Zendure Hub 2000
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Techstage aktiv und dort etwa für Drohnen, Balkonkraftwerke, Laser und zahlreiche China-Gadgets zuständig.
Mit einem Stromspeicher kann ein Balkonkraftwerk über die Nutzungszeit einen höheren Gewinn als ohne Batterie erzielen. Wir zeigen die besten Solarspeicher für BKW von Anker, Alpha ESS, Ecoflow, Oukitel, Zendure & Co. sowie Alternativen.
Kleine Photovoltaik-Anlagen für Garten und Balkon, die sogenannten Balkonkraftwerke (Ratgeber), locken mit überschaubaren Anschaffungskosten und geringer Bürokratie. Eine Anmeldung im Marktstammdatenregister reicht aus. Eine separate Anmeldung der Mini-PV-Anlage beim Netzbetreiber ist dank des Solarpakets I nicht mehr notwendig.
Im Unterschied zu einer großen Photovoltaik-Anlage muss der produzierte Strom bei der Plug-and-play-Variante direkt verbraucht werden – eine Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz gibt es in der Regel nicht. Um möglichst viel Strom zu sparen, muss man den Strom in dem Moment umsetzen, in dem er produziert wird. Überschüssige Energie geht sonst kostenlos an den Energieanbieter.
Das ist zeitlich aber oft nicht möglich, da Verbraucher wie Herd, Ofen, Waschmaschine und Trockner in der Regel erst abends und zu Feierabend eingeschaltet werden – nicht aber zur Mittagszeit, wenn der Stromertrag am höchsten ist. In der Praxis verschenkt man so tagsüber Strom, den man in den Abend- und Nachtstunden teuer bezahlen muss.
Einen Ausweg versprechen Balkonkraftwerke mit Stromspeicher. Immer mehr Hersteller bieten optionale Speicher und Nachrüstlösungen für kleine Photovoltaik-Anlagen an. In diesem Artikel zeigen wir, welche Speicherlösungen in den Praxistests am besten abschneiden und welche Alternativen es gibt.
Eine Auswahl empfehlenswerter Modelle zeigt unsere Top 10: Das beste Balkonkraftwerk – Solaranlagen mit 800 Watt im Test.
Anker zeigt mit der Solix Solarbank 2 Pro, wie ein Balkonkraftwerk mit Speicher aussehen muss. Im Test gefallen uns die einfache Installation, die Flexibilität dank vier MPPTs und das Anker Smart Meter.
Unser neuer Testsieger ist der neue Balkonkraftwerk-Speicher Anker Solarbank 2 Pro E1600, der viele Verbesserungen gegenüber dem ersten Modell mitbringt. So sind jetzt insgesamt vier MPPT (Maximum Power Point Tracker) an Bord, an die man problemlos vier Panels einzeln anschließen kann, ohne dass Leistung bei Teilverschattung verloren geht. Insgesamt vertragen die vier Eingänge eine Solarleistung von 2400 Watt. Hinzu kommt eine Notstromsteckdose direkt am Gerät und die Möglichkeit, die Einspeisung per Smart Meter, dynamisch an den tatsächlichen Strombedarf anzupassen, was häufig auch als Nulleinspeisung (Ratgeber) bezeichnet wird. Anker unterstützt dabei nicht nur den eigenen Smart Meter, sondern mit dem neuesten Update auch Shelly 3EM und Shelly Pro 3EM. Auch die optionale Akkuerweiterung auf insgesamt 9,6 kW und das aufgeräumte Design überzeugen. Der Preis ist mittlerweile auf rund 900 Euro (Preisvergleich) gesunken. Ein zusätzlicher Erweiterungsakku kostet im Amazon-Shop von Anker 699 Euro, das Anker Smart Meter gibt es ab 84 Euro. Spannend sind hier die zahlreichen erhältlichen Sets. So gibt es die Solarbank 2 Pro + 1x Erweiterungsakku + 4x Solar-Panel bifazial mit je 440 Wp (1760 Wp) + Halterung für 1869 Euro. Es lohnt sich außerdem bei Fachhändlern wie Priwatt und Yuma vorbeizuschauen. Dort gibt es die Bundles mit gutem Service und häufig zum besten Preis.
Die Anker-App zur Steuerung und zur Kontrolle der Leistung kann mit übersichtlichem Aufbau und intuitiver Bedienung punkten. Die Installation der Balkon-Solaranlage inklusive des Speichersystems hat im Test schnell und einfach funktioniert. Smart-Home-Anwender können dank einer Integration den Stromspeicher auch über Home Assistant steuern. Allerdings basiert diese auf der Cloud des Herstellers. Eine lokale API, die ohne Cloudzwang auskommt, gibt es nicht und ist auch nicht in Planung.
Das Solarflow Hyper 2000 kann den tatsächlichen Stromverbrauch des Hauses messen, theoretisch bis zu 23 kWh speichern und ist dabei einfach aufzubauen und zu betreiben. Ist hier wirklich alles top?
Zendure bietet mit dem Solarflow Hyper 2000 ein All-in-one-System, was mit vielen Funktionen und einfacher Bedienung punktet. Es bietet einen integrierten Hybrid-Wechselrichter, hohe Leistung, bedarfsgerechte Stromeinspeisung anhand des Verbrauchs (Smart Meter wie Shelly Pro 3EM) und die Möglichkeit, den Speicher auf Basis dynamischer Stromtarife auch aus dem Netz zu laden. Zudem lassen sich bis zu drei Zendure Hyper 2000 zu einem Cluster verbinden, was die Kapazität auf bis zu 23 kWh erhöht.
Das System besteht letztlich aus zwei Hauptkomponenten: der Steuereinheit Hyper 2000 und mindestens einem Akku vom Typ AB1000 mit 920 Wh oder AB2000 mit 1960 Wh. Der Aufbau des Zendure Hyper 2000 ist enorm einfach und in unter 5 Minuten erledigt. Nachdem der Hyper-Wechselrichter auf den Akku aufgesetzt wurde, müssen nur noch die Solarmodule verbunden und der Schuko-Stecker in die Steckdose gesteckt werden. Mit ein wenig Aufwand lassen sich Zendure-Speicher auch in Home Assistant einbinden. Grundlage hierfür ist die Veröffentlichung einer API durch Zendure. Diese basiert allerdings noch auf deren Cloud. Eine lokale API ist aber in Arbeit. Bis es so weit ist, kann man dieser Anleitung folgen und Zendure-Speicher in Home Assistant integrieren.
Mit dem AIO 2400 bietet Zendure ein aufgeräumtes Speichersystem für Balkonkraftwerke zum einfachen Nachrüsten. Wir haben getestet, wie gut sich der schicke Solar-Akku in der Praxis schlägt.
Das zweite Speichersystem von Zendure, das AIO 2400, war lange der mit Abstand schönste Speicher für Balkonkraftwerke. Da das Zendure AIO 2400 keinen integrierten Wechselrichter bietet, wird ein solcher benötigt. Damit ist die Variante ideal als Nachrüst-Speicher für ein bestehendes Balkonkraftwerk geeignet. Der Speicher ermöglicht in Kombination mit dem Smart Meter Shelly Pro 3EM eine Stromeinspeisung auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs, wodurch im Idealfall kein Strom verschenkt wird.
Wem die bis zu 1560 Watt an Solarleistung und die 2,4 kWh Kapazität nicht ausreichen, der kann auch zwei der AIO-Systeme verbinden und so Kapazität und Eingangsleistung verdoppeln – ein zweiter Wechselrichter ist dann nicht nötig. Bei Stromausfällen hilft aber auch dieser Zendure-Akku nichts. Wird der Netzstrom abgeschaltet, kommt man nicht mehr an die zuvor erzeugte Energie. Auch das Laden des Speichers über günstige dynamische Stromtarife ist anders als beim Hyper 2000 nicht vorgesehen.
Den Zendure AIO 2400 mit 2,4 kWh gibt es ab knapp 750 Euro (Preisvergleich), womit das System mittlerweile zu einem der günstigeren Stromspeicher für Balkonkraftwerke gehört. Beim Hersteller sind noch rund 999 Euro fällig. Das Bundle mit Wechselrichter zwei starren Solarpanels mit je 420 Wp (840 Wp) gibt es aktuell für 1398 Euro. Im Set mit sechs flexiblen Solarpanels (1260 Wp) und Wechselrichter sind 1996 Euro fällig.
Letztlich kommt es hier, wie auch beim Balkonkraftwerk selbst, auf die individuellen Bedürfnisse und die örtlichen Gegebenheiten an. Geht es um einfache Inbetriebnahme, überschaubare Investitionskosten trotz maximaler Kostenersparnis, ist die Anker Solarbank 2 Pro E1600 unser Testsieger. Neben hoher Eingangsleistung dank vier MPPTs und einer integrierten Notstromsteckdose erlaubt das Modell mithilfe eines Smart Meters eine dynamische Einspeisung. Dynamisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Speicher die Einspeiseleistung anhand der realen Verbrauchswerte anpasst. Natürlich funktioniert das nur bis 800 Watt, denn mehr darf ein Balkonkraftwerk/Speicher nicht ins Stromnetz einspeisen. Für die sogenannte Nulleinspeisung (Ratgeber) unterstützt Anker dabei nicht nur den eigenen Smart Meter, sondern mit dem neuesten Update auch Shelly 3EM und Shelly Pro 3EM.
Anker zeigt mit der Solix Solarbank 2 Pro, wie ein Balkonkraftwerk mit Speicher aussehen muss. Im Test gefallen uns die einfache Installation, die Flexibilität dank vier MPPTs und das Anker Smart Meter.
Anker zeigt mit der Solix Solarbank 2 Pro, wie ein Balkonkraftwerk mit Speicher aussehen muss. Im Test gefallen uns die einfache Installation, die Flexibilität dank vier MPPTs und das Anker Smart Meter.
Anker war Anfang 2023 mit der Anker Solix Solarbank (Testbericht) eines der ersten Unternehmen, welches eine Speicherlösung für Balkonkraftwerke auf dem Markt zeigte. Damals gefiel uns besonders das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis, die damals schon einfache Installation und die gute App. Allerdings zeigte die Solarbank auch Schwächen. So schwankte die Einspeiseleistung, eine dynamische Einspeisung war nicht möglich und Anker baute nur ein einziges MPPT-Modul ein. Diese Schwächen will Anker mit der Solarbank 2 Pro nun beseitigen. Dabei ist sie zum Verkaufsstart nicht teurer als die Solarbank 1. Ob dieses Vorhaben gelingt, zeigt der Praxistest.
Die besten Speicherlösungen für das BKW zeigen wir hier: Top 10: Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Die Anker Solix Solarbank 2 Pro ist nach wie vor groß und über 20 kg schwer. Damit übertrifft sie ihren Vorgänger, was wenig verwunderlich ist, baut Anker hier doch einige zusätzlichen Funktionen ein. So kommt der Balkonkraftwerkspeicher etwa mit einer kleinen integrierten Heizung. Laut Anker soll so das Laden selbst bei Temperaturen von bis zu -20 Grad Celsius noch möglich sein. Für die Heizung muss der Akku jedoch eine gewisse Grundladung haben – gerade im Winter, wenn manchmal kaum Sonne scheint, vielleicht nicht immer der Fall. Im Sommer sollen Temperaturen bis zu 55 Grad Celsius kein Problem darstellen. Steht die nach IP54 zertifizierte und damit regendichte Anker Solix Solarbank 2 Pro im Schatten, ist man auf der sicheren Seite.
Die Erweiterungsakkus sind etwas kleiner. Die beiden Komponenten verbinden sich kabellos – bequem und ordentlich. Zur Kopplung nimmt man die Schutzkappen von beiden Elementen und stellt sie übereinander – fertig. Grundeionheit und Zusatzakkus haben eine Kapazität von 1,6 kWh, unser Set also 3,2 kWh. Unterstützt werden maximal fünf Erweiterungsmodule, was zusammen mit der Solarbank zu einer ordentlichen Gesamtkapazität von 9,6 kWh führt.
Die Installation der Solarbank 2 Pro selbst ist simpel, was an auch der Integration des Wechselrichters liegt. Der Käufer steckt einfach per Kabel ein bis vier Solarmodule in den Balkonkraftwerkspeicher und verbindet mit einem weiteren Kabel die Solarbank 2 Pro mit einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose. Dabei müssen die maximal vier Solarmodule mit jeweils bis zu 600 W Peak-Leistung nicht zusammenpassen, die Anker-Lösung erkennt sie dank vier MPPT-Modulen – egal, wie viel Leistung sie abgeben und von welchem Hersteller sie sind. Zwar lassen sich auch bei anderen Wechselrichtern mehr PV-Module anstecken, bei Verschattung eines Panels bricht die Leistung dann aber ein. Das ist nicht nur ein massiver Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell, sondern auch gegenüber der Konkurrenz.
Einmal angeschlossen und eingeschaltet, findet die Anker-App die Solix Solarbank 2 Pro sofort per Bluetooth-Verbindung. Über die App bindet man sie dann ins heimische WLAN ein und schon kann es losgehen.
Von Haus aus speist die Solarbank 2 Pro 200 Watt ein. Erzeugen die Panels mehr, geht der Überschuss in den LiFePO4-Akku. Scheint die Sonne nicht stark genug, liefert der Akku die Differenz, um die 200 W zu erreichen. Das konnte die erste Solarbank nicht – deren Akku konnte nicht gleichzeitig laden und entladen. Das führte bei uns im Test zu einer Abwertung. Jetzt kann der Nutzer tageweise und sogar stundenweise in der App festlegen, wann wie viel Watt eingespeist werden. Übrigens soll der Akku laut Anker nach 6000 Ladezyklen noch mindestens 70 % seiner ursprünglichen Kapazität haben. Darauf gibt der Hersteller satte 10 Jahre Garantie.
Nun ist es im Alltag meist so, dass die tatsächlich benötigte Energie in einem Haushalt stark schwankt. Während die Grundlast bei vielleicht 200 W bis 400 W liegt, kann sie in der Spitze dank Verbrauchern wie Toaster, Fön, Backofen und Wasserkocher mehrere Tausend Watt betragen, von denen ein Balkonkraftwerk aus regulatorischen Gründen aber nur maximal 800 W ausgleichen darf.
Dank eines optional erhältlichen Smart Meters kann die Solarbank 2 Pro ihre Einspeisung dynamisch und somit bedarfsgerecht steuern. Dieses Smart Meter muss allerdings von einem Elektrotechniker in die Unterverteilung (Stromzähler) des Hauses installiert werden. Dort erfasst es, wann es einen Mehrbedarf gibt und informiert die Solarbank, damit sie diesen innerhalb von wenigen Sekunden ausgleicht und entsprechend mehr Strom ins Haus liefert.
Etwas Vergleichbares können auch etwa die Speicherlösung Zendure Solarflow (Testbericht) und Ecoflow Powerstream (Testbericht). Sie sind allerdings auch zu Shelly kompatibel und nicht auf eine herstellereigne Lösung beschränkt. Hier zeigt sich auch gleich der vielleicht größte Kritikpunkt an der Solarbank 2 Pro: Sie ist ein geschlossenes System und kann nicht in bestehende Smart-Home-Systeme integriert werden.
Grundsätzlich gilt: Balkonkraftwerke mit Speicher amortisieren sich langsamer als BKWs ohne Speicher. Das liegt primär an den zwar massiv gefallenen, aber nach wie vor hohen Preisen von Akkus. Trotzdem, sobald sie sich amortisiert haben, steigern sie die jährliche Ersparnis. Balkonkraftwerke ohne Speicher sind viel günstiger, die Einsparung ist aber ebenfalls geringer. So gibt es inzwischen ein Balkonkraftwerk mit 830 Wp Modulleistung und einem 800-W-Wechselrichter bereits ab 294 Euro. Anker selbst gibt für seine Solarbank 2 Pro mit vier 500-W-Panels eine jährliche Ersparnis von 900 Euro an. Das halten wir für zu hochgegriffen, realistisch sind es wohl eher 400 Euro – bei guter Ausrichtung der Panels. Wie hoch die Ersparnis tatsächlich ist, hängt von vielen individuellen Faktoren wie Ausrichtung der Paneele, Wetter und Strompreis ab.
Wer sich eingehend mit der Kosten-Nutzen-Rechnung beschäftigen will, dem empfehlen wir unseren Beitrag Preise im Sinkflug: Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher so günstig wie nie.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Trotz der vielen Verbesserungen kommt die Solarbank 2 Pro zum gleichen Startpreis wie die erste Anker Solix Solarbank (Testbericht). Sie kostet direkt bei Anker 1099 Euro. Der Straßenpreis liegt aktuell bei 900 bis 1000 Euro (Preisvergleich). Neben der Pro-Version verkauft Anker auch die Solarbank 2 Plus zu einer UVP von 999 Euro, der Straßenpreis unterbietet die UVP derzeit noch nicht. Die kleine Solarbank 2 Plus hat nur zwei Anschlüsse für Panels und entsprechend auch nur zwei MPPT-Module. Außerdem verzichtet sie auf die Steckdose. Ein zusätzlicher Erweiterungsakku kostet im Amazon-Shop von Anker 699 Euro. Das Anker Smart Meter kostete 84 Euro.
Wie immer bietet Anker die Solix Solarbank 2 Pro auch im Bundle mit Solarpaneelen an. Hier drei Beispiele, noch mehr Bundles gibt’s auf der Website von Anker Solix.
Es lohnt sich zudem, bei Priwatt und Yuma vorbeizuschauen. Dort gibt es die Bundles mit gutem Service und häufig zum besten Preis.
Die Anker Solix Solarbank 2 Pro ist fast perfekt. Auch wenn wir ganz genau hinschauen, fallen uns einfach keine großen Schwächen auf. Ja, das System ist geschlossen und nicht wie die Speicherlösung Zendure Solarflow (Testbericht) zu Shelly kompatibel. Auch muss man für die neue Solarbank tief in die Tasche greifen, da gibt es bei vergleichbarer Akkukapazität günstigere Alternativen.
Doch die Solarbank 2 Pro bietet auch mehr als die Konkurrenz. So ist uns keine Speicherlösung bekannt, an die wir vier Solar-Panels mit insgesamt maximal 2400 W anschließen können und diesen jeweils ein eigenes MLLT-Modul zur Leistungsoptimierung zur Seite steht. Die eigene Schuko-Steckdose mit 1000 W Leistung kann bei einem Stromausfall sehr praktisch sein. Auch, dass die Solarbank 2 Pro dank integriertem Wechselrichter und entsprechend weniger Kabelsalat sehr aufgeräumt wirkt und innerhalb von wenigen Minuten installiert ist, ist ein echtes Plus. Zudem lässt sie sich über ein modulares Stecksystem von 1,6 kWh auf 9,6 kWh erweitern. Sie ist regensicher und kann dank Heizung im Winter draußen bleiben.
Das Ganze rundet das Anker Smart Meter ab. Dieses hängt am Stromkasten, übermittelt sekundengenau den tatsächlich umgesetzten und entsprechend benötigten Strom an den Balkonkraftwerk-Speicher. Sehr sinnvoll und voraussichtlich Bestandteil vieler zukünftiger Speicherlösungen für das BKW.
Mehr Hintergrundwissen zum Thema vermittelt unser Ratgeber Balkonkraftwerk mit und ohne Speicher ab 119 Euro: Amortisiert sich in 3 Jahren. Wann sich Anlagen mit 600-Watt-Wechselrichter lohnen, erklären wir im Artikel Balkonkraftwerk kaufen: Abverkauf bei 600 Watt oder auf 800 Watt warten? Wer sich statt eines Balkonkraftwerks eine Insel-Solaranlage anschaffen will, der sollte sich unseren Ratgeber Stromversorgung für Schrebergarten & Co. ansehen. Möglichkeiten zum Speichern produzierter Energie aus der Sonne zeigt unsere Top 8: Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Mobile Solargeneratoren und Stromspeicher zeigen wir in unserer Bestenliste der Powerstations. Bei der Einschätzung der Grundlast und beim Erkennen von Energiefressern helfen Smarte Zwischenstecker und Energiemessgeräte (Ratgeber). Weiteres Einsparpotenzial zeigt unser Artikel Strom, Gas & Geld sparen: Die 10 besten Tipps von Balkonkraftwerk bis Smart Home.
Das Solarflow Hyper 2000 kann den tatsächlichen Stromverbrauch des Hauses messen, theoretisch bis zu 23 kWh speichern und ist dabei einfach aufzubauen und zu betreiben. Ist hier wirklich alles top?
Das Solarflow Hyper 2000 kann den tatsächlichen Stromverbrauch des Hauses messen, theoretisch bis zu 23 kWh speichern und ist dabei einfach aufzubauen und zu betreiben. Ist hier wirklich alles top?
Zendure hat auf der diesjährigen PV-Messe Intersolar München das Solarflow Hyper 2000 vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein All-in-one-System, was mit vielen Funktionen und einfacher Bedienung punktet. Es bietet einen integrierten Hybrid-Wechselrichter, hohe Leistung, intelligente Stromerfassung und die Möglichkeit, den Speicher auch aus dem Netz zu laden. Zudem lassen sich bis zu drei Zendure Hyper 2000 zu einem Cluster verbinden, was die Kapazität auf bis zu 23 kWh erhöht. Zendure setzt beim neuen System auf die gleiche Akkutechnik, die auch beim Zendure Solarflow und Zendure Hub 2000 zum Einsatz kommt, sodass die Komponenten teilweise untereinander kompatibel sind. Wir erklären im Test, wie gut das neue System, das auch zusammen mit flexiblen PV-Modulen direkt als komplettes Balkonkraftwerk mit Speicher gekauft werden kann, tatsächlich ist.
Das hier getestete Balkonkraftwerk mit 2x Hyper 2000 (Hybrid-Inverter), 2x AB2000 (Akkus mit je knapp 2 kWh) und 8x flexiblen PV-Panels (210 W) kostet derzeit beim Hersteller stolze 3293 Euro plus 671 Euro für einen zweiten Hyper 2000 (zusammen 3964 Euro). 1196 Euro davon entfallen aber schon auf die flexiblen Solarpanele, sodass der Preis für Speicher und Wechselrichter bei 2768 liegt. Wir erklären im Test, ob man weiter sparen kann.
Das Design des Hybrid-Wechselrichters Zendure Hyper 2000 passt nahtlos in die bestehende Produktlinie des Herstellers. Im Gegensatz zu vorher wird nun nicht mehr ein getrenntes PV-Hub und ein externer Wechselrichter benötigt. Das Gerät wird einfach auf die Batterien von Zendure aufgesteckt und ist sowohl mit den bekannten AB1000- als auch mit den AB2000-Akkus kompatibel. Verbindungskabel werden so nicht benötigt, was dem kompletten System einen extrem cleanen und hochwertigen Eindruck verleiht.
Das Gehäuse des Hybrid-Wechselrichters Hyper 2000 besteht aus schwarzgrauem Aluminium und ist exzellent verarbeitet. Die Oberseite weist Aluminiumkühlrippen auf, die für den nötigen Wärmeabtransport sorgen. Auf der Rückseite befinden sich Stromanschluss ans Hausnetz sowie vier Eingänge für Solarmodule. Vorne gibt es zudem ein LED-Band, das in verschiedenen Farben leuchten und blinken kann und so etwa den Ladezustand oder Fehler meldet. Da mehrere Speicher übereinander gestapelt werden und so eine kippgefährliche Höhe erreichen können, legt der Hersteller sowohl Verbindungsklemmen der Komponenten untereinander als auch Halterungen zur Befestigung an der Wand bei.
Das Zendure Hyper 2000 ermöglicht den Anschluss von bis zu vier Solarmodulen mit einer Leistung von je 550 W, was insgesamt 2200 W Modulleistung ergibt. Im Solarpaket wurde allerdings eine Obergrenze von maximal 2000 W festgeschrieben, wodurch eine legale Nutzung eingeschränkt sein könnte. Jeder Doppeleingang wird von einem MPP-Tracker verwaltet, sodass die Modulpaare unterschiedlich ausgerichtet werden können, um die maximale Stromausbeute zu erzielen.
Das System kann 1600 W an das angeschlossene Akkusystem leiten oder bis zu 1200 W direkt in das Hausnetz einspeisen. Auch das ist mehr, als der Gesetzgeber in Deutschland vorsieht. Der sieht eine maximale Einspeisung ins Hausnetz von 800 W vor. Neu ist die Möglichkeit, den Akku direkt über die Steckdose zu laden, wobei die Ladeleistung von 30 bis 1200 W stufenlos einstellbar ist. Die genannten 1600 W werden dann im Zusammenspiel mit den angeschlossenen PV-Modulen erreicht.
Das Hyper 2000 kann bis zu vier Akkus des Typs AB1000 oder AB2000 verwalten, was eine maximale Speicherkapazität von 7680 Wh ermöglicht. In Verbindung mit drei Zendure Hyper 2000 und je vier AB2000 Akkus kann somit eine Gesamtkapazität auf 23 kWh gesteigert werden. Untereinander kommunizieren die drei "Akkutürme" dann per kabellosem Zenlink. Das geschieht über die Stromleitung und ohne Internetverbindung. Dieses Cluster ermöglicht einen erweiterten MPPT (maximum Power Point Tacker) von 1800 W (statt 1200 W) bis 5400 W und kann Solaranlagen von 2400 W bis 7200 W nutzen, um die Stromerzeugung zu maximieren.
Das System ist IP65-zertifiziert und kann theoretisch ganzjährig im Freien betrieben werden, sollte aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Wir empfehlen ohnehin die Aufstellung in einem geschützten Bereich wie Keller oder Garage und Carport.
Der Aufbau des Zendure Hyper 2000 ist enorm einfach und in unter 5 Minuten erledigt. Nachdem der Hyper-Wechselrichter auf den Akku aufgesetzt wurde, müssen nur noch die Solarmodule verbunden und der Schuko-Stecker in die Steckdose gesteckt werden. Während des laufenden Betriebs dürfen nach Herstellerangabe keine Solarpanele angeschlossen werden.
Anschließend ist das System sofort einsatzbereit, die früheren Komponenten PV Hub und Wechselrichter sind nun im Hyper 2000 vereint. Auf der Frontseite befindet sich eine LED-Leiste, die über verschiedene Betriebsmodi informiert, sowie der einzige Taster des Systems, der mehrere Funktionen bietet: kurzes Drücken zeigt den Akkustatus an, 2 Sekunden Drücken schaltet das Gerät ein, 3 Sekunden Drücken aktiviert die Wi-Fi/Bluetooth-Suche, 5 Sekunden Drücken schaltet das Gerät aus, und 10 Sekunden Drücken setzt das System zurück. Hier hätten wir uns definitiv ein kleines Display mit Knöpfen oder gleich einen kleinen Touchscreen gewünscht. Denn wenn alles klappt, reichen die LED-Anzeigen und der Knopf aus. Bei Problemen oder Unsicherheit bezüglich des Status der Anlage dürften Nutzer mit den zahlreichen Farb- und Blinkkodierungen sowie der Mehrfachbelegung des einzigen Knopfes schnell überfordert sein.
Für den Betrieb des Zendure Hyper 2000 wird die Zendure App für Android oder iOS benötigt. Nach der Installation und der Erstellung eines kostenlosen Nutzerkontos ist das Gerät in wenigen Minuten konfiguriert. Die App bietet ähnliche Funktionen wie die für den Zendure Solarflow (Testbericht) oder Zendure AIO (Testbericht), hat jedoch eine dunklere, etwas modernere Optik. Zu Beginn wird der Nutzer allerdings gleich von einem Fehler überrascht. Nach der Festlegung des Standort-Landes soll der neue Besitzer die maximale Einspeiseleistung festlegen. Dabei ist auch eine Wahl höher als 800 W erlaubt. Wer hier 1200 W einstellt, wird mit dem Hinweis konfrontiert, dass das die maximal erlaubte Einspeisung UM 800 Watt übersteigt – tatsächlich übersteigt sie die erlaubten 800 Watt aber "nur" um 400 Watt. Eine Kleinigkeit.
Der Rest ist weitgehend fehlerfrei, wenn auch nicht immer besonders eindeutig benannt. Die Startseite informiert über Solarleistung, Ladeleistung und Netzeinspeisung. Neu ist die Anzeige des Netzbezugs, da das Zendure Hyper auch über das Stromnetz geladen werden kann. In den Einstellungen können Firmware-Updates durchgeführt und Netzwerkeinstellungen angepasst werden. Gerade beim ersten Start mussten wir satte 6 Updates für Akkus, Hyper 2000 und Untersysteme machen. Die Ladegrenzen des Akkus darf zwischen 5 und 100 Prozent festgelegt und ebenfalls die Leistung, die in das Hausnetz eingespeist oder aus dem Netz bezogen werden soll. Dabei verlangt die normalerweise beiliegende Anleitung zu den Akkus, dass sie einmal auf 100 Prozent und anschließend wieder komplett entladen werden sollen – letzteres geht nur in der App gar nicht.
Im Betrieb gibt es drei Energiepläne, die der Nutzer wählen darf: Terminvereinbarung, Intelligent und Strompreis. Etwas ungeschickt: Auf der Hauptseite werden diese drei Modi im Betrieb Terminmodus, Smart-Modus und Markt-Modus genannt – verwirrend. Im Terminmodus darf der Nutzer bestimmte Zeitintervalle und Uhrzeiten definieren, in denen eine anpassbare Strommenge ans Haus abgegeben oder in den Akku geleitet werden soll. Der eigentlich spannendste Modus ist der Smart-Modus, mit dem theoretisch eine Nulleinspeisung erreicht werden kann. Dafür verbindet sich der Hyper 2000 kabellos mit einem Shelly Pro 3EM. Der misst alle drei Phasen des Hauses und ermittelt so den exakten Stromverbrauch, was zumindest in der Theorie einen vollständigen Eigenverbrauch der generierten Solarenergie erlaubt. Leider konnten wir diesen Modus wegen einer Besonderheit unseres Test-Stromkastens noch nicht ausprobieren, wir reichen das an dieser Stelle nach. Wichtig: Der Shelly muss auf die Hutschiene im Stromkasten installiert werden, das setzt wegen der Gefahr eines tödlichen Stromschlags die Installation durch einen Elektriker voraus! Alternativ unterstützt der Hyper 2000 auch weiterhin die Verwendung von Shelly-Zwischensteckern, um den tatsächlichen Stromverbrauch einzelner Geräte ermitteln zu können. Das halten wir aber nur bedingt für sinnvoll – entweder ganz oder gar nicht!
Der Strompreismodus ist besonders für Nutzer von dynamischen Stromtarifen interessant. Er ermöglicht es, den Akku abhängig vom aktuellen Strompreis automatisiert über das Stromnetz zu laden. Bei Erreichen einer bestimmten Preisschwelle kann festgelegt werden, ob der Akku geladen oder entladen werden und ob zusätzlich eine Benachrichtigung auf das Smartphone geschickt werden soll. So kann der Akku beispielsweise in den Nachtstunden mit günstigem Strom geladen und in den Hochpreisphasen wieder in das Hausnetz eingespeist werden. Die Strompreisdaten bezieht Zendure von Nord Pool, Europas führender Strombörse.
Das Problem dabei: Die Preisangaben von Nord Pool und dem Anbieter des Testhaushalts, Tibber, unterschieden sich im Test dramatisch. Lag der von Nord Pool genannte Preis zwischen 13 und 14 Uhr an einem Samstag etwa bei 0 Cent und in der Stunde darauf bei -1 Cent, lag der tatsächlich bezahlte Strompreis laut Tibber bei (gerundet) 15 und 14 Cent – ein eklatanter Unterschied. Das mag am Unterschied Netto- (Nord Pool) zu Bruttopreis inklusive Netzkosten etc. liegen, ist aber dennoch verwirrend für den Normalnutzer. Hier sollte Zendure schnellstmöglich die Einbindung anderer Preisquellen ermöglichen, denn der Nutzer hat nichts davon, Strom in dem Glauben in den Akku zu laden, dass er kostenlos ist, wenn er eigentlich bei 15 Cent liegt!
Und noch ein Problem gibt es. Denn Zendure erlaubt dem Hyper 2000 immer nur, entweder Strom ins Haus oder den Akku abzugeben oder Strom vom Netzbetreiber zu beziehen. Wer etwa bei besonders niedrigem Strompreis Strom einkaufen und den Akku füllen will, bezieht in dieser Zeit keinerlei Strom mehr fürs Haus – auch nicht von den Solar-Panels. Dafür fehlt schlicht eine genauere Aufteilung in der App. Denn der Strom "vom Dach" wird dann ebenfalls immer zu 100 Prozent in den Akku geladen.
Im Testbetrieb wurde das Balkonkraftwerk Zendure Hyper 2000 mit verschiedenen Akkukonfigurationen und Solarpanels betrieben. So verwendeten wir einerseits die 8 mitgelieferten flexiblen Solarmodule mit je 210 W, die zeitweise auf zwei Hyper 2000 mit je einem AB2000-Akku und später per Y-Kabel auf nur ein Hyper 2000-Wechselrichter und 2 Akkus aufgeteilt waren. Auch "normale" Panels haben wir an einen Hyper 2000 angeschlossen – bifazial und einfach. Probleme gab es dabei nicht, die Verbindung der Hybrid-Wechselrichter per Zenlink klappte problemlos und auch die Verbindung zur App klappte fast immer direkt.
Allerdings wurden eingestellte Energiepläne häufig nicht zeitnah geschaltet oder bei Änderungen nicht angepasst. Abhilfe hat bei uns (ohne angeschlossenes Shelly-Smartmeter) anfangs manchmal ein kurzer Wechsel in den Intelligenten Smartmodus geschaffen, der ohne das Smartmeter gar nicht funktionieren kann, aber für ein direktes Zurücksetzen aller Live-Messdaten führte. Der anschließende Wechsel zwischen Termin- und Preissteuerung klappte dann jedes Mal direkt. Später gelabg das auf diesem Weg leider nicht mehr. Ob es sich nur um falsche Darstellung oder tatsächliche fehlerhafte Umsetzung handelt, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Hier muss Zendure auf jeden Fall noch mal nachbessern.
Ansonsten gilt: Läuft das System, ist alles spitze. Wer wie wir anfangs (selbst verursachte) Probleme damit hat, steht unter Umständen allerdings vor einer lustig blinken Disco – hier wäre ein einfaches Display oder gar ein Touchscreen deutlich hilfreicher. Letzterer würde zudem auch eine rudimentäre Bedienung direkt am Hyper 2000 erlaube, ohne dass das Smartphone zur Hand sein muss.
Ansonsten ist die Bedienung kinderleicht und die Darstellung des Energieflusses klar und ansprechend. So sieht jeder auf den ersten Blick, ob und wie viel Strom er gerade produziert und was damit geschieht. Wir haben dennoch wie bereits weiter oben beschrieben etwas tiefergehende Einstellungen vermisst, etwa, wohin der Strom zuerst gehen soll und ob bei Netzbezug Strom vom Dach trotzdem direkt ins Haus gehen soll.
Die Frage nach der Amortisation des Zendure Hyper 2000 ist schwierig, denn das hängt von deutlich mehr Faktoren als bei einem einfachen BKW ohne Speicher oder gar Nulleinspeisung ab. Gegen eine schnelle Amortisation spricht der hohe Preis der Hyper-2000-Komponenten. Mit einem Preis von 989 Euro für das Hyper 2000 und einen AB1000 Akku müssen etliche Kilowattstunden Strom eingespart werden, bevor man in die Gewinnzone kommt.
Wer ein großzügig dimensioniertes Balkonkraftwerk mit vier Solarmodulen besitzt und den Smart CT-Modus verwendet, spart theoretisch mehrere hundert kWh pro Jahr. Geht man etwa von 600 kWh bei einem Preis von 25 Cent, sparen Besitzer 150 Euro jährlich ein, bei 35 Cent sind es schon 210 Euro. Im genannten Beispiel wäre das System dann bereits nach rund 5 Jahren (plus Solarmodule) abbezahlt und danach begänne die Gewinnzone. Der Hersteller verspricht 10 Jahre Garantie und 15 Jahre Lebensdauer.
Wer wie wir im Test an einem guten Tag 11 kWh "einfängt" und auch nutzt, kommt natürlich auf ganz andere Werte. Punktuell sind dann nämlich Stromeinsparungen von fast 100 Prozent drin – vorausgesetzt, dass der Akku groß genug ist, die Verbindung zum Shelly schnell und fehlerfrei läuft und das Wetter perfekt.
Am günstigsten sind zum Testzeitpunkt die Early-Bird-Angebote direkt beim Hersteller. So verlangt Zendure für den eigentlichen Hybrid-Wechselrichter Hyper 2000 und eine Akku AB1000 989 Euro. Soll es stattdessen der doppelt so starke AB2000-Akku sein, liegt das reguläre Angebot bei 1398 Euro. Ein AB2000 kostet einzeln 699 Euro. Wer aktuell auf die Angebote für den Blackfriday klickt, bekommt das Set mit zwei zusätzlichen bifazialen Solarmodulen mit je 435 Wp und einem Shelly Pro 3EM zum Sonderpreis von 1318 Euro.
Unten zeigen wir nicht nur die einzelnen Komponenten des Hyper-2000-BKW, sondern auch alternative Panels und Pakete.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent pro kWh sichern. Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Das Zendure Solarflow Hyper 2000 ist ein beeindruckendes balkonkraftwerk-System mit Speicher. Etwas seltsam ist die Bezeichnung: Hyper 2000 heißt eigentlich nur der Hybrid-Wechselrichter, allerdings verwenden Hersteller und Internet diese Bezeichnung auch synonym für eine komplette Speicherlösung.
So oder so sprechen für das System einfacher Aufbau, tolle Benutzerführung in der App, hohe Lade- und Entladeleistung, Möglichkeit der Netzladung und die kompakten Abmessungen. Gerade im Verbund mit einem Smartmeter von Shelly verschenken Eigentümer so kaum noc Strom - wie gut das wirklich funktioniert, müssen wir leider nachreichen. Doch auch der Rest funktioniert bereits prächtig und wer grob den Verbrauch seines Haushalts kennt, kann schon so einfach und praktisch eine Menge Strom sparen. Ob eine Erweiterung auf rund 23 kWh Speicher und 5400 W Solarleistung tatsächlich sinnvoll und in Deutschland überhaupt als Plug & Play-BKW erlaubt ist, sei einmal dahingestellt.
Die vielen Features und Erweiterungsmöglichkeiten haben natürlich ihren Preis und der ist allein wegen des Speichers zwangsläufig höher als bei BKWs ohne. Hinzu kommen einige fehlende Möglichkeiten in der App sowie einige kleine Fehler wie die (scheinbar?) nicht funktionierende Umschaltung zwischen Energiesparplänen. Wenn Zendure das noch erweitert und behebt, ist das Hyper-2000-System unschlagbar.
Alternativen zum Hyper 2000 gibt es – sie sehen allerdings meistens deutlich weniger hochwertig aus. Am besten passt hier noch die Konkurrenz aus eigenem Hause:
Weitere Speicherlösungen zeigen wir in unserer Top 10: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk. Die besten bisher von uns getesteten Mini-PV-Anlagen zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke.
Mit dem AIO 2400 bietet Zendure ein aufgeräumtes Speichersystem für Balkonkraftwerke zum einfachen Nachrüsten. Wir haben getestet, wie gut sich der schicke Solar-Akku in der Praxis schlägt.
Mit dem AIO 2400 bietet Zendure ein aufgeräumtes Speichersystem für Balkonkraftwerke zum einfachen Nachrüsten. Wir haben getestet, wie gut sich der schicke Solar-Akku in der Praxis schlägt.
Ende 2022 waren bereits knapp 750.000 Balkonkraftwerke in Deutschland aktiv, mehr als in jedem anderen europäischen Land. Kein Wunder, denn es gibt wenig bis keine Bürokratie, man benötigt für die Installation keinen Elektriker und kann sofort Geld sparen – bei einer überschaubaren Investition. Wann sich das Balkonkraftwerk rechnet, hängt stark von den Rahmenbedingungen ab. Das sind etwa die Leistung und Ausrichtung der PV-Panels. Aber auch die Tatsache, ob man den selbst erzeugten Strom auch zum Zeitpunkt seiner Erzeugung verbraucht, hat einen großen Einfluss.
Balkonkraftwerke dürfen aktuell in Deutschland maximal 600 Watt einspeisen. Eine Anhebung auf 800 Watt soll aber kommen. Den Ertrags-Peak erreichen die Systeme zur Mittagszeit. Wer aber weniger verbraucht, als er erzeugt, verschenkt die Energie an den Netzbetreiber. Eine Einspeisevergütung ist beim Balkonkraftwerk leider meist nicht möglichen. Im besten Fall sollte man also mittags viel Strom verbrauchen, um nichts zu verschenken. Doch so ein Verbrauchsverhalten steht im Gegensatz zum typischen Tagesablauf von Berufstätigen, die erst abends nach Hause kommen.
Um diesem Widerspruch zu begegnen, wäre es praktisch, wenn man die tagsüber erzeugte Energie speichern könnte, um sie abends und nachts zu verbrauchen. Unsere Top 4: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk zeigt, dass es hier schon einige interessante Ansätze gibt. In der Regel setzten die Hersteller aber auf proprietäre Systeme. Das will Zendure mit dem AIO 2400 für 1343 Euro besser machen. Diese Lösung ist zu praktisch jedem Balkonkraftwerk kompatibel. Die bisher besten Systeme zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von besonders leicht bis besonders stark.
Das Zendure AIO 2400 hat uns während des Tests voll überzeugt. Abgesehen von der zuverlässigen Grundfunktion, punktet der Speicher mit folgenden Punkten:
Das AIO 2400 von Zendure kommt sehr ordentlich und sicher verpackt bei uns an. Nach dem Auspacken staunen wir nicht schlecht – der rund 43 × 68 cm große und lediglich 20 cm tiefe Speicher (inklusive Standfuß) sieht in seinem Metallgehäuse mit den vertikal verlaufenden Kühlrippen sehr hochwertig, modern und schick aus. Zudem ist das System dank IP65-Zertifizierung ausdrücklich für die Verwendung im Freien geeignet – komplizierte Maßnahmen gegen Feuchtigkeit und Dämmarbeiten kann man sich hier getrost sparen. Die integrierte Heizeinheit arbeitet bis zu Temperaturen von minus 20 Grad Celsius automatisch.
Das System verwendet Lithium-Eisenphosphat-Akkuzellen (LiFePO4) mit einer Kapazität von 2400 Wattstunden (Wh) und einer von Zendure angegebenen Lebensdauer von 8000 Zyklen bei einer Restkapazität von 70 Prozent.
Neben dem AIO-Speicher werden noch einige MC4-Verlängerungskabel, eine Abdeckung und zwei Halterungen mitgeliefert. Je nach Wunsch kann man den Speicher an der Wand montieren oder auf dem Boden abstellen.
Um das System zu nutzen, werden zusätzliche Solarpanels und ein Balkonkraftwerk-Wechselrichter benötigt. Neben dem AIO-Speichersystem hat uns der Hersteller deshalb noch vier seiner flexiblen 210-Watt-Solarpanels (Preisvergleich) und einen Hoymiles HMS800-2T (Preisvergleich) zur Verfügung gestellt. Den WLAN-Wechselrichter mit 800 Watt hatten wir im Test des Yuma-Balkonkraftwerks (Testbericht) ausgiebig vorgestellt.
Da das System als Nachrüstlösung für bestehende Mini-PV-Anlagen gedacht ist, funktioniert es aber auch mit anderen PV-Panels und sehr vielen anderen Wechselrichtern. Zendure verspricht eine Kompatibilität zu rund 99 Prozent der wichtigen Mikrowechselrichter-Marken wie Hoymiles, Deve, Apsystems, NEP, Enphase und Tsun.
Das AIO 2400 verfügt über zwei interne MPPTs. Das erste MPPT verträgt eine Eingangsleistung von 440 bis 520 Watt, das zweite Modul schafft sogar eine Eingangsleistung von 880 bis 1040 Watt. In Summe ist hier eine Gesamtleistung von 1320 bis 1560 Watt pro AIO2400 möglich. Die Leerlaufspannung (Voc) der Solarpanels muss jeweils niedriger als 60 Volt sein. Der Strom an MPPT1 darf 16A und am MPPT2 28A nicht überschreiten. Für den Anschluss werden Standard-MC4-Steckverbinder verwendet.
Bei hohem Energieverbrauch wäre auch der Anschluss einer zweiten AIO-Einheit möglich. Diese bräuchte dann keinen zusätzlichen Wechselrichter und man könnte zusätzliche bis zu 1560 Watt an Solarleistung und die doppelte Kapazität nutzen.
Aufbau und Inbetriebnahme des AIO 2400 sind denkbar einfach und innerhalb weniger Minuten erledigt – ein bestehendes Balkonkraftwerk vorausgesetzt. Wer zusätzlich erst die Panels aufhängen/aufstellen muss, benötigt natürlich etwas mehr Zeit. Für unseren Testaufbau nutzen wir sowohl die mitgelieferten flexiblen Module als auch klassische starre Module. Um uns den Test nicht zu einfach zu machen, setzten wir außerdem den neuen, mitgelieferten Wechselrichter ein – dieser ist also bislang nicht konfiguriert, was bei Hoymiles nicht ganz ohne Hindernisse funktioniert.
Nach dem Auspacken entscheiden wir uns gegen eine Montage an der Hauswand und schrauben zunächst den massiven Standfuß zusammen. Hier wird der AIO 2400 einfach eingehängt. Anschließend wird der Wechselrichter auf der Rückseite montiert. Das funktioniert mithilfe zweier Rändelschrauben, deren Abstand nicht fest vorgegeben ist. So passen also auch andere Mikrowechselrichter und nicht nur der für den Test mitgelieferte HMS800-2T.
Jetzt verbinden wir noch die MC4-Anschlüsse des Wechselrichters mit den entsprechenden Ports des AIO 2400 und montieren die Metallabdeckung. Es folgen der Anschluss der PV-Panels und die Verbindung mit dem Hausstromnetz.
Das Konfigurieren des AIO 2400 gestaltet sich ebenso einfach wie der Zusammenbau der Hardware. Der aus unserer Sicht positivste Punkt gleich vorweg: Die Steuerung des Systems funktioniert allein mithilfe der Zendure-App. Auf eine zusätzliche App für den Wechselrichter können wir hier ganz verzichten – zumindest, wenn sich der noch im Auslieferungszustand befindet. Wer ein bestehendes Balkonkraftwerk mit 800-Watt-Wechselrichter nachrüstet, sollte diesen zur Verwendung mit dem AIO 2400 wieder auf maximal 800 Watt stellen – aktuell sollte er auf 600 Watt begrenzt sein.
In der App von Zendure koppeln wir den AIO 2400 und stellen ein, wie viel Watt Leistung der Mikrowechselrichter erlaubt – in unserem Fall 800 Watt. Jetzt stellen wir ein, wie viel Leistung ins Hausnetz eingespeist werden soll – hier stellen wir als Obergrenze die aktuell gültigen 600 Watt ein.
Neben der Möglichkeit einen fixen Leistungswert einzuspeisen, erlaubt die App auch eine zeitliche Steuerung der Einspeiseleistung und eine bedarfsgesteuerte Einspeisung. Letzteres funktioniert mittels smarter Steckdosen wie der Shelly Plug S (Top 10: Smarte Steckdosen), welche mit der Zendure-App gekoppelt werden. Jetzt können wir die WLAN-Dosen nicht nur per Zendure-App ein- und ausschalten, sondern auch deren Leistungsbedarf ermitteln und die Einspeisung des BKW-Speichers entsprechend regulieren.
Die Kenndaten für die Solarleistung, die Einspeisung und den Ladezustand des Akkus werden in der App übersichtlich und ohne großen Zeitversatz dargestellt. Neben der Einspeisung können wir hier auch die Ladung begrenzen, eine Reserveladung hinterlegen oder die Beleuchtung des AIO 2400 ändern. Zwar gefällt uns die modern grüne Beleuchtung gut, allerdings ist uns das Licht zu auffällig. Wir reduzieren deshalb die Leuchtkraft und ändern die Farbe auf Rot. Wer will, kann die Helligkeit auch voll aufdrehen, auf weiße Beleuchtung setzen und das AIO 2400 etwa als Wegleuchte einsetzen – hell genug wäre es.
Die Höhe der Einsparung durch das Speichersystem hängt in der Praxis von Faktoren, wie dem Aufstellort, der Ausrichtung und Leistung der Panels ab. Daneben spielt auch der eigene Verbrauch und eine effektive Einspeisung eine Rolle. Wer das System einfach nur bei maximaler Leistung einspeisen lässt, spart deutlich weniger als jemand mit genauem Zeitplan oder bedarfsgerechter Steuerung per WLAN-Steckdose.
Zendure gibt in seiner Modellrechnung an, dass man mit einem Balkonkraftwerk und einer Solarleistung von 1500 Watt Peak (Wp) rund 292 Euro im Jahr einsparen würde. Durch die Verwendung des Zwischenspeichers und eine bedarfsgesteuerte Einspeisung würde sich der Ertrag basierend auf einen Stromtarif von 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) mehr als verdoppeln und auf über 640 Euro ansteigen. In der Realität halten wir diese Berechnung zwar für leicht überzogen, eine massive Steigerung wäre aber definitiv möglich.
Die UVP des AIO 2400 von Zendure liegt bei satten 1799 Euro. Mittlerweile ist der Preis beim Hersteller auf aktuell 999 Euro gesunken. Das Bundle mit Wechselrichter zwei starren Solarpanels mit je 420 Wp (840 Wp) gibt es aktuell für 1398 Euro. Im Set mit sechs flexiblen Solarpanels (1260 Wp) und Wechselrichter sind 1996 Euro fällig.
Wer noch kein Balkonkraftwerk besitzt und lieber auf stabile Glas-PV-Panels setzt, der sollte sich den Speicher von Zendure etwa beim Fachhändler Yuma besorgen. Hier gibt es das AIO 2400 in Zukunft zusammen mit klassischen oder bifazialen Solarmodulen samt Halterung für Flachdach, Garten, Balkon oder Fassade.
Alternativen zum AIO 2400 gibt es – sie sehen allerdings allesamt nicht annähernd so aufgeräumt und sexy aus! Los geht es mit der Konkurrenz aus dem eigenen Haus: Dem Balkonkraftwerkspeicher Zendure Solarflow (Testbericht) im Zusammenspiel mit dem Akku AB2000, welcher ebenfalls für die Installation im Freien geeignet ist. Weitere Speicherlösungen zeigen wir in unserer Top 4: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk. Die besten bisher von uns getesteten Mini-PV-Anlagen zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von besonders leicht bis besonders stark.
Der Preis des AIO 2400 ist mit 1343 Euro zwar stolz, das Speichersystem ist allerdings auch perfekt durchdacht und zudem ein schicker Blickfang. Wer seinen BKW-Speicher im Freien aufstellen will und Wert auf ein ästhetisches Erscheinungsbild legt, findet derzeit kaum Alternativen zur All-in-One-Lösung von Zendure. Alternativen funktionieren meist nur Indoor und wirken durch die Einzelkomponenten und deren Verkabelung eher wie eine Bastellösung.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent pro kWh sichern. Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Der Maxxisun Maxxicharge 5.0 bietet nicht nur viel Speicher, sondern auch eine Lösung für das Problem der unvergüteten Einspeisung bei Balkonkraftwerken. Wir haben den Speicher getestet und zeigen, wo seine Stärken und Schwächen liegen.
Der Maxxisun Maxxicharge 5.0 bietet nicht nur viel Speicher, sondern auch eine Lösung für das Problem der unvergüteten Einspeisung bei Balkonkraftwerken. Wir haben den Speicher getestet und zeigen, wo seine Stärken und Schwächen liegen.
Beim (BKW)-Speicher Maxxicharge 5.0 des jungen Leipziger Unternehmens Maxxisun steht Modularität und Erweiterbarkeit im Fokus. Das Modell lässt sich von einem kleinen Balkonkraftwerk-Speicher mit 1,5 kWh Speicher bis hin zu einer ausgewachsenen PV-Anlage mit über 80 kWh Speicherkapazität und 48 kWp Leistung aufrüsten. Die größte Einzelvariante, der Maxxicharge 5.0, ermöglicht allein schon den Anschluss von mehreren PV-Modulen mit einer Gesamtleistung von 3000 Watt, verteilt auf drei Strings.
In unserem Test haben wir diese stärkste Variante mit 5,3 kWh Speicher (Maxxicharge 5.0) genauer unter die Lupe genommen. Diese punktet neben der großen Kapazität mit bis zu 6000 Ladezyklen und einer Lebensdauer von 25 Jahren. Wir haben den Alleskönner auf Herz und Nieren geprüft.
Der Maxxicharge 5.0 ist der größte Einzelspeicher aus dem Angebot von Maxxisun. Der würfelförmige Koloss misst rund 40 x 36 x 38 Zentimeter und wiegt knapp über 50 KG. Die Speicher sind gegen Staub und Strahlwasser resistent, sollten aber dennoch vor Witterung geschützt werden. Die Daten aller drei Speichervarianten sieht man hier auf einen Blick:
Maxxicharge 1.5 | Maxxicharge 3.0 | Maxxicharge 5.0 | |
---|---|---|---|
Kapazität in Wh | 1536 | 3072 | 5376 |
Lebensdauer/Zyklen | 20 Jahre/ 4000 Zyklen | 20 Jahre/ 4000 Zyklen | 25 Jahre/ 6000 Zyklen |
max. PV-Leistung in Wp | 1000 | 2000 | 3000 |
Preis in Euro | 1196 | 1799 | 2879 |
Ein einfaches Balkonkraftwerk besteht aus Mikro-Wechselrichter und PV-Modulen. Bisweilen kommt noch Speicher hinzu. Die besten Speichersysteme fürs BKW haben wir in dieser Bestenliste zusammengefasst.
Das Maxxicharge-System ist da deutlich umfangreicher und besteht aus fünf wesentlichen Bausteinen: Central Control Unit (CCU), Mikro-Wechselrichter, Smart Meter, PV-Module und dem eigentlichen Speicher. Die CCU dient dem Namen entsprechend als zentrale Steuereinheit. Sie koordiniert das Zusammenspiel des Wechselrichters mit PV-Modulen und Speicher. Der Wechselrichter wandelt den Strom vom Gleichstrom der PV-Module in Wechselstrom fürs Haus um. Der Maxxicharge-Speicher bunkert Sonnenstrom und gibt ihn auf Geheiß von CCU und Smart Meter wieder in den Haushalt ab. Der Speicher selbst ist in drei unterschiedlichen Ausführungen mit 1,53 bis 5,37 kWh Kapazität erhältlich, wobei wir das leistungsstärkste Modell getestet haben.
Der aktuelle Stromverbrauch wird (nahezu) in Echtzeit an das Control Center des Stromspeichers übermittelt, um die versehentliche Abgabe von Überschüssen zu vermeiden. So wird auch eine sogenannte Nulleinspeisung möglich, bei der kein Strom unnütz ins Heimnetz eingespeist und dadurch verschenkt wird. Andere Anbieter erlauben nur die Einspeisung eines konstanten Watt-Wertes oder bieten Strommesssteckdosen an, die dann an bestimmten elektronischen Geräten angebracht werden müssen. Genau und vollumfänglich ist das aber nicht. Hier hat das Angebot von Maxxisun die Nase vorn, da der Stromspeicher mithilfe des Powerfox-Poweropti-Leseknopfs oder eines Shelly-Smart-Meters den tatsächlichen Verbrauch am Stromzähler misst und die Einspeiseleistung dementsprechend anpasst.
Auf der IFA 2024 hat Anbieter Maxxisun ein aktualisiertes Maxxicharge-System V2 vorgestellt. Dabei sind dann CCU und Wechselrichter in einem Gerät vereint und werden oben auf den Speicher aufgesetzt. Das spart den Kabelsalat, den es bei der derzeitigen Installation noch gibt, und vereinfacht den Aufbau. Ähnlich macht das auch Zendure mit dem BKW-Speicher Hyper 2000 (Testbericht). Das neue System von Maxxisun soll 2025 auf den Markt kommen.
Mit über 50 kg Gewicht ist der Maxxicharge 5.0 definitiv kein Leichtgewicht. Das gilt auch für die über 2 m² großen PV-Module, sofern man das Komplettset von Maxxisun kauft. Der Aufbau sollte daher am besten zu zweit erfolgen, das erleichtert die Installation. Das hochwertige Aluminiumgehäuse von Speicher und CCU macht einen stabilen und langlebigen Eindruck. Durch die lüfterlose Bauweise arbeitet der Speicher angenehm leise, allerdings produziert er unter Volllast viel Abwärme, die über die rückseitigen Kühlrippen abgegeben wird. Ein gut belüfteter Aufstellort und Abstand zur Wand sind daher wichtig. Falls es im Winter zu kalt wird, ist in den Speicher eine Heizung eingebaut, die den Betrieb auch bei Temperaturen bis -20 Grad ermöglichen soll. Sie springt ab 0 Grad an und verbraucht etwa 30 Watt. Ein geschützter, ausreichend warmer Aufstellort ist nicht nur wegen dieses Stromverbrauchs angeraten, sondern auch, um die Lebenserwartung des Akkus zu verbessern.
Ist alles an Ort und Stelle und sind Vorarbeiten wie Aufstellung/Befestigung der PV-Module etc. abgeschlossen, geht es an die nächsten Schritte. Unserem Set, das es so auch direkt bei Maxxisun zu kaufen gibt, lagen übrigens alle nötigen Kabel (Solarkabel mit MC4-Stecker, Verbindung von Maxxicharge und CCU, Y-Steckverbinder, kurze Verbindungskabel mit MC4) bei. Außerdem beinhaltet es passende 500-Watt-PV-Module sowie den Hoymiles HMS 1800 4T als Mikro-Wechselrichter samt DTU-Lite zum Einstellen des Wechselrichters. Die PV-Module aus dem Set sind übrigens auf über 2 m² Flächenmaß gewachsten und über 2,1 Meter lang, dank entsprechender Anpassung dürfen allerdings inzwischen auch solche Module auf dem Dach und nicht nur im Garten verwendet werden. Wegen des gestiegenen Gewichts sind aber auch hier zwei Personen bei der Installation hilfreich.
Da die Maxxicharge-Speicher in den unterschiedlichen Ausführungen ein, zwei und in der größten hier getesteten Ausführung drei MC4-Anschluss-Paare haben, müssen die zu verwendenden Module zuvor in sogenannte Strings zusammengeschlossen werden. Jeder String sollte dabei aus gleichen PV-Modulen bestehen. Grund: Die Gesamtspannung pro String muss innerhalb von 58,5 und 138 Volt, die Stromstärke bei maximal 60 Ampere liegen und die Strings dürfen nur eine Differenz von 5 Prozent haben. Die geringe Differenz liegt darin begründet, dass Maxxisun nicht je einen MPPT (Maximum Power Point Tracker) pro String verwendet, sondern einen Multitracker für alle drei.
Bei der Mindestspannung handelt es sich um die "Arbeitsspannung" der Solarmodule und für die Maximalspannung gilt die "Leerlaufspannung", die in den Produktdatenblättern der Module hinterlegt sind. In den meisten Fällen dürfte jeder String also aus zwei PV-Modulen bestehen, die in Reihe geschaltet werden. Ausnahmen sind besonders schwache (etwa flexible) Module, bei denen es auch mehr Module sein können. Informationen zum Anschluss der PV-Module von Maxxisun finden sich hier.
Nun wird es komplizierter. Zuerst wird das Verbindungskabel zwischen Speicher und CCU an den Speicher angeschlossen und der Speicher über den kleinen Druckknopf auf der Rückseite angeschaltet. Dann wird die Verbindung zur CCU hergestellt, die nun dank des Stroms aus dem Speicher hochfährt. Dieser Vorgang wird durch das grüne Leuchten des Knopfes auf der Vorderseite der CCU bestätigt. Nachdem die mitgelieferte WLAN-Antenne angeschraubt wurde, geht es jetzt an die Einbindung des Maxxicharge-Systems ins eigene WLAN-Netz.
Das geschieht per Smartphone, indem man sich damit in das von der CCU ausgesendete WLAN-Netz eingeklinkt, das mit "MAXXI-" beginnt. Dadurch wird im Browser auf dem Handy eine Seite aufgerufen, auf der man die Einrichtung unter anderem durch das Festlegen des Heimnetzwerkes fortsetzt. Das klappt ausschließlich, wenn es sich dabei um ein 2,4-GHz-Netz handelt. Ist das geschehen, verschwindet das Maxxi-WLAN-Netz und konstantes grünes Leuchten der CCU zeigt die erfolgreiche Verbindung. Außerdem muss noch das Smart Meter mit dem Maxxicharge gekoppelt werden. Powerfox Poweropti, Shelly 3EM oder 3EM Pro müssen dafür korrekt in der jeweiligen App installiert und ins heimische WLAN-Netz gebracht werden. Dabei muss es sich um das gleiche WLAN-Netz handeln, in das auch der maxxicharge eingebunden ist. Anschließend werden sie anhand der IP-Adresse der Geräte in der Maxxisun-App mit dem Speicher verbunden. Die IP erhält man in den WLAN-Informationen seines WLAN-Routers.
Anschließend werden die PV-Strings an den Speicher angeschlossen sowie der Wechselrichter mit der CCU verbunden. Dabei werden die Anschlüsse für vier PV-Module am Hoymiles HMS 1800 4T mittel mitgelieferter Y-Stecker auf die zwei Anschlüsse der CCU reduziert. In unserem Fall bleibt der dritte String unbelegt. Das gibt trotzdem eine Menge Kabelsalat und da die mitgelieferten Kabel recht kurz sind, müssen CCU, Wechselrichter und Speicher in unmittelbarer Nähe zueinander installiert werden. Zudem sollte der Aufstellort für den Speicher nicht direktem Sonnenlicht oder Regen ausgesetzt sein – das macht die Installation unter Umständen schwierig. Als letzter Schritt wird noch das Stromkabel des Wechselrichters in eine gewöhnliche Haushaltssteckdose gesteckt, damit der Akku auf Anweisung der CCU Strom in den Haushalt abgeben kann.
Wir haben im Test den Poweropti verwendet. Er ließ sich einfach installieren, indem er auf die optische Schnittstelle des Stromzählers mittels der magnetischen Halterung aufgesetzt und über die Powerfox-App installiert wurde. Benötigt wird zudem die PIN des Messstellenbetreibers für den Stomzähler und die anschließende Aktivierung per Lichtsignalen. Anschließend tauchen in der Powerfox-App sowie in der Maxxisun-App die gleichen Informationen von Poweropti und Maxxicharge auf. Wichtig: Den Poweropti gibt es in unterschiedlichen Versionen, außerdem ist er nicht mit allen Stromzählern kompatibel. Passende Modelle listet der Hersteller in seiner Kompatibilitätsliste. Alternativ dazu kann aber auch ein Shelly 3 EM oder 3EM Pro Phasenmessgerät verwendet werden. Für die Installation der Shelly-Smart-Meter wird eine Elektrofachkraft benötigt, die PIN des Messstellenbetreibers ist dann aber unnötig.
Die Besonderheit des Maxxicharge 5.0 liegt in der sogenannten Nulleinspeisung. Das bedeutet, dass das System nur so viel Energie ins Hausnetz einspeist, wie aktuell tatsächlich benötigt wird. Überschüssiger Strom wird nicht ins öffentliche Netz abgegeben und verschenkt, sondern verbleibt im Speicher. Erst wenn der voll ist, gelangt unverbrauchte Energie ins öffentliche Stromnetz.
Im Test zeigte sich, dass das System schnell umschaltet – laut Hersteller innerhalb von 0,4 Sekunden. Im Test ermittelten wir eher einige wenige Sekunden als Millisekunden, grundsätzlich funktioniert das System aber gut. Es nutzt den Strom passend zum Verbrauch im Haushalt – solange die Sonne ausreichend scheint. Ist der Akku hingegen leer und die Sonneneinstrahlung zu gering, lädt das System unterhalb von 2 Prozent Ladestand lediglich den Akku, anstatt die Sonnenenergie direkt ins Hausnetz einzuspeisen. Dies dürfte dem Schutz vor Tiefenentladung dienen, um Schäden am Gerät vorzubeugen.
Die Maxxisun-CCU kann bis zu 1.800 Watt an einen Wechselrichter weitergeben. Wer die Grenzen für Balkonkraftwerke von 800 Watt und 2000 KWp an PV-Leistung überschreitet und somit nicht mehr unter die vereinfachte Anmeldung von Balkonkraftwerken im Marktstammdatenregister fällt, benötigt jedoch die Hilfe einer Elektrofachkraft zur Abnahme und Anmeldung. Eventuell kann hier auch der Anmeldeservice von Maxxisun hilfreich sein - den konnten wir nicht testen und er dürfte auch eher für BKWs gedacht sein. Wer sein Set erweitern möchte, kann mit zusätzlichen Solarmodulen, Wechselrichtern, CCUs und Speichern insgesamt bis zu 5.400 Watt über alle drei Stromphasen einspeisen. Das ist nah an einer "großen" Dachanlage und entsprechenden Wechselrichtern.
Die App von Maxxisun ist derzeit lediglich eine White-Label-Lösung der Powerfox-App und entsprechend nahezu identisch aufgebaut. Sie ist übersichtlich gestaltet und informiert in Echtzeit über die Energieflüsse im System. Man sieht auf einen Blick, wie viel Solarstrom produziert wird, was davon in den Speicher und was ins Hausnetz fließt sowie den aktuellen Verbrauch. Die Möglichkeit, historische Daten und Statistiken einzusehen, fehlt derzeit noch, soll aber nachgereicht werden. Das dürfte zusammen mit einer komplett neuen App erfolgen, die vermutlich 2025 mit dem Maxxicharge V2 auf den Markt kommen wird. Maxxisun hat die neue Version 2024 auf der IFA vorgestellt.
Grundsätzlich ist die Rechnung von Maxxisun zur Speichergröße simpel: Je höher der Jahresverbrauch, desto größer muss auch der gewählte Stromspeicher sein. Bei einem Ein-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh schlägt Maxxisun etwa eine Modulleistung von 800 Watt und einen Maxxicharge 1.5 vor. Bei einem Vier-Personen-Haushalt und 4.000 kWh sind es schon 4 kWp und 2x Maxxicharge 5.0. Mehr Informationen zum Thema Modulleistung und Speichergröße gibt Maxxisun hier.
Für unser Rechenbeispiel haben wir auf den Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin zurückgegriffen. Zugrunde gelegt haben wir die Preise auf der Website von Maxxisun für ein Komplettsystem mit vier PV-Modulen mit zusammen 1680 Wp und Maxxicharge 3.0 (weil Speicher größer 3 kWh nicht im Rechner abgebildet werden) inklusive Aufständerung für den Garten, CCU und Poweropti. Den Strompreis haben wir mit 30 Cent moderat angenommen, die Preissteigerung auf 5 Prozent jährlich gesetzt und den Betrachtungszeitraum auf 15 Jahre. Gerechnet wurde mit einem Jahresverbrauch von 3000 kWh, als Gegenstück dient ein einfaches BKW mit gleicher Leistung, aber ohne Speicher für etwa 750 Euro.
Pro Jahr spart das einfache BKW demnach 677 kWh, mit Speicher sind es 1168 kWh. Der Nutzungsgrad steigt entsprechend auf von 48 auf 82 Grad, die Autarkie von 23 auf 39 Prozent. Die Ersparnis liegt jährlich bei 292 zu 504 Euro, was einer Amortisation von 4 zu 7 Jahren entspricht. Mit den etwas niedrigeren Preise bei Netto verbessert sich die Rechnung noch etwas weiter.
Der Maxxicharge 5.0 ist für 2.199,00 Euro bei Maxxisun erhältlich. Den Maxxicharge 3.0 gibt es für 1599 Euro, den Maxxicharge 1.5 für 999 Euro. Die Speicher sind in Anthrazit oder Weiß erhältlich. Die CCU kostet 359 Euro extra, die kompatiblen Smart Meter von Powerfox oder Shelly kosten zusammen mit CCU 399 bis 439 Euro. Als günstigste Variante (Basic Line) kostet ein komplettes System mit vier Modulen und 1680 Wp, Aufständerung, Kabeln, CCU, Smart Meter und 5 kWh Speicher 2549 Euro.
Günstiger wird es bei Discounter Netto: Der Maxxicharge 5.0 kostet hier mit dem Code N-PUSH6 1691 Euro, der 3.0 liegt bei 1127 Euro und der Maxxicharge 1.5 bei 752 Euro . Alle Preise findet man hier und auch unten im Preiswidget.
Der Maxxicharge-(5.0)-Speicher des deutschen Unternehmens Maxxisun ist ein besonders leistungsstarker und vielseitiger Balkonkraftwerk-Speicher. Zusammen mit CCU und Smart Meter erlaubt er nicht nur Nulleinspeisung, wodurch kein Strom mehr verschenkt und der Autarkiegrad erhöht wird, sondern auch die Skalierung bis hin zu einem ausgewachsenen Dach-PV-Kraftwerk mit bis zu 86 kWh Speicher und 48 kWp Modulleistung. Dass das dann natürlich nicht mehr als BKW durchgeht, sollte klar sein. Vorteilhaft ist auf dem Papier zudem der Anmeldeservice des Anbieters, testen konnten wir den aber nicht.
Allerdings gibt es auch noch Arbeit für Maxxisun, viel davon wurde bereits angegangen. So entfällt mit dem Maxxicharge V2 nicht nur die komplizierte Einrichtung sowie der Kabelsalat, der derzeit durch die Aufsplittung in CCU, Wechselrichter und Speicher notwendig ist, sondern es soll dann auch endlich eine vernünftige App geben. Dann ist das Maxxicharge-System nicht nur gut, sondern auch komfortabel. Derzeit ist es vor allem letzteres nicht, daher sollten Käufer überlegen, ob sie nicht lieber auf die neue Version warten. Am vielleicht größten Problem, nämlich dem hohen Preis, dürfte sich aber auch dann nichts ändern.
Wer aktuell schon ein skalierbares System sucht, das gleichermaßen gut und einfach ist, sollte einen Blick auf das Zendure Hyper 2000 (Testbericht) werfen.
Eine Batterie-Kapazität von 1 bis 7,6 kWh, Solarleistung von bis zu 2000 Watt, einfaches Nachrüsten, eine integrierte Heizung und optionale USV-Funktion mit Notstromanschluss – das verspricht Zendure mit dem Solarflow und dem neu erhältlichen Zendure Ace 1500. Wir haben getestet, wie gut das funktioniert und ob sich die Investition in den Akku lohnt.
Eine Batterie-Kapazität von 1 bis 7,6 kWh, Solarleistung von bis zu 2000 Watt, einfaches Nachrüsten, eine integrierte Heizung und optionale USV-Funktion mit Notstromanschluss – das verspricht Zendure mit dem Solarflow und dem neu erhältlichen Zendure Ace 1500. Wir haben getestet, wie gut das funktioniert und ob sich die Investition in den Akku lohnt.
Ende 2022 waren in Deutschland bereits knapp 750.000 Balkonkraftwerke aktiv, mehr als in jedem anderen europäischen Land. Kein Wunder, denn es gibt wenig bis keine Bürokratie, man benötigt für die Installation keinen Elektriker und kann sofort Geld sparen – bei einer überschaubaren Investition und minimalem Aufwand. Wann sich solch ein Balkonkraftwerk auszahlt, hängt immer von den Rahmenbedingungen ab. Das sind neben den Wetterbedingungen und der Lage, die Anzahl, Ausrichtung und Leistung der PV-Panels. Aber auch die Tatsache, ob man den erzeugten Strom gleich zum Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen kann, hat einen großen Einfluss.
Balkonkraftwerke dürfen nach dem Inkrafttreten des Solarpaket I (Ratgeber) in Deutschland bei einer maximalen Solarleistung von 2000 Watt bis zu 800 Watt über die Schuko-Steckdose einspeisen. Die bisher besten Systeme zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von besonders leicht bis besonders stark.
Den Ertrags-Peak erreichen die kleinen Photovoltaikanlagen um die Mittagszeit. Wer zu diesem Zeitpunkt aber weniger Energie verbraucht, als er erzeugt, verschenkt den Strom an den Netzbetreiber. Eine Einspeisevergütung ist beim Balkonkraftwerk in der Regel nicht möglichen. Im besten Fall sollte man also um die Mittagszeit möglichst viel Strom verbrauchen, um nichts zu verschenken. Doch ein solches Verbrauchsverhalten steht meist im Gegensatz zum typischen Tagesablauf von Berufstätigen, die erst abends nach Hause kommen. Eine Abhilfe wären hier etwa Waschmaschine und Trockner mit integrierter Timer-Funktion oder smarte Geräte, die sich in Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Home Assistant (Testbericht) integrieren lassen, sodass entsprechende Automatisierungen den Waschvorgang starten, wenn das Balkonkraftwerk viel Strom produziert. Damit kann man zwar das Problem etwas abmildern, optimal ist das aber auch nicht. Schließlich wäscht man nicht jeden Tag.
Um dem Problem zu begegnen, müsste man die tagsüber erzeugte Energie speichern, um sie bei Bedarf, oft eben abends und nachts, zu verbrauchen. Unsere Top 8: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk zeigt, dass es hier praktikable, bezahlbare und interessante Ansätze gibt. Darunter den Balkonspeicher Solarflow von Zendure, welchen wir bereits letztes Jahr getestet haben.
Seiner sehr guten Speicherlösung für Balkonkraftwerke hat der Hersteller inzwischen ein umfangreiches Upgrade in Form verbesserter Einzelkomponenten und einem optional nutzbaren USV & Notstrom-Aufsatz spendiert. Das Positive vorweg: Alle Komponenten bleiben voll zueinander kompatibel.
Neben dem seit 2023 erhältlichen Akku AB1000 mit 1 kWh ohne Heizfunktion ist seit Anfang 2024 das Modell AB2000 mit 2 kWh und internem Heizsystem hinzugekommen. Der für die Anbindung an Wechselrichter und Akku notwendige PVHub hat ebenfalls ein stärkeres Pendant an die Seite gestellt bekommen. Wem die Eingangsleistung des PVHub 1200 von 1100 Watt nicht ausreichen, der greift zum PVHub 2000 mit einer Solareingangsleistung von bis zu 1800 Watt. Das Set aus PVHub 1200 und einem AB1000 gibt es mittlerweile ab 598 Euro. Mit zwei ungeheizten AB1000 sind 997 Euro fällig. Das Set aus PVHub2000 und beheiztem AB2000 kostet mit 998 Euro nur einen Euro mehr. Einzeln kostet der PVHub 1200 199 Euro. Der PVHub 2000 ist aktuell für 299 Euro und der beheizte AB 2000 für 699 Euro erhältlich.
Vor wenigen Wochen hat Zendure die USV-Erweiterung Ace 1500 für Solarflow vorgestellt. Das schicke, in einem Aluminiumgehäuse verpackte Modul erweitert das bestehende System um einen zusätzlichen MPPT mit bis zu 400 Watt. Im Zusammenspiel mit dem Hub 1200 erhöht sich die maximale Solarleistung so von 1000 Watt auf 1400 Watt. Mit dem Hub 2000 sind es 2000 Watt statt 1800 Watt. Das ist allerdings nur ein positiver Nebeneffekt, denn der Hauptnutzen ist ein Anderer.
Der eigentliche Clou des Ace 1500 sind die zwei integrierten Schuko-Steckdosen und die USB-Ports mit denen sich der Strom aus dem Balkonkraftwerkspeicher auch im Falle eines Stromausfalls nutzen lässt. Das war bisher nur bei Powerstations mit Einspeisefunktion, wie der Oubu Mentech (Testbericht) oder dem Ecoflow Powerstream (Testbericht) möglich. Klassische BKW-Speicher funktionieren bei Stromausfall nicht – selbst wenn die Akkus voll sind, kommt man nicht an den Strom heran. Dank integrierter USV-Funktion funktionieren angeschlossene Verbraucher, wie unsere Testkühltruhe, auch bei Stromausfall – ohne, dass der Nutzer überhaupt eingreifen muss. Wie hoch die maximale Leistung des Ace 1500 ist, hängt von den angeschlossenen Komponenten ab. Zusammen mit einem AB1000 stehen lediglich 960 Watt zur Verfügung. Mit einem AB200 sind es 1200 Watt. Ist das System mit zwei Akkus ausgestattet, steigt die Leistung auf 1500 Watt. Das reicht zwar nicht für Wasserkocher oder Heizlüfter, moderate Verbraucher wie TV, Computer, Kühlschrank oder Tiefkühltruhe können mit dem Ace 1500 aber problemlos versorgt werden.
Zur Inbetriebnahme wird das Ace 1500 einfach auf die bestehenden Akkus aufgesetzt – eine fehleranfällige und unaufgeräumte Verkabelung entfällt. Die Steuerung erfolgt über die gewohnte App. So gefällt uns das!
Das Zendure Solarflow schneidet im Test sehr gut ab. Abgesehen von der zuverlässigen Grundfunktion punktet der Speicher mit:
Um das System zu testen, werden noch Solarpanels und ein Wechselrichter mit einer Ausgangsleistung von maximal 800 Watt benötigt. Neben dem Speichersystem hat uns Zendure deshalb noch mit vier seiner flexiblen 210-Watt-Solarpanels und dem Wechselrichter Hoymiles HMS800-2T versorgt. Diesen hatten wir bereits im Test des Yuma-Balkonkraftwerks (Testbericht) ausgiebig besprochen. Da das System als Nachrüstlösung für bestehende Anlagen gedacht ist, funktioniert es aber auch mit anderen PV-Panels und anderen Wechselrichtern. Zendure gibt an, dass etwa 99 Prozent der verbreiteten Wechselrichter der großen Hersteller wie Hoymiles, Deye, NEP und Tsun unterstützt werden.
Aufbau und Inbetriebnahme dieser Nachrüstlösung sind für erfahrene Test-Redakteure kein Problem. Wer das System aber zum ersten Mal sieht, könnte allerdings vor der Anzahl der Komponenten und der Anschlüsse erschrecken. Da wir die Lösung nur für einen überschaubaren Zeitraum testen können, entscheiden wir uns gegen eine feste Montage. Die Verkabelung und Integration in ein bestehendes Balkonkraftwerk sind in etwa 20 Minuten erledigt. Wer zusätzlich erst Bohrlöcher setzen und die Panels aufhängen oder aufstellen muss, darf natürlich mehr Zeit einplanen. Für unseren Testaufbau nutzen wir sowohl die mitgelieferten flexiblen Solarmodule als auch klassische starre Panels. Um es uns nicht zu einfach zu machen, verwenden wir den von Zendure mitgelieferten Wechselrichter – dieser ist noch nicht konfiguriert, erfordert also noch einige Konfigurationsschritte.
Solarflow besteht letztlich aus zwei Komponenten: dem Smart-PV-Hub und der Batterie. Bis zu vier solcher Batterie-Packs lassen sich am PV-Hub anschließen. Der Aufbau wirkt dabei sehr durchdacht. Die Akkus sehen aus wie Autobatterien. Sie sind in einem wertigen, stabilen und wasserdichten Gehäuse aus Alu eingebaut. Der Anschlussstecker befindet sich auf der Oberseite, ein passendes Gegenstück hat der Hersteller unten im Gehäuse integriert. So lassen sich bis zu vier AB1000 und/oder AB2000 stapeln und die elektrische Verbindung zwischen den Batterien klappt ohne Kabel. Jetzt verbinden wir noch die MC4-Anschlüsse des Wechselrichters mit den entsprechenden Ports des PV-Hubs und verbinden Wechselrichter und Hausstromnetz. Fertig.
Letztlich hat bei diesem System der Nutzer die Wahl, wie und wo die Komponenten aufgehängt oder aufgestellt werden. Wer es ordentlicher möchte, sollte sich alternativ das neue AIO 2400 von Zendure (Testbericht) ansehen. Diese deutlich aufgeräumte und wirklich schicke, aber teure, All-in-One-Lösung ist ebenfalls als Nachrüstlösung gedacht.
Die Konfiguration und Überwachung des Systems funktioniert bequem mittels App. Die Installation und Einrichtung klappen einfach und vorbildlich. Der Hersteller hat aus Komfortgründen sowohl WLAN als auch Bluetooth integriert. Die Apps für iOS und Android haben die Smart-PV-Hubs im Test sofort gefunden.
In der App von Zendure koppeln wir den PV-Hub und stellen ein, wie viel Watt der Mikrowechselrichter leisten soll – in unserem Fall 800 Watt. Jetzt konfigurieren wir, wie viel Leistung ins Hausnetz eingespeist werden soll – hier stellen wir als Obergrenze die aktuell erlaubten 800 Watt ein.
Neben der Möglichkeit einen fixen Leistungswert einzuspeisen, erlaubt die App auch eine zeitliche Steuerung der Einspeiseleistung und eine bedarfsgesteuerte Einspeisung. Letzteres funktioniert mittels smarter Steckdosen mit Strommessfunktion (Bestenliste) wie der Shelly Plug S, welche mit der Zendure-App gekoppelt werden. Jetzt können wir die WLAN-Dosen nicht nur per App ein- und ausschalten, sondern auch den aktuellen Leistungsbedarf ermitteln und die Einspeisung des BKW-Speichers entsprechend regulieren.
Mithilfe verschiedener Graphen kann man sich die Leistung des Balkonkraftwerks samt Akku komfortabel im Detail ansehen. Die wichtigsten Kenndaten für die Solarleistung, die Einspeisung und den Ladezustand des Akkus stellt die App übersichtlich und ohne großen Zeitversatz dar. Neben der Einspeisung können wir hier auch die Ladung der Akkus begrenzen oder eine Reserveladung einstellen. Die Stromfluss-Animation auf der Startseite der App ist sogar so interessant, dass man immer wieder mal nachschaut, wie viel Strom man gerade erzeugt und was damit passiert.
Wie hoch die zusätzliche Einsparung durch das Speichersystem in der Praxis ausfällt, hängt von diversen Faktoren, wie Aufstellort, Ausrichtung und Leistung der Panels ab. Ferner spielen auch der eigene Verbrauch und eine effektive Einspeisung eine entscheidende Rolle. Wer das System einfach nur bei maximaler Leistung einspeisen lässt, spart deutlich weniger als jemand mit genauem Zeitplan oder bedarfsgerechter Steuerung per WLAN-Steckdose.
Für eine praxisnahe Berechnung der Einsparung empfehlen wir einen Onlinerechner wie Indielux oder den Stecker-Solar-Simulator von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin.
Für unser Rechenbeispiel nutzen wir folgende Annahmen:
Nun berechnen wir, die Kosten und Einsparungen für ein kleines und ein großes Balkonkraftwerk – einmal mit und einmal ohne Speichermöglichkeit. Hier ergibt sich folgendes Bild:
Kleines BKW ohne Speicher | Kleines BKW mit Speicher | Großes BKW ohne Speicher | Großes BKW mit Speicher | |
---|---|---|---|---|
Kosten | 550 Euro | 1350 Euro | 850 Euro | 2200 Euro |
Leistung | 860 Watt | 860 Watt | 1720 Watt | 1720 Watt |
Stromerzeugung pro Jahr | 850 kWh | 850 kWh | 1699 kWh | 1699 kWh |
Vermiedener Strombezug pro Jahr | 390 kWh | 706 kWh | 521 kWh | 991 kWh |
Jährliche Ersparnis | 149 Euro | 271 Euro | 200 Euro | 380 Euro |
Ersparnis in 10 Jahren | 1495 Euro | 2705 Euro | 1996 Euro | 3799 Euro |
Gewinn | 945 Euro | 845 Euro | 1146 Euro | 1649 Euro |
Amortationszeit | 4 Jahre | 8 Jahre | 5 Jahre | 6 Jahre |
Wer maximal vom BKW profitieren will, sollte sich einen Speicher zulegen. Die Kosten sind zwar hoch, im Hinblick auf 10 Jahre Garantie, zahlt sich aber auch der teure Speicher auf jeden Fall aus. Richtig interessant ist solch ein Speichersystem aber im Zusammenspiel mit einem starken Balkonkraftwerk mit mehr als nur zwei Panels.
Das Set aus PVHub 1200 und einem AB1000 gibt es mittlerweile ab 598 Euro (Preisvergleich). Ohne Akku sind 167 Euro fällig. Das Set aus PVHub2000 und beheiztem AB2000 gibt es ab rund 998 Euro (Preisvergleich). Einzeln kostet der PVHub 2000 272 Euro (Preisvergleich). Der beheizte AB 2000 ist einzeln ab 629 Euro (Preisvergleich) erhältlich.
Wer den Stromverbrauch des gesamten Haushaltes in Echtzeit messen und entsprechend die Einspeisung steuern will, sollte sich die überarbeitete Variante Zendure Solarflow Hyper 2000 (Testbericht) ansehen. Hier sind dann sogar bis zu 5,4 kWp und 23 kWh möglich.
Alternativ gibt es die Sets und Komponenten von Zendure auch direkt beim Fachhändler Yuma. Hier kann man sich gleich das passende Balkonkraftwerk dazu bestellen. Die besten bisher von uns getesteten Mini-PV-Anlagen zeigen wir in unserer Top 10: Das beste Balkonkraftwerk.
Zendure Solarflow ist ein hervorragendes Produkt. Die Installation ist einfach und auch von Anfängern durchführbar. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, die App ist bis auf kleinere Übersetzungsfehler vorbildlich. Richtig gut finden wir die per WLAN-Steckdose (Bestenliste) gesteuerte Bedarfsermittlung, durch die die Einspeisung sehr effektiv abläuft. Zusammen mit der neuen Akku-Serie AB2000 kann das System nun auch in kalter Umgebung genutzt werden.
Ein großer Pluspunkt von Solarflow ist sicherlich, Energieerzeugung, Speicherung und Abgabe gut zu visualisieren. Denn wer versteht, wann er wofür wie viel Strom verbraucht und wann, wie und in welcher Größenordnung er ihn generieren kann, hat den größten Schritt auf seinem Weg hin zur Nachhaltigkeit getan.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 23 Cent statt 48 Cent pro kWh sichern – im Vergleich zu den Preisen im Januar 2023.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Ecoflow bietet einen Wechselrichter an, mit dem es möglich ist, den erzeugten Strom vom Balkonkraftwerk zu speichern. Wir haben Ecoflow Powerstream getestet.
Ecoflow bietet einen Wechselrichter an, mit dem es möglich ist, den erzeugten Strom vom Balkonkraftwerk zu speichern. Wir haben Ecoflow Powerstream getestet.
Balkonkraftwerke sind einfach zu installieren, günstig und helfen, die Stromkosten zu reduzieren. Um dauerhaft starke Verbraucher zu versorgen, sind die aktuell zulässigen 600 Watt Einspeisung zwar zu wenig, um die Grundlast zu tragen, ist die Leistung aber meist ausreichend. Zumindest tagsüber, denn bei Dunkelheit liefern die Solarpanels keinen Strom.
Häufig wird zumindest an sonnigen Tagen sogar mehr Strom produziert als verbraucht. Dieser wird dann kostenlos ins Stromnetz eingespeist. Wer den tagsüber zu viel produzierten Strom auch bei Nacht nutzen möchte, benötigt eine Speichermöglichkeit. Und genau hier setzt Ecoflow, bekannt für seine Powerstations, mit dem Wechselrichter Powerstream an. Wie ein komplettes Balkonkraftwerk inklusive Speicherlösung von Ecoflow funktioniert, zeigt unser Testbericht.
Das Speichersystem von Ecoflow gefällt uns insgesamt ausgezeichnet. Neben der zuverlässigen und hochwertigen Hardware überzeugen uns die übersichtliche App und die Möglichkeit, den Strom bedarfsgerecht in das Hausstromnetz einzuspeisen. Die dafür notwendigen WLAN-Steckdosen müssen auch nicht von Ecoflow kommen – Shelly-Zwischenstecker werden inzwischen ebenfalls unterstützt.
Update: Ecoflow hat das Portfolio des Powerstream-Systems jetzt um einen Outdoor-Akku erweitert. Damit kann das System endlich direkt auf dem Balkon oder der Terrasse aufgebaut werden. Mit der bisherigen Speicherlösung in Form einer mobilen Powerstation war dies nicht möglich. Hier mussten die Komponenten in Innenräumen stehen.
Wer sich für das Balkonkraftwerk von Ecoflow entscheidet, hat vielfältige Möglichkeiten, denn letztlich handelt es sich bei Powerstream um ein modulares System, welches rund um den smarten Wechselrichter von Ecoflow aufgebaut wird.
Zwar bietet der Hersteller auch Komplettpakete an, diese sind aktuell aber nur zum Teil verfügbar. Die meisten bisher gelisteten Bundles kommen zusammen mit flexiblen 100-Watt-Panels zum Kunden. Diese sehr leichten Module sind neben der Verwendung auf Caravan und Boot auch etwa zur Montage an Balkon und Hauswand geeignet, passen aber nicht auf klassische Panel-Halterungen. Die dafür geeigneten 400-Watt-Panels Ecoflow Rigid sind ebenfalls seit kurzer Zeit erhältlich.
Für den Praxistest wurde uns ein Set mit dem Wechselrichter Powerstream, vier flexiblen 100-Watt-Panels, zwei WLAN-Steckdosen (Ecoflow Smart Plug) und der Powerstation Ecoflow Delta 2 Max (Testbericht) zur Verfügung gestellt. In einem zweiten Testdurchlauf haben wir den neuen Outdoor-Speicher mit den ansonsten identischen Komponenten getestet.
Wichtig: Bei Nutzung einer Powerstation als Speicher werden zusätzlich ein auf die Powerstation abgestimmtes Verbindungskabel und extra flache MC4-Kabel für die Fensterdurchführung benötigt – diese sollten im Lieferumfang enthalten sein.
Wer sich für ein Set entscheidet, sollte allerdings genau hinsehen, nicht immer sind tatsächlich alle Kabel im Preis beinhaltet. Für einen vernünftigen Testbetrieb mussten wir auch zusätzliches Zubehör wie MC4-Verlängerung, 4in1-MC4-Adapter und eine zweite Fensterdurchführung kaufen. Und selbst dann lassen sich die Panels zunächst nur senkrecht aufhängen. Wer seine Panels mit einer Aufständerung nutzen will, muss selbst basteln oder zu starren Solarmodulen anderer Hersteller greifen. Weitere Informationen bietet unser Ratgeber Richtig planen und Geld sparen: Solarpanels für Balkonkraftwerke aufstellen und befestigen.
Da Ecoflow bei den Solarpanels auf die Standardanschlüsse MC4 setzt, funktioniert der Wechselrichter problemlos mit Panels anderer Hersteller bis maximal 800 Watt Peak (Wp). Da wir im Test die volle Leistung testen wollen, nutzen wir deshalb zusätzlich ein bereits montiertes 410-Watt-Panel vom Netto-Balkonkraftwerk (Testbericht).
Für den Test haben wir dann die sehr leichten 100-Watt-Module auf das zweite, bereits aufgeständerte und starre Solarpanel gelegt und die Kabel per 4-in-1-Adapter zusammengefasst. So montiert liefern die vier kleinen Panels in der Praxis annähernd vergleichbare Leistungsdaten wie das nominal stärkere, starre Modul. Die Ausgangsleistung des Wechselrichters ist hierzulande aktuell auf die maximal zulässigen 600 Watt begrenzt. Im Falle einer Änderung der Vorschriften sind nach einem Firmwareupdate zukünftig auch 800 Watt möglich.
Die beiden Anschlussstränge der Solarmodule werden als Erstes mit dem Wechselrichter verbunden. Die MC4-Verbindungen sitzen allerdings nicht direkt im Gerät, sondern am Ende eines herstellerspezifischen Adapterkabels, welches in einen der drei Ports des Wechselrichters eingesteckt wird. Das erlaubt eine sehr aufgeräumte Montage, wir belassen es aber zunächst bei einem behelfsmäßigen Versuchsaufbau auf dem Boden unseres Balkons. Wer möchte, kann seit einigen Monaten zusätzlich weitere Panels direkt an der Powerstation anschließen und die Eingangsleistung so noch deutlich erhöhen.
Nun wird, wenn gewünscht und vorhanden, der Stromspeicher mit dem Wechselrichter verbunden. Hier kommen sowohl der neue Outdoor-Akku als auch etwa die Powerstations Ecoflow Delta 2 (Testbericht), Delta Max, Delta 2 Max (Testbericht) und Delta Pro (Testbericht) infrage. Wichtig: Die Speicher unterscheiden sich nicht nur in Hinblick auf Design und Kapazität, es werden auch unterschiedliche Kabel zur Verbindung mit dem Wechselrichter benötigt!
Nach dem Koppeln von Wechselrichter und Stromspeicher schalten sich die verbundene Powerstation oder der Balkon-Akku zunächst automatisch ein. Wie in der Anleitung gefordert, schalten wir sie wieder aus. Im letzten Schritt wird der Wechselrichter mittels Schuko-Stecker mit der heimischen Steckdose verbunden. Da das Adapterkabel nur knapp zwei Meter lang ist, muss man sich hier im Zweifel mit einem Verlängerungskabel behelfen. Nach dem Einstecken schaltet sich die Powerstation wieder automatisch ein und das System ist fertig aufgebaut.
Nun muss Powerstream mittels der von den Powerstations bekannten Ecoflow-App konfiguriert werden. Hierzu ist zunächst eine Registrierung notwendig. Dann lassen sich neue Komponenten mittels Plus-Symbol suchen und hinzufügen. Da die Powerstation bereits durch den Einzeltest gekoppelt ist, verbinden wir also Wechselrichter und die beiden Steckdosen mit der App und unserem WLAN. Obwohl die App darauf hinweist, dass etwa die smarten Steckdosen nur 2,4 GHz unterstützen, funktioniert das Einbinden trotz eingeschaltetem 5-GHz-Netz problemlos. Der Balkon-Akku wird zwar sofort als Speicher für den Wechselrichter erkannt, anders als die Powerstations, muss er aber nicht als eigenständiges Gerät angelegt werden. Updates der Akku-Firmware funktionieren über die Einstellungen des Wechselrichters.
Jetzt geht es an die wichtigsten Grundeinstellungen. Bei Powerstream steht allen voran die Frage, ob die Stromeinspeisung ins Heimnetz oder das Laden der Powerstation priorisiert werden soll. Wir entscheiden uns für letztere Möglichkeit, schließlich wollen wir vermeiden, dass ungenutzter Strom zur Freude des Stromanbieters kostenlos in dessen Netz fließt. Stattdessen möchten wir den selbstproduzierten Strom abends und während der Nacht nutzen, um damit TV, Beleuchtung, PC-Arbeitsplatz, Gaming-PC sowie Playstation und andere Verbraucher zu versorgen. Dank des smarten WLAN-Zwischensteckers funktioniert das dynamisch und automatisch. Neben den Zwischensteckern von Ecoflow funktionieren hier auch die WLAN-Steckdosen von Shelly (Bestenliste).
Zunächst stellen wir die Grundlast ein, die dauerhaft ins heimische Stromnetz eingespeist werden soll. Da wir im heimischen Büro keine Hintergrundverbraucher wie Kühlschrank oder Kühltruhe haben, stellen wir die Dauereinspeisung auf nur 50 Watt. Nun stecken wir die smarten Zwischenstecker vor die Mehrfachsteckdosen von PC-Arbeitsplatz und Gaming-Ecke. Abgesehen davon, dass sich die Steckdosen per App ein- und ausschalten und mit einem Timer versehen lassen, melden die beiden Geräte den aktuell anliegenden Verbrauch an den Wechselrichter. Dieser reguliert dann dementsprechend die Einspeiseleistung.
Bei Sonnenschein reicht die Leistung der Solarpanels locker aus, um sowohl die Playstation 5 samt Monitor als auch unseren PC-Arbeitsplatz zu versorgen. Besser noch. Die produzierte Strommenge übertrifft bei direkter Sonneneinstrahlung unsere benötigte Leistung von knapp unter 400 Watt und so bleibt ausreichend Energie, um nebenbei noch die Powerstation oder den Akku zu laden. Liegt die erzeugte Leistung unter der benötigten Leistung, etwa bei Bewölkung oder zu nächtlicher Stunde, beginnt auch die Powerstation Strom abzugeben und einzuspeisen. Die aus dem Stromspeicher entnommene Leistung reguliert sich anhand der Verbrauchsdaten der smarten Steckdosen und der eingespeisten Energie aus den Solarpanels. Im Test funktioniert das sehr zuverlässig und mit nur geringem Zeitversatz.
Neben diesen Einstellungen haben wir per App auch die Status-LED des Wechselrichters dunkler gedreht, den Piepton der Powerstation deaktiviert und den Stromspeicher so eingestellt, dass er für Notfälle eine Restkapazität von 20 Prozent vorhält. Bei einem Stromausfall wären die Heimsteckdosen zwar trotz Powerstream nicht nutzbar, allerdings könnten die Powerstations abgesteckt und ganz regulär als mobile Steckdose verwendet werden. Beim Balkon-Akku funktioniert das nicht.
Unser Testbalkon ist Richtung Süd bis Süd-Ost ausgerichtet und bekommt wegen umstehender Bäume und der Hanglage des Grundstücks täglich nur einige wenige Stunden direktes Sonnenlicht. Die Ausbeute ist hier nur von kurz vor Mittag bis etwa sechzehn Uhr interessant, weshalb wir seit einigen Wochen planen, das Balkonkraftwerk an einem anderen Ort zu platzieren. Die Halterungen für das Ziegeldach sind bereits auf dem Weg zu uns.
Trotz der teils bewölkten Testtage und den wenigen Stunden perfektem Lichteinfall beträgt der Tagesertrag zwischen 1,5 und 2,3 kWh, was mit dem Ertrag des Netto-Balkonkraftwerks vergleichbar ist. Das sind bei unserem aktuellen Arbeitspreis etwa 65 bis 90 Cent Ersparnis am Tag oder 192 Euro in den Monaten März bis Oktober bei durchschnittlich 2 kWh pro Tag und einem angenommenen Preis von 40 Cent je kWh. Vielleicht wird unser Ertrag in den Sommermonaten sogar höher ausfallen, aber 2 kWh pro Tag dürften ein guter Durchschnittswert sein – zumindest bei der aktuellen Position unserer Panels. Das Umplatzieren könnte bis zu zwei Stunden längeren direkten Sonnenschein bedeuten, was sich in sofort barer Münze auszahlen würde. Dann sollten wenigstens 3 kWh Tagesdurchschnittsertrag möglich sein.
Wichtig bei der ganzen Rechnerei: Der Strom muss aktiv vom Nutzer umgesetzt werden. Alles, was als Überschuss produziert und eingespeist wird, schenkt man dem Netzbetreiber. Der große Unterschied zwischen der Lösung von Ecoflow und den bisher getesteten Balkonkraftwerken liegt also in der Tatsache, dass der klassische Wechselrichter immer die maximale Ertragsmenge (aktuell noch bis zu 600 Watt) einspeist. In der Realität, bei einer geringeren Grundlast, verschenkt man dann tagsüber Strom, welchen man nachts teuer bezahlen muss. Mit Powerstream ist hingegen der gesamte produzierte Strom nutzbar – jederzeit und bei Nutzung einer Powerstation auf Wunsch sogar mobil.
Nach einigen Tagen Testbetrieb hatten wir ein Problem mit der Verbindung zum Wechselrichter. In der App wurde er als offline angezeigt, obwohl wir alles wie die Tage zuvor angeschlossen hatten und der Betrieb unauffällig ablief. Nach einem prüfenden Blick auf den Balkon wird schnell klar, dass unser behelfsmäßiger Aufbau schuld war. Der am Balkon abgelegte Wechselrichter lag ohne Abstandhalter auf dem von der Sonne überfluteten, aufgeheizten Balkonboden und hatte sich wegen Überhitzung deaktiviert. Selbst nach dem Abkühlen unter einem aufgestellten Sonnenschirm hatten wir dann zunächst Probleme mit der Anzeige. Trotz Sonnenschein scheinen die Panels keinen Strom zu produzieren. Wir trennten also den Wechselrichter von der Steckdose, vom Speicher und den Panels und schlossen dann alles erneut an. Nach diesem Neustart funktionierte alles wieder wie gewünscht.
Mittelfristig ist dies aber keine Lösung. Für einen zuverlässigen Betrieb sollte der Wechselrichter bei Nutzung des Outdoor-Akkus im Schatten aufgehängt werden. Wer eine Powerstation als Speicher nutzt, sollte diese samt Wechselrichter geschützt in Innenräumen montieren. Dann gibt es keinerlei Verbindungsprobleme oder gar hitzebedingte Abschaltungen.
Ob sich der Balkon-Akku oder die Powerstations besser eignen, hängt von den eigenen Ansprüchen ab.
Die Vorteile des Outdoor-Akkus sind das kompakte, wasserdichte Design, welches die Montage im Freien erlaubt. Anders als die mobilen Powerstations wird der Speicher nicht als eigenständiges Gerät in der App erkannt – Firmwareupdates und Einstellungen werden bequem über den Wechselrichter angestoßen.
Die Powerstations können allerdings auch unabhängig vom Balkonkraftwerk eingesetzt werden und erlauben so etwa unterwegs oder bei Stromausfall die Versorgung von elektrischen Verbrauchern. Hinzu kommt die Tatsache, dass an der Powerstation zusätzliche Photovoltaikpanels angeschlossen werden können und somit die Solarleistung höher ist als bei Nutzung des Outdoor-Speichers.
Das Set mit dem Wechselrichter Powerstream und zwei starren 400-Watt-Panels gibt es bei Ecoflow ab 370 Euro. Der Wechselrichter allein kostet rund 96 Euro (Preisvergleich). Das Set aus Wechselrichter und der als BKW-Speicher nutzbaren mobilen Powerstation Ecoflow Delta 2 Max gibt es für 1545 Euro. Die produktspezifischen Anschlusskabel kosten zwischen 19 und 49 Euro.
Wer sich die verschiedenen Speicherlösungen live ansehen will, kann dies etwa im Showroom von Yuma in Köln tun. Der Anbieter bietet die Eco-Flow-Lösungen auch in Kombination mit eigenen Solarmodulen an.
Dank detaillierter und klar bebilderter Anleitung und der übersichtlichen und intuitiven App ist die Einrichtung des Ecoflow-Balkonkraftwerks problemlos auch für Laien umsetzbar. Wer tagsüber nur eine geringe Grundlast benötigt und den selbst produzierten Strom lieber abends und nachts nutzen will, der bekommt hier eine optimale und einfach zu bedienende, modulare Lösung. So bleibt es dem Nutzer überlassen, ob er die teuren Panels von Ecoflow oder die eines Drittherstellers nutzen will.
Auch beim Stromspeicher hat der Nutzer die freie Wahl. Wer bei Nacht nur wenig Strom benötigt, kann zur kleinen und günstigen River 2 (Testbericht) greifen. Bei sehr hohem Leistungsbedarf kann die hochpreisige Powerstation Delta Pro (Testbericht) mit 3,5 kWh plus zusätzlichem Akkumodul genutzt werden. Sollen Wechselrichter und Speichersysteme im Freien aufgebaut werden, ist der neue Outdoor-Akku die richtige Wahl.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent pro kWh sichern. Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Der Stromspeicher Vitapower ist dank eines integrierten Wechselrichters schnell installiert. Außerdem bietet er eine Notstromversorgung mit bis zu 2000 Watt. Wie gut der Speicher funktioniert, zeigt unser Test.
Der Stromspeicher Vitapower ist dank eines integrierten Wechselrichters schnell installiert. Außerdem bietet er eine Notstromversorgung mit bis zu 2000 Watt. Wie gut der Speicher funktioniert, zeigt unser Test.
Ein Balkonkraftwerk (Bestenliste) oder Steckersolargerät lohnt sich bereits nach wenigen Jahren (Ratgeber). Aber nur dann, wenn man die selbst erzeugte Energie auch nutzt. Denn überschüssiger Strom landet zur Freude des lokalen Versorgers kostenlos in dessen Netz, da er anders als bei regulären PV-Anlagen nicht vergütet wird. Eine Vergütung ist zwar möglich, doch lohnt der organisatorische Aufwand, der mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, für den Ertrag von Mini-Photovoltaikanlagen nicht.
Die Lösung: Mit einem Stromspeicher können Anwender tagsüber erzeugten Strom speichern und in den Abendstunden nutzen, wenn vom Balkonkraftwerk mangels Sonneneinstrahlung keiner mehr produziert wird. Somit wird der Eigenverbrauch erhöht und im günstigsten Fall wird kein Strom mehr verschenkt.
Alpha ESS, ein Anbieter von professionellen PV-Lösungen, hat nun auch einen Speicher für Balkonkraftwerke vorgestellt. Der Vitapower kommt mit einigen Funktionen, die viele anderen Stromspeicher nicht zu bieten haben. Er hat bereits einen Wechselrichter integriert, was den Aufbau erheblich vereinfacht und die Komplexität reduziert. Dank zweier MPTT-Tracker können bis zu vier Solarmodule mit einer Gesamtleistung von bis zu 1560/1950 Watt (NOCT/STC, Ratgeber) an den Vitapower angeschlossen werden. Kompatibel sind PV-Module, die folgende Spezifikationen erfüllen: PV-Spannung 10 bis 60 Volt, Voc (Leerlaufspannung) < 60 Volt, Isc (Kurzschlussstrom) <16 Ampere.
Und außerdem bietet der Batteriespeicher noch drei Notstromsteckdosen, die im Fall eines Stromausfalls Verbraucher mit bis zu 2000 Watt versorgen können. Letzteres gelingt allerdings nur, sofern die Vitapower vom Stromnetz getrennt ist. Die Lösung kann also unabhängig vom Stromnetz im sogenannten Inselbetrieb als Energiespeicher genutzt werden. Somit ist die Vitapower nicht nur ein Stromspeicher für ein Balkonkraftwerk, sondern fungiert gleichzeitig als Powerstation mit drei AC-Steckdosen und vier USB-Ports, die von den Solarmodulen auch dann noch geladen wird, wenn sie nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Die Lösung ist damit nicht nur einen stationären Betrieb geeignet, sondern kann unterwegs etwa in einem Wohnmobil auch mobil genutzt werden, um Solarstrom zu nutzen. Hilfreich ist dabei, dass das 5 Zoll große Display über wesentliche Betriebsparameter der Solaranlage informiert, sodass man nicht jedes Mal das Handy benötigt, um diese auszulesen. Praktisch ist auch, dass die AC- und DC-Ausgänge direkt am Gerät ein- und ausgeschaltet werden können.
Die Grundeinheit Vitapower VT1000 bietet eine Kapazität von 1024 Wh, die man mithilfe von bis zu fünf Erweiterungseinheiten vom Typ Vitamate auf bis zu 6144 Wh ausbauen kann. Und die Preise für den Batteriespeicher können sich sehen lassen. Zwar ist die Grundeinheit mit 999 Euro und einer Kapazität von 1 kWh relativ teuer, doch die Kombination mit einer Erweiterungseinheit und insgesamt 2 kWh Kapazität kostet nur 100 Euro mehr. Der Preis pro Wh sinkt von 98 Cent dann auf 54 Cent und erreicht mit der höchsten Ausbaustufe nur noch 37 Cent.
Eine dynamische Einspeisung auf Basis eines Smartmeters wie Shelly Pro 3EM gibt es bis jetzt nicht. Allerdings arbeitet Alpha ESS mit Shelly bereits daran und will bis zum Jahresende diese Funktion implementieren. Was der Speicher jetzt schon kann, zeigt der Test. Weitere Lösungen dieser Art zeigen wir in der Top 10: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk – jetzt nachrüsten und sparen.
Für den Test der Lösung hat uns Alpha ESS eine Vitapower VT1000 sowie eine Vitamate mit insgesamt 2048 Wh zur Verfügung gestellt. Die Vitapower VT1000 misst 43 × 20 × 32 cm und wiegt 18,3 kg, während der Erweiterungsakku mit etwa 37 × 22 × 22 cm deutlich kleiner ausfällt und mit einem Gewicht von 13 kg auch leichter ist. Beide Einheiten sind nicht wasserfest, sollten also entweder auf einer überdachten Fläche oder innen aufgestellt werden. Dass die Lösung nicht für den Außenbereich konzipiert ist, zeigt sich auch daran, dass der Stromspeicher nur über 0 °C lädt. Auf den Einbau einer internen Heizung, wie sie bei Speichern von Anker (Testbericht) zum Einsatz kommt und die das Aufladen der Batterie auch bei Minus-Temperaturen erlaubt, verzichtet Alpha ESS bei der Vitapower.
An der Seite bietet der Stromspeicher eine 30 cm breite und etwa 6 cm hohe LED-Beleuchtung, die drei Helligkeitsstufen bietet und damit einen kleineren Raum gut ausleuchten kann. Das kann etwa im mobilen Einsatz nützlich sein.
Ansonsten hinterlässt das die Verarbeitung des Geräts, das in einem silbernen Aluminiumgehäuse steckt, einen wertigen Eindruck. Allerdings spiegelt das fünf Zoll große Display stark, sodass man es bei ungünstigen Lichtverhältnissen nur schwer ablesen kann. In der Praxis wiegt dieses Manko allerdings nicht so schwer, da man Speicherlösungen wegen der starken Erhitzung nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen sollte.
Im Lieferumfang sind sämtliche Kabel zum Verbinden der beiden Speicher und dem Anschluss an die Schuko-Steckdose enthalten. In unserem Set-up waren allerdings die mitgelieferten MC4-Kabel zu kurz, um den Stromspeicher mit unseren zwei Solarmodulen zu verbinden. Den bisher genutzten Wechselrichter benötigen wir für den Betrieb der Speicherlösung nicht mehr, weil in der Vitapower bereits einer integriert ist. Unsere beiden Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 880 Watt müssen wir lediglich an die beiden Anderson-Ports anschließen, die beiden Speichereinheiten mit dem mitgelieferten Kabel verbinden und anschließend das Schuko-Kabel zum Anschluss ans Hausnetz in die Steckdose stecken. Zum Schluss stecken wir noch die mitgelieferte Endkappe auf den entsprechenden Anschluss der Erweiterungseinheit. Jetzt schalten wir die beiden Speicher über die jeweils an der Vorderseite angebrachte Ein- und Ausschaltaste ein und fertig. Einfacher geht es kaum.
Das Display an der Vorderseite informiert über die wesentlichen Betriebsparameter. Die drei AC-Steckdosen an der Rückseite sowie die vier DC-Ausgänge mit 2x USB-A mit je 18 Watt und 2x USB-C mit je 100 Watt an der Vorderseite können direkt am Gerät über jeweils eine Taste aktiviert werden.
Doch zur Steuerung der Einspeiseleistung ist die Inbetriebnahme der Vitapower mit der App Alpha Lite erforderlich. Hierfür müssen Anwender ein Benutzerkonto anlegen. Die menügeführte Einrichtung ist nach wenigen Minuten erledigt. Details dazu zeigt die Bildergalerie.
Die App Alpha Lite bietet aktuell für die Einstellung der Einspeiseleistung nur wenig Optionen. Zunächst legt man unter Allgemeine Einstellung die maximale Einspeiseleistung fest. Die App erlaubt hierbei die gesetzlich festgelegte Höchstgrenze von bis 800 Watt, die Anwender in 50er-Schritten bis zu minimal 50 Watt herabsenken können. Maximal kann die Vitapower 2000 Watt einspeisen. Allerdings muss sie hierfür von einer Elektrofachkraft an einem dafür geeigneten Stromanschluss installiert werden. Außerdem ist für diese Option noch ein Freischaltcode nötig.
Die maximale Einspeiseleistung von 800 Watt bedeutet, dass ein Balkonkraftwerk mit 880 Watt Solarleistung bei optimaler Sonneneinstrahlung fast die gesamte Menge an erzeugtem Strom einspeist. Somit wird der Akku kaum geladen. Das ist also keine optimale Einstellung. Wenn man etwa tagsüber im Büro arbeitet und nur die Grundlast des Hauses durch das Balkonkraftwerk abgedeckt werden soll, stellt man die maximale Einspeiseleistung je nach Höhe der Grundlast auf 50, 100 oder 150 Watt ein. Da die App aktuell noch keine zeitlich gesteuerten Einspeisewerte unterstützt, gelten die eingestellten Werte so lange, bis man sie ändert.
Die optimalen Einspeisewerte der PV-Anlage sind grundsätzlich abhängig von der Kapazität der Batterie, der Leistung des Balkonkraftwerks, sowie von der Leistungsaufnahme elektrischer Verbraucher. Im günstigsten Fall liegen die Einspeisewerte knapp unterhalb des tatsächlichen Verbrauchs, sodass kein Strom an den lokalen Versorger verschenkt wird.
In der Praxis wird man das aber nur durch eine bedarfsgesteuerte Einspeiseleistung erreichen. Dafür muss die Anlage natürlich Kenntnis über den aktuellen Strombedarf haben. Hierfür kann man entweder ein Smart Meter wie Shelly Pro 3EM oder ein Ablesegerät für einen Stromzähler wie Power Opti verwenden. Alpha ESS arbeitet zusammen mit Shelly an einer Implementierung des Shelly Pro 3EM. Bis zum Jahresende soll die App über den Shelly-Smart-Meter eine an den Verbrauch gekoppelte dynamische Einspeisefunktion ermöglichen.
Bis dahin muss man sich also noch mit den verfügbaren Einstelloptionen begnügen. In unserem Fall hat sich die kontinuierliche Einspeisung von 50 Watt als optimal erwiesen. Damit kann unser bis Mittag beschattetes Balkonkraftwerk an einem sonnigen Tag den Akku mit einer Gesamtkapazität von 2048 Wh vollständig laden, sodass die Vitapower bis die Sonne wieder auf das Balkonkraftwerk scheint, den Haushalt mit 50 Watt Strom versorgen kann. Somit liegen wir unterhalb der Grundlast, verschenken also keinen Strom und nutzen die Kapazität des Speichers fast vollständig aus.
Die Kapazität der Vitapower beträgt 1024 Wh und kann mit bis zu fünf Erweiterungseinheiten auf bis zu 6144 Wh ausgebaut werden. Die optimale Größe des Speichers ist von vielen Faktoren abhängig: Strombedarf des Haushalts und Leistung des Balkonkraftwerks sind dabei die wichtigsten. In unserem Fall erweisen sich die Kapazität von 2 kWh als ausreichend. Wäre das BKW optimal nach Süden ausgerichtet und nicht von Verschattung betroffen, könnte bei einer Solarleistung von 880 Watt auch eine Speichergröße von 3 kWh sinnvoll sein. Allerdings nur, wenn der Stromverbrauch pro Jahr über 2000 kWh liegt. Das empfiehlt jedenfalls die Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW Berlin.
Eine größere Kapazität des Speichers mit etwa 4, 5 oder 6 kWh lohnt sich nur, wenn einerseits der Strombedarf pro Jahr höher als 3000 respektive 4000 kWh beträgt und das Balkonkraftwerk eine Solarleistung von bis zu 1560 Watt (maximale Eingangsleistung der Vitapower) bietet.
Im Normalbetrieb liegt die Leistungsaufnahme der Vitapower zwischen 13 und 15 Watt. Die nutzbare Kapazität der Vitapower können Anwender in der App über die Option Batterieentladung Einstellung mit Werten zwischen 9 und 100 Prozent festlegen (siehe auch Bildergalerie). Dabei legen sie fest, bis zu welcher Kapazität die Vitapower entladen werden kann. Je höher dieser Wert, desto weniger schnell altert der Speicher. Wir haben für den Test die Entladekapazitätsgrenze auf 10 Prozent festgelegt. Dementsprechend steht eine nutzbare Kapazität von 1843 Wh zur Verfügung. Bei einer Einspeisung von kontinuierlich 50 Watt messen wir eine Effizienz von 86 Prozent. Damit ist die Vitapower in etwa so effizient wie andere vergleichbare Solarspeicher mit LiFePo4-Akkus.
Während man im Sommer kein Problem haben dürfte, einen auf die Leistung des Balkonkraftwerks abgestimmten Stromspeicher mit Sonnenenergie zu laden, sieht es während der Dunkelflaute im Winter anders aus. Dann reicht die PV-Leistung in der Regel nicht aus, um den Speicher vollständig zu laden.
Die Vitapower kann aber über ganz normalen Wechselstrom mit einer Leistung von bis zu 2000 Watt geladen werden. Bei konstanten Preisen für die Kilowattstunde ist diese Möglichkeit allerdings wenig sinnvoll. Wer aber einen dynamischen Stromtarif nutzt, kann diese Option für ein günstiges Aufladen nutzen. Das lohnt sich aber, wenn der Tarif inklusiver aller Zusatzkosten wie Netzentgelte et cetera deutlich unterhalb des Durchschnittspreises für eine kWh liegt. Um von niedrigen Tarifen profitieren zu können, muss die Vitapower allerdings „wissen“, wie hoch der aktuelle Tarif gerade ist. Derzeit stehen in der App noch keine Steuerungsmöglichkeiten für ein Laden der Vitapower über Netzstrom in Abhängigkeit des Preises zur Verfügung, sodass ein Laden über AC manuell erfolgen muss.
Dank der niedrigen Kapazität von 1024 Wh ist die Vitapower mit knapp über 18 kg noch halbwegs leicht zu transportieren und daher für den Einsatz als Powerstation interessant. Wer die maximale Ausgangsleistung von 2000 Watt für an den AC-Steckdosen angeschlossenen Verbraucher benötigt, muss die Vitapower allerdings mit mindestens einer 13 kg schweren Erweiterungseinheit (Vitamate) betreiben. Ohne Vitamate-Zusatzakku liegt die Ausgabeleistung bei 1000 Watt.
Die Möglichkeit, die Vitapower unterwegs als Kraftwerk nutzen zu können, erweitert den Einsatzbereich. Wer etwa mit seinem Camper unterwegs ist, muss nicht länger auf mit Strom versorgten Camping-Plätzen Halt machen, sondern kann im Prinzip überall stehen bleiben. Für einen solchen Einsatz eignen sich wegen ihres geringen Gewichts am besten flexible Solarpanels (Bestenliste). Dank der zwei Anderson-Buchsen lassen sich Solarpanels auch deutlich einfacher anschließen und wieder demontieren als mit herkömmlichen MC4-Steckern.
Der integrierte kleine Lüfter hinter der rückseitigen Abdeckung sorgt für Kühlung des Stromspeichers. Er ist dauerhaft in Betrieb, wobei die Lautstärke bei einer niedrigen Einsepeiseleistung mit unter 40 dB relativ leise ist. Bei hoher Belastung ist er etwas lauter und gut zu hören.
Alpha ESS Vitapower | 1,024 kWh | 2,048 kWh | 3,072 kWh | 4,096 kWh | 5,120 kWh | 6,144 kWh |
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Preise in Euro (Stand: 28.8.2024) | 999 | 1099 | 1399 | 1699 | 1999 | 2299 |
Preis pro Wh in Cent | 98 | 54 | 46 | 41 | 39 | 37 |
Die Alpha ESS Vitapower mit 1024 Wh gibt es laut Preisvergleich ab 969 Euro. Zusammen mit einem Zusatzakku vom Typ Vitamate steigt die Kapazität auf 2048 Wh und der Preis auf gerade einmal 1099 Euro Preisvergleich). Noch günstiger wird die Wh, wenn man weitere Zusatzakkus ordert.
Auch im Set ist die Vatapower samt Zusatzakku erhältlich und dann preislich besonders interessant. Zusammen mit Anschlusskabeln und vier 500-Watt-Panels gibt es die Vitapower samt zweier Zusatzakkus (insgesamt 3 kWh) für 1999 Euro.
Wir haben bereits einige Stromspeicher für Balkonkraftwerke getestet und eine Bestenliste erstellt. Lösungen von Zendure bieten dank einer Kooperation mit Shelly eine bedarfsgerechte Einspeiseleistung. Auch Ecoflow plant eine Zusammenarbeit mit Shelly für sein Powerstream-System. Wer auf den mobilen Einsatz verzichten kann, aber an einer dynamischen Einspeiseleistung interessiert ist, wird mit folgenden Lösungen besser bedient als mit der Vitapower, muss dafür aber etwas tiefer in die Tasche greifen.
Wie schnell sich ein Balkonkraftwerk respektive Stromspeicher rechnet, ist von verschiedenen Faktoren wie Aufstellort, Verschattung, Strompreis und Strombedarf abhängig. Mit dem Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin können Anwender anhand dieser Daten ermitteln, wie schnell sich ein Balkonkraftwerk respektive Stromspeicher bezahlt macht.
Im Fall der Vitapower ergibt sich in einem Haushalt mit zwei Personen, einem Strombedarf von 2500 kWh pro Jahr bei einem Preis von 40 Cent pro kWh und einer jährlichen Teuerungsrate von 3 Prozent folgendes Bild: Während sich ein Balkonkraftwerk mit zwei 440 Watt starken Solarpanels und einem Wechselrichter zum Preis von 300 Euro bereits nach zwei Jahren amortisiert hat, dauert es bei der Vitapower mit einem Zusatzakku und 2 kWh Kapazität mit zwei 440-Watt-Modulen zum Preis von 160 Euro (Gesamtpreis 1260 Euro) etwa fünf Jahre. Bei einer Nutzungszeit von 20 Jahren erwirtschaftet die Vitapower-Anlage einen mit 5869 Euro um 1377 Euro höheren Gewinn als das BKW ohne Speicher, das 4792 Euro Gewinn erzielt.
Alpha ESS stellt als professioneller Anbieter von PV-Lösungen mit der Vitapower eine interessante Speicherlösung für Balkonkraftwerke vor, die sich gegenüber dem Mitbewerb hauptsächlich durch den Einsatz als mobile Powerstation abhebt. Wer also mit seinem Camper häufig an Stellen ohne Stromversorgung anhält, wird mit der Alpha ESS Vitapower bestens bedient.
Im stationären Einsatz als Speicher für ein Balkonkraftwerk mit Einspeisefunktion kann die Vitapower aber bis jetzt nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Wer etwa eine dynamische Einspeisung wünscht, ist mit Speicher-Lösungen (Bestenliste) anderer Hersteller besser bedient. Aber nicht mehr lange: Alpha ESS arbeitet bereits mit Shelly an einer Integration des Smart Meters Shelly Pro 3EM (Ratgeber), auf dessen Basis die Vitapower gegen Ende des Jahres ebenfalls eine bedarfsgerechte Stromeinspeisung unterstützen soll. Zuvor will der Hersteller mit einer aktualisierten App immerhin eine zeitgesteuerte Einspeisung ermöglichen. Zu hoffen ist auch, dass eine Integration in ein Smart-Home-System wie Home Assistant über die offizielle API möglich ist. Für seine Profilösungen gibt es bereits eine solche.
Balkonkraftwerke mit Speicher sind bei hohen Stromkosten sinnvoll, allerdings sind sie oftmals kompliziert aufzubauen und einzurichten. Beim Solmate von EET ist das anders.
Balkonkraftwerke mit Speicher sind bei hohen Stromkosten sinnvoll, allerdings sind sie oftmals kompliziert aufzubauen und einzurichten. Beim Solmate von EET ist das anders.
Der durchschnittliche Strompreis lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im zweiten Halbjahr 2023 mit rund 42 Cent deutlich höher als vor Corona und Ukraine-Krieg. Damals lag der Durchschnittspreis bei um 30 Cent. Kein Wunder also, dass Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher boomen. Nach Angaben der Wirtschaftswoche zahlen Neukunden allerdings Anfang April 2024 nur noch 26 Cent – lohnt da ein Balkonkraftwerk überhaupt noch, vorwiegend mit teurem Speicher? Und außerdem: Sind das nicht überwiegend Bastellösungen, die eher für DIY-Fanatiker und Nerds gedacht sind? Diese Fragen beantworten wir im Test des Solmate von EET, der durch einfache Einrichtung, schickes Design, viel Leistung und smarte Stromsteuerung zum Akku oder ins Hausnetz wirbt.
Seit unserem Test aus April 2024 hat sich einiges getan beim Solmate:
Erhältlich ist der Solmate direkt in Österreich bei EET Energy. Der Speicher (Solmate Naked) kostet 1695 Euro, das von uns getestete Gesamtpaket mit 4 Modulen ist für 2495 Euro erhältlich.
Der Solmate des österreichischen Start-ups EET ist ein Plug&Play-Speicher für Balkonkraftwerke. Er erlaubt den Anschluss von Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 2000 Wp bei einer Einspeisung ins Hausnetz von bis zu 800 W – regelbar per App oder Web-Zugang, um die Einspeisung etwa auf die derzeitig in Deutschland erlaubten 600 Watt zu begrenzen. Hinzu kommt eine Notstromversorgung mittels einer 230-V-Steckdose direkt am Speicher, die den Anschluss von Geräten mit bis zu 1000 Watt im (temporären, aber auch permanenten) Inselbetrieb erlaubt. Dazu muss ein Hardware-Schalter am Speicher entsprechend aktiviert werden – ansonsten gilt wie immer: keine Verbindung zum Stromnetz, keine Einspeisung ins Netz, sondern nur in den Akku . Der Speicher selbst konserviert mittels LiFePo4-Akkus bis zu 1440 Wh Strom und ist somit eher zum Überbrücken von Wolkenschatten am Tag oder für geringe Grundlasten über Nacht gedacht. In Zukunft soll es aber auch Erweiterungsmöglichkeiten um 2 bis 4 kWh geben.
Insgesamt verspricht EET, dass Nutzer mit dem Solmate bis zu 1200 kWh im Jahr generieren und ihre Stromkosten dank Eigennutzung von bis zu 100 Prozent um bis zu 50 Prozent reduzieren können. Als Aufstellort ist ein geschützter Außenbereich vorgesehen, wir haben den Solmate in der Garage untergebracht, wo er komplett vor Wasser geschützt ist. Generell gilt zwar, dass Lithium-Eisenphosphat-Akkus spätestens bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht mehr geladen werden können. Allerdings integriert EET in den Solmate eine Heizung, die Laden auch bis -20 Grad Umgebungstemperatur ermöglicht - klasse! Als Optimal-Temperatur gibt EET 20 Grad Celsius an.
EET hat uns zum Test ein Rundum-sorglos-Paket mit Solmate, vier PV-Modulen, Aufständerung für Garten oder Flachdach und allem benötigten Anschlussmaterial wie Kabel und WLAN-Stick zur Verfügung gestellt. Dieses Paket ist gleichzeitig auch schon eine der großen Stärken des Systems: Alles ist aufeinander abgestimmt, passt genau und lässt sich einfach installieren. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten, lediglich ein Minimum an handwerklichem Geschick für das Aufstellen der Solarpanels sowie die Anbringung, deren Aufständerung und die grundsätzliche Bedienung eines Smartphones und/oder Computers ist Voraussetzung.
Das Paket beinhaltet im Detail
Den Solmate gibt es auf Wunsch auch separat (Solmate naked), weiteres Zubehör ist bei EET auf der Homepage des Herstellers erhältlich. Außerdem erlärte EET im Gespräch, dass in Zukunft PV-Panels mit 430 statt 370 Wp geliefert werden.
Der Solmate, also Speicher und integrierter Wechselrichter, erinnern von der Größe her an einen schicken Elektroheizkörper. Mit Maßen von 73 × 50 × 10 Zentimeter ist er nicht mal hüfthoch, kaum breiter als ein schmaler Küchenschrank und in etwa so dünn wie ein herkömmlicher Heizkörper. EET packt die enthaltene Technik in ein schickes, weißes Aluminium-Gehäuse, das oben und unten komplett abgerundet ist, während die schwarzen Kunststoffseiten kantig verlaufen. In diesen Seiten sind die erwähnte Steckdose zur Notstromversorgung, ein Schalter zum Umschalten zwischen Netz- und Inselbetrieb sowie Power-Taste und Info-LEDs integriert. Die vier LEDs zeigen stilisiert an, wie voll der Akku ist, wie viel Power gerade von den PV-Modulen kommt und wie viel aktuell ins Hausnetz eingespeist wird. Wegen des Gewichts von stolzen 28 kg sollten Geräte, die per Notstrom versorgt werden sollen, aber in der Nähe stehen – wirklich transportabel ist der Solmate nicht.
EET sieht für den Einsatz am Solmate 2, 3 oder 4 Standard- oder 2, 4 oder 8 Flexmodule vor. Bei letzteren handelt es sich um kleinere, biegsame Module, die zudem pro Stück wesentlich leichter (4 statt 20 KG) als die Standard-Module sind. Wer bereits eigene Soalrpanels im Einsatz hat, kann diese alternativ anschließen, sofern sie pro MPP-Tracker (der Solmate besitzt davon 2) eine Leerlaufspannung von 22 bis maximal 44 V einhalten. Wichtig ist außerdem paralleler statt serieller Anschluss. Die Gesamtleistung darf 2000 Wp nicht übersteigen. Nach Angaben von EET wird es demnächst auch Sets mit Modulen geben, die mehr als jeweils 370 Wp bieten.
Es wurde bereits angedeutet: Die Installation des Solmate ist eine seiner großen Stärken, denn viel einfacher geht es schlichtweg nicht. Wir haben die komplette Anlage überwiegend allein in rund 2 bis 3 Stunden installiert und in Betrieb genommen. Zu zweit oder bei nur 2 Panels geht das entsprechend schneller und wegen des Gewichts von Speicher und Standard-Panelen auch leichter.
Im Prinzip ist die Installation selbsterklärend, allerdings legt EET eine hervorragende Aufbau- und Installationsanleitung bei, die mit vielen Bildern und Zeichnungen sowie verständlichem Text glänzt. Letztlich kommt man mit etwas technischem Verstand aber auch ohne zurecht. Wir haben mit dem Stromspeicher begonnen, bei dem wir uns für stehende Aufstellung an der Wand entschieden haben. Dank der flachen Bauweise von nur 10 Zentimeter nimmt der Solmate in der Garage keinen nennenswerten Platz weg. Die besagte Anleitung liegt ebenfalls dem Speicher bei, weshalb dieser zuerst aufgebaut werden sollte.
Je nach Platzierung (hängend/stehend) muss der Ständer/die Aufhängung zusammengeschraubt werden. EET legt dafür jedem Schraubenpäckchen einen kleinen Inbus-Schlüssel bei, sodass (außer für die Wandmontage) kein gesondertes Werkzeug oder sonstiges Zusatzmaterial nötig ist. Nach der Installation des Speichers werden an ihn die beiden PV-Verbindungskabel (XT60 auf MC4 mit Y-Adapter) sowie das Netzkabel angeschlossen. Letzteres gibt es entweder als Standard- oder Wieland-Stecker, wobei der allerdings eine spezielle Wieland-Steckdose voraussetzt, die nur von einem Elektriker installiert werden darf. Der Standard-Stecker ist allerdings genauso erlaubt und sicher. Zu guter Letzt wird der WLAN-Stick mittels des USB-Adapters angeschlossen.
Die Aufständerung (in unserem Fall für Flachdach- oder Gartenmontage) besteht aus einfachem Flachstahl mit 2 mm Dicke, der passgenau gekantet ist. Er wirkt einfach, erfüllt seinen Zweck aber richtig gut und bietet Befestigungsmöglichkeiten, die genau zum Rahmen der mitgelieferten PV-Module passen. Lediglich der Preis (EET verlangt dafür in seinem Shop 70 Euro) erscheint uns zu hoch, zumal etwa ein ähnlich stabile Valkbox-Aufständerung im freien Handel nur etwas mehr als die Hälfte kostet. Abschließend erfolgt der Anschluss der Panels, wobei die Stecker verpolungssicher sind und damit niemanden vor Probleme stellen sollte.
Der Solmate, der von EET in Eigenregie und mithilfe der bekannten Unternehmen Fronius und Koncar entwickelt wurde, lässt sich über den bereits erwähnten WLAN-Stick und die MySolmate-App für Android und iOS oder über den Browser (http://mysolmate.eet.energy) einstellen und auslesen. Der einfachste Weg scheint dabei eine Erstinstallation über den Computer zu sein, anschließend gelingt die Einbindung in die App problemlos. Wichtig ist guter WLAN-Empfang, außerdem wollte sich der Solmate nicht mit unserem Mischnetzwerk aus 2,4 und 5 GHz verbinden, sondern lediglich mit dem 2,4-GHz-Gäste-Netz.
Danach ist alles so einfach wie die Installation. Bei nur einem installierten Solmate landet der Nutzer direkt in der Übersicht des Energieflusses. Hier wird einfach, aber auf den ersten Blick ersichtlich angezeigt, wie viel Watt die PV-Module gerade liefern, wie voll der Akku ist und wie viel aktuell ins Heimnetz eingespeist wird. Zudem erkennt der Nutzer, wohin gerade Strom fließt – etwa in den Speicher oder aus dem Speicher heraus. Zusätzlich gibt es einen Boost-Knopf, mit dem die Einspeiseleistung kurzfristig auf (derzeit) 500 Watt erhöht werden kann. Die Dauer lässt sich jetzt schon auf bis zu 3 Std. in der App einstellen, die Leistung soll demnächst ebenfalls anpassbar sein.
Auf dem zweiten Bildschirm sieht der Nutzer eine grafische Darstellung von Erzeugung, Ladezustand und Einspeisung für einzelne Tage oder andere Zeitintervalle. Der dritte Bildschirm stellt sogenannte Meilensteine dar. Hier wird die Gesamterzeugung in wählbaren Zeitintervallen als Zahl angestellt und die App gibt praktische Beispiele, welcher Leistung das entspricht und was der Nutzer mit dem derzeitigen Ladestand des Akkus anstellen könnte.
So verrät die App etwa, dass mit den 4589 Wh, die das BKW am Sonntag, den 7.4.2024 bei teilweise bewölktem Himmel gesammelt hat, 936 km E-Bike gefahren werden könnten, alternativ 27 km E-Auto. Außerdem entspricht das einer Einsparung von 2,02 kg CO₂ in 578 Bierflaschen – gemeint ist deren Kohlensäure. Mit 100 Prozent Akkuladung des Solmate können Nutzer überdies angeblich 40 Stunden fernsehen, 89x ihr Smartphone aufladen oder 109 Stunden Licht erzeugen. Natürlich sind das alles vereinfachte Angaben, aber es ist schon befriedigend, den Vorteil durch Solmate und PV-Module nicht nur als theoretische kWh-Zahl, sondern auch als praktisches Anwendungsbeispiel zu sehen. Die eigenen Werte dürfen übrigens auch mit der Solmate-Community verglichen werden und EET versucht, mit virtuellen Trophäen seine Nutzer bei Laune zu halten.
Auf der vierten und letzten Seite der App dürfen Nutzer diverse Angaben zum Standort sowie zum gewünschten Energiemanagement tätigen. Dort ist es dann etwa möglich, statisch eine frei zwischen 0 und 800 Watt wählbare Einspeisung zu wählen oder auf vorgegebene Wochenprofile zu setzen. Im Falle der manuellen Festsetzung sollten Nutzer aber am besten wissen, wie hoch die Grundlast des Haushalts ist und diesen als Minimum setzen. Außerdem darf hier festgelegt werden, wie lange der auf Seite Eins aktivierbare Boost maximal dauern darf und wie weit der Akku entladen werden soll. Ab Werk ist hier ein Wert von 20 Prozent vorgegeben.
Zukünftig soll es übrigens auch Möglichkeiten zur Anbindung an Smart Home kommen, versprach EET im Gespräch.
Die einfache Installation, den geringen Platzbedarf und die gute App haben wir bereits gelobt – und wie ist der Solmate im Alltag? Kurzum: genauso klasse! Im Test gab es keinerlei Ausfälle oder Probleme. Das Balkonkraftwerk rund um den Solmate produzierte kontinuierlich Strom und kam so auch an bedeckten Frühlingstagen auf eine aktuelle Produktion von 150 bis 400 Watt, womit der Grundbedarf eines normalen Hauses fast durchgehend gedeckt sein dürfte. Sollten zwischenzeitlich etwa Wolken die Helligkeit weiter reduzieren, hilft der Solmate mit Strom aus seinem Speicher aus. Bei sonnigen Abschnitten zeigte die App schnell Werte zwischen 800 und den maximal möglichen 1200 Watt an, wodurch der Akku im Handumdrehen wieder voll aufgeladen ist. Dabei ist ein leises Surren von Lüftern zu hören und der obere Teil des Metallgehäuses erwärmt sich spürbar – im Wohnzimmer würden wir das Gerät daher nicht aufhängen, in der Garage ist das Geräusch hingegen vollkommen problemlos.
Ein weiteres Highlight ist die sogenannte NetDetection-Funktion des Solmate, die sich EET nach eigenen Aussagen hat patentieren lassen. Damit soll der intelligente Speicher über die Steckdose erkennen, wie viel Strom derzeit im Haushalt verbraucht wird und den von der Sonne gewonnenen Strom entsprechend aus dem Akku oder direkt ins Haus leiten. Allerdings gibt es da noch das Problem mit den drei Phasen eines Hauses – von denen Balkonkraftwerke immer nur eine nutzen.
EET schreibt dazu: „Physikalisch gesehen speist Solmate nur auf einer Phase ein und misst auch nur eine Phase. Allerdings erfolgt die Bilanzierung über alle drei Phasen. Normalerweise sind die Verbraucher auf die drei Phasen aufgeteilt. Falls man einen größeren, konstanten Verbraucher auf einer anderen Phase hat, kann man über die MySolMate-App einen konstanten Grundverbrauch über den Einspeiseleistungsbereich einstellen, welcher immer eingespeist werden soll. Somit umgeht man dieses Phasenproblem.“
Bedeutet im Klartext: Der Solmate erkennt nur Stromschwankungen auf einer Phase und reagiert entsprechend auch nur in diesem Bereich darauf – und nicht auf den kompletten Strombedarf des Haushalts auf allen drei Phasen. Das ist aber auch bei anderen Systemen so und zeigte sich im „Selbstversuch“. Wir haben dafür einen Fön mit rund 2000 Watt einmal in der Garage (wo auch der Solmate angeschlossen ist) angeschlossen und einmal im Bad „am anderen Ende des Hauses“. Im ersten Fall reagierte der Solmate nach wenigen Sekunden und speiste anschließend Strom bis zur Obergrenze von 600/800 Watt ein. Nach dem Abschalten reduzierte Solmate die Einspeisung wieder. Auch mehrminütige Nutzung des gleichen Föns im Bad wurde hingegen nicht erkannt, die Einspeisung schwankte (wie auch sonst manchmal) zwischen 100 und 300 Watt.
Eben jene Schwankungen gepaart mit zwischenzeitlicher Einspeisung ins Hausnetz von teilweise knapp unter 100 Watt (bei Verwendung eines Einspeiseprofils statt einer manuellen Festsetzung) zeigen ebenfalls, dass Solmate nicht den kompletten Stromverbrauch des Hauses erkennt. Denn allein der PC, auf dem dieser Testbericht entstanden ist, verbraucht mit seinem Multi-Display-Setup im Desktop-Betrieb rund 170 Watt, die App zeigte zwischenzeitlich aber dennoch Einspeisungen von nur 90 Watt über längere Zeiträume hinweg an. Umgehen lässt sich das wie von EET in der App vorgeschlagen, indem man den Einspeisewert festlegt – etwa von 200 bis 600 Watt. Damit ist dann zumindest sichergestellt, dass der besagte Rechner per Sonnenenergie betrieben wird.
Schade: Wirklich verlässlich erscheint uns die NetDetection-Funktion bisher nicht, dafür bräuchte es vermutlich weitere Hardware wie ein Shelly Pro 3EM (Ratgeber), der auf allen Phasen den tatsächlichen Stromverbrauch messen kann. Eine entsprechende Anbindungsmöglichkeit an solche Gerät oder Smart Home generell soll bald folgen.
Der Hersteller verspricht mit 4 PV-Modulen einen Jahresertrag von bis zu 1200 kWh, von denen im Optimalfall 100 Prozent selbst genutzt werden sollen. Das sind natürlich wie immer „bis-zu-Angaben“, wir halten das allerdings für etwas hochgegriffen. Denn wie oben gezeigt, erkennt der Solmate nicht den kompletten tatsächlichen Stromverbrauch und kann dann entsprechend auch nur zum Teil intelligent gegensteuern. Doch auch wenn man die vollen 1200 kWh ansetzt, spart das von uns getestete Set nur 312 Euro pro Jahr bei 26 Cent/kWh oder 480 Euro bei 40 Cent/kWh. Das bedeutet eine recht lange Amortisationszeit von 8 respektive 5,2 Jahren. Dass sich das trotzdem lohnen sollte, zeigen die Garantien, die EET bzw. die Hersteller der verwendeten Komponenten geben:
Erhältlich ist der Solmate direkt in Österreich bei EET Energy. Der Speicher (Solmate Naked) kostet regulär 1695 Euro, ist aber aktuell bereits für 1395 Euro erhältlich. Das von uns getestete Gesamtpaket mit den vier Modulen ist als solches aktuell nicht gelistet.
Im Folgenden zeigen wir einige Alternativen sowie Zubehör von Drittanbietern, falls Interessenten etwa Solarmodule und Aufständerung getrennt erwerben möchten:
Der Solmate ist – gerade im hier getesteten Paket mit vier Standard-Modulen – ein tolles Rundum-sorglos-Paket. Es ist super einfach zu installieren, die App ist sehr übersichtlich und im Alltag hatten wir während der Testphase keine Probleme. Klasse ist natürlich der Speicher selbst, auch wenn er unserer Meinung nach ruhig etwas größer ausfallen dürfte. Das sieht wohl auch der Hersteller so, denn für die Zukunft verspricht er Erweiterungsmöglichkeiten von 2 bis 4 kWh. Aber auch so überbrückt er Verdunklung durch Wolken gut oder liefert in den dunklen Abend- und Nachtstunden zuvor aus Sonnenlicht gewonnenen Strom. Praktisch ist zudem die Notstromfunktion und auf Wunsch ist sogar ein reiner Inselbetrieb möglich – etwa in der Ferienhütte im Wald. Da ist sicherlich das schicke Design des Solmate nebensächlich, ansonsten ist aber auch das ein Pluspunkt.
Nicht ganz überzeugt hat uns hingegen die NetDetection-Funktion, die wie beschrieben nicht immer verlässliche Einspeisewerte zutage brachte. Teilweise umgehen lässt sich das mit manuell gesetzten Einspeisewerten – das klappt über die App enorm einfach, setzt allerdings voraus, dass der Nutzer weiß, wie hoch die Grundlast von Haus oder Wohnung ist. Nicht zuletzt bleibt der etwas zu hohe Preis, der die Amortisation fast schon in Richtung zweistellige Jahreszahl bringt. Schade, denn davon abgesehen ist der Solmate von EET ein tolles Produkt.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent pro kWh sichern. Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer bei seinem Balkonkraftwerk keine Energie verschenken will, der kann sich passenden Speicher kaufen. Wir testen die Anker Solix Solarbank. Die ist günstiger als die Konkurrenz, zeigt im Test aber auch Schwächen.
Wer bei seinem Balkonkraftwerk keine Energie verschenken will, der kann sich passenden Speicher kaufen. Wir testen die Anker Solix Solarbank. Die ist günstiger als die Konkurrenz, zeigt im Test aber auch Schwächen.
Balkonkraftwerke sind schwer im Trend. Das sehen wir nicht nur am Interesse an unseren Balkonkraftwerk-Themen, sondern auch in der echten Welt: An immer Balkonen, Fassaden und Dächern finden wir die mittlerweile günstigen Mini-PV-Anlagen. Das liegt auch daran, dass sie sich innerhalb weniger Jahre amortisieren und von da an bares Geld sparen.
Um tiefer in die Materie einzutauchen, empfehlen wir einen Blick in unseren Ratgeber Balkonkraftwerk mit und ohne Speicher ab 119 Euro: Amortisiert sich in 3 Jahren. Unsere Top 6: Die besten Balkonkraftwerke – Fachhandel besser als Discounter zeigt auf einen Blick, welche PV-Anlage sich wirklich lohnt.
Das Balkonkraftwerk Anker Solix (Testbericht) hat uns richtig gut gefallen. Folgerichtig findet es sich in der Bestenliste auf einem vorderen Platz wieder. Größter Kritikpunkt ist der hohe Preis. Doch wer den überschüssig von der Sonne eingefangenen Strom nicht direkt verbraucht, speist ihn ins öffentliche Netz ein und verschenkt ihn damit. Das verhindern zu PV-Anlagen passende Powerstations (Themenwelt), welche bei viel Sonnenschein einen Teil der Energie speichern und in der Nacht in das heimische Stromnetzwerk abgeben.
Bei der Solarbank zieht Anker die Preisschraube an. So kostet die Solarbank mit einer Kapazität von 1600 Wattstunden im Anker-Shop aktuell nur 799 Euro. Im August 2023 lag das Produkt noch bei 1.200 Euro.
Wir zeigen hier im Test der Anker Solarbank, ob sich ein Kauf dennoch lohnt. Große Konkurrenz bekommt Anker aktuell von Sunbooster (Testbericht). Platz 1 unserer Bestenliste der Balkonkraftwerk-Speicher belegt allerdings Zendure.
Die Anker Solarflow besteht im Gegensatz zum Zendure-Speicher aus nur einem Gerät. Die Installation ist entsprechend etwas einfacher. Zunächst verbindet man die Solarflow über zwei mitgelieferte MC4-Y-Kabel mit einem Mikrowechselrichter. Steckt der Mikrowechselrichter anschließend in der Schuko- oder Wieland-Steckdose, muss der Nutzer die MC4-Kabel der Solarmodule (oder des Solarmoduls) in die Ports der Solarbank stecken. Dafür liefert Anker Verlängerungskabel mit. Praktisch: Im Gegensatz zum Anker-Solix-Set (Testbericht) legt Anker diesmal auch das passende Werkzeug bei, um die MC4-Stecker wieder lösen zu können.
Die ganze Hardware-seitige Installation geht einfach von der Hand – wenn man vom hohen Eigengewicht der Solarbank absieht – und dauert keine zehn Minuten. Die Dokumentation ist vorbildlich. Wer will, kann auch zwei Solarbanks zusammenschließen, um die Gesamtkapazität auf 3200 Wattstunden zu erhöhen. Mehr ist aktuell nicht vorgesehen. Allerdings sollte die Kapazität bei Balkonkraftwerken mit 800-Watt-Wechselrichter auch vollkommen ausreichen.
Die Verarbeitung wirkt insgesamt vorbildlich. Die Anker Solarbank ist nach IP65 zertifiziert und sollte so jeden noch so lang anhaltenden Regen überstehen. Bei uns läuft sie nun seit etwa zwei Wochen. Wir haben sie bewusst mit den Anker-MI80-Wechselrichter und allen MC4-Kabeln im Regen stehen lassen. Probleme gab es dabei keine.
Trotzdem sollte man den Speicher nicht dauerhaft draußen stehen lassen. Abgesehen davon, dass im Winter ohnehin nicht viel zu holen ist, verträgt die Anker Solarbank keine Minustemperaturen. Diese können den Akku schädigen und damit seine Kapazität negativ beeinflussen.
Nach der Installation der Hardware ist die Software dran. Dafür lädt man die Anker-App herunter und verbindet sie mit der Solarbank. Für Journalisten stand zunächst nur eine Vorabversion bereit, damit sie möglichst früh mit dem Test beginnen konnten. Diese zeigte noch einige Fehler. Diese wurde mittlerweile zum größten Teil behoben. Die zum Testzeitpunkt aktuelle App-Versionsnummer beträgt 1.6.1, die Solarbank-Versionsnummer 1.2.7.
Die Anker Solarbank hat im Gegensatz zu Ecolfow Powerstream nur ein MPPT-Modul. Beide Solarmodule werden also wie ein Einziges behandelt. Bei dauerhafter direkter Sonnenstrahlung ist das irrelevant. Sollte jedoch eines der Solarmodule anders ausgerichtet oder zeitweise verschattet sein, kann sich das negativ auf die Gesamtleistung auswirken.
Wer einen PV-Anlagenzwischenspeicher nutzt, sollte ziemlich genau wissen, wie viel Grundverbrauch sein Haushalt tagsüber hat. Nun kann man über die App bestimmen, wie viel von den Solarpanels erzeugte Watt direkt in das Haus eingespeist werden, der Rest geht in den Akku. Die Hauseinspeisung sollte nie den Grundverbrauch des Haushalts übersteigen, sonst verschenkt man Strom an den Netzanbieter. Genau das sollte ein Speicher für Balkonkraftwerke schließlich verhindern.
Dabei erlaubt es die App, die für den Haushalt bestimmt Watt-Anzahl zwischen 150 Watt und 800 Watt festzulegen. Unter 150 Watt geht leider nicht. Wer also einen Grundverbrauch von unter 150 Watt hat, verschenkt trotz Speicher Energie. Das ist vielleicht nicht viel und fällt nicht groß ins Gewicht. Trotzdem widerspricht es der Grundidee eines Balkonkraftwerkspeichers. Standardmäßig liegt der Einspeisewert bei 200 Watt. Sobald es dunkel wird und die Paneele keine Energie mehr an die Solarbank liefern, speist der Anker-Speicher seine tagsüber gesammelte Energie ins Haus ein.
Andere Lösungen von Zendure und Ecolfow haben eine API, um mit smarten Steckdosen zu kommunizieren. Hängt an diesen etwa eine Waschmaschine, gibt der Speicher Energie frei, sobald diese Strom benötigt. Das ist bei der Solarbank nicht möglich. Ein weiterer Nachteil gegenüber anderen Speicherlösungen für Balkonkraftwerke: Um den Akku zu schützen, behält die Solarbank stets eine Restkapazität von 15 Prozent. Diese ist fix und kann nicht etwa per App heruntergeregelt werden.
Auffällig ist auch, dass Anker die Leistung nicht in Echtzeit anpasst, es kommt hier zu leichten Verzögerungen. Schiebt sich eine Wolke zwischen Sonne und Solarpanels, sinkt auch die Einspeisung ins Heimnetz. Dann kann es vorkommen, dass die Anker Solarbank trotz eingestellten Maximalwerts von 200 Watt diesen zeitweise überschreitet. Wer dann keinen Verbraucher im Haushalt hat, verschenkt Strom. Woran das liegt, wissen wir nicht. Wir hoffen an dieser Stelle auf ein Software-Update.
Außerdem kann die Solarbank die Sonnenenergie für den Haushalt nicht dynamisch auf den gewünschten Wert aufstocken. Soll die Anlage tagsüber 200 Watt einspeisen, die Panels liefern wegen wenig Sonne aber nur 100 Watt, dann werden auch nur 100 Watt ans Heimnetz abgegeben. Der Akku schaltet sich nicht dazu, um die 200 Watt zu erreichen.
Ebenso auffällig: Scheint die Sonnen nicht und die PV-Paneele geben nur wenig Leistung ab, dann zieht die Mini-PV-Anlage den kompletten Strom für das Heimnetz von Akku und schneidet die Solarpanels ab. Schon wieder wird etwas Energie verschenkt. Zumindest bei Dunkelheit gibt der Akku zuverlässig genau die zuvor bestimmte Energie ins Hausnetz ab. Zendure und Ecoflow kennen all diese Probleme nicht.
Die Solarbank mit einer Kapazität von 1600 Wattstunden gibt es aktuell ab 470 Euro (Preisvergleich). Im Set mit zwei Panels mit einer Leistung von je 500 Wp gibt es den Speicher ab 1105 Euro bei etwa Amazon.
Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Zum Dezember 2023 fällt die Strompreisbremse. Erwartungsgemäß werden dann die Strompreise wieder anziehen. Wir selbst wechseln daher gerade jetzt unsere Stromtarife. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 23 Cent statt 48 Cent pro kWh sichern – im Vergleich zu den Preisen im Januar 2023.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 9 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im Heise Tarifvergleich.
Zunächst klingt die Speicherlösung für Balkonkraftwerk von Anker verlockend. Schließlich bietet keine andere Lösung ein derart gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 1,6 kWh für 1100 Euro ist eine echte Ansage! Auch die Installation ist einfach und die App ist gut.
Jedoch zeigen sich im Betrieb Schwächen. So könnte das fehlende zweite MPPT-Modul bei einer Teilschattierung eines Solarpanels zu Leistungseinbußen führen. Auch ist der Minimalwert von 150 Watt Heimeinspeisung einigen vielleicht zu hoch. Zudem kann die Solarbank bei wenig Sonne den gewünschten Einspeisewert nicht aus dem Akku aufstocken. Fällt die Leistung der Solarpanels unter einen gewissen Wert, kappt Anker die Solarpanels von System und speist zu 100 Prozent von Akku ein. Auch gibt es Leistungsschwankungen bei der Einspeisung.
Einige dieser Probleme könnten noch per Software-Update verschwinden. Wenn dem so ist, passen wir diesen Test an und korrigieren gegebenenfalls die Bewertung nach oben. Trotz dieser Schwächen könnte sich die Anker Solarbank für einige lohnen. Das liegt vor allem am geringen Preis des Speichers. Wer jedoch zum Beispiel schon eine passende Powerstation von Ecoflow zu Hause hat, der kann sie einfach über einen Tausch des Wechselrichters zum Balkonkraftwerk hinzufügen und benötigt gar keinen neuen Speicher.
Große Konkurrenz bekommt Anker aktuell von Sunbooster (Testbericht). Platz 1 unserer Bestenliste der Balkonkraftwerk-Speicher belegt allerdings Zendure.
Jackery, bekannt für seine hochwertigen Powerstations, präsentiert mit dem Navi 2000 einen wetterfesten Speicher für Balkonkraftwerke, der auch mobil genutzt werden kann. Wie gut sich der Mix aus BKW-Speicher und Powerstation in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Jackery, bekannt für seine hochwertigen Powerstations, präsentiert mit dem Navi 2000 einen wetterfesten Speicher für Balkonkraftwerke, der auch mobil genutzt werden kann. Wie gut sich der Mix aus BKW-Speicher und Powerstation in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Balkonkraftwerke (Bestenliste) liefern günstig Strom und helfen so, die eignen Energiekosten zu reduzieren. Der produzierte Strom muss bei Steckersolargeräten allerdings sofort verbraucht werden, ansonsten landet er kostenlos im Stromnetz. Aber gerade zur Mittagszeit, wenn der Ertrag am höchsten ist, kann man den Strom häufig gar nicht verbrauchen, da man außer Hause ist. Dann landet der Ertragsüberschuss zur Freude des Energieanbieters kostenlos im Netz. Anders als bei großen PV-Anlagen (Ratgeber) wird eingespeister Strom bei Steckersolargeräten in der Regel nicht vergütet. Zwar besteht auch die Möglichkeit, mit einem Balkonkraftwerk eine Einspeisevergütung von 8,11 oder 12,9 Cent pro kWh zu erhalten, doch bei einem Bruttopreis von etwa 35 bis 40 Cent pro kWh bei Netzbezug lohnt der Aufwand kaum.
Wer seinen Strom nicht verschenken will, muss entweder den Verbrauch an den Ertrag anpassen oder einen Zwischenspeicher einsetzen. Ertragsüberschüsse landen dann nicht mehr im öffentlichen Stromnetz, sondern im Akku des Balkonkraftwerks. Bei Bedarf wird der Strom dann aus dem Speicher ins Hausnetz eingespeist, auch nachts oder bei bewölktem Himmel. Das funktioniert bei einigen Modellen in Kombination mit einem Smart Meter wie dem Shelly Pro 3EM bereits vollautomatisch, bei anderen muss der Nutzer die Einspeisung selbst einstellen. Aktuell gibt es keine einheitlichen Lösungen und so unterscheiden sich die Speicher vor allem in Bezug aufs Handling. Die zehn besten Speicher für Balkonkraftwerke aus unseren Tests zeigen wir in unserer Bestenliste: Speicher für Balkonkraftwerke.
Viele aktuell verfügbare Speicherlösungen haben ein Problem. In der Regel hängt der Wechselrichter draußen und die Akkus funktionieren im Winter bei tiefen Temperaturen nicht oder nur bedingt. Die jetzt getestete Navi 2000 von Jackery für aktuell 1399 Euro (Coupon aktivieren!) umgeht dieses Problem mit integrierter Heizung und internem Wechselrichter – sie bietet sich deshalb auch prima als einfach zu installierende Nachrüstlösung an. Wie das funktioniert, zeigt der Test.
Die Idee, eine mobile Powerstation (Ratgeber) als Speicher für Balkonkraftwerke zu nutzen, ist nicht neu. So bieten etwa Ecoflow Powerstream (Testbericht), Lanpwr 2200 Pro (Testbericht) und Oubu Mentech (Testbericht) die Möglichkeit, die Powerstation als Zwischenspeicher fürs BKW einzusetzen. Der für seine hochwertigen mobilen Solargeneratoren bekannte Hersteller Jackery hat mit dem Navi 2000 nun ebenfalls einen Speicher speziell für Steckersolargeräte auf Balkon und Terrasse vorgestellt. Dieser ist zwar keine klassische Powerstation, kann bei Bedarf aber als solche eingesetzt werden. Der Vorteil im Vergleich zur Konkurrenz: Jackery Navi 2000 ist nach IP65 auch gegen Umwelteinflüsse wie Regen geschützt.
Der BKW-Speicher Jackery Navi 2000 steckt in einem hochwertig verarbeiteten Gehäuse, welches ganz aus Aluminium besteht. Das rechteckige Design mit abgerundeten Ecken und Kanten erinnert an die Powerstation Jackery Explorer 1000 (Testbericht) & Co. Warum der Hersteller den Speicher so lackiert, dass es wie Kunststoff aussieht, ist uns allerdings ein Rätsel.
Eine echte Besonderheit an diesem BKW-Speicher sind die integrierten USB-Ports und die Schuko-Steckdose, welche sich etwa bei Stromausfall für Notstrom oder auch unterwegs nutzen lassen. Wird ein Verbraucher daran angeschlossen, wird der Speicher außerdem zur USV – fällt der Strom aus, schaltet Navi 2000 in Sekundenbruchteilen auf den internen Akku um und angeschlossene Geräte funktionieren weiter.
Die Abmessungen des rund 30 kg schweren Speichers betragen rund 44 × 35 × 38 cm. Eine Wandmontage ist bei diesem System weder vorgesehen noch sinnvoll – die Abmessungen sind im Vergleich zu etwa dem Speicher Zendure AIO2400 (Testbericht) schlicht zu ausladend. Als Schutzart gibt Jackery die IP65 an – Wind und Regen übersteht das Gerät also problemlos. Die Betriebstemperatur darf laut Hersteller zwischen – 20 Grad Celsius und 55 Grad Celsius liegen, womit der Speicher auch für den ganz jährlichen Außeneinsatz geeignet ist. Bei anderen Speichern fehlen oft interne Heizelemente und IP65-Zertifizierung und so müssen solche Geräte in Innenräumen aufgestellt werden.
Die eingebauten LiFePO4-Akkus mit einer Lebensdauer von rund 6000 Ladezyklen bieten eine Kapazität von 2048 Wh. Wenn das nicht ausreicht, lassen sich bis zu drei Zusatzakkus mit nochmals je 2 kWh anschließen. Die maximale Kapazität beträgt somit satte 8 kWh. Per Solarpanel ist eine maximale Eingangsleistung von 1600 Watt (bis 60 Volt bei 28 A) möglich – Jackery bleibt hier unter dem gesetzlichen Maximum von 2000 Watt. Das ist zwar nicht dramatisch, aber schade. Die Ausgangsleistung als BKW-Speichers beträgt 800 Watt, beim Einsatz fernab des Stromnetzes sind bis zu 1200 Watt möglich. Zur Abfrage der Leistungsdaten kommen Bluetooth und WLAN on Verbindung mit der App Jackery Home zum Einsatz.
Geladen wird die Powerstation entweder über daran angeschlossene Solarpanels oder an der Steckdose. Ersteres ist sinnvoll, wenn man bereits ein funktionierendes Balkonkraftwerk in Verwendung hat. Letzteres bietet sich an, wenn man einen dynamischen Stromtarif nutzt oder den Speicher mobil verwendet.
Neben dem Speicher gehören ein fünf Meter langes AC-Kabel zum Anschluss ans Stromnetz, zweimal drei Meter lange MC4-Verlängerungen, ein MC4-Kabelwerkzeug und das Benutzerhandbuch zum Lieferumfang. In den Sets von Jackery ist der Speicher auch mit Zusatzakkus und flexiblen Solarpanels mit je 200 Wp erhältlich.
Aufbau, Einrichtung und Inbetriebnahme des Jackery Navi 2000 sind auch ohne Vorkenntnisse denkbar einfach und unkompliziert. Dank integriertem Wechselrichter ist keine zusätzliche Verkabelung nötig. Selbst bei Verwendung der optionalen Zusatzakkus erspart Jackery unnötiges Kabelgewirr – die Einzelkomponenten werden einfach aufeinandergestapelt und per Steckverbinder in Boden und Deckel miteinander verbunden.
Jetzt werden noch die Solarpanels an die MC4-Dosen des Navi 2000 angeschlossen und der AC-Stecker mit dem Stromnetz verbunden. Nun ist das System bereit und es fehlen nur noch die Einstellungen, wie Leistung und Zeit der Einspeisung. Hier kommt statt der bisher gewohnten App Jackery die neue Variante Jackery Home zum Einsatz. Wer das Gerät mobil nutzen will, entfernt Panels und AC-Kabel.
Wie genau der Speicher arbeiten soll und wie viel Leistung zu welchem Zeitpunkt eingespeist wird, legt der Nutzer bequem per Smartphone und App fest. Auch die integrierte 230-Volt-Steckdose lässt sich per App ein- und ausschalten.
Zur Nutzung der App sind ein Nutzerkonto und die Einbindung ins heimische WLAN nötig. Aufbau und Einrichtung des Speichers benötigen im Test weniger als 10 Minuten. Damit liegen wir zwar über den von Jackery angegebenen fünf Minuten, der Aufbau funktioniert trotzdem rekordverdächtig schnell.
Aktuell stehen in der Software zwei Arbeitsmodi zur Auswahl. Neben der Priorität für Eigenverbrauch gibt es noch die Einstellung Batterie zuerst – hier wird dann zuerst der Akku geladen, bevor Strom eingespeist wird. Diesen Modi nutzen wir auch im Test, da unser Stromverbrauch in den Abendstunden deutlich höher ist.
Wie viel Strom zu welcher Uhrzeit eingespeist wird, stellen wir in der App ein. Das funktioniert problemlos, allerdings ist diese Arbeitsweise nicht gerade smart. Viel besser, da tatsächlich bedarfsgerecht, funktioniert die Einspeisung per Leistungsabfrage. Das klappt auf zweierlei Wegen. Mithilfe des WLAN-Zwischensteckers Jackery Smart Plug Pro und anderer Shelly-Zwischenstecker erkennt der Navi 2000 den am Anschluss benötigten Strom und speist dann exakt diesen Wert ins heimische Stromnetz ein. Ob und wie gut das in der Praxis funktioniert, konnten wir nicht testen, da uns keine Zwischenstecker mitgeliefert wurden.
Noch smarter ist der Einsatz eines Leistungsmessers im Stromkasten, da hier der Gesamtbedarf und nicht nur die Leistung einer einzelnen Steckdose ermittelt wird. Der Shelly Pro 3EM etwa (Ratgeber Strommessgeräte) gibt den realen Bedarf dann in nahezu Echtzeit an den Speicher weiter und dieser speist dann bis zu 800 Watt ein, ohne dass Leistung verschenkt wird.
Die interne Lüftung des Speichers schützt vor Überhitzung, arbeitet aber nicht lautlos. Im Praxistest bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad Celsius ist die Navi 2000 dauerhaft zu hören. Direkt am Gehäuse misst unser Smartphone knapp 40 dB. Zugegebenermaßen hört man die Lüftung aber nur in unmittelbarer Nähe zum Speicher. Ab etwa zwei bis drei Meter Abstand ist das leise Surren selbst in ruhiger Umgebung kaum mehr wahrnehmbar. Bei weniger als 25 Grad Celsius funktioniert die Wärmeableitung dank Kühlrippen und Aluminiumgehäuse auch ohne aktive Lüftung.
Der Speicher Navi 2000 kostet regulär 1799 Euro, ist aber aktuell für 1399 Euro im Angebot. Die bis zu drei Zusatzakkus kosten jeweils 899 Euro. Das Set mit Speicher und vier flexiblen Solarpanels mit je 200 Watt ist aktuell ebenfalls im Angebot und kostet statt 2429 Euro nur noch 1900 Euro.
Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Januar 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Der Speicher Jackery Navi 2000 hinterlässt im Test einen sehr positiven Gesamteindruck. Abgesehen von den Leistungswerten haben uns besonders die extrem einfache Inbetriebnahme, das aufgeräumte Erscheinungsbild und die Möglichkeit der dynamischen Einspeisung gefallen. Wie viel mehr Geld sich hier im Vergleich zum BKW ohne Speicher sparen lässt, zeigt unser Ratgeber Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? PV-Ertragsrechner im Test.
Wer sein Balkonkraftwerk einfach und wirkungsvoll erweitern will, bekommt hier einen sehr zuverlässigen und smarten Speicher.
Der hat allerdings einen hohen Preis, womit wir zum letztlich einzig großen Kritikpunkt kommen. Die UVP von 1799 Euro ist aus unserer Sicht deutlich zu hoch angesetzt. Selbst der aktuelle Sonderpreis von 1399 Euro (Coupon auswählen!) erscheint im Hinblick auf die Mitbewerber noch etwas zu hoch. Der Blick auf unsere Top 10 Speicher für BKWs zeigt, dass andere Modelle mit vergleichbarer Ausstattung deutlich günstiger sind. Die besten Balkonkraftwerke ohne Speicher aus den Tests zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke.
Keinen Strom zu verschenken, ist für viele Nutzer eines Balkonkraftwerks nur mit einem Speicher möglich. Kann die Solarspeicherlösung Powafree dabei helfen?
Keinen Strom zu verschenken, ist für viele Nutzer eines Balkonkraftwerks nur mit einem Speicher möglich. Kann die Solarspeicherlösung Powafree dabei helfen?
Ein Balkonkraftwerke (Bestenliste) oder Steckersolargerät rechnet sich bereits nach wenigen Jahren (Ratgeber). Aber nur dann, wenn man den selbst erzeugten Strom auch nutzt. Denn überschüssiger Strom landet zur Freude des lokalen Versorgers kostenlos in dessen Netz, da er anders als bei regulären PV-Anlagen nicht vergütet wird. Nachdem das Solarpaket I seit wenigen Tagen mit der Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft getreten ist, dürfen Balkonkraftwerke bis zu 800 Watt ins Stromnetz einspeisen, was die Problematik noch verstärkt. Die Lösung: Mit einem Stromspeicher können Anwender den tagsüber erzeugten Strom speichern und in den Abendstunden nutzen, wenn vom Balkonkraftwerk mangels Sonneneinstrahlung keiner mehr produziert wird. Somit wird der Eigenverbrauch erhöht und im günstigsten Fall wird kein Strom mehr verschenkt.
Einen solchen Solarspeicher bietet Big Blue Energy mit Powafree. Die Lösung besteht in der Mindestausstattung aus dem Steuergerät PV-Route 800 und dem 2,56 kWh fassenden Solarspeicher Cell-Pack 2500. Das Set ist als Nachrüstlösung für ein bestehendes Balkonkraftwerk gedacht und kostet regulär 1699 Euro. Aktuell ist es für 853 Euro erhältlich. Der reduzierte Preis wird allerdings erst im Warenkorb angezeigt. Das Angebot gilt noch bis kommenden Dienstag. Wer noch kein Balkonkraftwerk besitzt, kann die Speicherlösung auch zusammen mit Solarpanels bestellen. Mit zwei 200-Watt-Panels kostet das Set aktuell 1169 Euro und mit vier 1427 Euro. Das Angebot ist leider abgelaufen. Aktuell wird das Set für 1090 Euro angeboten. Mit zwei 200-Watt-Panels kostet das Set aktuell 1342 Euro und mit vier 1530 Euro.
Wie gut die winterfeste Stromspeicherlösung in der Praxis in Verbindung mit einem Yuma-Balkonkraftwerk (Testbericht) und Hoymiles-Wechselrichter (Bestenliste) HMS-800W-2T funktioniert, zeigt unser Testbericht.
Das Nachrüst-Set für bestehende Balkonkraftwerke enthält neben der Steuereinheit PV-Route 800 und dem Stromspeicher Cell-Pack 2500 mit 2,56 kWh Kapazität alle nötigen Verbindungskabel, einen MC4-Schlüssel sowie Montageplatte, Bohrschablone und Schrauben. Ein deutsches Handbuch liegt ebenfalls im Karton. Wer sich vorher informieren möchte, kann das PDF nutzen. Das Handbuch informiert ausführlich über die Inbetriebnahme des Stromspeichers sowie die wichtigsten Einstellungen der App.
Big Blue Energy gewährt für die Stromspeicherlösung Powafree eine Leistungsgarantie von 10 Jahren. Wenn man das Produkt beim Hersteller registriert, verlängert sich die Garantiezeit um zwei Jahre. Die maximale Einspeiseleistung beträgt gesetzeskonforme 800 Watt. Einschränkend ist hingegen die maximale Solarleistung von ebenfalls 800 Watt, da nur zwei Eingänge mit maximal je 400 Watt zur Verfügung stehen. Damit scheidet das System für Balkonkraftwerke aus, die mit den gesetzlich erlaubten 2000 Watt Solarleistung betrieben werden.
Die Akkus des Stromspeichers bestehen auf LiFePo4-Zellen, die eine Effizienz von 90 Prozent bieten und bis zu 6000 Ladezyklen ohne Einbußen verkraften. Die nutzbare Kapazität beträgt etwa 80 Prozent der Nennkapazität, also etwa 2 kWh. Mit der Begrenzung verhindert der Hersteller eine Tiefentladung der Batterie und verlängert somit deren Lebensdauer. Außerdem dient die Reserve im Winter dazu, die Batterie zu erwärmen, wenn die Temperaturen unter null fallen.
Die Verkabelung ist dank aussagekräftiger Schaubilder und erklärendem Text schnell erledigt. Zunächst trennt man den installierten Wechselrichter vom Stromnetz und demontiert mithilfe des MC4-Schlüssels die Kabel der angeschlossenen Solarpanels. Anschließend verbindet man den Stromspeicher Cell-Pack 2500 mit der Steuereinheit PV-Route 800 unter Verwendung des mitgelieferten Batteriekabels. Mit den im Lieferumfang befindlichen MC4-Kabeln wird dann der Wechselrichter mit der Steuereinheit verbunden. Dann verbindet man den Wechselrichter wieder mit dem Stromnetz. Zum Schluss erfolgt noch der Anschluss der Solarpanels an die Steuereinheit PV-Route 800. Eingeschaltet wird die Anlage mit dem Ein-/Ausschalter an dem Stromspeicher. Ist dieser eingeschaltet, leuchtet der LED-Ring um die Einschalttaste in Blau.
Sowohl PV-Route als auch der Stromspeicher Cell-Pack 2500 sind wetterfest, sodass man den Aufstellort des Systems relativ frei wählen kann. Allerdings sollte die Lösung nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, da sie nur bis zu einer Temperatur von 45 °C funktioniert. Wir haben sie unterhalb der in unserem Garten aufgestellten Solarpanels positioniert. Laut Hersteller funktioniert die Lösung auch im Winter. Dank einer integrierten Heizung soll sie so auch bei bis zu -20° C einsatzfähig sein. Das konnten wir allerdings nicht überprüfen, da die Temperaturen während der Testperiode im April/Mai nicht unter den Gefrierpunkt gefallen sind.
Für die Steuerung der Stromspeicherlösung wird außerdem noch die App „Bigblue Energy“ benötigt. Sie liegt für Android und iOS vor, bietet eine deutschsprachige Bedienoberfläche und ist auch für Tablets optimiert. Für die Nutzung der App ist allerdings eine Registrierung erforderlich.
Die Koppelung des Systems mit der App ist nach nicht mal einer Minute erledigt (siehe Handbuch und Bildergalerie). Die Startseite der App zeigt das gekoppelte Gerät. Im Abschnitt Übersicht zeigt die App den aktuellen Stromfluss. Ganz oben steht die aktuelle Solarleistung, die an die Steuereinheit PV-Route 800 fließt. Je nach Konfiguration, die man im Abschnitt Einstellungen vorgenommen hat, fließt der Strom in die Batterie oder/und ins Stromnetz. Unter Status zeigt sich die aktuelle Batteriekapazität in Prozent sowie die Betriebstemperatur. In diesem Abschnitt bietet die App zudem noch Verlaufsdaten zur eingespeisten Strommenge unterteilt in Stunde, Tag, Woche, Monat und Jahr. Ferner zeigt die App auch die gesparten Kosten für Strom (den Tarif stellt man unter Einstellungen ein) nach diesen Perioden sowie die vermiedene CO₂-Produktion. Die wichtigsten Konfigurationsparameter stehen unter Einstellungen – Szenen-Setup zur Verfügung. Dort können Anwender aus drei Optionen wählen: Ist „Vorrang für Batterie“ aktiviert, fließt die gesamte Stromproduktion in den Akku bis dieser geladen ist. Danach wird der Strom ins Netz eingespeist. Mit „Mikrowechselrichter priorisieren“ wird der erzeugte Strom komplett eingespeist. Die wichtigsten Konfigurationsparameter verbergen sich hinter „Benutzerdefinierte Szene“. Dort kann man mittels drei verschiedenen Tageszeitperioden die Höhe der Einspeiseleistung in 50er-Schritten auf bis zu 800 Watt einstellen. Das entspricht der vom Gesetzgeber maximal möglichen Leistung.
Um keinen Strom zu verschenken, ist es erforderlich, die Einspeiseleistung möglichst optimal einzustellen. Es sollte also nicht mehr Strom eingespeist werden, als im Moment benötigt wird. Doch das ist praktisch nahezu unmöglich. Selbst wenn man etwa einen Drei-Phasen-Stromzähler wie den Shelly Pro 3EM im Verteilerkasten installiert hat und den aktuellen Strombedarf kennt, wird man kaum manuell die Einspeiseleistung erhöhen, nur weil gerade die Heißluftfritteuse für wenige Minuten in Betrieb ist. Außerdem liegt das maximale Einspeiselimit bei 800 Watt, sodass man, selbst bei vollgeladener Batterie, den Leistungsbedarf großer Verbraucher wie Staubsauger, Wasserkocher, Heißluftfritteuse oder Spülmaschine mit der Lösung nicht decken kann. Tritt der umgekehrte Fall ein und die Einspeiseleistung übersteigt den tatsächlichen Strombedarf, freut sich der Netzbetreiber über den Zufluss von kostenloser Energie. Eine Nulleinspeisung ist mit dem Powafree-Stromspeicher also kaum möglich. Aber mithilfe eines Drei-Phasen-Stromzählers erkennt man immerhin den Energiebedarf, sodass man anhand dieser Werte die Einspeiseleistung optimieren kann. Alternativ können Nutzer auch smarte Stromsteckdosen (Bestenliste) oder einfache Energiemessgeräte (Ratgeber) verwenden, um den Strombedarf von Verbrauchern zu ermitteln, um aus diesen Daten halbwegs passende Einspeisewerte einstellen zu können.
Laut Hersteller bestehen derzeit keine Pläne für die Integration eines Drei-Phasen-Stromzählers oder anderer Lösungen, die Daten des aktuellen Strombedarfs liefern, zu integrieren.
In der Praxis funktioniert das Powafree im Test mit unserem Yuma-Balkonkraftwerk mit Hoymiles-Wechselrichter (Testbericht) nahezu problemlos. Für eine optimale Leistung empfiehlt der Hersteller jedoch Wechselrichter von AP Systems. Während sich die Hardware keinerlei Fehlfunktion erlaubt und Strom entsprechend den Vorgaben ins Netz einspeist (siehe auch Bildergalerie), gab es mit der Software anfangs Probleme, die aber inzwischen behoben sind. Klar ist aber auch, dass die Lösung an die Cloud des Herstellers gekoppelt ist. Hat man sie einmal eingerichtet, funktioniert sie auch ohne Cloud und Internet. Doch Zugriff auf Verlaufsdaten gibt es nur mit Internet-Zugang. Allerdings ist das kein Alleinstellungsmerkmal von Big Blue Energy, sondern betrifft viele Hersteller entsprechender Lösungen.
Big Blue Energy verlangt für den Stromspeicher Powafree regulär knapp 1700 Euro. Das Set aus PV-Route 800 und Cell-Pack 2500 gibt es aktuell zum Sonderpreis von 878 Euro. Mit zwei 200-Watt-Panels kostet das Set 1310 Euro und mit vier Panels 1640 Euro.
Wir haben bereits einige Stromspeicher für Balkonkraftwerke getestet und eine Bestenliste erstellt. Lösungen von Zendure bieten dank einer Kooperation mit Shelly eine bedarfsgerechte Einspeiseleistung. Auch Ecoflow plant eine Zusammenarbeit mit Shelly für sein Powerstream-System. Allerdings sind die Kosten für Stromspeicher mit einer dynamischen Anpassung der Einspeiseleistung, die wir in folgender Tabelle zeigen, deutlich höher als die Powafree-Lösung.
Mit Powafree bietet Big Blue Energy einen wetterfesten Solarspeicher für gängige Balkonkraftwerke mit zwei Solarmodulen, der auch bei Minustemperaturen funktioniert. In Verbindung mit der App können Anwender die Höhe der Einspeisung des vom Steckersolargerät produzierten Strom mittels dreier Szenarien steuern, sodass die Stromernte größtenteils für die eigene Verwendung genutzt werden kann und nicht kostenlos im Netz des lokalen Energieversorgers landet. Mit einem Preis von aktuell 853 Euro ist Powafree mit einer Nutzkapazität von etwa 2 kWh und einer Garantie von 10 Jahren vergleichsweise günstig.
Eine Nulleinspeisung ist mit der Lösung allerdings kaum möglich: Schließlich kann man die Einspeisung nicht an den tatsächlichen Strombedarf, den man etwa mithilfe eines Drei-Phasen-Stromzählers wie Shelly Pro 3EM (Ratgeber) ermittelt, dynamisch anpassen. Wer das wünscht, muss zu anderen Lösungen (Bestenliste) greifen, die allerdings deutlich teurer sind und so die Amortisationszeit der Anlage verlängern. Auch wenn Powafree keine Nulleinspeisung ermöglicht, erfüllt der Stromspeicher seinen Zweck. Anwender können damit den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms erhöhen und den kostenlosen Abfluss der Energie zur Freude des lokalen Energieversorgers minimieren. Im Test hat die Lösung diesen Anspruch eingelöst, sodass wir sie auch empfehlen können.
Als erster deutscher Händler bietet Pearl mit der Revolt HSG-2048 eine Powerstation mit Einspeisefunktion. Sie kann auch als Speicher für ein Balkonkraftwerk dienen. Wie gut die Revolt in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Als erster deutscher Händler bietet Pearl mit der Revolt HSG-2048 eine Powerstation mit Einspeisefunktion. Sie kann auch als Speicher für ein Balkonkraftwerk dienen. Wie gut die Revolt in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Wer ein Balkonkraftwerk (Bestenliste) betreibt, aber tagsüber den produzierten Strom nicht nutzen kann, benötigt einen Solarspeicher. Andernfalls landet die gewonnene Solarenergie kostenlos im Netz des lokalen Energielieferanten. Mit einem Stromspeicher (Bestenliste) kann man die erzeugte Energie hingegen speichern und abends, wenn mangels Sonne das Balkonkraftwerk außer Betrieb ist, diesen für den Eigenverbrauch verwenden.
Für diesen Anwendungsfall gibt es inzwischen eine Reihe von stationären Lösungen, die teils wetterfest im Außenbereich aufgestellt werden können und in der Lage sind eine Nulleinspeisung (Ratgeber) zu ermöglichen, sodass im Idealfall 100 Prozent der erzeugten Energie selbst verbraucht werden kann.
Als Stromspeicher für ein Balkonkraftwerk können aber auch Powerstations dienen, die wie die Sunbooster Grid (Testbericht) eine Einspeisefunktion bieten. Diese Geräte kann man entweder direkt per Solarpanels oder an einer Steckdose laden. Letzteres ist insbesondere dann sinnvoll, wenn bereits ein Balkonkraftwerk im Einsatz ist, sodass man den überschüssigen Strom zum Laden der Powerstation nutzen kann. Abends, wenn das Balkonkraftwerk keinen Strom mehr produziert, kann die Powerstation gespeicherte Energie direkt über eine Steckdose ins Stromnetzeinspeisen und Verbraucher damit versorgen.
Neben Sunbooster verkaufen inzwischen zahlreiche Anbieter wie etwa Ttwen (Testbericht) baugleiche Geräte, die entweder in Anthrazit oder in Weiß angeboten werden. Ansonsten sind sie bis auf das jeweilige Anbieter-Logo identisch, was man auch daran bemerkt, dass sie zur Steuerung alle dieselbe App verwenden.
Mit der Revolt-2048 hat nun auch der deutsche Händler Pearl eine entsprechende Powerstation mit Einspeisefunktion im Angebot. Wie
Pearl verkauft die Powerstation Revolt HSG-2048 einzeln oder in Kombination mit Solarpaneln. Einzel, kostet sie knapp 1500 Euro und mit einem 410-Watt-Solarpanel 1900 Euro.
Im Lieferumfang der Revolt HSG-2048 sind neben der 2 kWh starken Powerstation mit Einspeisefunktion alle für den Betrieb nötigen Kabel enthalten. Dazu zählen ein Schuko-Anschlusskabel, ein MC4-XT60-Adapter sowie ein MC4-Adapter mit acht Steckern zum Anschluss von bis zu vier Solarpanels sowie ein spezielles Gleichstrom-auf-MC4-Kabel.
Das Gehäuse misst 45,2 × 29,7 × 26,4 cm und beherbergt LiFePO4-Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 2048 Wh. An den Seiten befinden sich zwei Haltegriffe, um die 23 kg schwere Powerstation zu transportieren. Auf Rollen, wie sie die Modelle Zendure Superbase Pro (Testbericht) und Craftfull Powerstation PS3600 (Testbericht) für einen einfacheren Transport bieten, hat die Revolt-Powerstation wie auch alle anderen baugleichen Modelle ebenso wenig wie eine IP-Zertifizierung. Die gut verarbeitete Powerstation darf also nicht mit Regenwasser in Kontakt kommen. Sie kann also nur auf einem überdachten Balkon oder im Innenraum verwendet werden.
Anschlüsse fürs Laden der Powerstation gibt es an der rechten Seite hinter einer Abdeckung: Dort befindet sich links eine dreipolige Buchse, an der das AC-Ladekabel angeschraubt wird. Der AC-Eingang stellt maximal 1600 Watt Ladeleistung zur Verfügung und dient gleichzeitig auch zur Einspeisung in das Stromnetz (dazu später mehr). Daneben gibt es einen Schutzschalter und auf der rechten Seite eine XT60-Buchse, an die über die mitgelieferten Adapter bis zu vier Solarmodule mit einer maximalen Solarleistung von 1200 Watt angeschlossen werden können.
Auf der Vorderseite informiert ein Display über die aktuelle Eingangs-respektive Ausgangsleistung, Restlaufzeit sowie die Batterkapazität in Prozent. Über den Schalter links neben dem Display schaltet man die Powerstation ein. Auf der rechten Seite gibt es einen Schalter zur Aktivierung des WLANs (nur 2,4 GHz) und mit dem darunter kann man zwischen Einspeisung und Aufladung wechseln. Für das Laden von Handy, Notebooks und anderen Geräten stehen zwei USB-A-Buchsen mit Unterstützung von Quickcharge 3.0 sowie zwei USB-C-Anschlüsse mit 100 sowie 27 Watt zur Verfügung. Rechts daneben gibt es drei 230-Volt-Steckdosen, die insgesamt eine kontinuierliche Leistung von 2200 Watt bieten. Über den AC-Steckdosen gibt es noch eine LED-Lichtleiste, die verschiedene Helligkeitsstufen sowie eine SOS-Funktion unterstützt.
Sämtliche Funktionen der Powerstation wie Einspeisung, Aktivierung von AC- und DC-Ausgängen, LED-Leiste können Anwender direkt über die entsprechenden Schalter ein- und ausschalten. Eine App ist zur grundsätzlichen Bedienung also nicht nötig. Mit der App stehen allerdings noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung, wie die Anpassung der Einspeiseleistung von 100 bis 800 Watt in 50er-Schritten. Ohne App liefert die Powerstation über die Taste MIG/Off-Grid hingegen nur eine maximale Einspeiseleistung von 200 Watt.
Als Fernbedienung für die Powerstation dient die App Wonderfree, für die eine Registrierung nötig ist. Die Koppelung ist schnell erledigt: Hierzu aktiviert man über den WLAN-Schalter das interne Funkmodul der Powerstation, das neben Wi-Fi auch Bluetooth unterstützt. Bluetooth scheint dabei lediglich für die Koppelung mit dem WLAN an Bord zu sein. Jedenfalls konnte sich die App im Test ohne WLAN- und Mobilfunkverbindung nicht mit der Powerstation verbinden.
Die Einspeisung ins Stromnetz erfolgt über eine normale Steckdose. Dabei kommt es allerdings zu Wandlungsverlusten. Diese erhöhen sich, wenn die Powerstation statt per Solarmodulen mit Netzstrom geladen wird. Schließlich wandelt bereits der Wechselrichter des Balkonkraftwerks Gleichstrom in Wechselstrom um. Von der Powerstation wird dieser erneut zur Speicherung in den Batterien umgewandelt und bei der Einspeisung ins Stromnetz erneut.
Beim Laden über die Steckdose beträgt der Stand-by-Verbrauch über 40 Watt Leistung. Außerdem unterscheiden sich die Wandlungsverluste je nach Leistung. Mit maximaler AC-Ladeleistung von 1600 Watt, die über die App-Einstellung „Schnell“ realisiert wird, liegt die Effizienz bei etwa 80 Prozent. Lädt man mit der Einstellung „Langsam“ sind es zwischen 84 und 86 Prozent.
Die Einspeiseleistung wird am vorderen Display und in der App angezeigt. Zusätzlich haben wir das anhand einer smarten Steckdose mit Verbrauchsmessung (Bestenliste) und mit dem dreiphasigen Stromzähler Shelly Pro 3EM (Ratgeber) überprüft.
Der Shelly-Stromzähler zeigt unter anderem den aktuellen Leistungsbedarf aller elektrischen Verbraucher im Haushalt. Speist ein Balkonkraftwerk oder eine Powerstation Strom ein, reduziert sich dieser Wert um die Höhe der Einspeiseleistung. Liegt die Einspeiseleistung höher als die Verbraucher benötigen, gelangt der nicht benötigte Strom ohne Vergütung zur Freude des Stromanbieters in sein Netz.
Mit der Revolt-Powerstation kann man diese unfreiwilligen Stromgeschenke größtenteils unterbinden. Seit dem Test der baugleichen Powerstation Sunbooster Grid wurde die Wonderfree-App mehrmals aktualisiert und bietet in der neuesten Version eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt. Bislang konnte man nur 200, 400, 600 oder 800 Watt einstellen. Allerdings bleibt im Test die zeitgesteuerte Einspeisefunktion wirkungslos. Man kann aber die unterschiedlichen Einspeisewerte über Szenen einstellen. Diese legt man über das Symbol „Smart“ an. Details dazu zeigt die Bildergalerie. An einer Verbesserung dieser umständlichen Methode arbeitet der Hersteller bereits. Doch wie schnell ein Update erscheinen wird, können wir nicht abschätzen.
Am Gerät selbst, kann man die Einspeisefunktion mit dem Betätigen der Taste MIG/Off-Grid ebenfalls aktivieren, bleibt dann aber auf eine Einspeiseleistung von 200 Watt begrenzt.
Eine dynamische Anpassung an den tatsächlichen Verbrauch, den man etwa mit einem Drei-Phasen-Stromzähler wie dem Shelly Pro 3EM (Ratgeber) ermittelt, bietet die App leider nicht. Allerdings deutet die App-Option Intelligente Netzeinspeisung darauf hin, dass eine solche zukünftig möglich sein könnte. Damit würde sich der Nutzwert der Powerstation noch einmal deutlich erhöhen.
Ladeleistung | Langsam (400 Watt) | Normal (600 Watt) | Schnell (1600 Watt) | |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | sehr laut | |
Einsepeisleistung | bis 350 Watt | ab 400 Watt | ab 600 Watt | 700 bis 800 Watt |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | klar hörbar | laut |
Die Lautstärke spielt bei einer Powerstation eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn sie in der Wohnung oder unterwegs beim Campen zum Einsatz kommt. Bei einer Einspeiseleistung von bis zu 350 Watt bleibt sie nahezu unhörbar. Erst ab 400 Watt macht sich der Lüfter durch ein leises Surren bemerkbar. Ab 700 Watt ist das Geräusch jedoch nicht mehr wohnzimmertauglich. Das Gleiche gilt beim Laden. Bei niedrigster Stufe (Langsames Laden) ist sie kaum zu hören, während bei 1600 Watt maximaler Ladeleistung die Lüfter bis zu 60 dB laut sind. Insgesamt gehört die Revolt-Powerstation wie die baugleichen Modelle von Sunbooster (Testbericht) und Ttwen (Testbericht) aber zu den leisesten Powerstations, die wir bislang getestet haben.
Mit der App kann man die grundlegenden Funktionen der Powerstation wie das Einschalten von AC- oder DC-Ausgängen oder die Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt einstellen. Doch einige Funktionen wie die zeitgesteuerte Einspeiseleistung hat bei uns nicht funktioniert. Erst mit dem den Umweg über Szenen konnten wir die Einspeiseleistung auf die von uns gewünschten Werte einstellen.
Die Option Intelligentes Laden erfordert zusätzliche Hardware. Hier ist die Rede von Smart charging plug und Smart On-grid plug zu denen uns allerdings keine Informationen vorliegen. Es kann sein, dass man mit diesen eine dynamische Anpassung der Einspeiseleistung realisieren kann. Sollte das der Fall sein, wäre das ein wichtiger Kaufgrund. Immerhin hat Sunbooster eine solche Funktion für den Sommer angekündigt, aber bislang keine Details dazu genannt.
Neben der fehlenden Funktionalität hapert es auch noch an der ein oder anderen Stelle an der Übersetzung. Besonders bei den Erklärungen der einzelnen Funktionen zeigt die App diese nur auf Englisch oder einen Mischmasch aus Deutsch und Englisch. An der Stabilität der App muss der Hersteller ebenfalls noch arbeiten. Im Test ist die App mehrmals abgestürzt.
UPDATE 11.7.: Inzwischen gibt es für die App wie auch für die Powerstation ein Firmware-Update, das eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung erlaubt. Zur Auswahl stehen die Werte 200, 400, 600 und 800 Watt. Die Steuerung über Szenen erlaubt weiterhin die Auswahl der Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt.
Aktuell ist es nicht möglich, die Revolt-Powerstation oder die baugleichen Modelle in eine Smart-Home-Zentrale (Bestenliste) wie Home Assistant (Testbericht) einzubinden. Nützlich ist in jedem Fall, sie mithilfe einer smarten Steckdose mit Strommessfunktion (Bestenliste) ans Stromnetz anzuschließen. Damit kann man die in der App nicht nur die angezeigten Einspeisewerte überprüfen, sondern die Powerstation automatisch ausschalten, wenn sie weder einspeist noch aufgeladen wird. Denn im Leerlauf benötigt die Powerstation mindestens 16 Watt. Im Test sorgt unsere Automatisierung dafür, dass die smarte Steckdose abschaltet, wenn die Leistungsaufnahme unter 50 Watt fällt. So verbraucht die Powerstation, wenn sie nichts zu tun hat, nicht unnötig Strom.
Die Powerstation bietet eine Kapazität von 2 kWh. Der Einspeisevorgang stoppt bei 10 Prozent Restladung des Akkus. Somit bietet die Powerstation eine nutzbare Kapazität von 1,8 kWh. Einer Tiefentladung und einer Schädigung der Speicherzellen wird damit vorgebeugt.
Die Dauer der Einspeisung ins Hausstromnetz ist natürlich abhängig von der genutzten Einspeiseleistung. Rein theoretisch würde die Revolt-Powerstation mit einer nutzbaren Kapazität von 1800 Wh bei einer Leistung von 250 Watt etwas über sieben Stunden einspeisen können. In der Praxis führen aber die Umwandlungsverluste dazu, dass der Einspeisevorgang bereits nach knapp sechs Stunden und 1,5 kWh stoppt.
Die Revolt-Powerstation wie auch die baugleichen Varianten von Sunbooster und Ttwen bietet eine maximale Dauerausgangsleistung von 2200 Watt. Unseren 2,2 kW starken Wasserkocher hat sie problemlos versorgt, ebenso mehrere Heißluftfritteusen mit bis zu 1,8 kW und einen Staubsauger mit 0,8 kW. Kurzfristig schafft die Powerstation auch 4,4 kW. Bei gleichzeitiger Nutzung von Staubsauger, Wasserkocher und Heißluftfritteuse steigt sie aber bei 3700 Watt aus, während sie Staubsauger und Heißluftfritteuse mit insgesamt 2600 Watt problemlos versorgt. Andere von uns getesteten Powerstations mit 2200 Watt Dauerleistung verabschieden sich schon wesentlich früher.
Wie bereits erwähnt, wird die bislang einzige Powerstation mit Einspeisefunktion von vielen Herstellern angeboten. Das Modell von Ttwen kostet bei Banggood mit dem Gutschein-Code "BGTechS24" 1062 Euro, während die Sunbooster Grid mit dem Rabatt-Code "Techstage" für 1108 Euro den Besitzer wechselt. Und für 1129 Euro ist aktuell das Modell von Mentech mit einem 300-Euro-Rabatt bei Amazon in Angebot. Wer 100 Euro drauflegt, erhält die Mentech mit zwei Solarpanel und 820 Watt Solarleistung.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Nachdem wir im Februar mit der Sunbooster Powerstation Grid die erste Powerstation mit Einspeisefunktion getestet haben, bieten inzwischen verschiedene Hersteller baugleiche Modelle an. Mit Pearl steigt nun auch ein einheimischer Händler ein und bietet mit der Revolt HSG-2048 ein entsprechendes Modell für 1500 Euro. Das ist deutlich teurer als die bisher verfügbaren Varianten. Doch anders als die Sunbooster Grid ist die Revolt HSG-2048 lieferbar und gegenüber den Varianten von chinesischen Anbietern können Anwender sich im Garantiefall auf hiesige Gesetze verlassen und dürften bei der Garantieabwicklung nicht vor sprachlichen Herausforderungen stehen. Zudem liefert Pearl auch ein deutsches Handbuch. Grundsätzlich ist die Revolt empfehlenswert, wenn man sie tatsächlich auch als Powerstation mobil nutzen möchte. Als reine Speicherlösung für Balkonkraftwerke sind stationäre Varianten (Bestenliste) mit Wetterschutz besser geeignet.
Steht eine Nulleinspeisung im Vordergrund, werden Solarspeicher mit einer dynamischen Anpassung der Einspeiseleistung benötigt. Entsprechende Modelle zeigen wir in unserer Bestenliste Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Hinweis: Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
Oukitel verspricht mit der Powerstation BP2000 einen erweiterten Speicher für Balkonkraftwerke zum Nachrüsten. Wir haben das Bundle mit dem Zusatzakku B2000 getestet.
Oukitel verspricht mit der Powerstation BP2000 einen erweiterten Speicher für Balkonkraftwerke zum Nachrüsten. Wir haben das Bundle mit dem Zusatzakku B2000 getestet.
Update: Als wir die Powerstation am 24.09.2023 getestet haben, lag der Preis noch bei stolzen 1299 Euro. Aktuell gibt es die BP2000 bei Geekbuying mit dem Code NNNDEOK2 bereits für 1049 Euro. Das ebenfalls reduzierte 400-Watt-Solarpanel landet mit dem Code NNNMDOKT4 für 399 Euro im Warenkorb.
Balkonkraftwerke liefern günstig Strom und helfen, die Energiekosten dauerhaft zu senken. Das Hauptproblem der kleinen Anlagen: Der produzierte Strom muss direkt verbraucht werden. Aber gerade tagsüber, wenn der Ertrag am höchsten ist, wird weniger Strom benötigt als abends. Der Ertragsüberschuss wird bei den kleinen Anlagen allerdings nicht vergütet und so wird zu viel produzierte Energie kostenlos ins Stromnetz eingespeist.
Die Lösung für dieses Problem sind große Akkus, welche als Zwischenspeicher für den Strom vom Balkonkraftwerk dienen. Überschüssige Energie landet dann nicht im öffentlichen Stromnetz, sondern im eigenen Speicher. Von dort wird sie dann bei Bedarf abgerufen – zumindest im Idealfall. Bisher gibt es leider keine einheitlichen Speicherlösungen und so unterscheiden sich die Angebote stark. Die bisher getesteten Balkonkraftwerksspeicher zeigen wir in unserer Bestenliste: Speicher für Balkonkraftwerke.
Die Idee, eine mobile Powerstation als Speicher für Balkonkraftwerke einzusetzen, ist naheliegend und nicht neu. So bietet etwa Ecoflow mit dem Wechselrichter Powerstream (Testbericht) eine Möglichkeit, die Powerstations des Herstellers als Balkonkraftwerksspeicher einzubinden. Bei Oukitel soll das System mit praktisch jedem Wechselrichter funktionieren – ähnlich wie die Speicherlösung Solix Solarbank von Anker (Testbericht) und Zendure Solarflow (Testbericht).
In diesem Einzeltest haben wir uns die Lösung von Oukitel in Form der modularen Powerstation BP2000 angesehen. Diese wurde uns zusammen mit dem Zusatzakku B2000 vom Shop Geekbuying zur Verfügung gestellt, wo das Bundle mit einer Gesamtkapazität von 4048 Wh für aktuell 2399 Euro gelistet ist.
In unserem Testpaket befinden sich neben der Powerstation BP2000 noch ein zusätzlicher B2000-Zusatzakku und ein mobiles 400-Watt-Solarpanel. Bei der Powerstation liegen ein Stromkabel, ein Kfz-Ladekabel, ein MC4-XT60-Kabel zum Anschluss von Solarpanels und ein spezielles Gleichstrom-auf-MC4-Kabel bei. Letzteres verbindet die Powerstation mit dem Wechselrichter des Balkonkraftwerks. Beim Zusatzakku liegen ein Kfz-Ladekabel, ein MC4-XT60-Kabel zum Anschluss von Solarpanels und ein besonders dickes Kabel zum Anschluss an der Powerstation bei.
Powerstation und Zusatzspeicher stecken in schicken und hochwertig verarbeiten, grau-schwarzen Kunststoffgehäusen, welche perfekt aufeinanderpassen. Die Powerstation steht dabei immer ganz oben, die bis zu sieben Akkus bilden die Basis. Der oberste Akku ist mit der Powerstation verbunden. Ein zweiter Akku würde am ersten Batteriepack angeschlossen werden, ein Dritter am Zweiten, und so weiter.
Die Powerstation BP2000 misst 480 x 296 x 241 mm und wiegt rund 23,6 kg. Mit 474 x 296 x 241 mm ist der zusätzliche Akku ähnlich groß und mit einem Gewicht von 18,5 kg ebenfalls kein Leichtgewicht. Im Inneren stecken moderne LiFePO4-Akkus, welche eine Lebensdauer von mehr als 3500 Ladezyklen bei mindestens 80 Prozent der Kapazität versprechen. Für diese Akkutechnik ist das allerdings nicht übermäßig viel.
Um die Speicherlösung von Oukitel zu testen, schließen wir den Speicher an unser privates Balkonkraftwerk an. Zunächst stapeln und verbinden wir Powerstation und Akku. Jetzt trennen wir eines der beiden Solarpanels vom Microwechselrichter unseres Balkonkraftwerks und stecken dieses per Adapter an der Powerstation an. Das zusätzliche mobile Panel verbinden wir mit dem Zusatzakku der Powerstation. Der vierpolige Rundsteckverbinder kommt in den 24-Volt-Ausgang der Powerstation, das andere Ende wird statt des zweiten Panels am Wechselrichter angeschlossen. Laut Oukitel ist das System zu 99 Prozent der Wechselrichter für Balkonkraftwerke kompatibel.
Nach dem Auspacken schleppen wir Akku und Powerstation in den ersten Stock und beginnen mit dem Aufbau der Anlage. Das Stapeln der beiden Hauptkomponenten funktioniert super und die Aggregate stehen fest und zuverlässig aufeinander. Um die beiden Geräte zu koppeln, benutzen wir das daumendicke Verbindungskabel, welches nach dem Einstecken fest in den Buchsen einrastet. Das Kabel für die Verbindung zum Wechselrichter wird in den vierpoligen 24-Volt-Ausgang (10 A) gesteckt. Jetzt nehmen wir uns den Wechselrichter unseres Balkonkraftwerks vor. Hier trennen wir zunächst eines der beiden angeschlossenen Solarpanels und stecken stattdessen die BP2000 an. Das zweite Panel verbinden wir dann per Adapter mit der Powerstation. Das zusätzliche mobile Panel stellen wir ebenfalls auf und verbinden es mit dem Zusatzakku B2000. Dessen Eingangsleistung ist allerdings auf 200 Watt begrenzt. Schade, am Anschluss der Powerstation können Panels bis zu 1000 Wp angeschlossen werden. Um mehrere Panels an der BP2000 anzuschließen, wäre allerdings ein zusätzlicher Adapter notwendig.
Theoretisch ist das System nun einsatzbereit – allerdings tut sich bei uns zunächst nichts. Laut Wechselrichter kommt kein Strom aus dem Speicher. Anders als vom Hersteller behauptet, ist das System nämlich leider nicht zu praktisch allen Wechselrichtern kompatibel. Die Modelle MI60 und MI80 von Anker etwa, zeigen nach dem Einstecken keinerlei Eingangsleistung an. Auch unser Wechselrichter von Deye funktioniert nicht zuverlässig. Die Spannung von 24 Volt sollte zwar theoretisch ausreichen, viele Wechselrichter arbeiten aber erst ab 26 Volt wirklich zuverlässig. Mit dem Wechselrichter Hoymiles HM800 haben wir dann aber Erfolg – der arbeitet bereits ab 23 Volt zuverlässig. Allerdings meldet sich nach dem Anschluss dann plötzlich die Oukitel BP2000 mit einer Overload-Warnmeldung und schaltet die Gleichstromausgänge ab. Erst nachdem wir die maximale Eingangsleistung des Wechselrichters auf unter 240 Watt begrenzen, funktioniert die Einspeisung. Jetzt können wir dauerhaft etwa 210 bis 220 Watt vom Akku ins Hausnetz pumpen – auch wenn keine Sonne scheint. Der Zusatzakku B2000 bietet zwar einen noch stärkeren Gleichstromausgang mit bis zu 48 Volt und 15 A (720 Watt), allerdings funktioniert der nur, solange die BP2000 nicht verbunden ist. Das ist schade und nicht nachvollziehbar.
Eine Steuerung, wann und wie viel Leistung abgegeben wird, ist bei Oukitel nicht vorgesehen. Gar nicht! Die BP2000 bietet dazu weder eine App noch Einstellungsmöglichkeiten am Gerät. Eine dynamische, auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmte Leistungsabgabe, wie mit Ecoflow Powerstream (Testbericht) oder Zendure Solarflow (Testbericht) ist hier weder direkt per App noch über Umwege möglich. Die BP2000 erlaubt ausschließlich eine kontinuierliche Einspeisung von maximal 240 Watt. Das entspricht allerdings noch nicht einmal der Grundlast eines modernen Einfamilienhauses. So werden die Energiekosten zwar leicht gemildert, wirklich sinnvoll finden diese Lösung aber nicht. Ganz im Gegenteil! Durch die jetzt beschränkte Eingangsleistung des Wechselrichters reduzieren wir den möglichen Stromertrag zusätzlich.
Um das System sinnvoll nutzten zu können, sollte man es parallel zum eigentlichen Balkonkraftwerk betreiben. Dann gäbe es zwei Solarpanels für das eigentliche Balkonkraftwerk und zusätzlich Panels, welche die Oukitel BP2000 samt Zusatzakku laden. Bei dieser Lösung würde das Balkonkraftwerk tagsüber mit bis zu 600/800 Watt fast doppelt so viel einspeisen und nachts fließen dann zusätzlich 200 Watt aus der BP2000. Zur Steuerung dieser Lösung käme etwa eine WLAN-Steckdose infrage. Mit einer fertigen und bequem nutzbaren Plug&Play-Lösung hat das dann aber nichts mehr gemein. Eine ähnliche Bastellösung hatten wir uns etwa privat für die Zendure Superbase V6400 (Testbericht) und die Bluetti AC200Max (Testbericht) überlegt – denn auch hier sind starke Gleichstromausgänge vorhanden. Schafft der Speicher von Oukitel maximal 24V bei 10 A (240 Watt) sind es bei Bluetti und Zendure 12 Volt und bis zu 30 A (360 Watt).
Alles in allem funktioniert die Lösung zwar, allerdings nur mit harten Einschränkungen. Aus unserer Sicht handelt es sich bei der BP2000 deshalb um eine Powerstation, nicht aber um eine Speicherlösung für Balkonkraftwerke. Hier ist Oukitel am eigentlichen Ziel vorbeigeschlittert. Die Lösungen von Ecoflow und Zendure sind hier deutlich besser geeignet. Bei Anker gibt es zwar keine dynamische Einspeisung, allerdings das System leistungsstärker und es gibt einige Einstellungsmöglichkeiten.
Betrachten wir die BP2000 nur als klassische Powerstation, ergibt sich ein deutlich positiveres Bild. Die zugegebenermaßen große und schwere Powerstation bietet eine satte Kapazität von knapp 2000 Wh und mit jedem der bis zu sieben zusätzlichen B2000 kommen noch einmal 2048 Wh hinzu. Insgesamt ist so eine Gesamtkapazität von über 16000 Wh möglich. Das Design wirkt aufgeräumt und übersichtlich, allerdings gefallen uns die offenen Anschlüsse nicht besonders gut. Auch die Kunststoffabdeckungen auf den 230-Volt-Dosen hinterlassen nur einen mäßig haltbaren Eindruck. Bei regelmäßiger Nutzung dürften diese schnell ausleiern. Die Verarbeitung hinterlässt ansonsten einen hochwertigen Eindruck. Trotz der seitlichen Tragegriffe ist diese XL-Powerstation primär für den stationären Einsatz gedacht.
Bis auf eine an der linken Seite angebrachte 230-Volt-Steckdose, die rechts sitzende Verbindungsbuchse zum Zusatzakku und die Stromeingänge sind alle Bedienelemente vorderseitig unter dem Status-Display platziert. Die weiß-blaue Anzeige zeigt Ladestand, Eingangs- und Ausgangsleistung, geschätzte Restlaufzeit und aktive Ports. Ablesbarkeit und Blickwinkelstabilität sind insgesamt gut, allerdings kommt es bei direkter Sonneneinstrahlung zu starken Spiegelungen.
Die maximale Ausgangsleistung der insgesamt fünf Schuko-Steckdosen beträgt ordentliche 2200 Watt, was auch für viele starke Verbraucher ausreicht. Für hohe Anlaufströme an der 230-Volt-Steckdose sind sogar kurzzeitige Peaks von bis zu 4000 Watt möglich. An den insgesamt sechs USB-Ports stehen zweimal USB-A mit 12 Watt, zweimal USB-A mit QC 3.0 (18 Watt) und zweimal USB-C mit PD bis 100 Watt zur Verfügung. Zusätzlich gibt es eine 12-Volt-Kfz-Buchse mit 10 A (Zigarettenanzünder), zwei Rundsteckverbinder mit 12 Volt (3 A) und den genannten 24-Volt Ausgang mit bis zu 10 A. Eine Besonderheit ist der beim Netzkabelanschluss versteckte Schalter zur Wahl der Ladegeschwindigkeit. Hier kann man die Ladeleistung von 1800 Watt auf 600 Watt beschränken.
Am Zusatzakku B2000 stehen neben dem Verbindungskabel zur Powerstation zusätzlich ein Eingang für Solarpanels und eine weitere Schuko-Dose zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen 12-Volt-Kfz-Ausgang (3 A), einen XT60-Port mit 48 Volt (15 A), einen USB-A-Anschluss mit 2,4 A und einen USB-C-Slot mit PD bis 100 Watt. Leider funktionieren diese Gleichstromausgänge im Test nur im Stand-Alone-Betrieb. Sobald BP2000 und B2000 verbunden sind, lassen sich die Ports am Akku nicht einschalten. Weitere Einschränkungen sind die auf 200 Watt begrenzte Solar-Eingangsleistung am Akku und das Fehlen eines Netzteils.
Zum Laden der BP2000 kommt ein starkes internes Netzteil mit bis zu 1800 Watt zum Einsatz. Bei voller Ladegeschwindigkeit ist die BP2000 damit nach nur etwa 90 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen – ein hervorragender Wert angesichts der hohen Kapazität. Nach knapp zwei Stunden sind die Akkus dann voll. Wer neben dem Netzkabel zusätzlich 1000 Watt aus den Solarpanels nutzt, kann die Ladezeit theoretisch auf knapp eine Stunde reduzieren. In der Praxis bräuchte man dafür allerdings ideale Bedingungen und etwa drei satt des einzelnen mitgelieferten Panels mit je 400 Wp. Der angeschlossenen B2000 verlängert die Ladezeit auf etwa die doppelte Zeit. Da die Akkus über kein eigenes Netzteil verfügen, ist das Laden nur per Solarpanel mit 200 Watt oder mithilfe der angeschlossenen BP2000 möglich.
In unserem Praxistest kommen die angegebenen technischen Daten und die Sicherheitsmechanismen auf den Prüfstand. Die automatische Abschaltung bei Last über 2200 Watt funktioniert bei der BP2000 zuverlässig. Um sie auszulösen, braucht es aber ordentlich Leistung. In unserem Fall übersteigen wir das Limit mit Heizlüfter plus Heißluftföhn. Hier schaltet die Powerstation die Wechselstromausgänge zuverlässig nach einigen Sekunden ab. Dass das mitunter einige Sekunden dauert, ist in Ordnung, da die Powerstation für eine Spitzenlast von kurzzeitig bis zu 4000 Watt ausgelegt ist. Dadurch funktionieren hier auch Geräte wie Heckenscheren und Sägen, die einen hohen Anlaufstrom haben. Die USB-Ausgänge haben in den Tests ebenfalls zuverlässig funktioniert – auf ein extra Netzteil für das stromhungrige Macbook Pro kann dank USB-C mit PD verzichten. Die beworbene USV-Funktion für die unterbrechungsfreie Stromversorgung von etwa Server, 3D-Drucker und Router funktioniert im Test ebenfalls. Eine zwischen Verbraucher und Steckdose geschaltete BP2000 schaltet bei einem Stromausfall ausreichend schnell auf den internen Akku um. Bei PC und Playstation5 gab es nach dem Umlegen der Sicherung nicht einmal ein kurzes Flackern auf dem Monitor.
Zur Messung der Effizienz nutzen wir ein haushaltsübliches AC-Messgerät und überprüfen, wie viel nutzbare Kapazität im Bundle aus BP2000 und B2000 steckt. Wir dazu drei Verbrauchsmessungen, bei denen wir auf unterschiedliche Szenarien setzen. Der erste Durchlauf findet unter möglichst hoher Last statt – in unserem Fall sind das knapp über 2100 Watt. Hier bekommen wir satte 3694 Wh aus den Akkus, was hinsichtlich der Nennkapazität von 4048 Wh einer ausgezeichneten Effizienz von 90 Prozent entspricht. Im klassischen Alltagstest nutzen wir dann PC, Playstation und TV und beziehen durchschnittlich etwa 500 Watt. Hier ist die Effizienz sogar etwas besser und es fließen knapp 3710 Wh oder fast 92 Prozent der Nennkapazität. Bei noch geringerer Leistung von etwa 150 Watt dauert der Test über 20 Stunden! Hier lassen sich im Test noch immerhin 3205 Wh oder 79 Prozent entnehmen. Während die Effizienz bei hoher und mittlerer Last ausgezeichnet ist, bewegt sich die Ausbeute bei niedriger Last nur im Mittelfeld. Insgesamt sind die Ergebnisse allerdings überdurchschnittlich gut – andere Powerstations liefern im schlechten Fall auch mal nur 60 Prozent und weniger. In der Regel spricht man von 80 bis 85 Prozent nutzbarer Kapazität. Um die 4048-Wh der beiden Akkus komplett aufzuladen, müssen wir im Test knapp 4415 Wh hineinladen. Das entspricht einem Verlust von rund 9 Prozent, was ebenfalls durchschnittlich ist.
Die Lautstärke bei voller Last oder beim Ladevorgang mit 1800 Watt ist mit bis knapp über 61 dB sehr hoch und selbst im Nebenraum zu hören. Allerdings springen die Lüfter nicht sofort, sondern erst nach einiger Zeit an. Bei mittleren Lasten bis etwa 600 Watt sind die Lüfter mit etwa 50 bis 52 dB deutlich leiser und springen zudem nur sporadisch an. Bei geringen Lasten unter 200 bis 250 Watt ist von der Powerstation fast nichts zu hören. Nur bei genauen Hinhören ist dann ein leises, aber penetrantes Fiepen zu hören. Insgesamt hat Oukitel aber einen guten Job gemacht – selbst bei hoher Leistung wird die BP2000 nicht mehr als handwarm und die Lautstärke ist insgesamt erträglich.
Aktuell gibt es die BP2000 einzeln und in verschiedenen Bundles reduziert auf etwa Geekbuying. Die Powerstation BP2000 gibt es mit dem Coupon NNNDEOK2 für 1049 Euro. Das Bundle mit einem zusätzlichen B2000-Akkupack gibt es mit dem Code NNNDEOKBP für 1999 Euro. Hinsichtlich der Funktion als Powerstation sind diese Preise in Ordnung. Als Speicher wäre uns die Bastellösung aber immer noch etwas zu teuer.
Eine hervorragende Powerstation – aber völlig ungeeignet als Speicherlösung fürs Balkonkraftwerk! Nachdem wir uns sehr auf den Test der BP2000 gefreut hatten, wurden wir schwer enttäuscht. Der von Oukitel angekündigte Plug&Play-Speicher fürs Balkonkraftwerk ist zwar eine einwandfreie Powerstation, verfehlt aber letztlich das selbst gesteckte Ziel. Durch die eingeschränkte Leistungsabgabe von nur 240 Watt und fehlende Einstellungsmöglichkeiten bleibt das Set weit hinter den Möglichkeiten zurück. Zudem muss man die Leistung des hoffentlich kompatiblen Wechselrichters erst begrenzen und reduziert damit den Gesamtertrag der Anlage. Im Vergleich zu den Top 3: Speicherlösungen für Balkonkraftwerke ist die Lösung für Balkonkraftwerke ungeeignet.
Was bleibt ist eine starke und modular erweiterbare Powerstation mit einer riesigen Kapazität von bis zu über 16000 Wh, die in der Praxis ordentlich abliefert. Effizienz und Lautstärke schneiden ebenso gut ab wie die zuverlässige automatische Abschaltung und die USV-Funktion. Wer eine starke Powerstation mit möglichst hoher Kapazität als Insellösung sucht, ist mit Oukitel BP2000 und B2000 sehr gut beraten. Warum etwa die Gleichstromausgänge der B2000-Akkus nur im Stand-Alone-Betrieb funktionieren, bleibt uns allerdings ein Rätsel. Da der Hersteller allerdings primär die Speicherfunktion für Balkonkraftwerke in den Focus stellt, können wir der eigentlich sehr guten Powerstation nur magere zweieinhalb Punkte geben.
Der aktuelle Sonderpreis ist zwar fair, aber in Anbetracht der Testergebnisse nicht günstig. Alternative Powerstations zeigt unsere Top 10: Die stärksten Powerstations von 1000 bis 3600 Watt. Zum Preis von aktuell 999 Euro bietet etwa die Dabbson DBS2300 immerhin 2330 Wh und eine Leistung von 2200 Watt. Ein Testbericht folgt in Kürze, wir können aber sagen, dass die Powerstation hochwertig verarbeitet ist und einen guten Eindruck macht. Noch mehr Leistung bekommt man bei unserem Dauerbrenner Fossibot F2400 (Testbericht). Für aktuell 927 Euro (statt 999 Euro) mit dem Code VTHTPKWZ bei Geekmaxi gibt es 2400 Watt und 2048 Wh. Gefährlich wird der Fossibot die Oukitel P2001 (Testbericht). Die hat sich im Test als super Gesamtpaket herausgestellt und auch sie ist aktuell zu einem guten Preis erhältlich. Ausgestattet mit 2000 Wh und einer Leistung von 2000 Watt kostet das Powerpaket mit dem Coupon NNNFRSOLDE15 929 Euro (statt 999 Euro) bei Geekbuying.
Alternativ noch einige günstige Stromtarife:
Das Balkonkraftwerk von Ttwen bietet vier flexible Solarpanels mit je 180 Watt. Als Speicher fungiert eine 2 kWh starke Powerstation mit Einspeisefunktion. Wie gut das System funktioniert, zeigt der Test.
Das Balkonkraftwerk von Ttwen bietet vier flexible Solarpanels mit je 180 Watt. Als Speicher fungiert eine 2 kWh starke Powerstation mit Einspeisefunktion. Wie gut das System funktioniert, zeigt der Test.
Balkonkraftwerke (Bestenliste) liefern günstig Strom und helfen, die Energiekosten dauerhaft zu senken. Das Hauptproblem der kleinen Anlagen: Der produzierte Strom muss direkt verbraucht werden. Doch gerade tagsüber, wenn der Ertrag am höchsten ist, sind viele nicht zu Hause und können somit den Strom nicht vollständig verwenden. Und so landet der Ertragsüberschuss zur Freude des Netzbetreibers kostenlos in dessen Netz. Denn der überschüssige Strom eines Balkonkraftwerks wird anders als bei großen PV-Anlagen (Ratgeber) nicht vergütet.
Die Lösung für dieses Problem sind große Akkus, die als Zwischenspeicher für den Strom vom Balkonkraftwerk dienen. Überschüssige Energie landet dann nicht im öffentlichen Stromnetz, sondern im eigenen Speicher. Von dort wird sie dann bei Bedarf abgerufen – zumindest im Idealfall. Einen Überblick zu bislang verfügbaren Lösungen zeigt unserer Bestenliste Top 8: Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Der Hersteller Ttwen bietet über Online-Händler Banggood ein Balkonkraftwerk, das sich in vielerlei Hinsicht von klassischen Varianten mit Speicher unterscheidet. Statt eines stationären Speichers nutzt Ttwen eine 2 kWh große Powerstation mit Einspeisefunktion. Um den Speicher mit Sonnenenergie zu befüllen, kombiniert Ttwen die Powerstation mit vier leichten und flexiblen Solarpanels mit je 180 Watt. Der Vorteil: Erstens lassen sich die leichten Solarpanels auch an Balkonen installieren, deren Tragkraft für schwere Glas-Glas-Module ungeeignet sind. Zum Zweiten bleibt die Lösung mobil: Man kann sie etwa mit in den Camping-Urlaub nehmen und das eigene Wohnmobil kostengünstig mit Strom versorgen. Wer bereits ein Balkonkraftwerk im Einsatz hat, kann die Powerstation mit Einspeisefunktion auch einzeln erwerben und sie als Stromspeicher verwenden.
Die Kombination aus vier 180-Watt-Panels und der 2 kWh starken Powerstation kostet bei Banggood aktuell 1782 Euro. Wer die Powerstation mit einer Ausgangsleistung von bis zu 2200 Watt einzeln erwerben möchte, zahlt 1154 Euro. Mit dem Coupon „BGTechS24“ sparen TechStage-Leser beim Kauf der Powerstation 100 Euro.
Im Lieferumfang des Ttwen-Balkonkraftwerks sind neben der 2 kWh starken Powerstation mit Einspeisefunktion, inklusive Schuko-Anschlusskabel, MC4-XT60-Adapter sowie MC4-Adapter mit acht Steckern zum Anschluss von bis zu vier Solarpanels sowie ein spezielles Gleichstrom-auf-MC4-Kabel noch vier Solarpanels mit je 180 Watt enthalten.
Das Gehäuse misst 45,2 × 29,7 × 26,4 cm und beherbergt LiFePO4-Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 2048 Wh. An den Seiten befinden sich zwei Haltegriffe, um die 23 kg schwere Powerstation zu transportieren. Auf Rollen, wie sie die Modelle Zendure Superbase Pro (Testbericht) und Craftfull Powerstation PS3600 (Testbericht) für einen einfacheren Transport bieten, hat Ttwen bei der Powerstation verzichtet. Auf der linken und rechte Seite gibt es Lüfteröffnungen, um die Abluft aus dem Gehäuse zu transportieren. Eine IP-Zertifizierung bietet das Modell wie alle anderen Powerstations nicht. Das weiße Gehäuse ist gut verarbeitet und hinterlässt einen stabilen Eindruck.
Anschlüsse fürs Laden der Powerstation gibt es an der rechten Seite hinter einer Abdeckung: Dort befindet sich links eine dreipolige Buchse, an der das AC-Ladekabel angeschraubt wird. Diese Steckverbindung könnte auch zur Erweiterung der Batteriekapazität dienen. Über die Anschlussmöglichkeit von weiteren Batterien liegen aber noch keine offiziellen Informationen vor. Der AC-Eingang stellt maximal 1600 Watt Ladeleistung zur Verfügung und dient gleichzeitig auch zur Einspeisung in das Stromnetz (dazu später mehr). Daneben gibt es einen Schutzschalter und auf der rechten Seite eine XT60-Buchse, an die über die mitgelieferten Adapter bis zu vier Solarmodule mit einer maximalen Solarleistung von 1200 Watt angeschlossen werden können.
Auf der Vorderseite informiert ein Display über die aktuelle Eingangs-respektive Ausgangsleistung, Restlaufzeit sowie die Batterkapazität in Prozent. Über den Schalter links neben dem Display schaltet man die Powerstation ein. Auf der rechten Seite gibt es einen Schalter zur Aktivierung des WLANs (nur 2,4 GHz) und mit dem darunter kann man zwischen Einspeisung und Aufladung wechseln. Für das Laden von Handy, Notebooks und anderen Geräten stehen zwei USB-A-Buchsen mit Unterstützung von Quickcharge 3.0 sowie zwei USB-C-Anschlüsse mit 100 sowie 27 Watt zur Verfügung. Rechts daneben gibt es drei 230-Volt-Steckdosen, die insgesamt eine kontinuierliche Leistung von 2200 Watt bieten. Über den AC-Steckdosen gibt es noch eine LED-Lichtleiste, die verschiedene Helligkeitsstufen sowie eine SOS-Funktion unterstützt.
Sämtliche Funktionen der Powerstation wie Einspeisung, Aktivierung von AC- und DC-Ausgängen, LED-Leiste können Anwender direkt über die entsprechenden Schalter ein- und ausschalten. Eine App ist zur grundsätzlichen Bedienung also nicht nötig. Mit der App stehen allerdings noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung, wie die Anpassung der Einspeiseleistung von 100 bis 800 Watt in 50er-Schritten. Ohne App liefert die Powerstation über die Taste MIG/Off-Grid hingegen nur eine maximale Einspeiseleistung von 200 Watt.
Die mitgelieferten vier flexiblen und leichten Solarpanels bieten eine Leistung von jeweils 180 Watt. Sie bieten somit eine Gesamtsolarleistung von 720 Watt. Im Test erreichen wir pro Panel etwa 150 Watt. Das ist für leichte und flexible Panels ein guter Wert.
Doch beim Anschluss der Solarpanels gestaltete sich zunächst schwierig. Sie bieten eine maximale Spannung von 30,8 Volt und eine Stromstärke von 5,84 Ampere. Der Solar-Eingang der Powerstation verkraftet 1200 Watt bei einer Spannung von 18 bis 100 Volt und einer Stromstärke von 20 Ampere. Anhand dieser Daten ist klar, dass eine Reihenschaltung der Module, bei der sich die Modulspannung addiert, den Eingang der Powerstation überfordert. Leider ist im Handbuch genau diese Option für den Anschluss der Solarmodule beschrieben. Doch dafür ist die Spannung der im Lieferumfang befindlichen Panels zu hoch. Auf Nachfrage teilt der Hersteller mit, dass die Solarpanels wie folgt angeschlossen werden müssen.
Die dafür benötigten vier Y-MC4-Verbindungskabel waren im Lieferumfang unseres Testgeräts nicht enthalten, sollen aber inzwischen Bestandteil des Lieferumfangs sein, wenn man das Komplett-Set, bestehend aus Ttwen-Powerstation und Solarpanels bestellt. Das hat uns der Online-Händler Banggood, der uns das Set für den Test zur Verfügung gestellt hat, jedenfalls mitgeteilt.
Als Fernbedienung für die Powerstation dient die App Wonderfree, für die eine Registrierung nötig ist. Die Koppelung ist schnell erledigt: Hierzu aktiviert man über den WLAN-Schalter das interne Funkmodul der Powerstation, das neben Wi-Fi auch Bluetooth unterstützt. Bluetooth scheint dabei lediglich für die Koppelung mit dem WLAN an Bord zu sein. Jedenfalls konnte sich die App im Test ohne WLAN- und Mobilfunkverbindung nicht mit der Powerstation verbinden.
Die Einspeisung ins Stromnetz erfolgt über eine normale Steckdose. Dabei kommt es allerdings zu Wandlungsverlusten. Diese erhöhen sich, wenn die Powerstation statt per Solarmodulen mit Netzstrom geladen wird. Schließlich wandelt bereits der Wechselrichter des Balkonkraftwerks Gleichstrom in Wechselstrom um. Von der Powerstation wird dieser erneut zur Speicherung in den Batterien umgewandelt und bei der Einspeisung ins Stromnetz erneut.
Beim Laden über die Steckdose beträgt der Stand-by-Verbrauch über 40 Watt Leistung. Außerdem unterscheiden sich die Wandlungsverluste je nach Leistung. Mit maximaler AC-Ladeleistung von 1600 Watt, die über die App-Einstellung „Schnell“ realisiert wird, liegt die Effizienz bei etwa 80 Prozent. Lädt man mit der Einstellung „Langsam“ sind es zwischen 84 und 86 Prozent.
Die Einspeiseleistung wird in der App angezeigt. Zusätzlich haben wir das anhand einer smarten Steckdose mit Verbrauchsmessung (Bestenliste) und mit dem dreiphasigen Stromzähler Shelly Pro 3EM (Ratgeber) überprüft.
Der Shelly-Stromzähler zeigt unter anderem den aktuellen Leistungsbedarf aller elektrischen Verbraucher im Haushalt. Speist ein Balkonkraftwerk oder eine Powerstation Strom ein, reduziert sich dieser Wert um die Höhe der Einspeiseleistung. Liegt die Einspeiseleistung höher als die Verbraucher benötigen, gelangt der nicht benötigte Strom ohne Vergütung zur Freude des Stromanbieters in seinem Netz.
Mit der Ttwen-Powerstation kann man diese unfreiwilligen Stromgeschenke größtenteils unterbinden. Seit dem Test der baugleichen Powerstation Sunbooster Grid wurde die Wonderfree-App mehrmals aktualisiert und bietet in der neuesten Version eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt. Bislang konnte man nur 200, 400, 600 oder 800 Watt einstellen. Allerdings bleibt im Test die zeitgesteuerte Einspeisefunktion wirkungslos. Man kann aber die unterschiedlichen Einspeisewerte über Szenen einstellen. Diese legt man über das Symbol „Smart“ an. Details dazu zeigt die Bildergalerie. An einer Verbesserung dieser umständlichen Methode arbeitet der Hersteller bereits. Doch wie schnell ein Update erscheinen wird, können wir nicht abschätzen.
Eine dynamische Anpassung an den tatsächlichen Verbrauch, den man etwa mit dem Stromzähler Shelly Pro 3EM ermittelt, bietet die App leider nicht. Allerdings deutet die App-Option Intelligente Netzeinspeisung darauf hin, dass eine solche zukünftig möglich sein könnte.
Ladeleistung | Langsam (360 Watt) | Normal (650 Watt) | Schnell (1638 Watt) | |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | sehr laut | |
Einsepeisleistung | bis 350 Watt | ab 400 Watt | ab 600 Watt | 700 bis 800 Watt |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | klar hörbar | laut |
Die Lautstärke spielt bei einer Powerstation eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn sie in der Wohnung oder unterwegs beim Campen zum Einsatz kommt. Bei einer Einspeiseleistung von bis zu 350 Watt bleibt sie nahezu unhörbar. Erst ab 400 Watt hört man den Lüfter. Ab 700 Watt ist das Geräusch jedoch nicht mehr wohnzimmertauglich. Das Gleiche gilt beim Laden. Bei niedrigster Stufe (Langsames Laden) ist sie kaum zu hören, während bei 1600 Watt maximaler Ladeleistung die Lüfter bis zu 60 dB laut sind. Insgesamt gehört die Ttwen-Powerstation wie das baugleiche Modell Sunbooster Powerstation Grid (Testbericht) aber zu den leisesten Powerstations, die wir bislang getestet haben.
Mit der App kann man die grundlegenden Funktionen der Powerstation wie das Einschalten von AC- oder DC-Ausgängen oder die Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt einstellen. Doch einige Funktionen wie die zeitgesteuerte Einspeiseleistung hat bei uns nicht funktioniert. Erst mit dem den Umweg über Szenen konnten wir die Einspeiseleistung auf die von uns gewünschten Werte einstellen. Die Option Intelligentes Laden erfordert zusätzliche Hardware. Hier ist die Rede von Smart charging plug und Smart On-grid plug zu denen uns allerdings keine Informationen vorliegen. Es kann sein, dass man mit diesen eine dynamische Anpassung der Einspeiseleistung realisieren kann. Sollte das der Fall sein, wäre das ein wichtiger Kaufgrund.
Neben der fehlenden Funktionalität hapert es auch noch an der ein oder anderen Stelle an der Übersetzung. Besonders bei den Erklärungen der einzelnen Funktionen zeigt die App diese nur auf Englisch oder einen Mischmasch aus Deutsch oder Englisch. An der Stabilität der App muss der Hersteller ebenfalls noch arbeiten. Im Test ist die App mehrmals abgestürzt.
Aktuell ist es nicht möglich, die Ttwen-Powerstation in eine Smart-Home-Zentrale (Bestenliste) wie Home Assistant (Testbericht) einzubinden. Nützlich ist in jedem Fall, sie mithilfe einer smarten Steckdose mit Strommessfunktion (Bestenliste) ans Stromnetz anzuschließen. Damit kann man die in der App angezeigten Einspeisewerte überprüfen, sondern die Powerstation automatisch ausschalten, wenn sie weder einspeist noch aufgeladen wird. Denn im Leerlauf benötigt die Powerstation mindestens 16 Watt. Im Test sorgt unsere Automatisierung dafür, dass die sich die smarte Steckdose abschaltet, wenn die Leistungsaufnahme unter 50 Watt fällt. So verbraucht die Powerstation, wenn sie nichts zu tun hat, nicht unnötig Strom.
Die Powerstation bietet eine Kapazität von 2 kWh. Der Einspeisevorgang stoppt bei 10 Prozent Restladung des Akkus. Somit bietet die Powerstation eine nutzbare Kapazität von 1,8 kWh. Einer Tiefentladung und einer Schädigung der Speicherzellen wird damit vorgebeugt.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Nachdem wir im Februar mit der Sunbooster Powerstation Grid die erste Powerstation mit Einspeisefunktion getestet haben, bieten inzwischen verschiedene Hersteller baugleiche Modelle an. Hersteller Ttwen kombiniert die 2 kWh starke Powerstation mit vier leichten und flexiblen Solarpanels und einer maximalen Solarleistung von 720 Watt. Die Lösung kann stationär an einem Balkon montiert werden, wobei die Powerstation im überdachten Bereich aufgestellt werden muss, da sie nicht wasserdicht ist. Mobil kann man sie aber auch verwenden. Wird nur die Powerstation benötigt, kann man sie leicht von den Solarpanels trennen. Auch die leichten und flexiblen Panels lassen sich leicht demontieren, sodass etwa Wohnmobilbesitzer die Lösung auch unterwegs nutzen können. Sind diese Einsatzszenarien gewünscht, ist das Ttwen-Balkonkraftwerk wie andere, baugleiche Lösungen eine gute Wahl. Verbesserungspotenzial bietet allerdings die App, bei der manche Optionen nicht funktionieren. Zudem nerven die häufigen Abstürze.
Für einen rein stationären Betrieb sind Lösungen anderer Anbieter allerdings empfehlenswerter. Steht eine Nulleinspeisung im Vordergrund, werden Solarspeicher mit einer dynamischen Anpassung der Einspeiseleistung benötigt. Entsprechende Modelle zeigen wir in unserer Bestenliste Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Hinweis: Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
Mit der Sunbooster können Balkonkraftwerk-Nutzer tagsüber Sonnenstrom speichern und diesen nach Sonnenuntergang ins Stromnetz einspeisen. Wie das funktioniert, haben wir überprüft.
Mit der Sunbooster können Balkonkraftwerk-Nutzer tagsüber Sonnenstrom speichern und diesen nach Sonnenuntergang ins Stromnetz einspeisen. Wie das funktioniert, haben wir überprüft.
Update 14.6.24: Inzwischen gibt es zahlreiche baugleiche Modelle der Sunbooster Powerstation Grid. Wir haben etwa ein Modell von Ttwen, das über Banggood vertrieben wird, gerade getestet.
Balkonkraftwerke (Bestenliste) liefern günstig Strom und helfen, die Energiekosten dauerhaft zu senken. Das Hauptproblem der kleinen Anlagen: Der produzierte Strom muss direkt verbraucht werden. Aber gerade tagsüber, wenn der Ertrag am höchsten ist, sind viele nicht zu Hause und können somit den Strom nicht vollständig nutzen. Und so geht der Ertragsüberschuss zur Freude des Stromlieferanten kostenlos ins Netz. Denn der überschüssige Strom eines Balkonkraftwerks wird anders als bei großen PV-Anlagen (Ratgeber) nicht vergütet.
Die Lösung für dieses Problem sind große Akkus, welche als Zwischenspeicher für den Strom vom Balkonkraftwerk dienen. Überschüssige Energie landet dann nicht im öffentlichen Stromnetz, sondern im eigenen Speicher. Von dort wird sie dann bei Bedarf abgerufen – zumindest im Idealfall. Bisher gibt es leider keine einheitlichen Speicherlösungen und so unterscheiden sich die Angebote stark. Die bisher getesteten Balkonkraftwerksspeicher zeigen wir in unserer Bestenliste: Speicher für Balkonkraftwerke.
Die Idee, eine mobile Powerstation (Ratgeber) als Speicher für Balkonkraftwerke einzusetzen, ist naheliegend und nicht neu. So bietet etwa Ecoflow mit dem Wechselrichter Powerstream (Testbericht) eine Möglichkeit, die Powerstations des Herstellers als Balkonkraftwerksspeicher einzubinden. Mit der BP2000 (Testbericht) hat auch Oukitel eine Powerstation im Angebot, die an den Wechselrichter des Balkonkraftwerks angebunden wird und als Zwischenspeicher – ähnlich, wie die Speicherlösung Solix Solarbank von Anker (Testbericht) und Zendure Solarflow (Testbericht) – fungiert. Allerdings sind nicht alle Wechselrichter mit der Oukitel kompatibel und die Leistungsabgabe bleibt auf 240 Watt begrenzt.
All diese Lösungen haben aber noch ein Problem. Im Winter bei tiefen Temperaturen funktionieren die Lösungen nur bedingt. Einige Hersteller bieten Flachbandkabel, sodass der Speicher im Innenraum aufgestellt werden kann. Von Zendure gibt es mit dem neuen Akku AB2000 aus dem Set Solarflow (Testbericht) eine Lösung mit integrierter Heizung, wofür aber Energie benötigt wird.
Mit der Powerstation Grid von Sunbooster gibt es nun aber eine Variante, die das Problem umgeht. Sie ist mit einem Wechselrichter ausgestattet und kann gespeicherte Energie über die normale Schuko-Steckdose ins Stromnetz einspeisen. So kann man tagsüber den vom Balkonkraftwerk erzeugten Strom abspeichern und nach Sonnenuntergang, wenn vom Steckersolargerät kein Strom mehr erzeugt wird, diesen ins Stromnetz einspeichern. Geladen wird die Powerstation entweder an der Steckdose oder über daran angeschlossene Solarpanels. Letzteres ist etwa sinnvoll, wenn man die Sunbooster als herkömmliche Powerstation unterwegs verwendet.
Die Serienproduktion soll im April starten, bevor im Mai die Auslieferung beginnt. Im Vorverkauf kostet die Sunbooster Powerstation Grid mit 2 kWh Speicher und 2200 Watt Leistung inklusive Versand 1083 Euro. Mit dem Rabattcode „TECHSTAGE“ reduziert sich der Preis um 5 Prozent auf 1029 Euro. Wer kein Balkonkraftwerk nutzt, ist womöglich an der Variante mit 420-Watt-Solarmodul interessiert. Die kostet im Vorverkauf 1250 Euro. Mit dem Rabattcode sinkt der Preis auf 1187 Euro.
Wie gut die Lösung in der Praxis funktioniert, haben wir anhand eines Vorserien-Exemplars überprüft.
Im Lieferumfang der Sunbooster Powerstation Grid sind ein Schuko-Anschlusskabel, ein MC4-XT60-Adapter sowie ein MC4-Adapter mit acht Steckern zum Anschluss von bis zu vier Solarpanels und ein spezielles Gleichstrom-auf-MC4-Kabel enthalten.
Das Gehäuse misst 45,2 × 29,7 × 26,4 cm und beherbergt LiFePO4-Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 2048 Wh. An den Seiten befinden sich zwei Haltegriffe, um die 23 kg schwere Powerstation zu transportieren. Auf Rollen, wie sie die Modelle Zendure Superbase Pro (Testbericht) und Craftfull Powerstation PS3600 (Testbericht) für einen einfacheren Transport bieten, hat Sunbooster bei der Powerstation Grid verzichtet. Auf der linken und rechte Seite gibt es Lüfteröffnungen, um die Abluft aus dem Gehäuse zu transportieren. Eine IP-Zertifizierung bietet das Modell wie alle anderen Powerstations nicht. Das anthrazitfarbene Gehäuse ist gut verarbeitet und hinterlässt einen stabilen Eindruck.
Anschlüsse fürs Laden der Powerstation gibt es an der rechten Seite hinter einer Abdeckung: Dort befindet sich links eine dreipolige Buchse, an der das AC-Ladekabel angeschraubt wird. Diese Steckverbindung könnte auch zur Erweiterung der Batteriekapazität dienen. Über die Anschlussmöglichkeit von weiteren Batterien liegen aber noch keine offiziellen Informationen vor. Der AC-Eingang stellt maximal 1500 Watt Ladeleistung zur Verfügung und dient gleichzeitig auch zur Einspeisung in das Stromnetz (dazu später mehr). Daneben gibt es einen Schutzschalter und auf der rechten Seite eine XT60-Buchse, an die über die mitgelieferten Adapter bis zu vier Solarmodule mit einer maximalen Solarleistung von 1200 Watt angeschlossen werden können (18 - 100V/15A max).
Auf der Vorderseite informiert ein Display über die aktuelle Eingangs-respektive Ausgangsleistung, Restlaufzeit sowie die Batterkapazität in Prozent. Über den Schalter links neben dem Display schaltet man die Powerstation ein. Auf der rechten Seite gibt es einen Schalter zur Aktivierung des WLANs (nur 2,4 GHz) und mit dem darunter kann man zwischen Einspeisung und Aufladung wechseln. Für das Laden von Handy, Notebooks und anderen Geräten stechen zwei USB-A-Buchsen mit Unterstützung von Quickcharge 3.0 sowie zwei USB-C-Anschlüsse mit 100 sowie 27 Watt zur Verfügung. Rechts daneben gibt es drei 230-Volt-Steckdosen, die insgesamt eine kontinuierliche Leistung von 2200 Watt bieten. Über den AC-Steckdosen gibt es noch eine LED-Lichtleiste, die verschiedene Helligkeitsstufen sowie eine SOS-Funktion unterstützt.
Sämtliche Funktionen der Powerstation wie Einspeisung, Aktivierung von AC- und DC-Ausgängen, LED-Leiste können Anwender direkt über die entsprechenden Schalter ein- und ausschalten. Eine App ist zur grundsätzlichen Bedienung also nicht nötig. Das ist vorwiegend dann nützlich, wenn man mit der Powerstation unterwegs ist und weder auf eine Mobilfunk- noch WLAN-Verbindung zurückgreifen kann. Mit der App stehen allerdings noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung.
Als Fernbedienung für die Powerstation dient die App Wonderfree, für die eine Registrierung nötig ist. Die Koppelung ist schnell erledigt: Hierzu aktiviert man über den WLAN-Schalter das interne Funkmodul der Powerstation, das neben Wi-Fi auch Bluetooth unterstützt. Bluetooth scheint dabei lediglich für die Koppelung mit dem WLAN an Bord zu sein. Jedenfalls konnte sich die App im Test ohne WLAN- oder Mobilfunkverbindung nicht mit der Powerstation verbinden.
Die Einspeisung ins Stromnetz sowie das Aufladen erfolgt über eine normale Steckdose. Dabei kommt es allerdings zu Wandlungsverlusten. Schließlich wandelt bereits der Wechselrichter des Balkonkraftwerks Gleichstrom in Wechselstrom um. Von der Sunbooster Powerstation Grid wird dieser erneut zur Speicherung in den Batterien umgewandelt und bei der Einspeisung ins Stromnetz erneut.
Da der im Prototyp verbaute Wechselrichter im Stand-by bereits über 40 Watt benötigt, fallen diese entsprechend hoch aus. In der Serienproduktion soll nach Herstellerangaben allerdings ein Modell zum Einsatz kommen, das nur noch 5 Watt benötigt. Außerdem unterscheiden sich die Wandlungsverluste je nach Leistung. Mit maximaler AC-Ladeleistung, die über die App-Einstellung „Schnell“ 1500 Watt realisiert wird, liegt die Effizienz bei etwa 80 Prozent. Lädt man mit der Einstellung „Langsam“ sind es zwischen 84 und 86 Prozent.
In jedem Fall funktioniert die Einspeisefunktion der Sunbooster Powerstation Grid wie beschrieben. Das haben wir nicht nur anhand einer smarten Steckdose mit Verbrauchsmessung (Bestenliste) überprüft, sondern auch mit dem dreiphasigen Stromzähler Shelly Pro 3EM (Ratgeber).
Der Shelly zeigt unter anderem den aktuellen Leistungsbedarf aller elektrischen Verbraucher im Haushalt. Speist ein Balkonkraftwerk Strom ein, reduziert sich dieser Wert um die Höhe der Einspeiseleistung. Liegt die Einspeiseleistung allerdings höher als die Verbraucher benötigen, gelangt der nicht benötigte Strom ohne Vergütung zur Freude des Stromanbieters in seinem Netz.
Mit der Sunbooster Powerstation Grid kann man diese unfreiwilligen Stromgeschenke unterbinden. Allerdings beherrscht die App derzeit nur eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung. Zur Auswahl stehen 200, 400, 600 und 800 Watt. Das Grundrauschen kann aber unter Umständen kleiner ausfallen, sodass man selbst mit der kleinsten Einstellung noch Strom verschenkt.
Laut Sunbooster soll aber bereits im April eine App erscheinen, die mehr Optionen für die Einspeiseleistung ermöglicht. Mittelfristig will der Hersteller auch eine dynamische Anpassung der Einspeiseleistung und Ladeleistung anhand realer Leistungsdaten ermöglichen. Geplant sind außerdem Anbindungsmöglichkeiten an Smart-Home-Zentralen wie Home Assistant. Einen genauen Fahrplan für diese Funktionen gibt es allerdings bisher nicht. Immerhin unterstützt die App Zeitpläne, die das Laden sowie das Einspeisen nach vorgegebenen Zeiten automatisiert.
Ladeleistung | Langsam (310 Watt) | Normal (525 Watt) | Schnell (1515 Watt) | |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | sehr laut | |
Einsepeisleistung | 200 Watt | 400 Watt | 600 Watt | 800 Watt |
Lautstärke | sehr leise, kaum zu hören | leise, aber hörbar | klar hörbar | laut |
Die Lautstärke spielt bei einer Powerstation eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn sie wie die Sunbooster Powerstation in der Wohnung betrieben wird. Bei einer Einspeiseleistung von 200 Watt bleibt sie nahezu unhörbar. Erst bei 400 Watt hört man den Lüfter. Mit 600 und 800 Watt ist das Geräusch jedoch nicht mehr wohnzimmertauglich. Das Gleiche gilt beim Laden. Bei niedrigster Stufe ist sie kaum zu hören, während bei 1500 Watt maximaler Ladeleistung die Lüfter bis zu 60 dB laut sind. Insgesamt gehört die Sunbooster Powerstation Grid aber zu den leisesten Powerstations, die wir bislang getestet haben.
Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Januar 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Die Sunbooster Powerstation Grid ist die erste Powerstation mit interner Einspeisefunktion. Damit können Balkonkraftwerk-Nutzer tagsüber nicht benötigten Strom speichern und bedarfsgerecht in den Abendstunden nutzen. Die Einspeisung geschieht äußerst nutzerfreundlich über eine herkömmliche Steckdose. Noch sind die zur Verfügung stehenden Einspeiseleistungen nicht optimal. Doch der Hersteller hat bereits für April eine optimierte App angekündigt. Die Einfachheit der Lösung hat aber auch ihre Nachteile: Schließlich wird der Strom mehrmals umgewandelt, worunter die Effizienz leidet. Andererseits kann man die Sunbooster Powerstation Grid in der warmen Wohnung betreiben, während bisherige Speicherlösungen im Winter unter Kälte und im Sommer unter Hitze leiden. Auch das geht zulasten der Effizienz.
Abgesehen von der Einspeiseleistung ist die Sunbooster Powerstation Grid mit 2200 Watt Leistung und 2048 Wh Kapazität sowie USV-Funktion mit einem Einführungspreis von 1029 Euro (Rabattcode „TECHSTAGE“) ein attraktives Angebot.
Alternativ noch der Link zu unserer Top4: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk und einige günstige Stromtarife:
Hinweis: Da es sich bei der getestete Sunbooster Powerstation Grid um einen Prototyp handelt, haben wir keine Endnote vergeben. Das holen wir mit dem Seriengerät nach.
Die 2200Pro von Lanpwr ist mehr als nur eine mobile Steckdose für Ausflüge. Mit der Powerstation kann man tagsüber Strom vom Balkonkraftwerk speichern und ihn bei Bedarf abrufen und einspeisen. Wir haben getestet, wie die 2in1-Powerstation funktioniert.
Die 2200Pro von Lanpwr ist mehr als nur eine mobile Steckdose für Ausflüge. Mit der Powerstation kann man tagsüber Strom vom Balkonkraftwerk speichern und ihn bei Bedarf abrufen und einspeisen. Wir haben getestet, wie die 2in1-Powerstation funktioniert.
Balkonkraftwerke (Bestenliste) liefern günstig Strom und helfen so, die eignen Energiekosten zu reduzieren. Der produzierte Strom muss allerdings auch direkt verbraucht werden, ansonsten landet er kostenlos im Stromnetz. Aber gerade über die Mittagszeit, wenn der Ertrag am höchsten ist, kann man den Strom oft gar nicht verbrauchen, weil man nicht zu Hause ist. So landet der Ertragsüberschuss zur Freude des Stromlieferanten kostenlos im Netz. Anders als bei großen PV-Anlagen (Ratgeber) wird eingespeister Strom bei Steckersolargeräten in der Regel nicht vergütet.
Wer keinen Strom verschenken will, muss entweder den Verbrauch an den Ertrag anpassen oder einen Zwischenspeicher einsetzen. Ertragsüberschüsse landen dann nicht im öffentlichen Stromnetz, sondern im Akku des Balkonkraftwerks. Bei Bedarf wird der Strom dann ins Hausnetz eingespeist, auch bei Nacht oder bewölktem Himmel. Das funktioniert zum Teil schon voll automatisch, allerdings gibt es aktuell keine einheitlichen Lösungen und so unterscheiden sich die Speicher für Balkonkraftwerke stark. Die zehn besten Speicherlösungen für Balkonkraftwerke aus unseren Tests zeigen wir in unserer Bestenliste: Speicher für Balkonkraftwerke.
Die Idee, eine mobile Powerstation (Ratgeber) als Speicher für Balkonkraftwerke zu nutzen, ist nicht neu. So bietet etwa Ecoflow mit dem Wechselrichter Powerstream (Testbericht) eine Möglichkeit, die Powerstations des Herstellers als Balkonkraftwerksspeicher einzubinden. Mit der BP2000 (Testbericht) hat auch Oukitel eine Powerstation im Angebot, die an den Wechselrichter des Balkonkraftwerks angebunden wird und dann als Zwischenspeicher dient. Allerdings sind nicht alle Wechselrichter mit der Oukitel kompatibel und die Leistungsabgabe bleibt auf 240 Watt begrenzt. Spezielle Speicherlösungen, ohne Powerstation-Funktion, gibt es ebenfalls. Hier kommen etwa die Modelle Solix Solarbank von Anker (Testbericht) und Zendure Solarflow (Testbericht) infrage. Viele aktuell verfügbare Speicherlösungen haben aber ein Problem. In der Regel hängt der Wechselrichter draußen und die Akkus funktionieren im Winter bei tiefen Temperaturen nicht oder nur bedingt. Von Zendure gibt es mit dem neuen Akku AB2000 aus dem Set Solarflow (Testbericht) zwar eine Variante mit integrierter Heizung, die benötigt aber zusätzliche Energie. Ähnlich sieht es beim neuen Outdoor-Akku von Ecoflow aus, auch hier ist eine Heizung integriert.
Die jetzt getestete 2200Pro von Lanpwr für rund 1200 Euro umgeht dieses Problem und bietet sich deshalb auch prima als einfach zu installierende Nachrüstlösung an. Diese Powerstation ist bereits ab Werk mit einem internen Wechselrichter ausgestattet und kann gespeicherten Solarstrom direkt über die normale Schuko-Steckdose ins Stromnetz einspeisen. Geladen wird die Powerstation entweder an der Steckdose oder über direkt daran angeschlossene Solarpanels. Ersteres ist sinnvoll, wenn man bereits ein funktionierendes Balkonkraftwerk in Benutzung hat. Zweiteres bietet sich an, wenn man ein neues Balkonkraftwerk in Betrieb nimmt oder die 2200Pro als mobile Powerstation verwendet. Da die Powerstation in Innenräumen stehen muss, müssen die Panels dann aber mit einer flachen Fensterdurchführung angeschlossen werden. Das ist zwar weniger schick, dafür ist diese Methode effizienter als das Laden an der Steckdose.
Im Lieferumfang der Lanpwr 2200Pro für 1200 Euro sind neben der Powerstation ein dreiadriges Schuko-Anschlusskabel, ein MC4-XT60-Adapter für den Anschluss der Solarpanels, ein MC4-Adapter zum parallelen Anschluss von bis zu vier Photovoltaik-Modulen und eine Anleitung enthalten. Die LiFePO4-Akkus im Inneren bieten eine Gesamtkapazität von 2048 Wh. Laut Hersteller sind davon auch nach 4000 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent nutzbar.
Das weiße Kunststoffgehäuse misst 45,2 × 29,7 × 26,4 cm und wiegt satte 23 kg. Die Verarbeitung ist ordentlich und gibt keinen Anlass für Beschwerden. Für den Transport sind auf der Oberseite zwei Handgriffe vorhanden. So lässt sich die 2200Pro zwar tragen, sehr weit sollten die Strecken aber nicht sein. Integrierte Transportrollen, wie sie die Modelle Zendure Superbase Pro (Testbericht) und Craftfull Powerstation PS3600 (Testbericht) bieten, sind hier nicht an Bord.
Seitlich befinden sich Lüfteröffnungen für die warme Abluft. Eine IP-Zertifizierung ist wie auch bei anderen Powerstations nicht vorhanden, weshalb das Gerät nicht zur dauerhaften Nutzung im Freien geeignet ist. Die Anschlüsse zum Laden befinden sich auf der rechten Seite hinter einer weichen Gummiabdeckung. Ungewöhnlich ist die dreipolige Buchse mit Schraubverschluss, an der das AC-Ladekabel befestigt wird – bei den meisten mobilen Speichern kommt ein klassisches Kaltgerätekabel zum Einsatz. Über dieses Kabel wird die Powerstation entweder mit bis zu 1500 Watt geladen oder sie gibt den Strom darüber ins heimische Stromnetz ab. Außerdem gibt es einen Schutzschalter und die schon von anderen Powerstations bekannte XT60-Buchse, an der mithilfe der MC4-Adapter bis zu vier Solarmodule mit einer maximalen Solarleistung von 1200 Watt angeschlossen werden (18 - 100V/15A max).
Das kontrastreiche, aber nicht extrem helle Display an der Vorderseite zeigt neben den aktiven Ausgängen und dem WLAN-Status die aktuelle Eingangs- und Ausgangsleistung, die geschätzte Restlaufzeit sowie die Batteriekapazität in Prozent. Zum Einschalten dient der große Power-Taster auf der linken Seite der Statusanzeige. Zwischen Display und der Notleuchte samt Power-Taster auf der rechten Seite befinden sich zwei Taster zur Aktivierung des WLANs (nur 2,4 GHz) und zum Einstellen der maximalen Ladeleistung. Darunter sind die verschiedenen Stromausgänge mitsamt Aktivierungstasten angeordnet. Links gibt es zwei USB-A-Ports mit Quickcharge 3.0 sowie zwei USB-C-Anschlüsse mit 27 und 100 Watt. Mittig gibt es drei 12-Volt-Ausgänge mit bis zu 12 A (2x Rundstecker, einmal Zigarettenanzünder). Rechts davon sitzen die drei 230-Volt-Schukosteckdosen mit einer maximalen kontinuierlichen Leistung von 2200 Watt. Über den Steckdosen gibt es neben der Einschalttaste noch einen Button zum Aktivieren der Einspeisefunktion.
Die wichtigsten Funktionen und Einstellungen lassen sich also auch ohne die App Wonderfree am Gerät vornehmen. Das ist etwa praktisch, wenn man die Powerstation unterwegs als mobile Steckdose verwendet. Für exakte Einstellungen des Balkonkraftwerkspeichers, etwa der Einspeiseleistung oder einer zeitlich gesteuerten Einspeisung, ist dann aber die App notwendig.
Im Leistungstest mit verschiedenen Verbrauchern hat die Powerstation in der Praxis überzeugt. Kleine Verbraucher wie USB-Geräte, Kühlbox oder Stichsäge versorgt sie nicht nur problemlos, sondern auch flüsterleise. Und auch starke Verbraucher wie Wasserkocher und Kochplatte mit 2000 Watt funktionieren im Test anstandslos.
Die für Einstellungen und Überwachung der Powerstation zuständige App Wonderfree für Android und iOS ist kostenlos erhältlich. Neben den aktuellen Leistungsdaten stehen hier auch eine Ertrags- und Einspeisehistorie sowie diverse Einstellungen zur Verfügung. So dient die App auch etwa als Fernsteuerung für die Powerstation. Zur Nutzung der App ist lediglich eine kurze Registrierung nötig.
Nach der Aktivierung des WLAN-Moduls fügen wir ein neues Gerät per Fingerzeig hinzu. Die Powerstation wird auf Anhieb erkannt und die Koppelung mit unserem privaten Smartphone funktioniert im Test problemlos. Bluetooth ist anscheinend nur für die Koppelung mit dem WLAN an Bord, zumindest kann sich die App ohne WLAN- oder Mobilfunkverbindung nicht mit der Lanpwr 2200Pro verbinden.
Sowohl das Aufladen am Stromnetz als auch die Einspeisung ins Stromnetz erfolgt bei der Lanpwr 2200Pro über eine klassische Schuko-Steckdose. Insbesondere beim Nachladen des BKW-Speichers direkt über den Hausstrom kommt es zu nicht unerheblichen Umwandlungsverlusten. Zuerst muss der Wechselrichter des Balkonkraftwerks Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, um ihn einzuspeisen. Von der 2200Pro wird er zur Speicherung in den Akkus erneut in Gleichstrom umgewandelt. Bei der Einspeisung ins Hausnetz steht dann die nächste Umwandlung an. Wer seine Solarpanels direkt an der Powerstation anschließt und nicht erst per externen Wechselrichter einspeist, spart sich hier zumindest einen Teil der Umwandlungsverluste. Im Stand-by-Betrieb genehmigte sich der baugleiche Prototyp der Sunbooster Powerstation Grid (Testbericht) noch über 40 Watt, die 2200Pro kommt im Test mit rund 10 Watt aus. Laut Hersteller soll der Verbrauch auf 5 Watt sinken. Wie hoch die Wandlungsverluste ausfallen, hängt dabei auch von der Leistung ab.
Im Praxistest mit der aktuellen Firmware funktioniert die Einspeisefunktion der 2200Pro ordnungsgemäß. Das haben wir mit einer smarten Steckdose mit Verbrauchsmessung (Bestenliste) überprüft. Speist die Powerstation Strom ein, reduziert sich unser Stromverbrauch um die Höhe der Einspeiseleistung. Liegt in die ausgewählte Einspeiseleistung höher als der Gesamtverbrauch, gelangt der nicht benötigte Strom ohne Vergütung im allgemeinen Stromnetz.
Die Wonderfree-App bietet in der neuesten Version eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung in 50er-Schritten zwischen 100 und 800 Watt. Bislang konnte man lediglich Werte von 200, 400, 600 und 800 Watt einstellen. Richtig gut gefällt uns, dass die zeitgesteuerte Einspeisefunktion mit der neuen Firmware wie erwartet funktioniert. Nun lassen sich minutengenau unterschiedliche Einspeisewerte einstellen. Alternativ lassen sich die Einspeisewerte auch über Szenen einstellen und dann per Fingerzeig auswählen.
Mittelfristig soll außerdem eine dynamische Einspeiseleistung anhand realer Leistungsdaten möglich sein. Ein smarter Zwischenstecker soll in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Geplant sind zusätzlich Anbindungsmöglichkeiten an Smart-Home-Zentralen wie Home Assistant. Einen genauen Fahrplan für diese Funktionen gibt es allerdings bisher nicht.
Die Lautstärke ist ein nicht unerhebliches Kriterium bei einer Powerstation – vor allem dann, wenn sie in der Wohnung oder auch dem Campingwagen betrieben wird. Bei einer Leistungsabgabe unter 400 Watt macht die 2200Pro eine sehr gute Figur – hier ist die Lüftung kaum wahrnehmbar. Lediglich nach dem Einschalten drehen die Lüfter für einige Sekunden voll auf. Erst bei einer Leistungsabgabe über 400 Watt steigt dann auch der Lärmpegel hörbar an. Ab etwa 600 Watt ist die Powerstation dann nicht mehr Wohnzimmer-tauglich – die Lautstärke ist dann etwa mit unserem in die Jahre gekommenen Gaming-PC vergleichbar. Ähnlich ist die Situation auch beim Laden. Bei niedrigster Stufe ist die Powerstation kaum zu hören. Bei Nutzung der maximalen Ladeleistung von 1500 Watt wird die 2200Pro dann bis zu 60 dB laut – in knapp einem Meter Entfernung.
Insgesamt gehört die Powerstation von Lanpwr aber zu den leisesten Powerstations, die wir bislang getestet haben. Andere Modelle machen schon bei wenig oder ohne Last Lärm.
Mit einem Preis von 1199 Euro ist die Lanpwr 2200Pro für eine Powerstation zwar nicht besonders günstig, hinsichtlich der integrierten Einspeisefunktion ist der Preis aber gerechtfertigt. Wer hier investiert, bekommt eine einfache aber gut funktionierende Speicherlösung fürs Balkonkraftwerk und eine mobil einsetzbare Powerstation mit bis zu 2200 Watt.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Die 2200Pro von Lanpwr ist die zwar nicht die erste Powerstation mit interner Einspeisefunktion, sie gehört mit einem Preis von 1200 Euro aber zu den günstigsten Modellen. Mit ihr kann man einfach und unkompliziert tagsüber nicht benötigten Strom vom Balkonkraftwerk speichern und ihn dann bei Bedarf abrufen. Das funktioniert entweder nach einem zeitlich gesteuerten Einspeiseplan oder durch manuelle Auswahl der Leistung. In den nächsten Wochen soll zudem eine smarte WLAN-Steckdose für eine bedarfsgerechte Einspeisung erscheinen. Eine ähnliche Lösung nutzt etwa Ecoflow bei seinem Wechselrichter Powerstream (Testbericht) oder Zendure (Testbericht) mit den Shelly-Steckdosen. Alternativ kann die 2200 Pro auch als mobile Steckdose für Ausflüge oder als Notstromquelle bei Stromausfall genutzt werden.
Für eine möglichst einfache Einrichtung stellt man die Powerstation geschützt in Innenräumen auf und lädt sie direkt aus der Steckdose mit dem Strom aus dem Balkonkraftwerk. Wer seine Umwandlungsverluste so gering wie möglich halten will, schließt die Panels direkt an der Powerstation. Hier sind dann allerdings zusätzliche MC4-Fensterdurchführungen nötig. Diese Lösung hat aber auch ihre Nachteile, weil der Strom mehrmals umgewandelt wird, worunter die Effizienz leidet. Andererseits kann man den Speicher problemlos unterwegs benutzen und auch als BKW-Speicher in der warmen Wohnung einsetzen.
Die baugleiche Powerstation haben wir nun schon unter verschiedenen Namen zur Verfügung gestellt bekommen. In den Tests der Sunbooster Powerstation Grid (Testbericht), der Revolt Powerstation von Pearl (Testbericht) und der Twen Powerstation (Testbericht) kam allerdings noch eine alte Firmware zum Einsatz. Hier waren einige Punkte, etwa die zeitlich gesteuerte Einspeisung, fehlerhaft und nicht funktionstüchtig. Inzwischen arbeitet die App ordentlich und so gibt es eine klare Kaufempfehlung.
Alternativ noch der Link zu unserer Bestenliste Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk und einige günstige Stromtarife.
Das Balkonkraftwerk Oubo Mentech erzeugt mit zwei klassischen Solarpanels bis 820 Wp und speichert überschüssige Energie in einer mobilen Powerstation mit Einspeisefunktion. Wie sich das Set in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Das Balkonkraftwerk Oubo Mentech erzeugt mit zwei klassischen Solarpanels bis 820 Wp und speichert überschüssige Energie in einer mobilen Powerstation mit Einspeisefunktion. Wie sich das Set in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Steckersolargeräte, sogenannte Balkonkraftwerke, senken den Energieverbrauch und somit die Stromrechnung ohne großen bürokratischen Aufwand und zu überschaubaren Kosten. Die Photovoltaikpanels der kleinen Solarkraftwerke wandeln tagsüber Sonnenenergie in Gleichstrom um, der anschließend vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und per Steckdose ins heimische Stromnetz eingespeist wird. Das Konzept hat allerdings einen praktischen Haken. Insbesondere um die Mittagszeit, wenn der Energieertrag am höchsten ist, wird in der Regel nur wenig Strom verbraucht, da die Familienmitglieder außer Haus sind. Die Mehrleistung aus dem Wechselrichter landet dann zur Freude des Stromanbieters kostenlos im öffentlichen Stromnetz. Eine Lösung für das Problem sind Akkus für Balkonkraftwerke. Diese speichern den Strom zwischen und speisen ihn erst bei Bedarf ein.
Bisher waren solche speziellen Speicher aber teuer, weshalb sie meist als Nachrüstlösungen angeboten werden. Das nun getestete Set von Oubu Mentech für aktuell 1229 Euro geht einen anderen Weg. Zwar kommen klassische Solarpanels zum Einsatz, allerdings ersetzt eine mobile Powerstation (Ratgeber Powerstations) die üblicherweise genutzte Kombination aus Wechselrichter und Akku. Zusätzlich zur unkomplizierten Inbetriebnahme kann der Speicher auch als mobile Steckdose eingesetzt werden. Mehr dazu erklären wir im Ratgeber Mehr als Notstromversorgung: Darum gehört eine Powerstation in jeden Haushalt.
Ob das derzeit stark reduzierte Set von Oubu Mentech ein klassisches BKW plus Speicher ersetzt, zeigt dieser Test. Die bisher besten Balkonkraftwerke aus unseren Einzeltests zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von extrem leicht bis besonders stark. Die besten Speicherlösungen zeigen wir in der Top 10: Solarstrom auch nachts – Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten.
Wer seine Stromrechnung mithilfe eines Steckersolargerätes bestmöglich reduzieren will, muss das Maximum aus den Steckersolargeräten herausholen. Zwar dürfen höchstens 800 Watt eingespeist werden, trotzdem lohnt es sich, die Leistung der Solarpanels großzügig auszulegen und einen Speicher einzusetzen, um keinen Strom zu verschenken.
Die beiden im Set enthaltenen Standardpanels mit je 410 Wp erzeugen zwar ausreichend Leistung – in der Praxis wird der Maximalwert aber nur selten erreicht. Den Rest des Tages und bei Bewölkung bleibt die Leistung deshalb unter der maximal möglichen Einspeisegrenze von 800 Watt. Das ist allerdings bei allen klassischen BKWs mit zwei Panels der Fall – eine Ausnahme sind nur die Sets mit übergroßen XL-Panels wie die Anlagen von Priwatt (Testbericht) oder Yuma (Testbericht).
Die zweite Möglichkeit, das maximale Sparpotenzial zu erreichen, ist der Einsatz eines Speichers. Welche die besten Stromspeicher sind, zeigen wir im Artikel Top 10: Speicher fürs Balkonkraftwerk zum Nachrüsten – Solarstrom auch nachts.
Solch ein Zwischenspeicher ist immer dann sinnvoll, wenn der tagsüber produzierte Strom nicht sofort verbraucht wird. Überschüssige Energie landet dann zunächst im Akku und erst bei Bedarf im Stromnetz, statt verschenkt zu werden. Das Besondere: neben der Funktion als Balkonkraftwerksspeicher dient die Mentech-Powerstation alternativ als mobile Steckdose. Bei Bedarf wird die Powerstation einfach abgesteckt und eingepackt. Unterwegs oder bei einem Stromausfall liefert sie dann eine Dauerleistung von bis zu 2200 Watt und eine Kapazität von knapp 2 kWh.
Das Balkonkraftwerk von Oubu Mentech gibt es in zwei Konfigurationen mit zwei oder vier Solarpanels – alternativ ist die Powerstation mit Einspeisefunktion auch einzeln, ohne Solarpanels erhältlich. Für den Test hat uns der Verkäufer das Set mit zwei Panels und insgesamt 820 Wp zur Verfügung gestellt.
Zum Lieferumfang gehören:
Zusätzlich werden benötigt:
Zwar handelt es sich theoretisch um ein Plug&Play-Set, allerdings sind keine Haltung oder Aufständerung für die Solarmodule beigepackt. Wer die Solarmodule nicht einfach an die Hauswand lehnen oder auf den Boden legen will, muss diese zusätzlich kaufen. Gewinkelte Aufständerungen für Flachdach und Garten kosten ab etwa 30 Euro je Panel. Soll die Anlage vernünftig aufgestellt werden, benötigt man mindestens noch MC4-Verlängerungskabel und zwei MC4-Fensterdurchführungen.
Das kleinere Set bestehend aus zwei Panels plus Powerstation kostet regulär 1829 Euro. Wer den Coupon in Höhe von 600 Euro aktiviert, zahlt somit 1229 Euro – BKW-Speicher alleine kosten oft schon mehr! Das größere Set mit insgesamt vier Panels und einer Gesamtleistung von bis zu 1640 Wp gibt es regulär für 1979 Euro. Da es auch hier aktuell einen 600-Euro-Coupon gibt, sinkt der Preis im Moment auf 1379 Euro. Der Speicher ohne Solarpanels kostet 1429 Euro. Dank 300-Euro-Coupon ist der Speicher aktuell schon für 1129 Euro erhältlich.
MC4-Fensterdurchführung gibt es ab 13 Euro je Set, die Solarverlängerungskabel ab unter 10 Euro. Halterung und Aufständerung für Solarpanels kosten je nach Ausführung etwa 20 bis 40 Euro je Panel.
Der Aufbau des Balkonkraftwerks ist keine große Herausforderung. Wegen der ausladenden Abmessungen der Panels benötigt man allerdings spätestens zur Dach- oder Balkonmontage helfende Hände. Dann sind die beiden Panels mit silbernem Alurahmen schnell ausgepackt, mit unserer Aufständerung zusammengeschraubt und aufgestellt. Da wir das Set nur kurzfristig für den Test nutzen, begnügen wir uns mit dem Aufbau in unserer Einfahrt.
Sobald die Solarmodule aufgestellt und ausgerichtet sind, verbinden wir sie mit unseren Verlängerungskabeln und dem beigelegten XT60-Adapter mit der Powerstation und verbinden diese per Schukokabel mit unserer Außensteckdose am Carport. Theoretisch ist das Set nun einsatzbereit. Da der Speicher allerdings nicht wasserdicht ist, funktioniert unser Aufbau nur provisorisch. Für eine dauerhafte Nutzung muss der Speicher geschützt in Innenräumen aufgestellt werden. Damit das funktioniert, benötigt man eine nicht im Set enthaltene Fensterdurchführung für die Solarkabel.
Wer den Speicher mit einem bereits bestehenden BKW nutzen will, kann den alten Wechselrichter alternativ weiterverwenden und die Powerstation tagsüber im Innenraum an der Schukosteckdose aufladen und abends darüber einspeisen. Zwar fällt dann die Fensterdurchführung weg, allerdings kommt es zu zusätzlichen Wandlungsverlusten und die Anlage arbeitet insgesamt weniger effektiv.
Um Leistung und Ertrag des Balkonkraftwerks zu messen und die Einspeisung zu kontrollieren, kommt die kostenlos für iOS und Android erhältliche App Wonderfree zum Einsatz. Nach der Registrierung fügen wir hier per Fingerzeig die Powerstation hinzu und binden sie ins WLAN ein. Nun sehen wir neben der aktuellen Leistungsdaten und Kapazität auch die rechnerische Restlaufzeit, die aktiven Anschlüsse und die Temperatur des Akkus. Hinzu kommen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten.
Sowohl das Aufladen am Stromnetz als auch die Einspeisung ins Stromnetz erfolgt bei der Powerstation über ein klassisches Schukokabel, welches mit der Steckdose verbunden ist. Im Stand-by-Betrieb genehmigte sich die Powerstation von Mentech im Test rund 10 Watt aus. Laut Hersteller sollte der Verbrauch mittelfristig auf etwa 5 Watt sinken.
Wer will, kann die Einspeisung ins Hausnetz zwar auch direkt an der Powerstation starten, dann fließen allerdings immer fix 200 Watt ins Hausnetz. Wer das volle Potenzial nutzen will, benötigt deshalb die App. Die bietet in ihrer neuesten Version eine manuelle Einstellung der Einspeiseleistung in 50-Watt-Schritten zwischen 100 und 800 Watt. Wann exakt wie viel Leistung fließt, kann bequem per Zeitplan eingestellt werden, was im Test zuverlässig funktioniert hat. Das haben wir mit einer smarten Steckdose mit Verbrauchsmessung (Bestenliste) überprüft.
Speist die Powerstation Strom ein, reduziert sich unser Stromverbrauch um die Höhe der Einspeiseleistung. Liegt in die ausgewählte Einspeiseleistung höher als der Gesamtverbrauch, gelangt der nicht benötigte Strom aber ohne Vergütung im allgemeinen Stromnetz. Alternativ lassen sich die Einspeisewerte auch über Szenen einstellen und dann per Fingerzeig auswählen.
Laut Hersteller soll zukünftig auch eine dynamische Einspeiseleistung anhand realer Leistungsdaten möglich sein. Ein auf der Solarmesse in München angekündigter smarter Zwischenstecker wird in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Geplant ist außerdem eine Anbindungsmöglichkeit an Smart-Home-Zentralen wie Home Assistant. Einen genauen Fahrplan für die angekündigten Funktionen gibt es allerdings bisher nicht.
Trotz mäßiger Wetterbedingungen im Testzeitraum, beträgt unser Tagesertrag an den sonnigen Tagen zwischen 2 kWh und 3 kWh – das ist hinsichtlich der nicht ganz idealen Platzierung mit Teilbeschattung ein ordentliches Ergebnis. Die maximale Einspeisung erreichte zwar nur selten die zulässigen 800 Watt, bei gutem Wetter sind aber 600 bis 700 Watt realistisch. Bei einem angenommen hohen Strompreis von 40 Cent je kWh entspricht das etwa 80 bis 120 Cent Ersparnis am Tag in den Monaten März bis Oktober.
Bei besserer Platzierung sind im Sommer sogar etwa 3 bis 3,5 kWh pro Sonnentag möglich. Sicherlich wird unser Ertrag in den sonnenarmen Monaten geringer ausfallen, aber 2 kWh pro Tag dürfte bei vernünftiger Platzierung ein realistischer Jahresdurchschnittswert sein – zumindest, wenn man den Strom auch tatsächlich verbraucht. Und das ist dank des Speichers möglich. Pro Jahr kämen bei einem Strompreis von 40 Cent je kWh über 290 Euro pro Jahr zusammen und das Balkonkraftwerk wäre so nach etwas über vier Jahren abbezahlt. Wer auch in düsteren Herbst- und Wintertagen möglichst viel der zulässigen Leistung einspeisen will, sollte sich das größere Set mit mehr Solarleistung zulegen. Hinsichtlich der Mehrkosten von 100 Euro würden wir diesen Schritt unbedingt empfehlen, wenn ausreichend Fläche für die Panels zur Verfügung steht.
Die Zusatzfunktion des BKW-Speichers ist die Rolle einer Powerstation. Diese kann unterwegs oder etwa bei Stromausfall als mobile Steckdose benutzt zu werden. Die Schukosteckdosen leisten dauerhaft bis zu 2200 Watt, was auch für Verbraucher wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine ausreichend ist. Die Kapazität von 2048 Wh ist zwar nicht riesig, reicht aber locker, um etwa die Kühlbox übers Wochenende zu versorgen oder das E-Bike zu laden.
Hinzu kommen USB-Ausgänge mit bis zu 100 Watt, ein Pkw-12-Volt-Ausgang (Zigarettenanzünder) und eine praktische USV-Funktion. Die Stromausgänge der Powerstation funktionieren auch während des Aufladens am Solarpanel.
Bei einer Leistung bis zu 400 Watt ist die Powerstation von Mentech kaum zu hören. Ab 400 Watt drehen die Lüfter dann aber hörbar hoch. Bei mehr als 600 Watt ist die Lautstärke dann nicht mehr wohnzimmertauglich – direkt daneben sitzen will man dann nicht.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Das BKW von Oubu Mentech hinterlässt einen positiven Eindruck, allerdings muss man Panelhalterung, Verlängerungskabel und Fensterdurchführung extra kaufen. Neben den ordentlich funktionierenden Solarpanels und dem praktischen mobilen Speicher überzeugt vor allem der aktuell günstige Preis. Für den Gegenwert einer guten Powerstation gibt es hier noch ein komplettes Balkonkraftwerk obendrauf. Bei einigermaßen vernünftiger Platzierung macht sich die Investition nach knapp mehr als vier Jahren bezahlt und schmälert dann jährlich die Stromrechnung.
Wer sich bisher nicht durchringen konnte in Balkonkraftwerk oder Powerstation zu investieren, bekommt hier einen triftigen Grund endlich zuzuschlagen. Wer bestmöglich sparen will und ausreichend Platz hat, sollte aber besser zur Variante mit vier Panels greifen. Die Powerstation von Mentech haben wir so auch schon unter den Herstellerbezeichnungen Sunbooster (Testbericht), Revolt (Testbericht), Ttwen (Testbericht) und Lanpwr (Testbericht) getestet. Hier kam zum Teil aber noch eine fehlerhafte Software zum Einsatz und es gab Probleme bei der Einspeisung.
Wer sich unsicher ist, sollte sich unsere Top 10: Die besten Balkonkraftwerke ansehen. Die vorgestellten Sets aus dem Fachhandel, wie das Priflat Duo (Testbericht) oder das Yuma Flat Bifazial Pro (Testbericht), lassen sich bei Bedarf auch im Nachhinein erweitern oder mit Akkus nachrüsten. Welche Möglichkeiten es gibt, mehr aus den kleinen PV-Anlagen herauszuholen, zeigt unser Ratgeber Balkonkraftwerk optimieren: 6 Tipps, wie man noch mehr Geld spart.
Wer sich für mobile Solarkraftwerke, die sogenannten Powerstations, interessiert, findet alles Wichtige und das richtige Gerät für den persönlichen Anwendungsbereich im Beitrag: Testsieger: Die beste Powerstation für jeden Zweck und jedes Budget.
Neben den Kosten für einen Stromspeicher, die über die Amortisationsdauer und den Gewinn der Anlage entscheiden, sind auch dessen Funktionen relevant. Beherrscht ein Stromspeicher etwa eine dynamische Einspeisung auf Basis des tatsächlichen Strombedarfs? Kann man ihn auch als Powerstation und als Offgrid-Lösung, etwa für Camper interessant, nutzen? Unterstützt der Solarspeicher das Aufladen mit Strom vom Netzbetreiber oder nur mit PV? Ersteres ist etwa nützlich, wenn während der Dunkelflaute das Balkonkraftwerk die Batterien nicht vollständig laden kann. Lässt sich der Stromspeicher in ein Smart-Home-System wie Home Assistant integrieren, sodass man die Energieproduktion vollständig im Blick hat und statistische Auswertungen vornehmen kann?
Diese und weitere Frage beantworten wir im folgenden. Doch zunächst zu den besten Stromspeichern aus unseren Tests: Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Funktionen sowie Preis der in dieser Bestenliste geführten Stromspeicher für Balkonkraftwerke.
Kapazität | Preis (Euro) | Preis pro Wh (Cent) | Notstromsteckdose | Einspeiseleistung anhand Strombedarf | Automatische Netzladung auf Basis dynamischer Stromtarife | |
---|---|---|---|---|---|---|
Anker Solarbank 2 E1600 Pro | 1,6 kWh | 900 | 56 | 1000 Watt | ja | nein |
Anker Solix E1600 | 1,6 kWh | 470 | 34 | nein | nein* | nein |
Alpha ESS Vitapower | 1 kWh | 969 | 97 | 1000 Watt | Q4/2024 | 2025 |
Alpha ESS Vitapower | 2 kWh | 1099 | 54 | 2000 Watt | Q4/2024 | 2025 |
Ecoflow Powerstream | 1 kWh | 856 | 85 | 2400 Watt | ja | nein |
EET Solmate | 1,44 kWh | 1395 | 97 | 1000 Watt | ja | nein |
Powafree | 2,5 kWh | 878 | 35 | nein | nein | nein |
Jackery Navi 2000 | 2 kWh | 1800 | 90 | 1200 Watt | ja | nein |
Zendure AiO 2400 | 2,4 kWh | 750 | 31 | nein | ja | nein |
Zendure Hyper 2000 | 1,92 kWh | 1398 | 73 | optional | ja | ja |
Zendure Solarflow PV Hub 2000 | 1,92 kWh | 901 | 47 | optional | ja | nein |
* über Home Assistant möglich |
Die Ende Februar 2024 von uns getestete Powerstation Sunbooster Grid (Testbericht), die wir mittlerweile auch unter den Herstellernamen Revolt (Testbericht), Lanpwr (Testbericht), Oubo Mentech (Testbericht) und Ttwen (Testbericht) getestet haben, ist ein besonderer mobiler Solargenerator. Der handliche Akku mit 230-Volt-Steckdosen bis 2200 Watt und einer Kapazität von 2 kWh kann ohne weitere Hilfsmittel als Speicherlösung für Balkonkraftwerke genutzt werden. Wird die Powerstation per Netzkabel mit dem Hausstromnetz verbunden, kann man sie nicht nur aufladen, sondern auch daraus einspeisen. Zum Umschalten reicht ein Knopfdruck.
So kann man tagsüber den vom Balkonkraftwerk erzeugten Strom abspeichern und nach Sonnenuntergang, wenn vom Steckersolargerät kein Strom mehr erzeugt wird, diesen ins Stromnetz einspeichern. Geladen wird die Powerstation entweder an der Steckdose oder über daran angeschlossene Solarpanels. Letzteres ist etwa sinnvoll, wenn man die Sunbooster als herkömmliche Powerstation unterwegs verwendet.
Beim von uns getesteten Vorserienmodelle war nur eine Einspeisung in 100-Watt-Schritten möglich – inzwischen sind aber auch kleinere Werte und eine zeitlich gesteuerte Einspeisung möglich. Die angekündigte WLAN-Steckdose zur dynamischen Einspeisung lässt noch auf sich warten, ist aber angekündigt.
Hauptvorteil dieser Speichervariante ist die hohe Flexibilität und die einfache Installation. Wer will, kann die Sunbooster Grid auch in den Kofferraum packen und mobil benutzen. Zu Hause wird sie einfach mit dem Stromnetz verbunden und dient dann als Zwischenspeicher. Größter Nachteil der Lösung: Es entstehen höhere Umwandlungsverluste als bei den anderen Systemen.
Die Vorteile der teureren Varianten von Sunbooster Grid (Testbericht) und Revolt (Testbericht) dürfte der bessere Service bei Problemen sein.
Eine weitere Alternative ist der BKW-Speicher von Allwei. Er ist baugleich zum Sunbooster Grid.
Neben den bereits getesteten Speichersystemen kommen aktuell wöchentlich neue Produkte auf den Markt – wir werden diese Bestenliste fortwährend ausbauen. Außerdem gibt es noch Lösungen, die nicht als solche beworben werden. So kann theoretisch jede Powerstation als Speicher für BKW eingesetzt werden – um zumindest einigermaßen effizient zu arbeiten, braucht es dann aber mehr Panels, einen ausreichend starken Gleichstromausgang und einen zusätzlichen kleinen Wechselrichter.
Insbesondere die Leistung ist hier häufig ein Problem, da die meisten Powerstations nur maximal 12 Volt und bis zu 10 Ampere ermöglichen. Allerdings gibt es erfreuliche Ausnahmen. Die Oukitel BP2000 (Testbericht) schafft hier immerhin 240 Watt, die dann auch nachts oder bei schlechtem Wetter die Grundlast senken. Die mobilen Solargeneratoren Zendure Superbase V6400 (Testbericht) und die Bluetti AC200 Max (Testbericht) ermöglichen sogar eine Einspeisung von bis zu 3600 Watt. Mit dem neuen PV Hub Mini von Zendure kann die riesige Powerstation des Herstellers ähnlich wie die Speichersysteme Solarflow und AIO 2400 genutzt werden. Ein Praxistest damit steht aber noch aus.
Auch beim Anbieter Greensolar ist ein neues Plug-&-Play-Speichersystem für Balkonkraftwerke gelistet.
Theoretisch kann man dank Akku eine beträchtliche Menge Energie aus dem Balkonkraftwerk einspeisen. Könnte man tagsüber genug Strom erwirtschaften, um 24 Stunden täglich 600 Watt ins Stromnetz einzuspeisen, käme man auf ordentliche 14,4 kWh pro Tag. Bei 40 Cent pro kWh, wie sie derzeit beispielsweise im Grundversorger-Tarif von Eon anfallen, könnte man somit 160 Euro pro Monat sparen. Zumindest, wenn der Strom auch tatsächlich umgesetzt wird und wirklich genug Energie aus den Solarpanels kommt.
In der Praxis sieht es allerdings etwas komplizierter aus. Da wäre etwa der tatsächliche Energieertrag, der in der Regel nur an wenigen Stunden am Tag den maximalen Peak erreicht. Um täglich 14,4 kWh zu erreichen, sind in der Praxis somit mehr als nur zwei Solarpanels nötig. Zum anderen geht die Rechnung nur dann auf, wenn tatsächlich 24 Stunden pro Tag mindestens 600 Watt verbraucht werden. In der Praxis ist dies nur selten der Fall. Der Grundbedarf, die Grundlast, in modernen Einfamilienhäusern liegt bei zwischen 250 und 300 Watt. Der hier benötigte Strom fließt etwa in Kühlschrank, Kühltruhe, Router und sonstigen Geräte mit Stand-by-Funktion. Mehr wird nur dann verbraucht, wenn etwa Küchengeräte, Entertainmentsystem oder sonstige Verbraucher angeschaltet werden.
Wie schnell sich die Investition in Balkonkraftwerk und einen Speicher auszahlt, zeigen wir anhand konkreter Zahlen in unserem Artikel Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? PV-Ertragsrechner im Test.
Wer von seinem Balkonkraftwerk maximal profitieren möchte, sollte inzwischen immer in einen zusätzlichen Speicher investieren. Die Kosten sind inzwischen derart gefallen, dass sich die Anschaffung mittelfristig auf jeden Fall lohnt. Richtig interessant und lohnenswert sind Speichersysteme aber primär im Zusammenspiel mit mehr als nur zwei Photovoltaikpanels.
Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Juni 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 26 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 26 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.
Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.
Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.
Stromspeicher für Balkonkraftwerke werden leistungsfähiger und günstiger. Daher rechnen sich Balkonkraftwerke mit günstigem Solarspeicher bereits nach wenigen Jahren und benötigen damit nur etwas Jahr länger als das gleiche Modell ohne Speicher. Über die gesamte Nutzungsdauer erzielt etwa das Solakon-BKW On Power mit Anker Solarbank E1600 jedoch einen deutlich höheren Gewinn (siehe dazu auch folgenden Beitrag Viel mehr geht nicht: Balkonkraftwerk Solakon On Power mit 1680 Watt im Test).
Neuere Speicher wie Anker Solarbank 2 E1600 Pro, die Modelle von Maxxisun, Zendure und Ecoflow unterstützen dank Integration eines Smart Meter zudem eine bedarfsgesteuerte Einspeisung auf Basis des tatsächlichen Strombedarfs. Damit ist eine Nulleinspeisung (Ratgeber) möglich, sodass kein Strom mehr verschenkt wird.
Bis Jahresende will auch Alpha ESS für seinen Stromspeicher Vitapower Smart Meter von Shelly unterstützen. Ähnlich wie die Modelle von Ecoflow und Sunbooster kann die Vitapower auch als Powerstation verwendet werden und unterstützt ebenfalls einen Offgrid-Betrieb. Das ist vor allem für Camper interessant, die mit solchen Modellen in Verbindung mit flexiblen Solarpanels (Ratgeber) die Energieversorgung sicherstellen können.
Da ein Balkonkraftwerk während der Dunkelflaute im Winter Speicher häufig nicht vollständig laden kann, wird eine Ankoppelung an dynamische Stromtarife immer bedeutender. So kann man den Stromspeicher zu günstigen Tarifen laden und bei einem teuren Strompreis entladen. Das unterstützt aktuell bereits Zendure mit dem Hyper 2000 und Alpha ESS will dynamische Stromtarife für seinen Stromspeicher Vitapower Anfang 2025 implementieren.
Und ein weiterer Trend zeichnet sich ab: Die Integration des Wechselrichters in den Stromspeicher. Das vereinfacht die Inbetriebnahme und reduziert die Komplexität. Beispiele hierfür sind Anker Solarbank 2 E1600 Pro, Jackery Navi 2000, Zendure Hyper 2000 und Alpha ESS Vitapower. Weitere dürften folgen. Es bleibt spannend.
Weitere nützliche Informationen zum Thema bieten folgende Beiträge:
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