehrere Finger zuzuweisen. Das mag an der zuweilen etwas unübersichtlichen App liegen. Vielleicht stellen wir uns aber auch nur an. Der Scanner erkennt den Fingerabdruck zuverlässig, vergleichbar mit einem Smartphone. Feuchte Finger sind okay, bei nassen Fingern verweigert der Fingerabdruckscanner des Keypad 2 seine Arbeit.
Insgesamt arbeitet der Fingerabdruckscanner sehr zuverlässig. Im Testzeitraum von etwa drei Wochen öffnete er die Tür stets nach zwei bis drei Sekunden nach dem Berühren des Scanners.
Zusätzlich lassen sich vier- bis achtstellige Zugangscodes vergeben. Die Eingabe über das Touchfeld ist zuverlässig – auch bei nassen Fingern – und wird jeweils mit einem auf Wunsch abstellbaren Ton quittiert.
Praktisch: Auf dem Schloss sitzt ein großer physischer Knopf, der das elektrische Schloss sperrt. Gleiches fehlt am Yale Linus L2. Hier muss der Käufer mechanisch an Knauf drehen. Die Kommunikation mit dem Smart Lock erfolgt per Bluetooth 5.3. Eine direkte WLAN-Anbindung fehlt, diese wird aber über das Linus L2 erreicht.
Über die Yale Home App für Android und iOS lässt sich das Linus Smart Lock L2 dank integriertem WLAN bequem aus der Ferne steuern und konfigurieren. Die App bietet zahlreiche Funktionen wie Auto-Unlock, Geofencing und Smart Alerts. So kann das Schloss automatisch öffnen, wenn man sich dem Zuhause nähert, oder Warnungen senden, wenn die Tür nicht abgesperrt ist. Auto-Unlock funktioniert bei uns in etwa 80 Prozent aller Fälle. Das ist gut, könnte aber noch besser sein.
Individuell lassen sich auch Zutrittsrechte vergeben. So kann man Familienmitgliedern dauerhaften Zugang gewähren und Gästen einen zeitlich begrenzten. Bis zu 100 Personen können in der App hinterlegt werden.
Das Yale Smart Keypad 2 Fingerprint wird ebenfalls über die Yale Home App eingerichtet und verwaltet. Hier lässt sich der Fingerabdruck des einzelnen Nutzers und die Zugangscodes hinterlegen. Jede Öffnung per Fingerprint oder Code wird in einem Aktivitätsprotokoll festgehalten. Eine Echtzeitbenachrichtigung informiert auf Wunsch, wenn jemand die Tür per Keypad öffnet.
Im Alltag macht das Yale Linus Smart Lock L2 eine gute Figur. Das Schloss arbeitet zuverlässig und entsperrt die Tür bei bestehender Verbindung zum Smartphone sofort.
Verglichen mit vielen anderen smarten Schlössern arbeitet das Linus leiser und schneller. Der Motor ist sehr kräftig und bewegt auch schwergängige Schlösser problemlos. Toll ist der NFC-Dot, der als Ersatz für den klassischen Haustürschlüssel dient. Einfach das Smartphone dranhalten und die Tür öffnet sich. Das ist perfekt, wenn man das Handy mal nicht zur Hand hat. Noch besser wäre ein aktiver NFC-Spot etwa am Keypad 2 gewesen, an den man eine NFC-Karte hält, welche dann das Schloss entsperrt.
Auch das Verwalten von Zutrittsberechtigungen klappt prima. Per App lassen sich individuelle Zugänge für Familienmitglieder oder Gäste vergeben und auch wieder entziehen. Das ist etwa praktisch, wenn die Kinder ihren Schlüssel vergessen haben oder die Reinigungskraft Zugang zur Wohnung benötigt. Bis zu 100 Nutzer lassen sich so bequem verwalten.
Der integrierte Akku bietet laut Hersteller eine Laufzeit von bis zu sechs Monaten und wird nach seiner Entnahme per USB-C-Buchse geladen. In der Praxis hängt die Laufzeit stark von der Nutzungsintensität ab. In unserem Fall hält der Akku bei einer geschätzt zehnmal pro Tag genutzten Tür knapp vier Monate. Positiv: Im Gegensatz zu Modellen mit Batterien entfallen die laufenden Kosten für den Batteriewechsel. Dafür ist das Schloss während des Akkuladens nicht nutzbar.
Das Smart Keypad 2 Fingerprint verwendet vier handelsübliche AAA-Batterien. Diese sollten laut Yale für rund ein halbes Jahr reichen. Eine Warnmeldung in der App informiert rechtzeitig, wenn die Batterien zur Neige gehen.
Das Yale Linus Smart Lock L2 ist ein gelungenes smartes Türschloss. Die hochwertige Verarbeitung, der starke Akku und die vielen Funktionen rechtfertigen den hohen Preis. Die Montage gelingt einfach, die Konnektivität ist vorbildlich. Einzig die teils verwirrende App, das nicht immer funktionierende Auto-Unlock und das insgesamt zu massive Gerät trüben den guten Eindruck leicht.
Mit dem Smart Keypad 2 Fingerprint bietet Yale eine sinnvolle Erweiterung für alle, die nicht ständig das Smartphone zücken wollen. Der Fingerabdrucksensor arbeitet zuverlässig und extrem schnell, die Zifferncodes sind eine praktische Alternative. Wenn Yale noch die Batterie durch einen Akku ersetzt, am Design feilt, eine WLAN-Anbindung spendiert und den Preis senkt, wäre das Keypad perfekt.
Insgesamt bekommt man mit dem Yale Linus Smart Lock L2 ein richtig gutes, smartes Komplett-System für die Haustür. Wenn einen der hohe Preis nicht abschreckt, macht man mit dem Kauf kaum etwas falsch.
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