Motorola Razr 50 Ultra
Lukasz beschäftigt sich seit über 13 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich in seiner Freizeit für Fitness, Serien sowie basslastige Musik.
Handys werden immer größer? Nicht alle! Wir zeigen die besten kompakten Smartphones und Klapphandys von Samsung, Motorola, Apple, Asus & Co.
Mini-Handys sind selten geworden. Speziell bei Samsung, Xiaomi oder Motorola dominieren große Smartphone-Modelle. Displays mit hoher Auflösung, dazu leistungsfähige Akkus – Smartphones werden immer stärker, wachsen dabei aber im wahrsten Sinne des Wortes. Einige dürften Probleme damit haben, ein neues Gerät nur mit einer Hand bequem zu bedienen. Auch in die Hosentasche passen viele der Mobilgeräte nur mit Mühe.
Es gibt aber einige wenige Ausnahmen. Dazu gehört Apple insbesondere mit dem iPhone SE sowie iPhone 13 Mini. Zudem gibt es das reguläre iPhone in einem vergleichsweise kompakten Formfaktor. Leider bietet Apple kein Mini-Modell mehr seit dem iPhone 14 an. Das kommende iPhone SE der vierten Generation wird voraussichtlich die gleiche Größe haben wie das iPhone 14. Die Zukunft bleibt ungewiss für das kleinste Handy mit dem Apfel. Erfreulicherweise gibt es das Android-Flaggschiff Samsung Galaxy S24 auch weiterhin in einer kompakten Ausführung. Abseits von exotischen Herstellern wie Unihertz und Blackview war es das aber schon mit kleinen Smartphones. Diese bieten häufig einfache Technik.
Eine spannende Alternative, die kompakte Ausmaße mit großen Displays kombiniert, sind sogenannte Falt-Smartphones oder Klapphandys, die es von Samsung, Motorola und Xiaomi gibt. Wir beschränken uns bei der Auswahl neben Falt-Smartphones auf Mini-Handys mit einer maximalen Länge von 15 cm. Unserer Ansicht nach passt so das Handy noch gut in die Hosen- oder Handtasche.
Motorola hat mit dem Razr 50 Ultra ein Falt-Smartphone auf den Markt gebracht, das nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine technischen Spezifikationen überzeugt. Reicht das im Test?
Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein beeindruckendes Klapphandy, das mit seinem großen Außen-Display und der hochwertigen Verarbeitung und der schicken Kunstleder-Rückseite punktet. Die Dual-Kamera liefert scharfe Fotos und Videos, und die Performance ist dank des Snapdragon 8S Gen 3 sehr gut. Auch die Akkulaufzeit und das schnelle Laden überzeugen, viel Speicher sowie Wasserdichtigkeit gibt es obendrein. Derzeit ist das Motorola Razr 50 Ultra ab 789 Euro verfügbar.
Samsung hat seinem Klapp-Foldable eine Frischzellenkur mit sinnvollen Verbesserungen verpasst. Die Kamera ist jetzt besser, der Akku hält länger und für Power ist gesorgt.
Samsung gelingt mit dem Galaxy Z Flip 6 eine sinnvolle Verbesserung seines Klapp-Foldables, ohne groß vom Design abzuweichen. Die Kamera ist jetzt auf Augenhöhe mit den anderen Premium-Geräten – abgesehen von der fehlenden Telelinse. Das Außen-Display für die Anzeige von Widgets ist praktisch, aber auch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Performance ist exzellent, der Software-Support vorbildlich. Wer ein möglichst kompaktes Smartphone mit Top-Ausstattung sucht und nicht vom hohen Preis abgeschreckt wird, ist beim Flip 6 genau richtig.
Gomibo verlangt derzeit für die Variante mit 256 GB rund 830 Euro. Mit 512 GB bekommt man das Flip 6 bei Amazon ab 899 Euro.
Als kleinstes Modell von Apple bietet das iPhone 13 Mini Ausstattungsmerkmale wie ein großes Smartphone. Wie gut der Winzling ist, zeigt der Test.
Ein besseres Smartphone mit dermaßen kompakten Ausmaßen bekommt man derzeit nicht. Was die Ausstattung angeht, ist das iPhone 13 Mini trotz des hohen Alters noch immer ein gutes Smartphone. Der A15-Bionic-Chip entfaltete viel Power auf dem Niveau eines Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1. Das kompakte OLED-Display bietet eine tolle Bildqualität, die Kamera schießt gute Bilder, auch wenn es keine Telelinse gibt. Ab 559 Euro (Preisvergleich) geht es beim Mini-iPhone los.
Dass kleine Smartphones nicht zu unterschätzen sind, zeigt das Blackview N6000 ganz deutlich: Trotz einer Display-Diagonale von 4,3 Zoll begeistert das preiswerte Outdoor-Handy bei Leistung, Display und Akkulaufzeit.
Das Blackview N6000 überzeugt wie kein anderes Mini-Outdoor-Smartphone. Das tolle Gesamtpaket aus einem robusten, modernen Design, einer insgesamt leistungsstarken Performance, überraschend guten Kameras und einer spitzenmäßigen Akkulaufzeit wird durch kleine, nette Features wie die Software-Toolbox und den großen Speicher ergänzt. Den Gesamteindruck am ehesten trüben kann das Fehlen einer hohen Bildwiederholrate und des Kopfhörer-Anschlusses. Dabei handelt es sich allerdings nicht um gravierende Mängel, sondern kleine Abstriche. Wer nach einem kleinen, aber robusten Alltagsbegleiter sucht, trifft hier eine gute Wahl.
Das Blackview N6000 ist in den Farben Schwarz, Schwarz-Orange und Schwarz-Grün mit der Speicherkombination 8/256 GB für einen Preis von 180 Euro erhältlich.
Geht es rein um die eingesetzte Technologie, müsste das eine oder andere Gerät eigentlich höher platziert sein. So bietet das Samsung Galaxy S24 eine bessere Kamera und einen schnelleren Prozessor als der Testsieger Motorola Razr 50 Ultra. Aufgrund des praktischen Formfaktors ist das Klapphandy unsere neue Nummer eins. Das Samsung Galaxy Z Flip 6 bietet zwar die etwas bessere Hardware, aber das Klapphandy von Motorola punktet gegenüber dem Koreaner mit einer Telelinse und dem besseren Außen-Display. Das letzte wirklich kleine Top-Smartphone ist das iPhone 13 Mini, das aber schon mehr als drei Jahre alt ist. Eine preiswerte Alternative ist das kompakte Outdoor-Handy Blackview N6000.
Motorola hat mit dem Razr 50 Ultra ein Falt-Smartphone auf den Markt gebracht, das nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine technischen Spezifikationen überzeugt. Reicht das im Test?
Motorola hat mit dem Razr 50 Ultra ein Falt-Smartphone auf den Markt gebracht, das nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine technischen Spezifikationen überzeugt. Reicht das im Test?
Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein bemerkenswertes Klapphandy, das mit einem großen Außen-Display und einer hochwertigen Verarbeitung aufwartet. Motorola hat bei diesem Modell einige Verbesserungen seinem Vorgänger Razr 40 Ultra (Testbericht) gegenüber vorgenommen, insbesondere in Bezug auf das Außen-Display und die Kamerafunktionen. Doch wie schlägt sich das Gerät im Alltag? Wir haben das Razr 50 Ultra ausführlich getestet.
Das Design des Razr 50 Ultra ist ein echter Hingucker. Motorola hat sich bei der Farbgestaltung etwas einfallen lassen und bietet das Gerät in den Pantone-Farben „Spring Green“, „Midnight Blue“ und der Jahresfarbe „Peach Fuzz“ an. Die Rückseite besteht aus „veganem Leder“, bei dem es sich neudeutsch um nichts anderes als Kunstleder handelt, auch bekannt als Kunststoff. Das macht aber nichts, denn das sieht beim Razr 50 Ultra nicht nur gut aus, sondern fühlt sich zudem angenehm in der Hand an und ist sehr griffig. Auf einem Tisch liegend rutscht da nichts, zumindest angesichts dessen wird das hübsche Handy nicht den vorzeitigen Tod finden. Allerdings ist die Lederrückseite anfällig für Staub, was die Haptik etwas beeinträchtigen kann.
Auch Wasser macht dem Razr 50 Ultra nichts aus, das Foldable ist nach IPx8 geschützt und darf entsprechend sogar untergetaucht werden. Das ist bei Falt-Smartphones nicht immer so. Allerdings ist es nicht gegen Staub geschützt, in den feinen Sand eines Südsee-Strandes sollte man das Gerät wohl besser nicht fallen lassen. Das dürfte aber ohnehin schnell zu Kratzern auf dem Display führen, denn beim Zusammenklappen kann dann nicht nur sprichwörtlich Sand ins Getriebe, sondern auch zwischen die Display-Hälften geraten – ein Problem, das die meisten Foldables teilen.
Davon abgesehen wirkt das Smartphone robust und langlebig. Das Scharnier des Razr 50 Ultra ist gut verarbeitet und lässt sich nahtlos in jedem Winkel bis 45 Grad aufstellen und ermöglicht mit etwas Übung ein einhändiges Öffnen. Allerdings ragt es an der Knickstelle etwas über den Rand heraus, was wir beim Darüberstreichen mit dem Daumen – etwa beim Navigieren auf einer Website – anfangs etwas störend fanden. Das Gerät ist mit einer Dicke von 15 Millimetern und einer Größe von 88 × 74 Millimeter schön kompakt und passt gut in die Hosentasche. Aufgeklappt misst es 171 × 74 Millimeter und weist damit – typisch für diese Art Foldable – ein Display im länglichen 22:9-Format auf.
Sprechen wir zuerst über den Elefanten im Raum: Die Knickstelle des Displays (auch Falz genannt) ist zwar sicht- und spürbar, fällt im Alltag aber bei eingeschaltetem Display schon nach kurzer Nutzungszeit nicht mehr auf. Bessere Arbeit mit weniger Faltenwurf hat Huawei bei seinen Modellen, das Razr 50 Ultra liefert hier aber trotzdem ordentlich ab. Die Falz ist natürlich nur beim inneren Screen zu sehen.
Das Razr 50 Ultra verfügt hier über ein 6,9 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 2640 × 1080 Pixel, das mit kontrastreichen Farben und einer Spitzenhelligkeit von 3000 Candela überzeugt. Auch bei starker Sonneneinstrahlung bleibt das Display damit gut ablesbar, auch wenn die genannten Spitzenwerte nur punktuell und kurzzeitig bei HDR-Inhalten erreicht werden. Die Bildwiederholrate lässt sich auf bis zu 165 Hertz einstellen, was für flüssige Animationen sorgt. Die werden aber nur bei bestimmten Anwendungen wie kompatiblen Spielen erreicht. Im Alltag setzt der Hersteller für sein Spitzen-Faltmodell dank LTPO-Technologie auf 1 bis 120 Hertz. Daran gibt es nichts auszusetzen, die Wiedergabe von bewegten Inhalten ist absolut flüssig.
Das Außen-Display ist eines der Highlights des Razr 50 Ultra. Es erstreckt sich über die gesamte Front des zugeklappten Smartphones, misst stolze 4 Zoll und bietet eine Auflösung von 1272 × 1080 Pixel. Mit einer Bildwiederholrate von maximal 120 Hertz und einer Helligkeit von 2700 Nits bietet es auf dem Papier etwas weniger als der Hauptscreen, ist aber bei direkter Sonneneinstrahlung ebenfalls problemlos ablesbar. Da der äußere Screen kleiner als der Hauptscreen ist, reicht die Auflösung in beiden Fällen für ähnlich gute 413 (außen) und 417 Pixel pro Zoll und ist damit schön scharf.
Im Gegensatz zu älteren Modellen ist das Außen-Display voll nutzbar und ermöglicht den Zugriff auf Nachrichten-Apps, das Schreiben von Antworten und sogar das Spielen von Spielen. Fast alle Funktionen, die das Smartphone bietet, sind von hier aus zu steuern, sodass das Smartphone nicht jedes Mal aufgeklappt werden muss.
Motorola hat das Razr 50 Ultra zwar nur mit einer Dual-Kamera ausgestattet, allerdings besteht die aus einer Haupt- und einer Telekamera mit jeweils 50 Megapixeln. Wir empfinden diese Entscheidung als gut, da wir ein Teleobjektiv als wichtiger als eine Weitwinkellinse erachten. Schade allerdings, dass hier nur eine zweifache optische Vergrößerung zum Einsatz kommt.
Beide Kameras liefern kontrastreiche und dennoch ausreichend natürliche Fotos mit ordentlicher Bilddynamik, insbesondere bei Tageslicht. Die Farben wirken natürlich und die Schärfe ist beeindruckend. Hier muss man schon sehr genau hinschauen, um Unterschiede zu den absoluten Kamera-Königen zu finden. Bei der Telelinse bietet die Kamera-App zudem einen Button für 4-fache Vergrößerung. Hier kommt allerdings ein Hybridzoom zum Einsatz, dessen Qualität gerade bei gutem Licht ordentlich ist, aber bei genauerem Hinsehen oder schwächeren Lichtverhältnissen Qualitätseinbußen offenbart. Brauchbar ist das aber problemlos.
Bei schwachem Licht sieht man generell die typischen Qualitätseinbußen von Smartphone- und sonstigen Digitalkameras, aber auch hier schlagen sich die beiden Linsen des Razr 50 Ultra erstaunlich gut. Selbst bei minimaler Umgebungsbeleuchtung fängt das Smartphone noch Sterne am schwarzen Nachthimmel ein und das Bildrauschen ist dabei akzeptabel. Das kann nicht jedes Smartphone über der 1000-Euro-Marke von sich behaupten. Eine kleine Einschränkung bezieht sich nur auf den Weißabgleich, der tendenziell etwas zu gelblich ausfällt – dieser warme Look macht Aufnahmen im Gegenzug aber sehr angenehm und freundlich. Videos klappen in 4K bei 60 FPS und sehen ebenfalls ordentlich aus, auch wenn hier der Unterschied zur Kamera-Elite etwas größer ausfällt.
Die Selfie-Kamera auf der Innenseite des Geräts löst mit 32 Megapixeln auf und liefert ebenfalls gute Ergebnisse. Der Porträtmodus erzeugt ein ansprechendes Bokeh, das jedoch bei feinen Details wie Haaren etwas künstlich wirken kann. Das ist aber auch bei der Konkurrenz oft nicht anders. Vorteil Klapphandy: Wer für Selfies die Hauptkamera nutzen möchte, kann das dank Außen-Display problemlos tun. Das dient dann nämlich als Sucher. Denn auch wenn die Selficam gut ist – die Hauptkamera ist besser.
Im Inneren des Razr 50 Ultra arbeitet der Snapdragon 8S Gen 3, ein, aber nicht der absolute High-End-Chip von Qualcomm. Je nach Benchmark ist der Chips mit dem S im Namen rund 20 Prozent langsamer als der Snapdragon 8 Gen 3 ohne diesen Zusatz. Schnell genug ist das trotzdem, wie Benchmarks zeigen. So erreicht das Razr 50 Ultra im PCmark Work 3.0 18.300 Punkte, in 3Dmark Wild Life Extreme sind es 3200 Punkte. Konkurrenten wie ein Xiaomi 14 Ultra (Testbericht) mit Snapdragon 8 Gen 3 kommen besonders im grafiklastigeren 3Dmark-Benchmark aber auf etwa 5000 Punkte.
Unterstützt wird der Chipsatz von 12 GB Arbeitsspeicher, was in jeder Lebenslage für flüssige Performance sorgt. Apps und Animationen laden dank satten 512 GB internem UFS-4.0-Speichers schnell, und auch bei der Nutzung mehrerer Apps gleichzeitig gibt bei so viel Power und Arbeitsspeicher keine Probleme. Für Gamer ist das Razr 50 Ultra ebenfalls geeignet, auch wenn der normale Snapdragon 8 Gen 3 stärker ist. Allerdings laufen selbst grafikintensive Spiele wie „Genshin Impact“ flüssig und in guter Qualität. Der interne Speicher von 512 GB bietet zudem ausreichend Platz für Apps, Spiele und Medien, allerdings kann er nicht erweitert werden.
Praktisch ist der rechts über dem Knick-Gelenk angebrachte Fingerabdrucksensor im Powerbutton. Er könnte für kleinere Hände zwar etwas hoch angebracht sein, reagiert ansonsten aber sehr schnell und zuverlässig. Die Lautsprecher sind für ein Foldable dieser Größe laut und voluminös, haben aber wie immer etwas wenig Bass.
Motorola liefert das Razr 50 Ultra mit Android 14 und einer eigenen Bedienoberfläche aus. Die ist insgesamt sehr schlank gehalten und ist damit recht nah an Vanilla-Android und schnell. Dennoch liefert der Hersteller einige sinnvolle Zusatzfunktionen aus, viele davon als Moto-Actions in der Moto-App zu finden. Dazu gehört etwa die branchenweit beste Geste zum Auslösen der Kamera-LED als Taschenlampe durch eine doppelte Hackbewegung mit dem Smartphone. Aber auch an anderer Stelle hat Motorola Hand angelegt. So gibt es nicht nur etliche Anpassungsmöglichkeiten für das Außen-Display, sondern auch etwa einen interaktiven Hintergrund, der je nach Öffnungswinkel des Klappmechanismus eine sich weiter öffnende Fraktal-Blume aus Kristall darstellt. Das mag nur eine Spielerei sein, zeigt aber, dass sich der Motorola Mühe gegeben hat und ist einfach hübsch.
Hinzu kommen Features wie der KI-Chatbot „Gemini“, der auf dem Außen-Display für Anfragen genutzt werden kann. Die App ist bereits vorinstalliert und läuft flüssig. Generell lassen sich viele Apps auf dem einen Display starten und anschließend auf dem anderen Display fortführen. Das funktioniert recht schnell, muss aber bisweilen für einzelne Apps eingestellt werden.
Bei Software-Updates ist der Hersteller hingegen etwas zurückhaltender. Motorola verspricht drei Jahre Android-Patches und vier Jahre Sicherheitsupdates. Das liegt im Vergleich zur Konkurrenz im unteren Bereich, da andere Hersteller wie Samsung und Google mit bis zu sieben Jahren deutlich längere Update-Zeiträume bieten.
Der Akku des Razr 50 Ultra hat im Vergleich zum Vorgänger Razr 40 Ultra (Testbericht) 200 mAh mehr und damit eine Kapazität von 4000 mAh und bietet eine gute Laufzeit. Im Battery Test von PCmark hält das Gerät 11,5 Stunden durch, was im Alltag gut für einen ganzen Tag ausreicht. Auch bei intensiver Nutzung bleibt am Abend noch genug Akkuladung übrig.
Das Razr 50 Ultra unterstützt schnelles Laden mit bis zu 45 Watt und wird sogar mit einem 68-Watt-Netzteil geliefert. Der Akku ist in etwa einer Stunde vollständig geladen. Kabelloses Laden ist ebenfalls möglich, allerdings nur mit bis zu 15 Watt.
Zum Testzeitpunkt war das Motorola Razr 50 Ultra ab knapp unter 900 Euro (Preisvergleich) verfügbar. Zur Auswahl stehen die Farben Orange, Grün, Blau und Pink. Unterschiedliche Speicherversionen gibt es nicht.
Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein beeindruckendes Klapphandy, das mit seinem großen Außen-Display und der hochwertigen Verarbeitung und der schicken Kunstleder-Rückseite punktet. Die Dual-Kamera liefert scharfe Fotos und Videos, und die Performance ist dank des Snapdragon 8S Gen 3 sehr gut. Auch die Akkulaufzeit und das schnelle Laden überzeugen und viel Speicher sowie Wasserdichtigkeit gibt es obendrein.
Allerdings gibt es auch einige Schwächen. Der Software-Support mit bis zu vier Jahren ist im Vergleich zur Konkurrenz eher kurz und für ein faltbares Top-Smartphone hätte es ruhig der Snapdragon 8 Gen 3 statt der abgespeckten S-Variante sein dürfen. Auch das Fehlen einer Weitwinkellinse mag Interessenten stören, auch wenn wir die Telelinse eine gute Wahl finden. Insgesamt ist das Razr 50 Ultra ein gelungenes Gesamtpaket, das sich vorwiegend für Nutzer eignet, die ein stylishes und leistungsstarkes Klapphandy suchen. Mit einem Preis von rund 900 Euro gehört es zu den teureren Modellen auf dem Markt, bietet dafür aber auch eine Menge Features und eine ansprechende Optik.
Samsung hat seinem Klapp-Foldable eine Frischzellenkur mit sinnvollen Verbesserungen verpasst. Die Kamera ist jetzt besser, der Akku hält länger und für Power ist gesorgt.
Samsung hat seinem Klapp-Foldable eine Frischzellenkur mit sinnvollen Verbesserungen verpasst. Die Kamera ist jetzt besser, der Akku hält länger und für Power ist gesorgt.
Zusammenklappbare Foldables sind die Reinkarnation der Klapphandys aus den frühen 00er-Jahren. Mit dem Flip 6 kommt die sechste Generation des kompakten Foldables von Samsung auf den Markt, das gefaltet als Smartphone problemlos in jede Hosentasche passen sollte. Ausgeklappt bieten diese Mobilgeräte dennoch einen großen Bildschirm. Der Nachfolger des Samsung Galaxy Z Flip 5 (Testbericht) bietet den aktuellen Top-Prozessor von Qualcomm, eine verbesserte Kamera vergleichbar mit dem Samsung Galaxy S24 (Testbericht) – jedoch ohne Telelinse – sowie ein verfeinertes Design und KI-Features. Ob Samsung damit wieder ein tolles Foldable gelungen ist, zeigt dieser Test.
Auf den ersten Blick unterscheidet das Flip 6 wenig vom Vorgänger. Die Abmessungen sind mit 165,1 × 71,9 × 6,9 mm (offen) und 85,1 × 71,9 × 14,9 mm (geschlossen) fast identisch. Zusammengefaltet passt es hervorragend in nahezu jede Hosentasche. Ausgeklappt hat man dann ein großes 6,7-Zoll-Display vor sich.
Optisch hat Samsung das Foldable an die Design-Sprache an das Samsung Galaxy S24 (Testbericht) angenähert. Das Flip 6 wirkt jetzt durch das kantige Design mit matter Optik nochmals deutlich edler. Wie schon der Vorgänger ist das Flip 6 wasserdicht und mit IP48 jetzt etwas besser vor Staub geschützt – aber nicht vollkommen staubdicht. Eine Schwäche, die alle Foldables derzeit noch haben.
Der Hauptbildschirm kommt ausgeklappt erneut auf 6,7 Zoll in der Diagonale bei einem schmalen und länglichen Seitenverhältnis von 22:9. Die Auflösung des OLED-Displays beträgt 2640 × 1080 Pixel (Full-HD+), was für ein messerscharfes Bild bei 420 PPI (Pixel pro Zoll) sorgt. Die Knickfalte ist nicht mehr so präsent wie bei den früheren Modellen und nur noch minimal mit dem Finger zu spüren. Mit der Zeit dürfte sich die Falte aber vermutlich verschlimmern, auch wenn Samsung das in Langzeit-Stresstests ausführlich ausprobiert und für ausreichend befunden hat.
Die Bildqualität ist exzellent, Kontraste sind perfekt abgestimmt, Blickwinkel stabil und Farben kräftig, aber nicht unnatürlich. Auch im Freien bei Sonnenschein ist die Anzeige immer gut ablesbar, Samsung spricht hier von bis zu 2200 Nits. Dank einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz wirkt das Bild bei Spielen oder beim Scrollen immer geschmeidig.
Wie schon beim Flip 5 gibt es wieder ein Außen-Display mit OLED und einer Diagonale von 3,4 Zoll sowie einer Auflösung von 720 × 748 Pixel (306 PPI) bei einer Bildwiederholrate von lediglich 60 Hz. Das Außen-Display ist leider erneut nicht ganz rechteckig, sondern knickt entlang der beiden Kameralinsen etwas ab. Motorola hat das etwa schöner gelöst beim Razr 40 Ultra (Testbericht) sowie dem Nachfolger Razr 50 Ultra. Im Freien ist es gut ablesbar. Es dient in erster Linie zur Anzeige von Widgets, etwa für den Kalender, das Wetter oder Benachrichtigungen. Praktisch ist die Nutzung in Verbindung mit dem Übersetzer von Galaxy AI. Im rechten Winkel aufgestellt, sieht der andere Gesprächspartner dann auf dem Außen-Display den übersetzen Text.
Wer auch Apps nutzen möchte, muss unter den „Einstellungen“ bei „Frontdisplay“ unter „Labs“ die Option „Auf Frontdisplay zugelassene Apps“ auswählen. Dann stehen auf dem Außen-Display etwa Google Maps, Netflix oder Youtube zur Auswahl. Wer weitere Apps benötigt, muss die App Good Lock aus dem Galaxy Store installieren. Unter der Option „Life Up“ installiert man die Funktion „Multistar“. Dort findet man unter „I (Herzsymbol) Galaxy Foldable“ das „Launcher Widget“, um weitere Apps auszuwählen und über „Enable Launcher Widget“ für den Einsatz auf dem Außen-Bildschirm als Widget zu aktivieren. Die Darstellung kann dann aber je nach App nicht immer ganz zum Format der Anzeige passen. Das klingt nicht nur umständlich, sondern ist es auch – und dann nicht einmal perfekt, sondern eher eine Notlösung.
Deutlich aufgewertet hat Samsung die Kamera des Galaxy Z Flip 6. Neu ist jetzt die Hauptkamera mit 50 Megapixeln und optischer Bildstabilisierung (OIS) sowie eine Weitwinkellinse mit 12 Megapixeln. Damit zieht das Flip 6 nahezu mit dem Galaxy S24 gleich – allerdings fehlt wieder eine Telelinse, dafür war im dünnen Gehäuse wohl einfach kein Platz mehr. Für Selfies kommt eine weitere Kamera mit 10 Megapixeln zum Einsatz. Zusammengefaltet kann man auch die Hauptkamera für Selfies in höheres Auflösung nutzen – allerdings nur im rechteckigen Format.
Die Hauptkamera überzeugt auf ganzer Linie und liefert tolle Aufnahmen. Der Dynamikumfang ist weitreichend und gut abgestimmt. Kontraste und Farben stimmen einfach, Bilddetails sind ausreichend ausgeprägt. Fotos mit digitalem Zoom sehen auch noch bei fünffacher Vergrößerung gut und hinreichend scharf aus. Gelungen ist zudem der Nachtmodus, der bei genügend Restlicht Aufnahmen spürbar aufhellt, dabei aber Bildrauschen im noch erträglichen Rahmen fabriziert.
Fotos mit der Weitwinkellinse weichen farblich faktisch nicht vom Hauptobjektiv ab, Details sind zwar etwas weniger scharf, aber das Ergebnis kann überzeugen. Lediglich bei Dunkelheit ist das Weitwinkelobjektiv anders als die Hauptlinse eher nicht zu gebrauchen. Gelungen und scharf sind zudem die Selfies mit der Frontlinse. Eine gute Figur macht das Flip 6 auch bei Videos, die sowohl mit der Hauptkamera als auch der Frontlinse 4K flüssige, scharfe und farbenfrohe Videos mit 60 FPS (Bilder pro Sekunde) liefert.
Dank der Features von Galaxy AI können Objekte auf Bildern ausgeschnitten und verschoben werden, die KI ergänzt dann den leeren Bereich. Das klappt meistens gut und wird dann mit einem Wasserzeichen versehen. Neu hinzugekommen ist das AI-Feature Portrait-Studio. Dieses erstellt aus dem Selfie einen Avatar als 3D-Cartoon, Comic-Zeichnung, Gemälde oder Bleistiftskizze.
Für rundum starke Performance sorgt der Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy, der sich auch im Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht) wiederfindet. Mehr Leistung ist im Android-Kosmos derzeit nicht möglich. Samsung integriert erstmals eine sogenannte Vapor Chamber in ein Flip-Modell, was die Wärme vom Prozessor ableitet. Dadurch kann dieser unter Last länger und stabiler betrieben werden.
Top ist der Wert bei PCmark mit rund 18.000 Punkten. Bei „Wild Life Extreme“ von 3Dmark erreichen wir exzellente Werte um die 5000 Punkte, was das Flip 6 zum vollwertigen Gaming-Smartphone macht und rund 25 Prozent vor dem Vorgänger liegt. Allerdings lässt die Performance trotz Vapor Chamber bei längerer Dauerauslastung rasch nach, wie sich im Stress-Test von „Wild Life Extreme“ zeigt, bei dem nach 20 Durchläufen nur noch knapp 50 Prozent der Leistung erreicht werden.
Der Abreitspeicher wächst standardmäßig auf 12 GB an. Zur Auswahl stehen beim Speicher 256 GB und 512 GB in der schnellsten Varianten UFS 4.0. Einen Speicherkartenslot für SD-Karten gibt es aber nicht. Auf neustem Stand ist auch alles bei den Schnittstellen mit USB-C 3.2, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 sowie NFC. Zur Ortung greift das Flip 6 auf A-GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS zurück bei einer Genauigkeit von rund 3 Metern laut GPS-Test. Zwei Lautsprecher liefern einen ordentlichen und kräftigem Klang.
Galaxy AI ist komplett in das Flip 6 integriert. Dazu zählen das Übersetzen und Umformulieren von getippten Texten, Bearbeiten von Fotos, Live-Übersetzen von Telefongesprächen und das Zusammenfassen von Webseiten. Die Features sind bisher nicht frei von Fehlern, werden aber kontinuierlich weiterentwickelt. Mehr Details dazu zeigt unser Testbericht zum Samsung Galaxy S24 Ultra.
Das Flip 6 kommt mit Android 14 und der Bedienoberfläche One UI 6.1.1 zum Kunden. Der Sicherheits-Patch stammt zum Testzeitpunkt aus Juni und ist somit aktuell. Wie immer ist Samsung vorbildlich bei den Updates. Das Galaxy Z Flip 6 bekommt für 7 Jahre Sicherheits-Patches und Android-Updates.
Die Koreaner packen einige Apps zusätzlich aufs Gerät und bieten eine relativ eigenständige Bedienoberfläche im Vergleich zu Vanilla-Android. Es gibt einen zuschaltbaren Flex-Modus, wenn man das Smartphone geknickt nutzt. Dann blendet das System auf Wunsch weitere Bedienelemente ein. Einen großen Mehrwert sehen wir da aber nicht.
Samsung hat die Akkukapazität um rund 10 Prozent auf 4000 mAh erweitert, was sich auch positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt. Beim Battery Test von PCmark kamen wir auf einen simulierten Wert von rund 12 Stunden. Das ist beachtlich und deutlich länger als beim Vorgänger. Ein Netzteil liegt nicht bei, geladen werden kann das Flip 6 maximal mit 25 Watt. Ein vollständiger Ladevorgang dauert damit rund 80 Minuten, von 20 auf 100 Prozent gelingt das in etwa einer Stunde. Kabelloses Laden ist per Qi mit bis zu 15 Watt möglich.
Das Galaxy Z Flip 6 ist ziemlich teuer, die UVP liegt bei stolzen 1199 Euro. Mit 512 GB beträgt diese sogar 1319 Euro. Allerdings gibt es kurz nach Marktstart schon einige starke Angebote. So verlangt Gomibo derzeit für die Variante mit 256 GB „nur“ 849 Euro. Mit 512 GB bekommt man das Flip 6 bei Amazon ab 950 Euro. Erhältlich ist es in den Farben Silber, Blau, Gelb, Hellgrün und Beige. Samsung bietet zudem weitere exklusive Farben in seinem Store: Schwarz, Pfirsich und Weiß.
Samsung gelingt mit dem Galaxy Z Flip 6 eine sinnvolle Verbesserung seines Klapp-Foldables, ohne groß vom Design abzuweichen. Die Kamera ist jetzt auf Augenhöhe mit den anderen Premium-Geräten – abgesehen von der fehlenden Telelinse. Das Außen-Display für die Anzeige von Widgets ist praktisch, aber auch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Performance ist hervorragend, der Software-Support vorbildlich. Wer ein möglichst kompaktes Smartphone mit Top-Ausstattung sucht und nicht vom hohen Preis abgeschreckt wird, ist beim Flip 6 genau richtig.
Mit dem Motorola Razr 50 bringt der Hersteller ein vergleichsweise bezahlbares faltbares Smartphone auf den Markt, das sich an die Klapphandys der frühen 2000er-Jahre anlehnt. Doch wie schlägt sich das Gerät im Vergleich zu seinen Mitbewerbern?
Mit dem Motorola Razr 50 bringt der Hersteller ein vergleichsweise bezahlbares faltbares Smartphone auf den Markt, das sich an die Klapphandys der frühen 2000er-Jahre anlehnt. Doch wie schlägt sich das Gerät im Vergleich zu seinen Mitbewerbern?
Das Motorola Razr 50 ist ein faltbares Flip-Phone der Mittelklasse, welches es ermöglicht, in die Welt der Foldables einzutauchen, ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen. Dabei profitiert es vom gleichen schicken Look wie das Razr 50 Ultra (Testbericht), setzt auf ähnliche (wenn auch nicht gleiche) Technik und bleibt zum Testzeitpunkt mit 599 Euro vergleichsweise günstig. Wir haben uns das Razr 50 genauer angesehen, mit dem teureren Ultra-Modell verglichen und zeigen im Test, ob es eine gute Alternative ist.
Das Motorola Razr 50 besticht wie schon das Razr 50 Ultra durch elegantes und hochwertiges Design. Die schicke Kunstleder-Rückseite in Spritz Orange, Sand Beach oder Koala Grey fühlt sich angenehm in der Hand an, auch wenn das Grün der Ultra-Version noch etwas griffiger ist. Der Aluminium-Rahmen in eloxierter Hauptfarbe sieht nicht nur schick aus, sondern verleiht dem Smartphone außerdem Stabilität. Gorilla Glass Victus schützt das Außendisplay, das im Vergleich zum Ultra minimal kleiner ausfällt. Das fällt in erster Linie nebeneinander liegend auf, wenn die Smartphones zusammengeklappt sind, denn dann sieht man beim normalen Razr 50 einen schmalen Streifen Kunstleder über dem Außen-Panel.
Beeindruckend ist wie schon beim teureren Ultra-Modell die schlanke Bauweise: Aufgeklappt misst das Razr 50 nur 7,3 mm an der dünnsten Stelle, zusammengeklappt sind es kompakte 74 × 88 × 16 mm bei einem Gewicht von 188 g. Damit ist es rund einen halben Millimeter (!) dicker als das teurere Geschwistermodell, aber ziemlich genau ein Gramm leichter. Trotz dieser filigranen Abmessungen hat Motorola keinen Kompromiss beim Schutz vor Wasser gemacht – auch das Razr 50 ist nach IPX8 wasserdicht und übersteht ein 30-minütiges Untertauchen in bis zu 1,5 Meter Tiefe.
Das robuste Scharnier ermöglicht mit etwas Geschick einhändiges Auf- und Zuklappen und hält das Handy in frei wählbaren Winkeln stabil offen. Aufgeklappt ist die Pfalz im Display zwischen den beiden Hälften wenig und später fast gar nicht mehr spürbar. Aber auch beim normalen Razr 50 gibt es durch das Scharnier seitlich eine leichte Erhöhung des Rahmens, die beim Navigieren am Rand mit dem Finger spürbar ist. Auch das stört später aber kaum noch. Insgesamt wirkt das Razr 50 hochwertig verarbeitet, auch wenn die seitlichen Tasten minimales Spiel haben.
Technisch sind die Displays des Razr 50 im Vergleich zum Razr 50 Ultra (Testbericht) minimal schwächer aufgestellt, verstecken muss sich das schicke Klapphandy aber keinesfalls. Das verwendete Innendisplay mit 6,9 Zoll bietet zwar maximal 120 statt 165 Hz, allerdings ist dieses POLED-Panel mit LTPO-Technik, 10-Bit Farbtiefe, HDR10+ und ebenfalls bis zu 3000 Candela Helligkeit mit bloßem Auge nicht vom Ultra zu unterscheiden. Mit 2640 × 1080 Pixel ist es schön scharf und bietet exakt die gleiche Pixeldichte wie der kleinere Außen-Screen mit seinen 1066 × 1056 Pixel.
Der ist hier mit 3,6 Zoll wie bereits weiter oben angedeutet etwas kleiner als beim Ultra und bietet nur eine Bildwiederholrate von 90 Hz, setzt aber ebenfalls auf POLED als Technik und kann genau wie beim Ultra vollwertig bedient werden. Beide Screens sind klasse und auch bei heller Umgebung sehr gut ablesbar, auch wenn das Außendisplay beim normalen Razr 50 maximal 17010 statt 2400 Candela bietet.
Beim normalen Razr 50 setzt Motorola nicht auf eine Haupt- und Telelinse, sondern auf Haupt- und Weitwinkeloptik. Das gefällt uns beim Ultra-Modell definitiv besser. Trotzdem überzeugt die Hauptkamera mit 50 Megapixeln bei guten Lichtverhältnissen mit detailreichen Bildern, natürlichen Farben und guter Dynamik dank Auto-HDR. Der optische Bildstabilisator macht sich bezahlt, der qualitative Unterschied zum Ultra-Modell ist gering. Bei wenig Licht rauschen die Fotos hingegen mehr, bleiben aber brauchbar. Mangels optischen Zooms kommt zudem nur ein 2-facher Digitalzoom zum Einsatz. Der führt schnell zu sichtbaren Qualitätsverlusten, ist aber noch brauchbar. Das ist ähnlich wie beim Ultra, dort setzt der Qualitätsverlust wegen des zweifachen optischen Zooms beim Digitalzoom aber erst bei vierfacher Vergrößerung ein.
Die 13-Megapixel-Weitwinkelkamera liefert bei gutem Licht ordentliche Ergebnisse, kommt aber nicht an die Hauptkamera heran. Gerade bei schwachem Licht sinkt die Qualität rapide. Dafür sind dank Autofokus Makroaufnahmen mit dieser Linse möglich. Videos nimmt die Hauptkamera in 4K mit maximal 30 fps auf, für 60 fps muss man auf Full-HD wechseln. Grund ist der verwendete Prozessor, der auf 4K/30 limitiert ist. Die Qualität der Aufnahmen ist ordentlich, HDR fehlt jedoch. Die Frontkamera knipst dank 32 MP detailreiche Selfies und kann ebenfalls in 4K/30 filmen. Dank der Falt-Technik lässt sich auch beim normalen Razr 50 die Hauptkamera als Selfiecam verwenden, das Außendisplay dient dann als Sucher.
Im Motorola Razr 50 steckt kein Snapdragon der Oberklasse, sondern der Mittelklasse-Prozessor Mediatek Dimensity 7300X. Der ist deutlich schwächer als sein Pendant im Motorola Razr 50 Ultra (Testbericht), reicht aber in der Kombination mit 8 GB Arbeitsspeicher im Alltag absolut aus. In PCmark Work 3.0 sind es rund 14.200 Punkte, in 3Dmark Wild Life Extreme gerade einmal schwache 860 Punkte – das ist mager! Das Ultra-Modell kommt hier immerhin auf 18.300 und 3200 Punkte. Das gibt einen deutlichen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit bei Spielen – echte Grafikkracher überfordern das normale Razr 50 schlichtweg, hier muss die Pracht definitiv reduziert werden. Auch bei der Ladezeit von großen Apps hat das Razr 50 im Vergleich zum Ultra das Nachsehen, denn hier wird je nach Modell 256 interner, nicht erweiterbarer Speicher mit nur UFS 2.2 als Technologie verwendet.
Das ist trotz allem im Alltag kein Beinbruch, hier bietet das Smartphone flüssige Performance, Apps öffnen recht zügig und auch anspruchsvollere Spiele sind möglich, wenn eben nicht immer mit maximalen Details. Einzig bei langen Gaming-Sessions macht sich die schlanke Bauweise durch eine stärkere Wärmeentwicklung bemerkbar, die beim Ultra-Bruder geringer ausfällt. Ein Leistungseinbruch ist dank guter Kühlung jedoch nicht zu befürchten. Insgesamt passt die Leistung für die meisten Anwendungen.
Das Razr 50 liefert dank Stereo-Lautsprechern mit Dolby Atmos einen ausreichend räumlichen Klang. Die Wiedergabe ist anständig, im Vergleich zu manchem Premium-Foldable aber weniger klar. Gut gefallen hat uns der Fingerabdrucksensor im Powerbutton, der auf der rechten Seite knapp oberhalb des Falt-Gelenks angebracht ist. Er reagiert sehr schnell und zuverlässig.
Auf dem Motorola Razr 50 läuft Android 14 mit der schlanken Oberfläche My UX, die nur wenige Anpassungen im Vergleich zu Stock-Android mitbringt. Neben übersichtlichen Tutorials für die Nutzung der Displays gibt es praktische Gesten wie den Wechsel in den Einhandmodus und die tollen Moto-Actions. Updates sind für 4 Jahre versprochen, Android 15 ist bereits angekündigt. Das ist weniger als bei der Top-Konkurrenz, stört bei dem günstigeren Modell aber etwas weniger als beim teuren Ultra.
Überraschend gut schlägt sich das kompakte Razr 50 beim Akku. Der ist mit 4200 mAh immerhin 5 Prozent stärker als im Ultra und hält tatsächlich auch etwas länger. Im PCmark Battery Test schaffte das Razer 50 nicht ganz 12,5 Stunden – ein ordentlicher Wert für ein Foldable. Bei mehr oder weniger intensiver Nutzung hält das Gerät damit einen kompletten Tag einigermaßen gut durch, bei wenig Nutzung auch mal 2 Tage möglich. Ein Netzteil fehlt leider, geladen wird mit 30 Watt am USB-C-Port. Kabelloses Laden gibt es wie beim großen Bruder auch.
Das Motorola Razr 50 kostet 899 Euro in der UVP des Herstellers, zum Testzeitpunkt war es bereits für 599 Euro zu bekommen.
Das Motorola Razr 50 ist ein rundum gelungenes faltbares Smartphone der Mittelklasse. Es bietet schickes Design, hochwertige Materialien, ausreichend leistungsstarke Hardware und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Lange Akkulaufzeit, die bei Tag guten Kameras und die sinnvollen Software-Features runden das positive Gesamtbild ab.
Verglichen mit dem größeren Bruder Razr 50 Ultra muss man allerdings Abstriche bei der Performance, den Kameras und einigen Premium-Features machen – das kostet allerdings extra. Wer ein gut ausgestattetes Foldable sucht, ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen, liegt beim Motorola Razr 50 goldrichtig. Klare Kaufempfehlung!
Das Galaxy S24 bietet auf den ersten Blick wenig Neues, aber starke Verbesserungen im Detail und volle KI-Power. Wie gut das kleine High-End-Smartphone ist, zeigt der Testbericht.
Das Galaxy S24 bietet auf den ersten Blick wenig Neues, aber starke Verbesserungen im Detail und volle KI-Power. Wie gut das kleine High-End-Smartphone ist, zeigt der Testbericht.
Kleine Smartphones sind selten geworden in der Android-Welt. Eine der wenigen Ausnahmen ist die S-Reihe ohne Zusatz, die verglichen mit anderen Mobilgeräten noch eine sehr kompakte Form hat und in etwa gleich groß ist wie das iPhone. Auf Technik muss hier niemand verzichten: So bietet das Samsung Galaxy S24 als Nachfolger des Galaxy S23 (Testbericht) Top-Technologie der Koreaner – auch wenn es mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht) nicht ganz mithalten kann. Nicht nur das Format ist kleiner, auch der Preis mit einer UVP im hohen dreistelligen Bereich macht es zu einer interessanten Alternative unter den High-End-Smartphones.
Bei der Generation des Jahres 2024 fallen die Änderungen auf den ersten Blick minimal aus. Samsung legt hingegen großen Wert auf die Software und baut zahlreiche AI-Funktionen in das handliche Smartphone ein. Wie gut sich das S24 schlägt, zeigt unser Test.
Das Display ist dank noch schmalerer Ränder minimal größer. Die wichtigste Neuerung ist neben den umfangreichen AI-Funktionen, auf die wir noch eingehen, der neue Octa-Core-Prozessor. Statt eines Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 wie im Galaxy S24 Ultra (Testbericht) kommt der hauseigene Exynos 2400 zum Einsatz. Die Akkukapazität ist zudem geringfügig auf 4000 mAh angewachsen.
Auf den ersten Blick merkt man kaum einen Unterschied zum Vorgänger Galaxy S23 (Testbericht). Das Design ist gleich, Abmessungen (147 × 70,6 × 7,6 mm) und Gewicht (167 g) sind nahezu identisch zum Vorgänger. Damit gehrt es zu den kleinsten, modernen Top-Smartphones mit Android, die man bekommen kann und ist in etwa so groß wie das iPhone 15. Einhändiges Bedienen ist damit möglich, es passt zudem gut in kleinere Handtaschen, was es zu einer geeigneten Option für Frauen macht.
Das Display ist dank eines noch dünneren Rands in der Diagonale um 0,25 cm auf 6,2 Zoll (15,75 cm) gewachsen. Die Anzeige ist absolut top und bietet eine grandiose Bildqualität. Das OLED-Display ist zudem hell genug, um auch bei Sonnenschein ablesbar zu sein. Samsung spricht hier von bis zu 2600 Nits bei automatischer Helligkeitsanpassung. Die Auflösung beträgt wieder 2340 × 1080 Pixel bei einer adaptiven Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz.
Das Kamera-Setup entspricht mit einer Hauptkamera von 50 Megapixel sowie einer Weitwinkellinse mit 12 Megapixel und einem Teleobjektiv mit 10 Megapixeln dem Vorgänger. Große Überraschungen bleiben aus. Das Galaxy S24 schießt schöne, scharfe Fotos mit stimmigem Dynamikumfang und ausgeprägten Bilddetails, sowohl bei Tag als auch in den Abendstunden. Speziell bei Dunkelheit und etwas Umgebungslicht erweist sich der Nachtmodus als große Hilfe – eine ruhige Hand vorausgesetzt. Die optische Bildstabilisierung sorgt dafür, dass Videoaufnahmen mit bis zu 8K bei 30 FPS oder in 4K mit 60 FPS sehr stabil wirken.
Perfekt ist die Kamera aber nicht. Farben wirken zuweilen etwas zurückhaltend, fast schon blass. Mit dem Google Pixel 8 (Testbericht) sowie Google Pixel 8 Pro (Testbericht) oder Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) und S24 Ultra (Testbericht) kann die Kamera des S24 nicht ganz mithalten – aber das Ergebnis ist dennoch weitgehend überzeugend. Wem der Schnappschuss nicht reicht, kann mit zahlreichen KI-Spielereien tricksen, wie es Käufer des Google Pixel 8 (Testbericht) bereits kennen. Dazu gehört etwa das Herausschneiden von unerwünschten Personen auf Motiven oder ein Effekt, um Spiegelungen zu minimieren.
Der Samsung Exynos 2400 ist ein erstaunlich guter Prozessor. Mit dem Snapdragon 8 Gen 3 aus dem Galaxy S24 Ultra (Testbericht) ist er zwar leicht unterlegen, aber er schlägt bezüglich Performance den Snapdragon 8 Gen 2 aus dem Vorgänger. Bei PCmark Work 3.0 erreichten wir damit starke 17000 Punkte, bei Wild Life Extreme von 3Dmark waren es satte 4200 Punkte. Im Alltag oder beim Gaming bedeutet es: Es ist immer genügend Power vorhanden, Ruckler sind ein Fremdwort. Bei hoher Auslastung wird das Gerät allerdings spürbar warm, auch wenn man sich keine Finger verbrennt.
Überraschenderweise liegt die UVP des S24 mit 849 Euro unter dem Vorgänger. Mittlerweile bekommt man die Variante mit 128 GB schon für 770 Euro. Der Aufpreis auf 256 GB ist gering mit 820 Euro. Es lohnt sich zudem, nach Tarif-Bundles Ausschau zu halten.
Das Augenmerk bei der gesamten S24-Serie liegt in den neuen KI-Features, die Samsung Galaxy AI nennt. Zu den spannendsten Features gehört etwa eine Live-Übersetzung bei Telefonaten in mehreren Sprachen. Diese ist auf dem Gerät integriert, funktioniert also auch offline. Die Übersetzung benötigt aber Zeit, was zu Überlappungen mit neuen Aussagen führen kann. Zum Teil klappte das gut, in anderen Fällen kam noch viel Blödsinn heraus. Potenzial für Feinabstimmung ist also vorhanden.
Ein Feature, das Pixel-Kunden in ähnlicher Form erkennen, ist die Suche anhand Bilder. Hierzu direkt man den Home-Button und kreist mit dem Finger auf dem Display ein bestimmtes Objekt ein – etwa auf einem Foto oder einer Webseite. Das Smartphone sucht dann entsprechend nach dem Objekt und erklärt, worum es sich handelt. Das funktioniert erstaunlich gut.
Weniger gelungen ist das Zusammenfassen von Texte sowie die Textformatierung, die selten den wirklichen Kern des Haupttextes findet sowie die inkonsistente Rechtschreibprüfung. Weitere Erfahrungen mit Galaxy AI schildern wir im Testbericht zum Galaxy S24 Ultra.
Den Vogel schießt Samsung bei den Updates ab: Die gesamte S24-Reihe kann künftig für 7 Jahre mit Patches und Android-Updates rechnen. Damit zieht Samsung mit Google gleich. Die 5 Jahre Software-Garantie beim Vorgänger waren schon gut, der längere Zeitraum sollte jetzt ausreichen, dass die Software mit der Lebenszeit der Hardware gleichzieht.
Laut unseres üblichen Benchmarks Battery Test von PCmark kommt das S24 auf rund 12 Stunden. Das liegt rund zwei Stunden hinter dem Vorgänger – ist aber für ein kompaktes Gerät mit einem Li-Ion-Akku mit 4000 mAh noch ein ordentlicher Wert. Über einen Tag, vielleicht sogar zwei sollte man mit dem Gerät problemlos kommen, sofern man nicht stündig spielt, viel navigiert oder das Display ständig im Freien nutzt. Der Exynos scheint hier nicht ganz so effizient zu laufen wie der Snapdragon, hat aber große Fortschritte gemacht im Vergleich zu früheren Samsung-Chips.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit legt Samsung kein Netzteil bei. Da ohnehin nur maximal 25 Watt unterstützt werden, eignet sich ein entsprechendes Ladegerät von einem älteren Smartphone. Ein vollständiger Ladevorgang dauert damit knapp über eine Stunde. Kabelloses Laden beherrscht das S24 bis 15 Watt.
Wer sparen möchte, sollte sich mit dem Galaxy S23 (Testbericht) auseinandersetzen. Technisch unterscheidet es sich nur minimal, ist aber rund 200 Euro günstiger. Zudem sollten die AI-Funktionen per Update im Laufe des Jahres folgen. Stark und kompakt ist zudem das Asus Zenfone 10 (Testbericht), das aber über keine Telelinse verfügt. Noch kompakter sind Klapphandys wie das Samsung Galaxy Z Flip 5 (Testbericht).
Als Premium-Gerät bietet das S24 eine Top-Ausstattung – mit Wi-Fi 6E, USB-C 3.2, 8 GB RAM sowie bis zu 256 GB Speicher. Achtung: Die kleine Version mit 128 GB bietet „nur“ UFS 3.2, UFS 4.0 gibt es erst bei 256 GB. Wir raten gleich zur größeren Variante, da der Platz knapp werden könnte bei der ganzen Bloatware, die Samsung mitliefert.
Viel Neues hat das Galaxy S24 abgesehen von den AI-Features nicht zu bieten. Der neue Exynos 2400 liefert überraschend gut ab, das Display ist gewohnt gut und hell. An der Kamera hat sich wenig getan – vielleicht der einzige Punkt, wo die Konkurrenz zeitweise weiter ist. Das langsame Laden kann zudem nerven, wenn man von Xiaomi und Co. stärkere Netzteile gewohnt ist. Die Koreaner liefern dennoch ein stimmiges Gesamtpaket und das derzeit beste kompakte Android-Smartphone überhaupt. Wer an der miesen Akkulaufzeit des Galaxy S22 verzweifelt, kann hier bedenkenlos zugreifen und upgraden.
Das Samsung Galaxy Z Flip 5 bietet Flagship-Technologie im handlichen Format. Wie sich die fünfte Generation des Foldables der Koreaner schlägt, zeigt der Test.
Das Samsung Galaxy Z Flip 5 bietet Flagship-Technologie im handlichen Format. Wie sich die fünfte Generation des Foldables der Koreaner schlägt, zeigt der Test.
Foldables sind seit einigen Jahren die Innovation bei Displays und sorgen für eine Menge Nostalgie. Denn sie beleben Klapphandys aus den 00er-Jahren wieder, gepaart mit modernster Technik. Zu unterscheiden ist hier zwischen großen Ausführungen, die horizontal ausgeklappt zum Tablet mutieren, und kompakten Smartphones mit vertikaler Klappvorrichtung, die so platzsparend in die jede Hosen- oder Handtasche passen.
Samsung hat mit dem Galaxy Z Flip 5 die fünfte Generation seines Klapphandys auf den Markt gebracht. Bei den Komponenten setzen die Koreaner ganz auf die Flagship-Technologie. Gegenüber dem Vorgänger Samsung Galaxy Z Flip 4 (Testbericht) gibt es einige Verbesserungen: So kommt nun ein echtes Außen-Display zum Einsatz. Samsung hat zudem den Schließmechanismus überarbeitet, damit beide Hälfte plan miteinander abschließen. Damit klappt das Handy richtig gut – im wahrsten Sinne des Wortes. Zusammengeklappt ist das Flip 5 nur halb so lang wie ein gewöhnliches Smartphone, bietet aber die neuste Technologie von Samsung. Wir haben das faltbare Handy getestet und zeigen, wo es glänzt oder schwächelt.
Das Samsung Galaxy Z Flip 5 ist wieder schick und elegant geworden. Optisch ähnelt es stark dem Vorgängermodell, auch die Abmessungen (aufgeklappt: 165 × 72 × 7 Millimeter, eingeklappt: 85 × 72 × 15 Millimeter) und das Gewicht (187 Gramm) sind nahezu gleich. Damit ist es fast so schmal wie das Samsung Galaxy S23, aber ausgeklappt sogar länger als ein Galaxy S23 Ultra (Testbericht). Zusammengefaltet ist es in etwa so groß wie eine Schachtel Zigaretten.
Neu ist das deutlich größere Außen-Display von rund 3,4 Zoll. Dieses ist nicht ganz quadratisch, sondern „umschifft“ die beiden Linsen der Kamera mit einer unschönen Kante. Eleganter gelöst hat das Motorola beim Razr 40 Ultra (Testbericht), wo die beiden Linsen der Hauptkamera sozusagen in einer Punch-Hole-Notch untergebracht sind. Ein Rahmen aus Metall umschließt das Falthandy, die Rückseite samt Außen-Display besteht aus widerstandsfähigem Gorilla Glass Victus 2.
Komplett überarbeitet ist der Schließmechanismus. Damit merzt Samsung eine große Schwachstelle des Vorgängers aus. Das neue Scharnier bezeichnen die Koreaner als „Flex Hinge“. Klappt man das Handy zusammen, schließen die beiden Display-Hälften eben zueinander ab. Das verhindert einen Hohlraum im Inneren, der die Anzeige unter Spannung setzt und macht das Gerät etwas flacher. Zudem ist das Display innen besser geschützt vor Fremdkörpern. Das Scharnier bleibt stets schwergängig genug, um die gewünschte Position zu halten, der Druckpunkt der Tasten ist ebenfalls solide.
Wie schon der Vorgänger übersteht auch das Flip 5 Kontakt mit Wasser schadlos. Zertifiziert ist es nach IPX8. Das erlaubt das Untertauchen in Süßwasser in bis zu 1 Meter Tiefe für rund 30 Minuten. Das ist ein großer Vorteil gegenüber dem Razr 40 Ultra, das keinen Schutz vor Wasser bietet. Allerdings ist das Galaxy Z Flip 5 anders als die Handys der Galaxy-S- oder A-Reihe nicht staubdicht, was durch die Bauart bedingt ist.
Das faltbare Display misst in der Diagonale 6,7 Zoll. Damit ist die Anzeige sogar etwas größer als beim Samsung Galaxy S23+ (Testbericht), aber kleiner als beim Motorola Razr 40 Ultra (Testbericht) mit stolzen 6,9 Zoll. Wie schon beim Vorgänger beträgt die Auflösung 2640 × 1080 Pixel bei variabler Bildwiederholungsfrequenz von bis zu 120 Hz. Damit bleibt die Anzeige immer gestochen scharf und wirkt geschmeidig bei Spielen oder Animationen.
Die Bildqualität und Blickwinkelstabilität des OLED-Panels sind erstklassig und lassen keine Wünsche offen. Das Display ist zudem strahlend hell, womit es auch bei Sonnenschein immer ablesbar bleibt. Etwas unschön ist die bauartbedingte Knickfalte, die man deutlich sehen und mit dem Finger ertasten kann. Verglichen mit dem Motorola Razr 40 Ultra (Testbericht) wirkt die Knickstelle deutlich präsenter.
Neu ist das Außen-Display auf der Rückseite. Es misst 3,4 Zoll und löst mit 748 × 720 Pixel bei 60 Hertz auf. Es ist minimal kleiner als beim Razr 40 Ultra und bietet ebenfalls eine hohe Helligkeit und Leuchtkraft. In erster Linie dient es zur Anzeige von Benachrichtigungen und Widgets wie dem Kalender oder der Wettervorhersage. Die Widgets können auch nach unten gescrollt werden und verringern die Notwendigkeit, das Handy jedes Mal ausklappen zu müssen – eine hervorragende Ergänzung fürs Flip 5.
Die Anzahl an speziell fürs Außen-Display angepasste Apps ist anders als bei Motorola noch überschaubar. Samsung will hier sichergehen, dass das Interface der Apps an das ungewohnte Bildformat des äußeren Screens angepasst ist. Um zu sehen, welche Apps bereits zugelassen sind, muss man in den Einstellungen unter „Frontdisplay“ mit dem Punkt „Auf Frontdisplay zugelassene Apps“ (Labs) aktivieren. Das klappt gut mit Spotify sowie Nachrichten, Whatsapp, Youtube und Google Maps. Selbst Netflix wird unterstützt – warum auch immer.
Wie schon beim Vorgänger Samsung Galaxy Z Flip 4 (Testbericht) kommen 12 Megapixel samt optischem Bildstabilisator (OIS) beim Hauptobjektivzum Einsatz. Für Weitwinkelaufnahmen dient ebenfalls eine 12-Megapixel-Linse. Die Selfie-Kamera vorne kommt auf 10 Megapixel. Für eine Telelinse war erneut kein Platz in dem schlanken Gehäuse. Das ist schade, derzeit bietet aber kein Hersteller Klapphandys mit solchen Linsen an.
Insgesamt ist die Kamera wirklich gut, sowohl bei Tag als auch weitgehend bei Dunkelheit. Die Farbwiedergabe, Dynamik und auch Schärfe überzeugen. Lediglich beim Fotografieren gegen das Licht – was man allgemein vermeiden sollte – bekommen Aufnahmen einen etwas milchigen Schleier. Der Nachtmodus erhellt Aufnahmen mit der Hauptkamera effektiv, weniger gut funktioniert das bei Dunkelheit bei der Weitwinkelkamera. Einen Makromodus gibt es nicht, dafür spendiert Samsung eine Voreinstellung für „Essen“, die man alternativ für Nahaufnahmen von Blumen & Co. nutzen kann. Selfies überzeugen ebenfalls. An die Kamera aus dem Samsung Galaxy S23 (Testbericht) reicht das Flip 5 aber nicht ganz heran.
Videos sind dank OIS sehr stabil und zudem ausgesprochen scharf. Dank der CPU-Power sind sogar bis zu 4K bei 60 Frames pro Sekunde (fps) möglich – wie beim Galaxy S23 auch.
Das Innenleben orientiert sich ebenfalls an der S23-Reihe und bietet mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy einen äußerst potenten Prozessor. Ladezeiten oder Denkpausen kennt das Flip 5 nicht. Zudem ist das Klapphandy voll Gaming-tauglich. Das belegen die Benchmarks von PCmark Work 3.0 mit rund 15.000 Punkten sowie 3Dmark Wild Life Extreme mit etwa 3650 Punkten – interessanterweise war das Galaxy S23 hier minimal stärker mit 3800 Punkten. Das dürfte aber nur Benchmark-Fanatiker wirklich interessieren. Geht es um Leistung, ist kein Klapphandy besser.
Erweitert hat Samsung den internen Speicher, es gibt nur noch 256 GByte oder 512 GByte jeweils in der schnellen Ausführung mit UFS 4.0. Der Arbeitsspeicher beträgt standardmäßig 8 GByte – hier hätten es gerne mehr sein können für den Preis. Die weitere Ausstattung ist auf Top-Niveau mit Wi-Fi 6E, 5G, Bluetooth 5.3 mit aptX sowie USB 3.2 Gen 2 beim Typ-C-Steckplatz. Die Genauigkeit der Ortung ist mit etwa 3 Metern ordentlich und erfolgt über GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS. Der Fingerabdruckleser sitzt im Power-Button und arbeitet gewohnt flott und verlässlich. Überzeugend ist auch der Klang der Lautsprecher.
Unser Testgerät lief mit Android 13 und der Samsung-Bedienoberfläche One UI 5.1.1. Der Patch war zum Testzeitpunkt auf dem aller neuesten Stand und stammte bereits aus August 2023. Was die Pflege mit Updates angeht, sind hier Käufer auf der sicheren Seite: Fünf Jahre Patches und vier große Android-Updates bis einschließlich Android 17 sind garantiert. Ein Update auf Android 14 könnte noch vor Jahresende kommen – allerdings ohne Gewähr. Wie immer packt Samsung eine Menge zusätzlicher Software aufs Smartphone.
Die vielleicht größte Schwachstelle des Galaxy Z Flip 5 bleibt der Akku: 3700 mAh sind nicht übermäßig viel, in ein solch schlankes Gehäuse lässt sich aber kaum mehr hineinpacken. Das ist zwar nur minimal weniger als beim Galaxy S23, allerdings ist hier ein größeres Display zu befeuern. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist das Ladetempo mit 25 Watt. Damit benötigt es schon mehr als eine Stunde, um das leere Handy aufzuladen. Kabelloses Laden ist mit 10 Watt möglich.
Mit einer fest eingestellten Helligkeit von 200 cd/m² bei adaptiver Bildwiederholrate bis 120 Hertz kamen wir beim Battery Test von PCmark auf rund 9 Stunden. Damit liegt das Smartphone eher im Mittelfeld und hält nur minimal länger durch als der Vorgänger. Einen Tag ohne Netzteil sollte das Flip 5 in der Regel schaffen, mehr aber auch nicht. Zum Vergleich: Das Razr 40 Ultra (Testbericht) erreichte bei dem Test fast 11 Stunden. Das Galaxy S23 (Testbericht etwa kommt auf 14 Stunden.
Das Samsung Galaxy Z Flip 5 hat eine stolze UVP von 1199 Euro für 256 GByte sowie 1319 Euro für 512 GByte. Als Farben stehen Schwarz (Graphite), Hellgrün (Mint), Lila (Lavender) und Beige (Cream) zur Auswahl. Weitere Farben gibt es nur exklusiv im Online-Shop von Samsung, etwa Blau, Gelb, Grün und Grau. Dort ist der Preis höher, aber man bekommt die In-Ears Galaxy Buds 2 Pro kostenlos dazu sowie eine Eintauschprämie von bis zu 150 Euro fürs altes Smartphone.
Es lohnt sich allerdings auf Angebote zu achten. So bekommt man das Flip 5 mit 512 GByte in Schwarz bei Galaxus gerade für 937 Euro – eine Ersparnis von über 25 Prozent! Mit 256 GByte in Cream kostet es aktuell mindestens 888 Euro.
Den Klapphandys gehört die Zukunft! Es ist schon beachtlich, wie wenig Platz diese Mobilgeräte in der Hosentasche oder einer kleinen Handtasche benötigen. Samsung hat mit dem jüngsten Update Galaxy Z Flip 5 das Gerät aufs Flagship-Niveau des Galaxy S23 gebracht – abgesehen von der Telelinse, für die zu wenig Platz im schlanken Gehäuse war. Damit ist es in unseren Augen das aktuell beste Klapphandy.
Bei der übrigen Ausstattung ist aber nahezu alles auf höchstem Niveau. Gut gefallen hat uns zudem das Außen-Display. Damit dürfte man das Gerät im Alltag deutlich seltener aufklappen müssen. Allerdings sind bislang nur wenige Apps dafür optimiert, meistens beschränkt sich die Anzeige auf Widgets. Die größte Schwachstelle bleibt die mäßige Akkulaufzeit.
Das klappt richtig gut: Dank eines vollwertigen Zweitdisplays zeigt Motorola mit dem Razr 40 Ultra eindrucksvoll, wie praktisch Klapphandys sein können. Wo die Stärken und Schwächen liegen, zeigt der Test.
Das klappt richtig gut: Dank eines vollwertigen Zweitdisplays zeigt Motorola mit dem Razr 40 Ultra eindrucksvoll, wie praktisch Klapphandys sein können. Wo die Stärken und Schwächen liegen, zeigt der Test.
Das Motorola Razr V3 von 2003 gehört zweifelsohne zu den Legenden unter den Mobiltelefonen. Inspiriert von Kommunikatoren aus Star Trek war das V3 das erste Klapphandy von Motorola, auf das weitere Modelle folgten. Durch den Klappmechanismus konnten Handy platzsparend in der Hosentasche verschwinden. Schon damals gab es ein kleines Display auf der Rückseite sowie einen größeren Bildschirm innen samt Tastatur.
20 Jahre später präsentiert Motorola mit dem Razr 40 Ultra sein neuestes Flagship unter den faltbaren Geräten. Die Zeiten sind andere als in den frühen 00er-Jahren, Smartphones sind meistens sehr groß. Die neue Technologie flexibler Displays erlaubt es aber, das Konzept von Klapphandys wieder aufzugreifen. Einige Hersteller nutzen das, um aus einem Smartphone ein ausklappbares Tablet zu machen. Aber auch Falthandys mit Android erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Bei Motorola ist das Razr 40 Ultra bereits die dritte Generation leistungsstarker Android-Smartphones mit Klappmechanismus. Samsung blickt mit dem Galaxy Z Flip 4 (Testbericht) auf vier Generationen zurück, das fünfte Modell steht schon in den Startlöchern.
Neu bei Motorola ist jedoch, dass es in diesem Jahr gleich zwei neue Klapphandys geben wird. Beim Razr 40 Ultra handelt es sich um den direkten Nachfolger des Razr von 2022 (Testbericht). Es ist das aktuelle Top-Modell der faltbaren Geräte. Ein preiswerteres Razr 40 soll in den nächsten Wochen folgen.
Mit dem Razr 40 Ultra beweist Motorola Mut bei Farbe und Gestaltung. So bietet unser Testgerät eine Rückseite aus Kunstleder, die knallige Farbe „Viva Magenta“ von Pantone soll neue, insbesondere auch weibliche Käuferschichten erschließen. Das äußere Display ist so groß, wie wir es bisher noch bei keinem Klapphandy gesehen haben. Ob das Konzept überzeugt und welche Technik in dem Retro-Smartphone steckt, zeigen wir in unserem Test.
Rein optisch lässt es Motorola wirklich krachen beim Razr 40 Ultra. Das fängt bei der Farbe an. Neben dem knalligen Viva Magenta gibt es für zurückhaltende Naturen noch klassisches Schwarz („Infinite Black“) sowie ein eiskaltes Hellblau („Glacier Blue“). Für die Farbtöne zeigt sich Pantone verantwortlich.
Das Unternehmen ist bekannt für sein Farbsystem – das Pantone Matching System (PMS). Diese einheitliche Methode zur Identifizierung und Kommunikation von Farben ermöglicht es Designern und Druckereien, Farbtöne präzise und konsistent zu reproduzieren. Das Pantone-Farbsystem wird in verschiedenen Branchen wie Grafikdesign, Mode und Innenarchitektur verwendet. Jedes Jahr wählt Pantone eine „Farbe des Jahres“ aus, die Einfluss auf Design- und Modetrends hat. In diesem Jahr ist es „Viva Magenta“.
Doch allein mit bunten Farben ist es nicht getan. Unser Testgerät bietet eine Rückseite aus Kunstleder – oder „veganem“ Leder, wie es Motorola bezeichnet. Das Material ist griffig und wirkt sehr edel, eine willkommene Abwechslung zum Einheitsbrei aus Kunststoff, Metall oder Glas. Schon die Biopolymer-Rückseite beim Realme GT 2 Pro (Testbericht) konnte uns mit seiner Haptik und Andersartigkeit begeistern. Motorola setzt beim Razr 40 Ultra nochmals eins darauf. Eine schlechte Nachricht haben wir für alle, die Pink nicht so mögen: Die blaue und schwarze Variante kommt „nur“ mit Glas aus – auch wenn es sehr edel vollendet ist.
Zusammengeklappt passt das Razr 40 Ultra hervorragend in jede Hosentasche. Die Maße (88,4 × 74 Millimeter) entsprechen in etwa einem Päckchen Zigaretten. Es ist gefaltet mit knapp 15 Millimetern etwa so breit wie ein Finger. Größte Neuerung ist das große Außendisplay, das fast eine Hälfte des Geräts ausfüllt. Darin integriert sind die beiden Objektive der Hauptkamera. Die Diagonale des fast quadratischen Außenbildschirms beträgt 3,6 Zoll. Die andere Hälfte aus Kunstleder ziert das Motorola-Logo und der Razr-Schriftzug.
Ausgeklappt ist das Razr 40 Ultra ziemlich groß und ungewöhnlich länglich. Das Bildformat liegt bei 22:9, die Größe bei 170,8 × 74 Millimeter. Mit 7 Millimeter ist es zudem sehr dünn. Gegenüber dem Vorgänger ist es deutlich länger und einen halben Zentimeter schlanker. Man könnte fast meinen, ein Knäckebrot in der Hand zu halten. Mit 185 Gramm ist das Gerät im Verhältnis zur Größe ziemlich leicht.
Der Vorgang des Aufklappens fühlt sich etwas schwerfällig an. Hält man das erste Mal solch ein Gerät in der Hand, fällt zudem sicherlich die leichte Knickfalte in der Mitte des Displays auf. Diese kann man zwar kaum sehen, man spürt sie aber als Unebenheit, wenn man mit dem Finger drüberfährt. Technisch lässt sich das vermutlich derzeit nicht anders lösen. Die Verarbeitung ist sonst absolut hochwertig und verleiht dem Gerät mit Metallrahmen und Kunstleder-Rückseite einen edlen Charakter. Für unseren Geschmack könnten die Tasten für Lautstärke sowie der Ein-/Ausschalter, in dem sich der Fingerabdruck-Scanner befindet, einen etwas solideren Druckpunkt bieten – aber das ist in dem Fall Jammern auf hohem Niveau.
Der praktische Klappmechanismus bietet aber auch einen Nachteil. Anders als das Motorola Edge 40 Pro (Testbericht) ist das Razr 40 Ultra nicht wasserdicht. Es bietet lediglich Schutz vor Spritzwasser nach IP52. Zum Schutz legt Motorola eine transparente Schutzhülle aus zwei Teilen bei. Diese schiebt man jeweils von den beiden Enden übers Gerät. Das bietet zusätzlich Schutz, allerdings spürt man dann nicht mehr die tolle Oberfläche aus Kunstleder. Alles in allem ist das Motorola Razr 40 Ultra bisher der Hingucker unter den Smartphone-Neuheiten 2023.
Das faltbare Display bietet eine stolze Diagonale von 6,9 Zoll – damit überragt es sogar das Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) um ein Zehntel Zoll. Das Seitenverhältnis beträgt 22:9, das ist theoretisch ideal für Kinofilme. Bei den meisten Videoclips im 16:9-Format muss man dann aber mit Rändern links und rechts leben. Zoomt man in das Bild bei der Videowiedergabe ganz hinein, gehen hingegen große Bereiche unten und oben verloren.
Die Auflösung des POLED-Panels beträgt 2640 × 1080 Pixel. Mit einer Pixeldichte von 413 Pixel pro Zoll (ppi) sind einzelne Bildpunkte auf der Anzeige mit dem menschlichen Auge nicht mehr zu erkennen. Wirklich großartig ist die Bildwiederholfrequenz, die automatisch von 1 bis 165 Hertz regelt. Das sind schon Dimensionen von Gaming-Smartphones. Bei Spielen oder animierten Grafiken wirkt der Bildschirm so besonders geschmeidig. Die Bildqualität ist wirklich klasse, Kontraste sind ausgeprägt und Farben kraftvoll. Das Display unterstützt HDR10+ und bietet gute Blickwinkelstabilität.
Der Clou beim Motorola Razr 40 Ultra ist allerdings das Zweitdisplay mit einer Diagonale von 3,6 Zoll. Zum Vergleich: Der sekundäre Screen beim Samsung Galaxy Z Flip 4 (Testbericht) bietet nur 1,9 Zoll. Der nahezu quadratische Außenbildschirm ist eine vollwertige Ergänzung, in vielen Fällen ein ausreichender Ersatz fürs Hauptdisplay. Es füllt die Hälfte der Rückseite aus, die beiden Kamera-Objektive sind jeweils in einer Punch-Hole-Notch eingelassen. Die Auflösung beträgt 1066 × 1056 Pixel (417 ppi), die Bildwiederholrate bei ebenfalls erstaunlich hohen 144 Hertz. Bekommt man etwa eine Nachricht, will man das Wetter oder Kalendereinträge checken oder sich einfach kurz via Google Maps orientieren, muss man nicht zwangsläufig das Razr 40 Ultra jedes Mal aufklappen.
Die Zweitanzeige bietet einen eigenen Desktop und sogar speziell für dieses Format optimierte Spiele. Es gibt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. So zeigt die Anzeige neben einer klassischen Uhr auch ein animiertes Cartoon-Maskottchen (wir vermuten eine Katze), das je nach Tageszeit verschiedene Aktivitäten betreibt (etwa Zähneputzen oder Mittagsschlaf). Einziges Versäumnis: Eine Always-on-Funktion gibt es beim Zweitdisplay leider nicht. Durch die Bauform bietet es sich an, für Gruppen-Selfies auf die Hauptkamera zurückzugreifen. Diese kann man etwa per Handgeste auslösen. Allerdings bleiben die Bereiche links und rechts nicht gut einsehbar auf dem Außendisplay.
Sehr beeindruckend ist zudem die Helligkeit der Anzeige. Das Hauptdisplay ist selbst bei Sonnenschein trotz leichter Reflexionen gut ablesbar, Motorola spricht hier von bis zu 1400 Nits, die das Haupt-Display erreicht. Selbst der Zweit-Screen kommt auf hervorragende 1100 Nits.
Blickt man auf die Spezifikationen der Kamera, scheint Motorola zunächst einen Rückschritt zu gehen. Ungewöhnlich: Mit 12 Megapixel bietet die Hauptkamera die niedrigste Auflösung im Setup und liegt unter dem Vorgänger. Allerdings fassen Kamera mit 50 Megapixel und mehr meistens etwa vier Pixel zu einem zusammen, ergo bieten sie Aufnahmen mit 12 bis 12,5 Megapixel. In der Realität muss das also kein Indikator für Fotoqualität sein, wie schon andere Smartphones wie das Samsung Galaxy S21 FE (Testbericht) bewiesen haben. Das Weitwinkelobjektiv bietet 13 Megapixel, fast gigantisch dagegen wirken die 32 Megapixel der Selfie-Kamera.
Auf Pixel Binning verzichten Haupt- und Weitwinkelobjektiv. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen gute und scharfe Aufnahmen. Der Dynamikumfang ist stimmig, was sich positiv bei wechselnden Lichtverhältnissen bemerkbar macht. Das Hauptobjektiv ist zusätzlich optisch stabilisiert (OIS). Bilddetails sind gut ausgeprägt. Beim Weitwinkelobjektiv wirken die Aufnahmen weniger detailliert und zudem blasser. Bei Dunkelheit lassen Details dann aber auch bei der Hauptkamera deutlich nach. Auf Augenhöhe mit anderen Flagships von Samsung & Co. ist die Kamera also nicht. In dieser Preisklasse vermissen wir grundsätzlich zudem ein Teleobjektiv, das haben aber längst nicht alle Falt-Smartphones.
Die Front-Kamera schießt gute Selfies. Noch besser gefällt uns allerdings das Ergebnis, wenn man die Hauptkamera dafür nutzt. Videos filmt das Razr maximal mit 4K bei 30 Frames pro Sekunde (fps). Aufnahmen sind scharf und wirken gut stabilisiert, bei Schwenks vermissen wir aber 4K/60.
Etwas verdutzt waren bei der Wahl des Prozessors. Hier kommt wie schon beim Motorola Razr von 2022 (Testbericht) erneut der Snapdragon 8 Plus Gen 1 zum Einsatz. Bei einem aktuellen und hochpreisigen Top-Smartphone hätten wir eigentlich den Snapdragon 8 Gen 2 erwartet. Was die Performance angeht, dürften die Wenigsten den Unterschied im Alltag merken. Auch der 8 Plus Gen 1 bietet eine extrem starke Grafik-Performance und hohe Effizienz, was die starken Benchmarks zeigen bei PCmark mit 15.000 Punkten und 3Dmark Wild Life Extreme mit 2800 Punkten. Es bleibt aber trotzdem irgendwie das Gefühl, dass hier Motorola am falschen Ende gespart hat.
Die Speicherkonfiguration aller Varianten beträgt 8 GByte RAM sowie 256 GByte interner Speicher (UFS 3.1). Eine Erweiterung mittels microSD-Card ist nicht möglich, bei so viel Speicher aber auch nicht zwingend nötig. Neben einer Nano-SIM bietet das Handy auch eine eSIM. Nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist der Datenstandard beim USB-C-Port. Dieser bietet nur das langsame USB 2.0. Für den Preis hätten man hier in jedem Fall USB 3.1 erwarten können. Umso flotter ist der WLAN-Standard mit Wifi 6E, 5G beherrscht das Klapphandy selbstredend auch.
Zur Ortung nutzt das GPS-Modul A-GPS, Glonass, Beidou sowie Galileo und ist laut GPS-Test mit knapp 3 Metern und vielen gefundenen Satelliten hinreichend genau. Die Telefonqualität ist tadellos, die Lautsprecher bieten zudem einen hellen und fülligen Klang. Flott und verlässlich arbeitet zudem der Fingerabdrucksensor. Eine Entsperrung per Gesichtserkennung ist möglich, allerdings kommt hier 2D-Technologie zum Einsatz, die gegen Täuschungen weniger verlässlich ist als die Kombination aus PIN und Fingerabdruck.
Das Razr 40 Ultra läuft mit Android 13, wie gewohnt hält sich Motorola mit größeren Anpassungen an der Bedienoberfläche zurück – man bekommt nahezu „Vanilla Android“ serviert. Garniert wird es mit den praktischen Moto-Gesten, etwa eine seitliche Hackbewegung, um die LED-Leuchte als Taschenlampe zu aktivieren oder das doppelte Umdrehen des Handgelenks, um die Kamera zu starten. Das funktioniert auch zusammengeklappt und ist äußerst praktisch im Alltag.
Der Sicherheits-Patch stammt aus Mai und ist somit aktuell genug. Beim Razr 40 Ultra bietet der Hersteller jetzt drei große Versions-Upgrades sowie vier Jahre Sicherheits-Patches. Das ist eine Verbesserung gegenüber früherer Modelle, kann aber nicht mit den vier Upgrades und fünf Jahren Support von Samsung mithalten.
Eine Schwachstelle bei Klapphandys ist der Akku. Bedingt durch das schlanke Gehäuse passen hier einfach nicht so starke/viele Zellen hinein. Beim Razr 40 Ultra beträgt die Kapazität immerhin 3800 mAh, leicht über dem Konkurrenten Flip 4 von Samsung.
In Kombination mit der hohen Effizienz der CPU erreicht das Smartphone bei automatischer Bildwiederholrate und einer Helligkeit von 200 Nits knapp unter 11 Stunden beim Battery Test von PCmark. Das ist ein ordentlicher Wert. Mindestens einen Tag sollte das Smartphone im Alltag locker durchhalten – was aber letzten Endes immer von der Nutzung abhängt. Verwendet man häufiger das Gerät zusammengefaltet übers Außendisplay, dürfte das den Akkuverbrauch etwas weniger als im ausgeklappten Zustand beanspruchen.
Das beigelegte Netzteil mit 30 Watt lädt das Razr 40 Ultra in knapp einer Stunde auf. Verglichen mit Samsung ist das gut. Das „normale“ Motorola Edge 40 Pro (Testbericht) bietet aber die vierfache Ladeleitung. Kabellos lädt es per Qi mit etwa 5 Watt.
Günstig ist das Motorola Razr 40 Ultra wirklich nicht. Zum Marktstart liegt die UVP bei stolzen 1199 Euro. Das derzeit günstigste Angebot liegt bei 1179 Euro.
Das Motorola Razr 40 Ultra zeigt eindrucksvoll, wohin die Zukunft des Smartphones als Klapphandy gehen könnte. Mit Farben und Materialwahl hebt es sich klar von der Konkurrenz ab. Das Außendisplay ist absolut alltagstauglich und macht das ständige Aufklappen überflüssig. Allerdings geht Motorola zu viele Kompromisse ein. Angesichts des hohen Preises wirken CPU und Kamera nicht ganz auf Höhe der Zeit.
Mit dem Razr 40 bietet Motorola ein Klapphandy an, das günstiger ist als das Galaxy Z Flip 5 oder Razr 40 Ultra. Welche Abstriche man machen muss, zeigt der Test.
Mit dem Razr 40 bietet Motorola ein Klapphandy an, das günstiger ist als das Galaxy Z Flip 5 oder Razr 40 Ultra. Welche Abstriche man machen muss, zeigt der Test.
Flexible Displays gehören zu den spannendsten Innovationen der letzten Jahre bei Mobilgeräten. Diese ermöglichen das Revival der Klapphandys bei Smartphones, die zusammengefaltet nur halb so viel Platz in der Hosentasche benötigen. Andere Varianten klappen horizontal aus und wachsen so zu handlichen Tablets an.
Bisher kamen Foldables immer gepaart mit Top-Technologie, was die schon ohnehin teure Hardware nahezu unerschwinglich gemacht hat für den Otto Normalverbraucher. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Samsung Galaxy Z Flip 5 (Testbericht), das bei seiner Markteinführung knapp 1200 Euro gekostet hat. Es ist zwar schon ordentlich im Preis gefallen, wir gehen aber davon aus, dass das Razr 40 ebenfalls noch ein gutes Stück günstiger wird und den Abstand so wieder ausbaut. Motorola hingegen bietet mit dem Razr 40 jetzt ein weiteres Klapphandy unterhalb seines Top-Geräts Motorola Razr 40 Ultra (Testbericht) an. Damit befinden sich für das laufende Jahr gleich zwei neue Geräte dieser Art im Portfolio des Unternehmens.
Das erhöht die Chance, dass diese noch exotische Kategorie interessanter für eine breitere Käuferschicht wird. Abstriche müssen Käufer dann beim Chip sowie Außen-Display machen. Wirklich preiswert ist das Razr 40 allerdings nicht. Wir haben den jüngsten Ableger der Falt-Smartphones von Motorola getestet und zeigen, wo er sich im Vergleich zum Ultra-Modell oder dem Flip 5 von Samsung unterscheidet.
Bereits das Motorola Razr 40 Ultra (Testbericht) überzeugte mit einer sehr schlanken und schicken Optik, spannenden Farbkonzepten („Viva Magenta“) und exotischen Oberflächen. Auch das Motorola Razr 40 ist ein wahres Schmuckstück und lässt den Konkurrenten Samsung Galaxy Z Flip 5 (Testbericht) fast schon klotzig erscheinen. Anders als beim Ultra-Modell oder dem Samsung-Falthandy gibt es aber nur ein kleines Außen-Display, das in ein glänzend-schwarzes Element eingebettet ist, welches minimal auf der Rückseite herausragt. Daneben befinden sich beide Linsen der Hauptkamera.
Besonders edel wirkt unser cremefarbenes Testgerät durch den Einsatz von Kunstleder auf der Rückseite. Die Oberfläche fühlt sich sehr hochwertig und vor allem organisch an und bietet einen hohen Grip. Nur schweren Herzens würden wir das schicke Gerät in eine Schutzhülle packen – diese gibt es in der Tat auch für faltbare Smartphones.
Das Razr 40 bietet wie das Ultra-Model einen ausgetüftelten Klappmechanismus und schließt mit einem schönen und saftigen Klatschgeräusch vollkommen eben ab. Im gefalteten Zustand passt kaum ein Blatt zwischen die beiden Display-Hälften – das klappt noch besser als beim Koreaner.
Zusammengeklappt ist es einen Finger breit (15,8 Millimeter). Geöffnet ist es mit einer Dicke von 7,5 Millimeter überaus schlank. Mit einem Gewicht von 188 Gramm wiegt es nahezu gleich viel wie das Galaxy Z Flip 5. Die Verarbeitung ist erstklassig und offenbart keine Spaltmaße oder klappernden Elemente. Den Rand des Mobilgeräts umschließt ein Rahmen aus Metall.
Das Scharnier ist schwergängig genug, damit der Winkel zwischen den beiden Bildschirmhälften stets in gewünschter Position verharrt. Typisch für Foldables ist eine leichte Unebenheit in der Mitte der Anzeige, die man ertasten und sehen kann. Diese scheint uns deutlich weniger stark ausgeprägt zu sein als beim Flip 5. Einen Nachteil hat das Modell von Motorola aber gegenüber Samsung: Das Smartphone ist nicht wasserdicht, mit IP52 ist es lediglich gegen leichtes Tropfwasser geschützt. Dafür ist es zumindest gegen Staub in schädigender Menge abgeschottet, was das Galaxy Z Flip 5 wiederum nicht leistet.
Das Haupt-Display misst wie beim Ultra stolze 6,9 Zoll in der Diagonale und bietet so eine ziemlich große Bildschirmfläche im Breitbildformat von 22:9. Das P-OLED-Panel löst mit 2640 × 1080 Pixel bei 413 Pixel pro Zoll (ppi) messerscharf auf. Die Bildqualität ist hervorragend und zaubert Leben auf die Anzeige. Kontraste und Schwarzwerte sind stark ausgeprägt. Farben wirken lebendig und natürlich, verglichen mit Samsung erscheinen diese aber fast schon etwas blass.
Die Bildwiederholrate von bis zu 144 Hertz macht sich besonders bei Animationen und Spielen positiv bemerkbar und sorgt für ein geschmeidiges Erscheinungsbild. Stark ausgeprägt ist zudem die Helligkeit, selbst bei starkem Sonnenschein konnten wir das Display immer gut ablesen. Motorola gibt eine Helligkeit von bis zu 1400 Nits an, das ist wirklich hell. Die Blickwinkel bleiben aus allen Perspektiven stabil. Hier gibt es wahrlich nichts zu meckern.
Eher mager wirkt dagegen das kleine Außen-Display – eine der Einschränkungen, die man beim Razr 40 gegenüber dem Razr 40 Ultra oder Galaxy Z Flip 5 in Kauf nehmen muss. Die Diagonale beträgt gerade einmal 1,5 Zoll bei einer Auflösung von 368 × 194 Pixel. Mit 1000 Nits ist auch diese Anzeige hell genug, um immer ablesbar zu sein.
In erster Linie zeigt das kleine Display die Uhrzeit und das Datum sowie den Ladestand des Akkus an. Mit einer Wischbewegung nach oben gelangt man zu den Benachrichtigungen, mit einem Wisch nach unten gelangt man zu den Schnelleinstellungen und kann etwa den Flugmodus und Bluetooth aktivieren oder die Helligkeit regeln. Eine Always-on-Funktion gibt es beim Zweit-Display nicht.
Zwar kann man das kleine Display auch nutzen, um darüber Fotos mit der Hauptlinse zu machen – insbesondere Selfies. Hierzu aktiviert man den Kameramodus durch ein doppeltes Drehen des Handgelenks. Zum Auslösen des Fotos zeigt man dem Gerät dann die Handfläche. Allerdings ist die Anzeige so klein, dass man sich damit kaum sinnvoll für den Schnappschuss positionieren kann, das Bild wird so immer im Hochformat aufgenommen.
Das Razr 40 bietet zwei Linsen bei der Hauptkamera: 64 Megapixel (f/1.7) mit optischer Bildstabilisierung (OIS) sowie 13 Megapixel für Weitwinkelaufnahmen mit einem Sichtfeld von rund 120 Grad. Letztere übernimmt bei dem Gerät auch Makroaufnahmen – ein klares Beispiel dafür, dass dafür explizit keine Makrolinse vonnöten ist. Die Frontkamera kommt auf üppige 32 Megapixel. Ein Teleobjektiv gibt es nicht – wie bei allen uns bislang bekannten Falt-Smartphones.
Das Hauptobjektiv fasst vier Pixel zu einem zusammen (Pixel-Binning), sodass man Bilder mit einer Auflösung von 16 Megapixel erhält. Wie wir es schon von vielen Smartphones der gehobenen Mittelklasse kennen: Bei Tag schießt das Razr 40 vortreffliche Bilder. Die Bildschärfe überzeugt, der Dynamikumfang ist stimmig – alles in allem wirken die Aufnahmen sehr natürlich und reich an Details. Bei Dunkelheit lässt das Ergebnis stark nach. Ist genügend Umgebungslicht vorhanden, kommen noch halbwegs scharfe Aufnahmen zustande. Bei starker Dunkelheit hilft aber auch der Nachtmodus nicht – man erkennt dann einfach gar nichts mehr.
Ähnliches gilt für die Weitwinkellinse: Bei Tag liefert diese ansprechende Ergebnisse, auch wenn die Bilder einen deutlichen Gelbstich und weniger Bilddetails aufweisen. Bei Dunkelheit sollte man die Weitwinkellinse nicht nutzen. Gelungen sind Makroaufnahmen, die das Motiv gut in den Fokus setzen und genügend Details und Schärfe bieten. Gut gefallen uns auch Selfies der Frontkamera (bei Tag). Im Porträtmodus zaubert die Selfie-Kamera ein gelungenes Bokeh rund ums Profil.
Das Razr 40 ist eine gute Option zum Filmen. Dank des OIS wirken Videoaufnahmen mit der Hauptlinse ziemlich stabil. Die Bildschärfe ist hoch, Farben wirken zudem lebendig und kräftig. Maximal sind 4K möglich bei 30 Bildern pro Sekunde (FPS), mit Full-HD gehen auch 60 FPS. Dasselbe gilt für die Selfie-Kamera.
Herzstück des Razr 40 ist der neue Snapdragon 7 Gen 1 von Qualcomm. Dieser bietet für nahezu alle alltäglichen Aufgaben genügend Leistungsreserven und eignet sich auf für einen Großteil der im Play Store vorhanden Spiele. Der Leistungssprung zum Snapdragon 778G erscheint allerdings eher weniger ausgeprägt.
Bei Work 3.0 von PCmark erreichten wir rund 12.000 Punkte. Das ist ein guter Wert, aber kaum höher als bei Geräten mit dem Snapdragon 778G. Zum Vergleich: Das Razr 40 Ultra kommt hier ruf rund 15.000 Punkte. In Hinblick auf Grafikleistung kann die 7er-Reihe nicht mit Top-Chips mithalten, bietet aber eine grundsolide Basis für die meisten Anwendungen. Beim Benchmark „Wild Life Extreme“ von 3Dmark erreichten wir rund 800 Punkte, das Razr 40 Ultra kommt hier auf 2800 Punkte, das Galaxy Z Flip 5 sogar auf 3600 Punkte.
Standardmäßig verfügt das Razr 40 immer über 8 GByte RAM sowie 256 GByte internen Speicher, allerdings kommt mit UFS 2.2 nicht die schnellste Variante zum Einsatz. Mit an Bord sind zudem Wi-Fi 6E, 5G sowie Bluetooth 5.3. Für die Ortung, die mit 3 Metern hinreichend genau ist, nutzt das Mobilgerät GPS, Glonass, Beidou und Galileo. Der Fingerabdrucksensor sitzt im Power-Button und arbeitet schnell und verlässlich. Gut ist zudem die Tonqualität beim Telefonieren sowie der Sound der Lautsprecher. Einziges kleineres Manko: USB-C unterstützt beim Razr 40 nur den langsamen Standard USB 2.0.
Das Razr 40 läuft unter dem Betriebssystem Android 13. Motorola setzt wie gewohnt auf eine dezente Anpassung der Bedienoberfläche und präsentiert nahezu „Vanilla Android“. Die Benutzererfahrung wird durch die praktischen Moto-Gesten ergänzt: Eine simple seitliche Handbewegung etwa aktiviert die LED-Leuchte als Taschenlampe, während ein schnelles Drehen des Handgelenks die Kamera einschaltet. Diese Funktionen stehen sogar im zusammengeklappten Zustand zur Verfügung und erweisen sich im Alltag als äußerst nützlich.
Der Sicherheits-Patch des Geräts stammt vom Juni und entspricht somit nicht dem aktuellen Stand. Beim Razr 40 hat der Hersteller seine Unterstützungsleistungen im Vergleich zu früheren Modellen erweitert: Nutzer können sich über bis zu drei System-Upgrades sowie vier Jahre Sicherheits-Patches freuen. Obwohl diese Verbesserungen im Vergleich zu früheren Modellen beachtlich sind, kann das Angebot nicht mit den fünf Jahren Support von Samsung mithalten.
Man sieht es dem schlanken Falt-Handy nicht an, aber der Akku bietet mit 4200 mAh fast 10 Prozent mehr Kapazität als das Motorola Razr 40 Ultra (Testbericht) und sogar 12 Prozent mehr als das Samsung Galaxy Z Flip 5 (Testbericht). Einen Teil des eingesparten Platzes durch das kleine Außen-Display scheint Motorola hier der Energiequelle gewidmet zu haben.
Beim Battery Test erreichte das Razr 40 im simulierten Dauerbetrieb bei einer mittleren Helligkeit von 200 cd/m² und aktiver adaptiver Helligkeit rund 10,5 Stunden. Das ist ein guter Wert für ein Foldable und liegt verglichen mit herkömmlichen Smartphones etwa im Mittelfeld. Der Snapdragon 7 Gen 1 scheint aber nicht so auf Effizienz getrimmt zu sein wie der Snapdragon 8 Plus Gen 1 im Razr 40 Ultra, das sogar auf 11 Stunden Laufzeit kommt. Samsung schafft beim Galaxy Z Flip nur rund 9 Stunden.
Eher gemächlich lädt das beiliegende Netzteil mit 33 Watt – was aber 7 Watt mehr sind als bei Samsung. Damit dauert der Ladevorgang etwa 1,5 Stunden. kabelloses Laden (Qi) ist ebenfalls möglich, funktioniert meistens aber nur, wenn man keine Schutzhülle verwendet.
Von einem Schnäppchen und damit massentauglichen Gerät kann beim Motorola Razr bei einer UVP von 899 Euro weniger die Rede sein. Es liegt damit allerdings rund 300 Euro unter der UVP des Ultra-Modells. Als Farben stehen Dunkelgrün („Sage Green“), helles Beige („Vanilla Cream“) sowie Violett („Summer Lillac“) zur Auswahl.
Alle Modelle setzen Kunstleder für die Rückseite ein und bieten standardmäßig 8/256 GByte Speicher. Die Variante in Beige und Violett bekommt man aktuell für 869 Euro bei Proshop. Am günstigsten ist derzeit die Ausführung in Dunkelgrün ab 810 Euro. Bis zum Weihnachtsgeschäft im Herbst dürften die Preise aber nochmals deutlich nachlassen.
Smartphones mit faltbarem Display begeistern uns immer wieder auf Neue. Das trifft auch auf das Motorola Razr 40 zu. Zusammengeklappt benötigt es so nur den halben Platz eines gewöhnlichen Smartphones. Das macht das Handy ideal für Frauen, die nur begrenzt Platz in der Handtasche haben oder Leute, die schon einiges in die Hosentaschen stecken.
Mit dem Motorola Razr 40 wagt sich der Hersteller mit einem Foldable erstmals in die gehobene Mittelklasse. Das Klapphandy sieht verdammt schick aus, ist leicht und zudem schlank. Die Ausstattung bietet eigentlich alles, was man von einem modernen Smartphone erwartet. Schmerzlich ermisst haben wir nur ein richtiges Außen-Display. Im Alltag wird man das Razr 40 also häufig öffnen müssen. Für ein Falt-Smartphone ist dafür die Akkulaufzeit zudem richtig gut. Bei Tag ist die Kamera klasse, schwächelt aber bei Nacht. Mit Preisen jenseits von 800 Euro ist das Razr 40 allerdings alles andere als günstig – für einen Durchbruch als Massenprodukt ist der Pries noch zu hoch, dürfte aber zum Weihnachtsgeschäft hin deutlich fallen.
Das Asus Zenfone 10 versorgt wie sein Vorgänger Fans kompakter High-End-Smartphones mit Nahrung. Das klappt überwiegend richtig gut, aber es gibt auch ein paar Einschränkungen.
Das Asus Zenfone 10 versorgt wie sein Vorgänger Fans kompakter High-End-Smartphones mit Nahrung. Das klappt überwiegend richtig gut, aber es gibt auch ein paar Einschränkungen.
Früher hat Sony mit seinen Smartphones der Compakt-Reihe Fans kleiner Smartphones mit guter Ausstattung bedient. Nach dem Ende dieser Serie blieb Nutzern, die keine Riesen-Displays wollten, allerdings nur noch Apple mit seiner Mini-Reihe. Doch auch dieser Hersteller hat die inzwischen nicht mehr aktualisiert. Damit bleibt Asus neben Samsung mit seinem Galaxy S23 (Testbericht) einer der letzten namhaften Anbieter, die mit der Zenfone-Reihe Smartphones mit kompakten Ausmaßen und High-End-Ausstattung bauen. Vorgänger Zenfone 9 (Testbericht) schlug in die gleiche Kerbe. Wir haben uns im Test angeschaut, was das neue Modell besser macht und wo es weiterhin Verbesserungspotenzial gibt.
Die erste Auffälligkeit beim Design des neuen Asus Zenfone 10 ist, dass es keine Auffälligkeit gibt. Tatsächlich unterscheidet sich das neue Modell sowohl optisch als auch bei Gewicht und Maßen nur minimal vom Zenfone 9. Größte sichtbare Änderung ist die neue Farbe Hellgrün. Leider lässt der Hersteller Interessenten keine freie Wahl, sondern knüpft bestimmte Farben an bestimmte Speicherkonfigurationen – schade. Das ändert aber nichts an der schlichten Eleganz des Zenfone 10, das insgesamt auf eher dezente Formen setzt. Kombiniert mit hervorragender Verarbeitungsqualität, setzt vor allem die Rückseite Akzente. Bei unserem Testgerät ist sie in einen auf dem Smartphone-Markt eher seltenen, vergleichsweise hellen Blauton getaucht, aus dem zwei gleich große, aber unterschiedlich aus dem Gehäuse hervorstehende Kameralinsen ragen.
Klasse ist die Oberflächenstruktur der Kunststoffrückseite, die beinahe weich wirkt und viel Grip bietet. Fingerabdrücke sieht man darauf nicht, allerdings klingt sie stellenweise hohl, wenn man draufklopft – das ist der einzige Wermutstropfen bei der Verarbeitung. Der Werkstoff – Kunststoff statt Glas oder Alu – ist hingegen kein Grund, die Nase zu rümpfen, denn der fühlt sich hier richtig klasse an.
Ansonsten sind die Übergänge vom nur am äußersten Rand gerundeten Gorilla Glas Victus auf der Front und auch von der am Rand stärker gerundeten Rückseite perfekt umgesetzt. Hier spürt der Nutzer keinerlei Kanten. Das gilt in ähnlicher Form auch für die wenigen Antennenfugen aus Kunststoff, die in den Metallrahmen eingelassen werden. Auch die auf der rechten Seite in den Rahmen eingelassenen Tasten sind perfekt integriert – nichts wackelt oder klappert, Tastenhub und Druckpunkt sind perfekt. Gekrönt wird das handliche Gehäuse des Smartphones von einer IP68-Zertifizierung, die dem Gerät selbst dann Schutz vor Wasser bescheinigt, wenn es direkt hineinfällt. Zumindest kurzzeitiges und nicht zu tiefes Eintauchen schadet dem Zenfone 10 nicht.
Beim Display setzt Asus für das Zenfone 10 wieder auf OLED-Technik und 144 Hz. Diese hohe Bildwiederholungsfrequenz kommt allerdings nur in Spielen zum Tragen, abseits davon ist bei 120 Hz Schluss. Das macht aber nichts, denn auch mit 120 Hz ist die Darstellung in Kombination mit dem bärenstarken Chipsatz des Smartphones absolut flüssig.
Hinzu kommt, dass auch die restlichen Werte überzeugen. So bietet der Screen des kompakten Phones kräftige Farben und hohe Helligkeit von gemessenen knapp 750 Candela und auch Kontrast und Schwarzwert sind wie bei OLED gewohnt hervorragend. Zusammen mit der scharfen Darstellung dank erweiterter FHD-Auflösung bei vergleichsweise kleinem Display (5,9 Zoll) kommt das Panel auf eine hohe Bildschärfe von fast 450 Pixel pro Zoll (ppi).
Bei der Kamera gibt es wenig Bewegung, der Vorgänger war ähnlich aufgestellt. So bleibt der Sensor der Hauptkamera gleich (Sony IMX766) und bietet wieder 50 Megapixel. Verbessert wird er in erster Linie durch den Bildprozessor des neueren Chipsatzes im Zenfone 10, außerdem hat Asus nach eigener Aussage die Bildstabilisierung überarbeitet. Das zweite Objektiv nimmt Weitwinkelaufnahmen nun mit 13 statt 12 Megapixel auf, im Alltag ist der Unterschied aber kaum zu sehen.
Insgesamt knipst das Zenfone 10 bei Tag ordentliche Bilder, die generell mit der Bildschärfe und bei der Plastizität punkten können. Die Schärfe nimmt allerdings zu den Rändern ab und die Bilddynamik könnte in dunklen Bereichen besser sein. Hier gehen Details schnell verloren. Insgesamt macht das Asus-Phone gerade bei Tageslicht ansehnliche Aufnahmen, kann aber beim Thema Fotos trotzdem nicht ganz mit der High-End-Elite mithalten.
Neben der reinen Bildqualität ist ein wichtiger Grund dafür das Fehlen eines optischen Teleobjektivs, das in der Preisklasse jenseits der 800 Euro eigentlich weitestgehend Standard ist. Dadurch wird dem Fotografen beim Zenfone 10 viel Flexibilität bei der Bilderstellung genommen. Samsung zeigt mit dem nahezu gleich großen Galaxy S23 (Testbericht) hingegen sehr gut, dass es auch bei kompakten Maßen ein zusätzliches Teleobjektiv möglich ist. Beim Zenfone 10 kommt hingegen nur ein Digitalzoom zum Einsatz. Den maximal achtfachen Zoom würden wir allerdings nicht verwenden, bei doppelter Vergrößerung ist wegen der schnell abnehmenden Bildqualität für eine ordentliche Bildschärfe Schluss.
Videos gelingen übrigens sogar in 8K, allerdings raten wir davon wegen der maximalen Bildwiederholungsfrequenz von 24 Bildern pro Sekunde ab. Stattdessen empfehlen wir 4K/60-Aufnahmen, die insgesamt sehr gut aussehen. Das gilt auch für Selfies mit der 32-Megapixel-Kamera vorn. Dank Pixel Binning, also der Zusammenfassung von Bildinformationen mehrerer Pixel in einem Bildpunkt, stimmen hier Schärfe und sogar Bilddynamik weitgehend.
Größte Neuerung beim Asus Zenfone 10 ist der aktuelle Spitzenchipsatz Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2. Der bietet in jeder Lebenslage Power ohne Ende und so ist es kein Wunder, dass zusammen mit der Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz (in Games sogar 144 Hz) von Rucklern weit und breit keine Spur zu sehen ist. Selbst bei den gerade angesprochenen Spielen läuft alles flüssig, fast immer erreichen die dargestellten FPS (Frames pro Sekunde) die maximale Display-Frequenz oder liegen gar darüber. Starke Benchmark-Ergebnisse untermauern diesen Eindruck. Bei PCmark Work 3.0 erreicht das Zenfone 10 stramme 17.900 Punkte, bei 3Dmark Wild Life Extreme sind es kraftvolle 3750 Punkte.
Kombiniert wird der starke Chipsatz mit teils rasanter und ebenfalls bärenstarker Zusatztechnik. Dazu gehört etwa UFS 4.0 für den bis zu 512 GByte großen internen (nicht erweiterbaren) Speicher und Wi-Fi 7. Andere Technologien wie 5G, NFC und mehrere Ortungsstandards sind ebenfalls dabei. Zudem setzt der Hersteller auf einen Anschluss, der heute kaum noch in teureren Phones zu finden ist: ein 3,5-Millimeter-Anschluss für Kopfhörer, die per Klinkenanschluss verbunden werden. Das wird sicherlich einige Interessenten ansprechen. Bei so viel moderner (mit Ausnahme des bewusst gewählten Klinken-Ports) Standards verwundert es da umso mehr, dass Asus sich für einen Typ-C-Anschluss mit USB 2.0 entscheidet. Denn so ist der interne Speicher zwar enorm schnell, aber beim Datentransfer vom oder auf den Rechner ist der langsame USB-Port der Flaschenhals. Das war zuletzt eigentlich vor allem bei Xiaomi ein Kritikpunkt.
Bei der Software gibt sich das Zenfone 10 ebenfalls modern. Als Android-Version kommt 13 zum Einsatz, Asus kombiniert das mit einer Oberfläche, bei der der Nutzer selbst aussuchen darf, ob sie unverändert von Google oder erweitert von Asus stammen soll. Asus bietet etwa Funktionen wie Mehrfachbelegungen über den Power-Button per Streichbewegung – so etwas fehlt Stock-Android. Beim Thema Updates punktet der Hersteller ebenfalls. Er verspricht Sicherheits-Patches für vier Jahre, zudem soll es zwei neue Android-Versionen geben, also bis Android 15. Das liegt nicht ganz auf Augenhöhe mit Samsung und Google, ist aber fair.
Der Akku bleibt wie beim Zenfone 9 (Testbericht) bei 4300 mAh und ist damit stärker als etwa beim Samsung Galaxy S23 (Testbericht). Dennoch bleibt das Asus-Modell im Akku-Test von PCmark hinter diesem Modell zurück. Hier erreicht das Zenfone 10 „nur“ rund 12,5 Stunden – das ist kein schlechter Wert, das vergleichbar große Samsung-Smartphone kommt aber auf etwa 1,5 Stunden mehr Laufzeit.
Auch bei der Ladegeschwindigkeit gibt es keinen Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger – 30 Watt sind inzwischen etwas wenig. Damit vergehen gut 90 Minuten, bis das Smartphone wieder voll ist. Dafür gibt es nun kabelloses Laden mit 15 Watt, das ist in Ordnung und ein in dieser Preisklasse gern gesehenes Luxus-Feature.
In Deutschland gibt es drei Speichervarianten: 8/128 GByte, 8/256 GByte und 16/512 GByte. Die Preise liegen bei 799, 849 und 929 Euro. Die Farbe Schwarz gibt es für alle Speicherversionen, Grün nur für die beiden größten, Blau, Rot und Weiß nur für die mittlere.
Machen wir es kurz: Wer ein kleines, kompaktes, aber starkes Smartphone sucht, der kommt um das Asus Zenfone 10 kaum herum. Es punktet mit tollem Design, klasse Verarbeitung, einem richtig guten Display, schierer Power dank Top-Chipsatz und auf Wunsch viel Speicher. Auch der Akku ist ausreichend kräftig und kabelloses Laden gibt es obendrein. Was uns fehlt, ist ein Teleobjektiv und generell liegt die Kamera nicht ganz auf Spitzenniveau. Außerdem passt der USB-C-2.0-Anschluss nicht zur ansonsten tollen Gesamtausstattung, die sogar einen 3,5-Millimeter-Anschluss beinhaltet.
Größtes Problem des Zenfone 10 ist das Samsung Galaxy S23 (Testbericht). Denn das Smartphone macht die genannten Probleme des Asus-Pendants noch besser, gerade die Kamera samt Teleobjektiv fehlt dem Herausforderer. Hinzu kommt ein noch stärkerer Akku und ein fast 150 Euro niedrigerer Einstiegspreis – da dürfte vielen Interessenten die Wahl zugunsten des S23 nicht schwerfallen. Rund 650 Euro zum Testzeitpunkt ist übrigens in etwa der Preis für das Zenfone 9 (Testbericht), das grundsätzlich nicht viel schlechter als das aktuelle Modell ist.
Als kleinstes Modell von Apple bietet das iPhone 13 Mini Ausstattungsmerkmale wie ein großes Smartphone. Wie gut der Winzling ist, zeigt der Test.
Als kleinstes Modell von Apple bietet das iPhone 13 Mini Ausstattungsmerkmale wie ein großes Smartphone. Wie gut der Winzling ist, zeigt der Test.
Das iPhone 13 Mini ist das kleinste erhältliche Smartphone von Apple. Es ist sogar noch einen Hauch kompakter als das iPhone SE, bietet allerdings ein größeres Display. Während Android-Nutzer in der Regel mit deutlich größeren Mobilgeräten vorliebnehmen müssen und die wenigen Mini-Handys mit Android oft nur veraltete Technik bieten, müssen Käufer bei Apples Mini-Version nicht auf eine gute Ausstattung verzichten. Technisch entspricht es weitgehend dem größeren Bruder iPhone 13. Damit bekommt man ein wirklich handliches Endgerät mit Flagship-Qualitäten.
Optisch bleibt hier im Vergleich zum großen Modell eigentlich alles gleich – nur ist es eine Spur kleiner. Das iPhone 13 Mini orientiert sich optisch weitgehend an der Vorgänger-Generation des iPhone 12. Die Ausmaße sind mit 131,5 mm x 64 mm x 0,77 mm cm äußerst kompakt für ein aktuelles Handy. Selbst das iPhone SE, das optisch weitgehend auf dem iPhone 8 aufbaut, ist nicht kleiner. Mit 140 g ist es zudem ein Fliegengewicht unter den Smartphones.
Das Gehäuse setzt auf klare Kanten und gradlinige Formen. Die Ecken des Gehäuses sind dezent abgerundet, das Display und die Rückseite sind eben. Der Edelstahlrahmen sowie die Vorder- und Rückseite aus Glas bieten eine tadellose und hochwertige Verarbeitung. Weder Spaltmaße noch klapprige Elemente stören das haptische Erlebnis. Die Druckpunkte der Knöpfe sind äußert fest und solide. Die Hauptkamera ragt nur minimal hervor, wodurch das Smartphone nicht so stark kippelt, wenn es auf der Rückseite liegt.
Weniger schön, aber eben ein typisches Merkmal von Apple, ist die ausgeprägte Notch an der oberen Kante des Displays mit integrierter Frontkamera. Diese sieht einfach nicht schön aus und stört. Hier sollte sich Apple vielleicht doch mit dem Gedanken einer Punch-Hole-Notch im Bildschirm beschäftigen, wie sie bei hochwertigen Androiden längst zum Standard gehört. Sehr lobenswert: Das Gehäuse ist wie bei den Vorgängern dank Zertifizierung nach IP68 effektiv vor Wasser und Staub geschützt.
Das Display des iPhone 13 Mini kommt auf eine Diagonale von 5,4 Zoll. Das ist etwas etwa 1,8 cm kürzer als beim regulären iPhone 13. Damit bietet es ein Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse (Screen-to-Body-Ratio) von 85 Prozent. Das ist ein ordentlicher Wert, wenn auch nicht überragend. Gehobene Android-Smartphones bieten hier meistens knapp über 90 Prozent. Die Auflösung von 2340 x 1080 Pixel sorgt für ein gestochen scharfes Bild mit einer beeindruckenden Pixeldichte von 476 ppi (Pixel pro Zoll).
Das Display bietet eine ausgezeichnete Bildqualität. Als Technologie kommt OLED zum Einsatz und sorgt für ausgeprägte Kontraste und tiefste Schwarzwerte. Farben wirken äußerst kraftvoll und lebendig, bleiben dabei aber stets natürlich. Einziger echter Wermutstropfen bleibt die Bildwiederholungsfrequenz von 60 Hertz – was verglichen mit Androiden nicht mehr zeitgemäß ist. Je höher diese ist, desto flüssiger wirkt das Bild beim Scrollen oder bei Spielen. Wer 120 Hertz will, muss zum größeren und teureren iPhone 13 Pro greifen.
Die Helligkeit ist ebenfalls ausgesprochen gut. Wir konnten bei Sonnenschein und aktiver Helligkeitsanpassung etwa 825 cd/m² messen. Damit bleibt das iPhone 13 Mini auch im Freien meistens gut ablesbar. Noch etwas heller ist das Samsung Galaxy S22 (Testbericht) mit 870 cd/m². Das iPhone 13 Pro erreicht hier punktuell sogar Werte über 1000 cd/m². Beim wuchtigen Samsung Galaxy S22 Ultra (Testbericht) konnten wir sogar 1350 cd/m² messen.
Wie schon der Vorgänger nutzt auch das iPhone 13 Mini eine Kamera mit zwei Objektiven. Die Hauptlinse bietet 12 Megapixel mit einer f/1.6-Blende sowie Phasenvergleich-AF und Dual-LED-Blitz mit einem optischen Bildstabilisator (OIS). Die zweite Linse für Ultraweitwinkelaufnahmen nutzt 12 Megapixel mit einer f/2.4-Blende. Eine Telelinse gibt es leider nicht, diese bekommt man nur beim iPhone 13 Pro und Pro Max.
Aufnahmen bei Tageslicht bieten eine gute Bildqualität mit stimmigen Kontrasten und natürlicher, aber kraftvoller Farbwiedergabe. Bei gutem Wetter neigen einige Aufnahmen zum Überbelichten. Weitwinkelaufnahmen weichen farblich nicht von den normalen Fotos ab. Lediglich Bilddetails scheinen ein wenig schwächer ausgeprägt zu sein. Bei Dämmerlicht hilft der Nachtmodus dabei, die Bilder spürbar aufzuhellen. Ohne Stativ neigen diese aber zum leichten Verwackeln und mäßigen Bilddetails.
Videos gelingen hingegen einwandfrei mit einer Auflösung von bis zu 4K bei 60 fps (Frames pro Sekunde). Der OIS macht hier eine gute Arbeit und verhindert verwackelte Bewegtbilder. Selfies können sich ebenfalls sehen lassen, der Porträtmodus sorgt für ein gelungenes Bokeh ohne erkennbare Bildfehler. Die Kamera überzeugt insgesamt, aber einige Android-Smartphones haben hier mittlerweile die Nase vorn.
Was die CPU angeht, sind die iPhones seit jeher über jeden Zweifel erhaben. Beim iPhone 13 Mini verrichtet der Apple A15 Bionic seine Arbeit. Dieser stützt sich auf sechs Kerne, die GPU nutzt zudem vier Kerne. Schon der A14 Bionic im iPhone 12 Pro (Testbericht) war bärenstark. Der A15er legt nochmals eine kleine Schippe darauf.
Im Alltag äußert sich das an einem immer flotten und geschmeidigen System, das auch nicht zu ruckeln beginnt, wenn Spiele oder Videobearbeitung für TikTok auf der Tagesordnung stehen. Noch mehr Power hat in der Apple-Welt nur noch das iPhone 13 Pro, das bei der GPU sogar auf einen fünften Kern setzt. Unser üblicher Leistungs-Benchmark von PCmark für den Alltag ist leider für iOS nicht verfügbar. Deshalb greifen wir ausnahmsweise auf Daten aus Antutu (780.000 Punkte) und Geekbench (4500 Punkte) zurück. Das sind starke Werte, die bei Apple nur vom iPhone 13 Pro und Pro Max übertroffen werden. Der A15 kann hier mit dem Snapdragon 8 Gen 1 definitiv mithalten.
Bei „Wild Life“ von 3Dmark wollte der Test keine Punkte ausgeben, da das Handy „unterfordert“ war. Wir haben deshalb gleich zum „Wild Life Extreme“ gegriffen und erreichten 2370 Punkte. Der direkte Vorgänger iPhone 12 Mini schafft bei dem Benchmark ebenfalls starke 2250 Punkte. Ähnliche Werte bei der „Extreme“-Ausführung schaffen in der Android-Welt vor allem Geräte mit dem neuen Snapdragon 8 Gen 1. Allerdings ist hier ein Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Betriebssysteme trotz gleichem Benchmark immer mit Vorsicht zu genießen.
Der Arbeitsspeicher von 4 GByte wirkt auf den ersten Blick im Vergleich zu Android-Smartphones überschaubar. Aufgrund des perfekten Zusammenspiels aus Hard- und Software ist die RAM-Ausstattung aber stimmig. Mehr bietet erneut nur das Pro-Modell mit 6 GByte. Der interne Speicher liegt bei 128, 256 sowie 512 GByte. Eine Erweiterung ist allerdings nicht möglich, weshalb wir den Griff zur Variante mit 256 GByte empfehlen.
Durch heimische Netzwerke surft das iPhone 13 Mini mit Wifi-6. Mobil steht 5G zur Verfügung. Bluetooth 5.0, NFC und UWB sind ebenfalls mit an Bord. Als physische Schnittstelle dient der proprietäre Standard Lightning. Zur Ortung greift das Mini auf A-GPS, GLONASS, Beidou, Galileo und QZSS zurück.
Einen Fingerabdrucksensor gibt es nicht. Zum Entsperren kommt die 3D-Gesichtserkennung Face ID zum Einsatz. Diese ist äußert zuverlässig und relativ sicher gegen Täuschungsversuche. Das funktioniert auch, wenn man eine Gesichtsmaske trägt. Hierzu gibt es den Modus "Face ID mit Maske", der sich dann vor allem auf die Augenpartie beschränkt. Das erhöht den Komfort, allerdings zu Lasten der Sicherheit. In Zeiten von Masken im ÖPNV wäre deshalb eine zusätzliche Lösung per Fingerabdruck schön gewesen neben der Gesichtserkennung sowie PIN oder Muster.
Eine der größten Stärken beim iPhone ist der jahrelange Software-Support mit regelmäßigen Sicherheits-Updates durch Apple. Während so mancher Käufer eines Android-Smartphones nicht weiß, ob und wie oft er ein Update bekommt, müssen sich Apple-Kunde diese Sorge nicht machen.
Einen Nachteil hat das kleine Gehäuse: Die Akkukapazität fällt mit 2438 mAh eher gering aus. Das sind zwar über 10 Prozent mehr als beim Vorgänger, das größere iPhone 13 kommt hier aber auf 3240 mAh – Werte, bei denen jeder Android-User in Panik ausbrechen würde. Geladen wird per Lightning mit 20 Watt in knapp 90 Minuten. Per Magsafe sind 15 Watt und mittels Qi 7,5 Watt fürs Aufladen möglich.
Der von uns favorisierte Battery Test von PCmark funktioniert nur bei Android. Deshalb müssen wir uns auf unsere Erfahrung im Alltag stützen. Trotz der kleinen Kapazität des Akkus kommt man mit dem iPhone 13 Mini bei „normaler“ Nutzung vorwiegend mit Web-Browsing und Chatten sorglos über einen ganzen Tag. Letzten Endes hängt das aber von der Nutzung ab. Wer viel zockt oder Videos filmt und dann bearbeitet oder hochlädt, wird mit einer Akkuladung einen ganzen Tag nicht überstehen.
Die UVP für das iPhone 13 Mini in der kleinsten Speicherausführung mit 128 GB liegt bei 799 Euro. Für 256 GB sind 919 Euro und für 512 GB 1149 Euro fällig. Als Farben stehen Rot, Schwarz, Weiß, Blau, Grün und Rosé zur Auswahl. Mit etwas Glück finden sich günstigere Angebote für das iPhone 13 Mini mit 128 GB, etwa für 675 Euro bei Ebay. Das iPhone 13 Mini mit 256 GB gibt es bei Ebay bereits ab 750 Euro.
Ein besseres Smartphone mit so kompakten Ausmaßen bekommt man derzeit nicht. Was die Ausstattung angeht, ist das iPhone 13 Mini dem iPhone 13 bis auf die Akkukapazität ebenbürtig. Der A15-Bionic-Chip entfaltete enorm viel Power, die sich nicht hinter einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 verstecken muss. Das kompakte OLED-Display bietet eine tolle Bildqualität, die Kamera schießt gute Bilder. Damit bewegt sich das kleine iPhone fast auf Flagship-Niveau.
Perfekt ist es aber nicht. So flimmert das Display noch mit 60 Hertz, eine Telelinse gibt es nicht, die Fotos sind zudem nicht so gut wie bei einigen hochpreisigen Konkurrenten aus Asien. Diese Schwachstellen bügelt erst das größere und noch teurere iPhone 13 Pro aus. Die große Notch über dem Display wirkt zudem nicht mehr zeitgemäß.
Dass kleine Smartphones nicht zu unterschätzen sind, zeigt das Blackview N6000 ganz deutlich: Trotz einer Display-Diagonale von 4,3 Zoll begeistert das preiswerte Outdoor-Handy bei Leistung, Display und Akkulaufzeit.
Dass kleine Smartphones nicht zu unterschätzen sind, zeigt das Blackview N6000 ganz deutlich: Trotz einer Display-Diagonale von 4,3 Zoll begeistert das preiswerte Outdoor-Handy bei Leistung, Display und Akkulaufzeit.
Kleine Smartphones sind heutzutage tatsächlich eine Rarität. Die gegenwärtig vorherrschende Meinung, dass heutzutage die meisten Smartphone-Hersteller ihren Fokus auf Geräte oberhalb der magischen 6-Zoll-Grenze legen, ist objektiv richtig. Die wenigsten großen Hersteller bringen noch regelmäßig kleine Smartphones auf den Markt.
Apples gewagter Versuch, den Käufern ein Mini-iPhone schmackhaft zu machen, wurde nach nur zwei Generationen wieder beendet. Umso erfreulicher ist es, ein kompaktes Gerät in den Händen zu halten, das nicht nur brauchbar ist, sondern in vielen Punkten begeistert. Ein solches Modell ist das Blackview N6000. Das Gerät aus Fernost hat eine Bildschirmdiagonale von nur 4,3 Zoll, kommt im Test mit seiner tollen Leistung, dem hellen Display und einer hervorragenden Akkulaufzeit aber ganz groß raus. Welche Schwächen das Modell mitbringt, zeigt sich im ausführlichen Bericht (Spoiler: Es sind nicht viele!).
Nicht überraschend: Das Blackview N6000 bringt als Outdoor-Smartphone ein robustes und dennoch schickes Design mit: Die Rückseite und die Kanten des Geräts sind eine Mischung aus dickem, schwarz gummiertem Kunststoff mit Carbonfaser-Textur in der Mitte der Rückseite und sorgfältig eingesetzten, silbernen Metall-Elementen. Das Blackview-Logo auf der Rückseite besteht auch aus dem Metall, ebenso wie der Kamera-Bereich, wo außerdem der Lautsprecher untergebracht ist. Die paar offen liegenden Schrauben sowie die orangefarbigen Akzente verhelfen dem N6000 insgesamt zu einem Industrial-Style-Design, das in so ziemlich jedes Umfeld (außer in ein Business-Meeting vielleicht) passen sollte.
Das Handy ist durch die kleine Display-Größe wirklich handlich, griffig und problemlos mit einer Hand bedienbar. Die Anschlüsse und der SIM-Karten-Schacht sind erwartungsgemäß mit Stöpseln vor Wasser und Staub geschützt, was eine Zertifizierung nach IP68/IP69K ermöglicht. Durch das insgesamt robuste Design besteht das Handy auch Tests nach dem Militärstandard MIL-STD-810H. Als störend empfanden wir lediglich die vergleichsweise dicken Display-Ränder und den Druckpunkt der Power-Taste – hier muss man wirklich genau in die Mitte der Taste drücken, sonst fühlt sie sich matschig an und löst teilweise nicht aus. Ansonsten ist die Verarbeitung erstklassig. Auf der linken Seite des rund 208 Gramm schweren Geräts gibt es eine frei belegbare, orangefarbene Aktionstaste.
Das Auffälligste am Display des Blackview N6000? Wie beim ganzen Gerät schon, seine Größe! Mit nur 4,3 Zoll in der Diagonale ist das Panel wirklich nicht groß. Bei Bedienung mit der rechten Hand kann die obere linke Ecke mit dem Daumen problemlos erreicht werden.
Das IPS-Panel löst zwar nur mit 1200 × 540 Pixel auf, durch die geringe Displayfläche kommt das Panel dennoch auf eine Pixeldichte von 306 PPI. Das garantiert ein ausreichend scharfes, detailreiches Bild. Noch besser ist die Displayhelligkeit – mit gemessenen 670 cd/m² gehört das Display unter den Outdoor-Handys zu den hellsten. Auch die Farbdarstellung und die Blickwinkel lassen kaum zu wünschen übrig. Schade ist, dass die Bildwiederholrate bei den langsamen 60 Hertz bleibt – 90 oder 120 Hertz sind selbst in der Preisklasse um 200 Euro bereits anzutreffen. Beschweren kann man sich über das Display im Gesamten nicht.
Entgegen allem Anschein sind im Blackview N6000 nicht zwei Kameras auf der Rückseite verbaut, sondern nur eine. Die Kamera in der Mitte ist eine Dummy-Linse, die der Hersteller lediglich aus ästhetischen Beweggründen verbaut – das ist schade, aber auch etwas dreist. Die Hauptkamera nutzt einen mit 48 Megapixeln auflösenden Samsung Isocell GM2-Sensor. Für die Software-Optimierung sorgte die Firma Arcsoft, die auch auf der Rückseite des Smartphones verewigt ist.
Die entstehenden Aufnahmen sind insgesamt nicht schlecht – besonders bei gutem Tageslicht und bei Sonnenschein entstehen draußen angenehme, ausgewogene und detailreiche Aufnahmen. Im Modus mit 48 Megapixel (von Blackview in der Kamera-App kunstvoll als „48 Millionen“ bezeichnet) werden die Fotos noch ein wenig detaillierter, an der Farbdarstellung ändert sich, anders als bei manch anderen Smartphones in der Preisklasse, allerdings nichts. Schwer tut sich der Sensor, sobald es dunkler wird, bei wenig Licht versagt er erwartungsgemäß komplett.
Die mit 16 Megapixeln auflösende Frontkamera ist okay und besonders für schnelle Schnappschüsse geeignet, als Instagram-fähig würden wir die leicht unscharfen Fotos aber nicht wirklich bezeichnen. Videoaufnahmen sind mit 1440p bei 30 fps möglich, einen Modus mit 60 Bildern pro Sekunde gibt es nicht. Insgesamt hinterlässt die Kamera den Nutzer mit einem Gefühl der vorsichtigen Zufriedenheit. Ein Top-Feature des Smartphones ist sie nicht – das ist in Ordnung.
Im Blackview N6000 verbaut der Hersteller als Prozessoreinheit den in der Preisklasse allseits beliebten und bekannten MediaTek Helio G99. Der solide, im 6-nm-Verfahren hergestellte Mittelklasse-Chip hat bisher in unseren Tests nicht enttäuscht. Das tut er auch beim N6000 nicht: 9200 Punkte im Benchmark Work 3.0 von PCmark sind ein guter Wert, der an die Ergebnisse anderer Smartphones mit diesem Prozessor herankommt. Bei Wild Life von 3Dmark erreicht das Smartphone 1250 Punkte, was ebenfalls ein solides, erwartbares Ergebnis ist.
Die Nutzung im Alltag zeigt, dass der Prozessor ausreicht. Apps und Menüs öffnen und laden schnell, Ruckler gibt es in der Nutzung kaum. Die allgemeine Benutzererfahrung wird nicht eingeschränkt, bevor dieser versucht, aufwendige 3D-Spiele zu spielen; hier macht die mittelmäßige GPU des Smartphones schlapp und begrenzt die Bildrate. Einfache Games wie Angry Birds oder Candy Crush sind allerdings kein Problem. Titel wie PUBG Mobile zu spielen, ist aufgrund der kleinen Displayfläche ohnehin sinnfrei.
Die CPU arbeitet mit 8 GB RAM zusammen. Der interne Speicher bietet stolze 256 GB. Die fehlende Erweiterbarkeit wird durch die Größe des internen Speichers ausgeglichen. Schade ist, dass keine Unterstützung für das 5G-Mobilfunknetz mit an Bord ist; die Beschränkung ist allerdings der verbauten CPU geschuldet. In puncto 4G/LTE sind allerdings alle für Europa und andere Teile der Welt relevanten Bänder enthalten.
Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) und Bluetooth 5.2 mit LE-Support ermöglichen die drahtlose Kommunikation in Netzwerken, GPS mit Glonass ermöglicht die zuverlässige Standortfindung. Der USB-C-Anschluss ist vom langsameren Typ 2.0. Die Aktionstaste auf der linken Geräteseite ist vollständig konfigurierbar und kann Apps öffnen oder Aktionen ausführen. Der Nachteil des auf der Rückseite verbauten Lautsprechers ist neben seiner mittelmäßigen Soundqualität die Positionierung – liegt das Gerät mit dem Display nach oben, ist der Sound massiv gedämpft. Der Fingerabdruckscanner ist im Power-Button verbaut und arbeitet sehr zuverlässig. Einen Kopfhöreranschluss gibt es leider nicht.
Als Betriebssystem kommt Android 13 mit Doke OS 3.1 als Bedienoberfläche zum Einsatz. Diese ist der originalen Android-Erfahrung ziemlich nahe. Mit regelmäßigen Updates ist hier allerdings nicht zu rechnen. Von anderen Outdoor-Smartphones kennen wir schon die Software-Toolbox, die das Gerät mit Höhenmesser, Wasserwaage und Co. zu einem vollwertigen Werkzeug machen soll.
Der verbaute Akku ist nur 3880 mAh groß – angesichts der Tatsache, dass andere moderne Smartphones oft Akkus mit Kapazitäten von 5000 mAh und mehr verbaut haben, scheint dieser Akku relativ klein zu sein. Und doch überrascht er im Test: Trotz seiner geringen Größe kommt das Gerät im PCmark Battery Test auf rund 16 Stunden Laufzeit – das ist grandios! Zwei volle Tage intensiver Nutzung dürften mit dem Handy absolut kein Problem sein. Schuld daran dürften wohl das kleine Display und die energiesparende Prozessoreinheit sein. Wiederaufgeladen wird mit 18 Watt in rund zwei Stunden.
Das Blackview N6000 ist in den Farben Schwarz, Schwarz-Orange und Schwarz-Grün mit der Speicherkombination 8/256 GB für einen Preis von 180 Euro erhältlich.
Das Blackview N6000 überzeugt wie kein anderes Mini-Outdoor-Smartphone. Das tolle Gesamtpaket aus einem robusten, modernen Design, einer insgesamt leistungsstarken Performance, überraschend guten Kameras und einer spitzenmäßigen Akkulaufzeit wird durch kleine, nette Features wie die Software-Toolbox und den großen Speicher ergänzt. Den Gesamteindruck am ehesten trüben kann das Fehlen einer hohen Bildwiederholrate und des Kopfhörer-Anschlusses. Dabei handelt es sich allerdings nicht um gravierende Mängel, sondern kleine Abstriche. Wer nach einem kleinen, aber robusten Alltagsbegleiter sucht, trifft hier eine gute Wahl.
Ein größeres Mini-Smartphone im bekannten Design: Das Jelly Max von Unihertz ist nur fünf Zoll groß, kommt mit guter Ausstattung und 5G. Vor allem bei der Kamera haben wir allerdings ein paar Bedenken. Was das Handy kann, zeigt der Test.
Ein größeres Mini-Smartphone im bekannten Design: Das Jelly Max von Unihertz ist nur fünf Zoll groß, kommt mit guter Ausstattung und 5G. Vor allem bei der Kamera haben wir allerdings ein paar Bedenken. Was das Handy kann, zeigt der Test.
Das Konzept Mini-Smartphones ist schon seit einigen Jahren eher ein Auslaufmodell. Apple hat es versucht und vor mittlerweile rund vier Jahren eine Mini-Version des iPhone 12 ins Angebot aufgenommen. Nach dem iPhone 13 Mini (Testbericht) war allerdings Schluss – die kleinen iPhones haben sich nicht wie erwartet verkauft.
Nur wenige Hersteller halten seitdem gegen den Trend zum immer größeren Smartphone-Bildschirm. Einer von ihnen ist Unihertz. Ihr nur 3 Zoll großes Mini-Smartphone Unihertz Jelly Star (Testbericht) durften wir bereits vor einigen Monaten ausprobieren. Jetzt bringt der Hersteller eine neue Version des kleinsten Smartphones mit Android 14 auf den Markt und bezeichnet es als das „kleinste Smartphone mit 5G“. Im Test haben wir das Unihertz Jelly Max auf Herz und Nieren geprüft.
Bereits das Jelly Star kam mit einem eher altmodischen Design mit durchsichtiger Kunststoffrückseite. Nicht fundamental anders, aber doch etwas schicker wirkt das Jelly Max. Unser Modell kam mit einer schwarzen Rückseite, die nur bei genauem Hinsehen einzelne Bauteile des Geräteinneren zeigt. Ein großer Teil der tatsächlichen Rückseite ist zudem mit einem auf der Innenseite angebrachten Sticker verdeckt, der nicht verkehrt aussieht. Ein Nachteil ist weiterhin, dass die Rückseite sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Die Rückseite beherbergt außerdem den Fingerabdruckscanner und das doch sehr auffallend gestaltete Kamera-Modul aus Metall, wo sich auch der Lautsprecher verbergt – eine schlechte Entscheidung, da es so wesentlich einfacher ist, den Lautsprecher bei der Nutzung versehentlich zu verdecken.
Die Front besteht aus dem Display mit abgerundeten Ecken und ausreichend dünnen Display-Rändern. In einer Punch-Hole-Notch im linken oberen Eck des Displays ist die Frontkamera untergebracht. Die beiden Lautstärketasten finden sich am Gerät links; auf der rechten Seite hausen der Power-Knopf und ein zusätzlich frei programmierbarer Action-Button. Da das Smartphone nur 128,7 × 62,7 mm groß ist, ist es sehr kompakt und problemlos mit nur einer Hand bedienbar – das ist einer der größten Vorteile dieses Formfaktors. Der Nachteil findet sich in der Dicke wieder. Diese beträgt 16,3 mm, womit das Smartphone ungefähr so dick ist wie zwei gewöhnliche, aufeinandergestapelte Smartphones. Eine Zertifizierung gegen Wasser hat das Smartphone nicht. An der Verarbeitung haben wir nichts auszusetzen.
Leider ist der Bildschirm kein Highlight. Das 5 Zoll große LCD erfüllt nur die absoluten Mindestanforderungen, die man heutzutage an ein Smartphone-Display stellt. Die Auflösung ist mit 1280 × 720 Pixel etwas niedrig, aber bei der Display-Größe noch okay. Die Bildwiederholrate ist mit 60 Hz zu niedrig, ähnliches gilt für die Display-Helligkeit von rund 500 Nits – wobei das weniger dramatisch ist, das Display bleibt in Innenräumen und bei ausreichender Bewölkung weiterhin ablesbar. Allerdings ist die Farbdarstellung etwas unnatürlich, es gibt einen leichten Blaustich. Verzeihen können wir das alles bei diesem Gerätepreis aber noch.
Im Hinblick auf die Kamera dachten wir beim Testen, dass wir nicht richtig sehen. Verbaut ist eine Hauptkamera, die mit 100 Megapixeln auflöst und Fotos mit 25-Megapixel-Auflösung liefert. Per Pixel-Binning fasst die Kamera hier vier Bildpunkte zu einem größeren zusammen. Dazu kommt eine in der Preisklasse außergewöhnliche Telelinse, die einen 3,4-fachen optischen Zoom ermöglicht und mit 12 Megapixeln auflöst. Für beide Sensoren ist die genaue Modellbezeichnung leider nicht angegeben. Die Frontkamera löst mit 32 Megapixel auf.
Bei anfänglichen Tests war die Fotoqualität mit extremen Farbverschiebungen sehr schwach. Unihertz hat deshalb ein neues OTA-Update ausgerollt. Die schlimmsten Aussetzer wurden damit zwar verbessert, gänzlich überzeugen kann die Kamera aber nicht. So zeigen sich bei der Hauptkamera gelegentlich fehlerhafte Fragmente. Speziell die Bereiche im Hintergrund wirken sehr unscharf, auch bei Bilddetails ist Luft nach oben. Der Dynamikumfang geht in Ordnung. Bei der Telelinse fällt ein starker Rotstich auf. Die Bilddetails der Linse enttäuschen. Selfies wirken zudem unscharf und unnatürlich.
Die Ausstattung des Unihertz Jelly Max ist das Gegenteil zur Kameraqualität. Der Hersteller setzt in diesem Gerät auf den Mediatek Dimensity 7300. Dieser bringt für einen Mittelklasse-Prozessor viel Leistung mit, wie die Benchmarks zeigen: Bei PCmark Work 3.0 erreicht das Gerät rund 11.000 Punkte. Fast noch stärker ist die Grafikleistung des Chips – bei 3Dmark Wild Life erreicht das Gerät 3300 Punkte, bei Wild Life Extreme sind es immerhin 900 Punkte. Das sind für ein Smartphone aus dieser Preisklasse einwandfreie Werte. Das spiegelt sich auch im Alltag wider: Menüs öffnen ruckelfrei, Apps laden schnell und auch beim Scrollen gibt es keine Probleme. Multitasking ist ebenso drin, wobei das auf dem kleinen Bildschirm oft eine Herausforderung sein kann.
Gut finden wir auch, dass der starke Prozessor von 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher begleitet wird – beides Werte, die man bei Smartphones dieser Preisklasse eher selten sieht. Ansonsten beschränkt sich die restliche Ausstattung des Unihertz Jelly Max auf das Erwartbare. Es gibt WLAN mit Wi-Fi 5, Bluetooth 5.3, GPS mit Glonass und NFC. Im Hinblick auf Mobilfunk steht außerdem 5G zur Verfügung. Unterstützt werden neben der Dual-SIM auch microSD-Speicherkarten, ein hybrider Slot dafür ist vorhanden.
Erwartungsgemäß handelt es sich beim verbauten USB-C-Port zudem um einen langsameren Anschluss der Version 2.0. Schade ist, dass Unihertz beim Jelly Max nicht für eine Widevine L1-Zertifizierung gesorgt hat. Dadurch können Videos auf Plattformen wie Netflix und YouTube höchstens in 480p-Qualität gestreamt werden. Angesichts des kleinen Displays ist das aber auch weniger schlimm. Der auf der Rückseite verbaute Monolautsprecher hat einen nur mittelmäßigen Klang, kann aber laut werden. Die Positionierung haben wir bereits weiter oben kritisiert.
Als Betriebssystem ist fast Vanilla Android 14 installiert. Der Sicherheits-Patch ist zum Testzeitpunkt im November 2024 aber leider veraltet und stammt noch aus Juli 2024. Die Update-Politik von Unihertz bleibt unklar, sodass keine Sicherheit besteht, dass das Gerät Android 15 oder gar 16 erhalten wird.
Es endet mit einem Highlight: dem Akku des Unihertz Jelly Max. Verbaut ist ein 4.000 mAh großer Lithium-Ionen-Akku – das hört sich zunächst nicht nach viel an. Doch aufgrund der geringen Bildschirmfläche und des effizienten Prozessors kommt das Gerät im PCmark Battery Test aber auf satte 14,5 Stunden Laufzeit. Das bedeutet, dass man das Smartphone problemlos zwei Tage am Stück nutzen könnte, ohne sich Sorgen um die Akkulaufzeit machen zu müssen. Und wenn es so weit ist, wird es mit dem mitgelieferten Netzteil bei 66 Watt in rund 40 Minuten wiederaufgeladen – hier hat Unihertz alles richtig gemacht.
Das Unihertz Jelly Max kostet direkt beim Hersteller rund 325 Euro (340 US-Dollar).
Das Unihertz Jelly Max ist ein spannendes Nischenprodukt, das mit seinem kompakten Format und guter Ausstattung in einigen Bereichen überzeugt. Besonders hervorzuheben sind die starke Prozessorleistung, die großzügige Speicherausstattung und die beeindruckende Akkulaufzeit. Der kompakte Formfaktor macht das Gerät einzigartig, birgt aber auch Nachteile wie die geringe Display-Qualität und die klobige Bauhöhe.
Die Kamera bleibt trotz eines Updates eine Schwachstelle – Farbabweichungen, unscharfe Hintergründe und die geringe Qualität der Telelinse trüben den Gesamteindruck. Die Software ist aktuell, allerdings lässt die Update-Politik Fragen offen, und die Multimedia-Qualitäten leiden unter der fehlenden Widevine-L1-Zertifizierung.
Wer ein kompaktes Smartphone sucht, erhält mit dem Jelly Max ein leistungsfähiges Gerät mit einigen Kompromissen. Für Kamera-Enthusiasten oder anspruchsvolle Multimedia-Nutzer ist es weniger geeignet, für Fans kleiner Smartphones mit solider Performance und starker Akkulaufzeit aber eine Überlegung wert.
Smartphones mit Displays unter 6 Zoll findet man heutzutage kaum. Eine Ausnahme ist das winzige Unihertz Jelly Star.. Der Test zeigt, was das Mini-Phone bietet.
Smartphones mit Displays unter 6 Zoll findet man heutzutage kaum. Eine Ausnahme ist das winzige Unihertz Jelly Star.. Der Test zeigt, was das Mini-Phone bietet.
Mini-Smartphones sind definitiv ein Nischenmarkt. Der Trend scheint sich bei Android oberhalb der magischen 6-Zoll-Marke festgesetzt zu haben. Ein gutes Smartphone zu finden, das nicht größer ist, als die eigene Hand, ist gar nicht so einfach. Eine erfreuliche Ausnahme macht Unihertz mit dem Smartphone Jelly Star ab 210 Euro. Das Mobilgerät ist so klein, dass es fast schon lächerlich wirkt. Her ist „Handy“ wirklich Programm. Was das winzige Android-Handy gut macht und wo die Schwächen liegen, offenbart dieser Test.
Wie gestaltet man ein Mini-Phone? Dass diese Aufgabe keine Leichte ist, merkt man im Falle des Jelly Star leider ziemlich eindeutig. Die regulären Design-Normen, die für normal große Smartphones gelten, wie dünne Displayränder, sind hier nur bedingt anwendbar. Deswegen verzeihen wir Unihertz, dass das mit einem 3-Zoll-Display ausgestattete Gerät rund doppelt so dick ist wie ein gewöhnliches Smartphone. Irgendwo müssen ja die ganzen Komponenten doch unterkommen. Dass man sich beim klobigen Gehäuse aber für einen farbig getönten, halbdurchsichtigen und glatten Kunststoff entschieden hat, ist ein Unding. Denn das Gehäuse fungiert so als professioneller Fingerabdruck-Magnet.
Dadurch und durch die dicken Displayränder auf der Vorderseite wirkt das Gerät ziemlich altmodisch. Hier hätte sich der Hersteller definitiv für etwas Neutraleres entscheiden können. Anzumerken ist trotz alledem: Ein 3-Zoll-Display ist wirklich winzig. Es können meist wesentlich weniger Inhalte auf dem Bildschirm angezeigt werden, schon mit durchschnittlich großen Händen (Handschuhgröße 8) ist das Tippen auf der digitalen Tastatur eine Herausforderung. Die Verarbeitung geht abgesehen von den Tasten, die ziemlich wackelig wirken, in Ordnung.
Das kleine, süße Display des Unihertz Jelly Star misst lediglich 3 Zoll und kommt als IPS-Panel daher. Die Auflösung beträgt 854 × 480 Pixel, das ergibt heruntergerechnet eine Pixeldichte von 323 Pixel pro Zoll (PPI). Das ist zwar nicht übermäßig hoch, aber auch nicht so niedrig, dass man Pixel mit dem bloßen Auge noch erkennen könnte.
Die niedrige Bildwiederholrate von 60 Hertz können wir bei dem Gerätepreis und Einsatzzweck verschmerzen. Nicht dafür die Helligkeit: Mit 450 cd/m² ist sie wirklich niedrig. Das Ablesen des Displays im Sonnenlicht ist zwar möglich, aber definitiv eine Herausforderung. Die geringe Größe des Geräts hat aber den Vorteil, dass das Display auch bei hoher Displayhelligkeit in dunklen Räumen kaum blenden kann.
Die Farbdarstellung ist okay, aber kein Meisterwerk. Von Kontraststärke kann man kaum sprechen. Auffällig ist bei dunklen Hintergründen die ins Bild „hineinblutende“ Hintergrundbeleuchtung an den vier Rändern.
Im Kamera-Bereich hat das Jelly Star genau zwei Sensoren im Angebot: Eine 48-Megapixel-Hauptkamera auf der Rückseite sowie eine Frontkamera, die mit 8 Megapixel auflöst. Besonders die Hauptkamera verspricht dank ihrer hohen Auflösung, die auf dem Papier einem Mittelklasse-Smartphone entspricht, so einiges. Die Aufnahmen sind hier tatsächlich überraschend brauchbar: Bei Tageslicht entstehen natürliche und detailreiche Fotos. Lediglich in puncto Schärfe haben die Bilder etwas das Nachsehen, besonders an den Rändern wird es schnell unscharf. Das erkennt man aber auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm kaum – erst bei der Betrachtung auf einem anderen Gerät sticht die Unschärfe ins Auge.
Bei schwierigeren Lichtverhältnissen merkt man aufgrund des Rauschens schnell wieder, dass das Gerät nur 200 Euro kostet. Die Aufnahmen der Frontkamera hingegen lassen sich eher als unbrauchbar bezeichnen. Sie sind noch unschärfer, es fehlt an farblicher Detailtreue und bei schwierigen Lichtverhältnissen kann man Selfies ganz vergessen. Videoaufnahmen entstehen in maximal 2K (2560 × 1440 Pixel) bei 30 Frames pro Sekunde (FPS) oder in Full-HD bei ebenfalls 30 FPS.
Herz und Hirn des Unihertz Jelly Star ist ein MediaTek Helio G99 – ein solider Prozessor aus der Mittelklasse, der mit seiner 6-Nanometer-Bauweise auf den ersten Blick eine sowohl solide Leistung als auch gute Effizienz bieten sollte. Beim ersten Punkt ist das auch tatsächlich der Fall: Die rund 9000 Punkte im Benchmark PCmark Work 3.0 sind ein solides Ergebnis, das den Erwartungen an ein Mittelklasse-Gerät gerecht wird.
Auch der Grafik-Test 3Dmark „Wild Life“ zeigt, dass man aus der verbauten GPU (Mali-G57 MC2) auch so einiges an Leistung herausholen kann: Hier kommen wir auf 1200 Punkte. Im Alltag spiegeln sich diese Werte wider: Menüs öffnen flott, das Bedienen sämtlicher Apps ist problemlos und in den meisten Fällen auch ruckelfrei möglich. Dass die Performance so gut ist, gehört zu den großen Vorteilen des Smartphones. An Arbeitsspeicher sind 8 Gigabyte verbaut, der interne Speicher beläuft sich auf 256 GByte – leider nur UFS 2.2.
Und sonst? Mit Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) surft es sich nicht sonderlich schnell im kabellosen Netz, aber die erreichte Geschwindigkeit ist akzeptabel. Außerdem ist Mobilfunk mit LTE (4G) möglich. Support für 5G gibt es nicht – schade. Das Jelly Star kommt obendrein mit Bluetooth 5.3, GPS und einem USB-C-Anschluss. Obendrein wird NFC (ungünstigerweise ohne Google Pay – soll mit einem Update nachgeholt werden) und das Entsperren per Face Unlock und Fingerabdruckscanner unterstützt. Letzterer zeigte sich im Test allerdings enttäuschend inakkurat – auf zehn Entsperrversuche kamen durchschnittlich sechs bis sieben Fehlgeschlagene.
Die verbauten Lautsprecher gehen für ihre Größe in Ordnung. Als Betriebssystem kommt reines Android 13 zum Einsatz – toll! Praktisch ist auch das LED-Array auf der Rückseite, die zudem als Taschenlampe oder Benachrichtigungsanzeige verwendet werden kann, sowie die programmierbare, rote Zusatztaste auf der Seite.
Größenbedingt ist die physische Größe des Akkus, der in einem solchen Smartphone verbaut werden kann, ziemlich begrenzt. Die Mini-Akkuzelle des Jelly Star kommt auf rund 2000 Milliamperestunden (mAh) – auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das angesichts des winzigen Displays völlig ausreichend für eine gute Akkulaufzeit sein sollte. Dem ist leider nicht so: Im PCmark Battery Test kommen wir auf mickrige 8 Stunden Akkulaufzeit.
Bei mäßiger Nutzung von etwa 2 bis 3 Stunden am Tag hält das Gerät einen Tag problemlos durch. Wer allerdings ein Heavy User ist, wird das Gerät am Nachmittag zwischenladen müssen. Positiv war aber das superschnelle Aufladen: Von 0 auf 100 Prozent brauchte das Smartphone nur rund 40 Minuten.
Das Unihertz Jelly Star ist in den Farben Blau oder Rot mit der Speicherkonfiguration 8/256 GByte für 210 Euro erhältlich.
Das Unihertz Jelly Star ist wohl eines der besten aktuell erhältlichen Mini-Smartphones. Angesichts der Tatsache, dass sich seit Jahren kaum ein Smartphone-Hersteller in diese Nische gewagt hat, ein so solides Miniatur-Handy. Besonders überzeugend war die ordentliche Performance, der Einsatz von reinem Android 13, die guten Zusatzfunktionen und der Mini-Formfaktor an sich.
Die wenigen, aber dafür recht markanten Mankos – wie der kaum brauchbare Fingerabdruckscanner oder das optisch wenig ansprechende Design – werden dadurch definitiv ausgebügelt.
Das Google Pixel 8a kostet nur 469 Euro und bietet trotzdem mehr als manch anderes deutlich teureres Smartphone. Neben der Software, der langen Akkulaufzeit und dem guten Display gefällt uns im Test vorwiegend die Kamera.
Das Google Pixel 8a kostet nur 469 Euro und bietet trotzdem mehr als manch anderes deutlich teureres Smartphone. Neben der Software, der langen Akkulaufzeit und dem guten Display gefällt uns im Test vorwiegend die Kamera.
Die Google-Pixel-Reihe hat sich vom reinen Nerd-Produkt zu einer der beliebtesten Mainstream-Marken am Smartphone-Markt gemausert. Traditionell zeigt Google im Herbst zwei High-End-Modelle und etwa ein halbes Jahr danach deren Budget-Variante. Im Herbst 2023 waren das die Smartphones Google Pixel 8 (Testbericht) und Google Pixel 8 Pro (Testbericht). Beide räumten in unseren Tests sehr gute Wertungen ab. Wie bereits die Jahre davor glänzen die Pixel wieder mit einer hervorragenden Kamera und vielen sinnvollen Software-Features.
Google verspricht nun beim Pixel 8a vergleichbar gute Bilder, eine ähnlich hohe Performance und den vollen Zugriff auf alle KI-Funktionen. Wie gut das Google Pixel 8a wirklich ist, zeigt dieser Testbericht.
Das Google Pixel 8a ist das günstigste Smartphone der 8er-Reihe. Aktuell kostet es bei einem Ebay-Händler 469 Euro und bei jakob.de rund 489 Euro inklusive Versand. Trotzdem bietet es vieles, was man sonst nur in teureren Modellen findet. Dazu gehört neben der guten Verarbeitung, dem schnellen und hellen Display, den umfassenden Software-Features primär die exzellente Kameraeinheit. Besseres gibt es in der Preisklasse außerhalb der Pixel-Familie nicht. Richtig gut ist auch, dass Google ganze 7 Jahre Android-Updates verspricht.
Derzeit hat O2 das Google Pixel 8a im Angebot. Dort sparen Käufer im Vergleich zum Einzelverkaufspreis deutlich. Die Gesamtkosten des aktuellen O2-Bundles über eine Vertragslaufzeit von 36 Monaten belaufen sich auf 1079,64 Euro. Das bedeutet, man zahlt effektiv nur 108 Euro für das Smartphone im Bundle. Hinzukommen lediglich einmalig 1 Euro an Anzahlung sowie 4,99 Euro an Versandkosten.
Das Google Pixel 8a ist mit seinen Maßen von 152 × 73 × 9 mm nur minimal kleiner als das Google Pixel 7a (Testbericht). Auch das Gewicht ist mit 188 g beinahe identisch. Trotzdem ist es etwas breiter als das Pixel 8. Das liegt auch am deutlich sichtbaren Displayrand, der in der Größe etwas aus der Zeit gefallen scheint.
Wie bereits der Vorgänger ist auch das Pixel 8a nach IP67 gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt. Es kann sich damit für maximal 30 Minuten bis in eine Tiefe von 0,5 m in Süßwasser aufhalten. Noch besser sind hier das Google Pixel 8 (Testbericht) und Google Pixel 8 Pro (Testbericht) mit IP68.
Die Rückseite besteht aus einem matten Kunststoff, der sich fantastisch anfühlt. Rein haptisch empfinden wir ihn gar angenehmer als die edleren Glasrückseiten der Pixel 8 und Pixel 8 Pro. Die Kameraeinheit kommt wieder in einem etwa einen Millimeter herausragenden Visier unter, welches sich komplett vom linken zum rechten Rand zieht. So wackelt das Smartphone nicht, wenn es auf dem Rücken liegt.
Das durch Gorilla Glas 3 geschützte, 6,1 Zoll große OLED-Display löst mit 2400 × 1080 Pixel auf und kommt so auf eine Pixeldichte von 430 PPI. Soweit gleichen sich die Werte mit denen des Pixel 7a. Allerdings strahlt es heller. Das fällt vorwiegend im HDR-Modus auf. Das Ablesen des Displays ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem.
Auch hat Google an der Bildwiederholungsrate geschraubt. Das Pixel 8a kann 120 Bilder pro Sekunde darstellen, beim Vorgänger waren es noch 90 Hz. Wie bei Pixel-Modellen üblich, sind die Farben knackig, der Kontrast hoch und die Blickwinkel stabil.
Das Google Pixel 8a hat die gleiche Kameraeinheit wie das Google Pixel 7a. Auf dem Datenblatt kann sie also nicht mit den Pixel 8 und Pixel 8 Pro mithalten. Trotzdem sorgt die Hauptkamera (f/1,89) mit 64 Megapixel für beeindruckende Ergebnisse. Per Pixel-Binning fasst es vier Bildpunkte zu einem zusammen, weshalb das fertige Bild dann 16 Megapixel bietet. Erst, wenn man weit in das fertige Bild hineinzoomt, fallen Unterschiede zu den beiden Pixel-Platzhirschen auf. Die Selfie-Kamera mit 13 Megapixel gehört ebenfalls mit zu den Besten am Markt.
An seine Grenzen stößt das Pixel 8a beim von Google getauften „Super Resolution Zoom“, welcher einer achtfachen Vergrößerung entspricht. Hier kommt es zu deutlichen Unschärfen. Diese sind jedoch bei einem Digital-Zoom üblich und nur bei Kameraeinheiten mit optischer Zoomlinse wie die des Pixel 8 Pro deutlich besser.
Die Ultraweitwinkellinse (f/2,2) löst mit 13 Megapixel auf und zeigt hervorragende Ergebnisse. Zwar gibt es wie üblich an den Rändern Verzerrungen, doch das Bild zeigt in allen Bereichen eine beeindruckende Schärfe. Allerdings verzichtet die Weitwinkellinse auf einen Autofokus, weshalb mit dem Pixel 8a keine sinnvollen Makroaufnahmen möglich sind.
Im Smartphones werkelt wie beim Pixel 8 und 8 Pro der selbst designte SoC Tensor G3. Dieser soll primär KI-Anwendungen beschleunigen. Ihm stehen 8 GB RAM (LPDDR5X) und 128 GB oder 256 GB Speicher (UFS 3.1) zur Seite. Es erreicht bei „Wild Life Extreme“ von 3Dmark gut 2300 Punkte und bei Work 3.0 von PCmark rund 11500 Punkte. Das ist vergleichbar mit den anderen 8er-Modellen und für ein Handy für den Preis eine adäquate Leistung. Es gibt allerdings günstigere Smartphones wie das Redmi Note 13 Pro 5G (Testbericht), die mehr schaffen.
Im Alltag reagiert es jedoch auf alle Eingaben ausgesprochen schnell. Neben der Nano-SIM unterstützt das Pixel 8a auch eine eSIM. Außerdem kann es Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3. Einen Klinkenstecker hat es nicht. Der Fingerabdrucksensor ist flott und auch das Entsperren per Kamera funktioniert zuverlässig. Die Kamera lässt sich nicht mit einem Bild austricksen.
Wie üblich wirkt die Software des Telefons zunächst minimalistisch. Bloatware gibt es keine. Bemerkenswert: Google verspricht auch hier 7 Jahre lang Android-Updates. Unter der Haube gibt es jedoch zahlreiche Funktionen zu entdecken.
Features:
Fotobearbeitung:
Dabei ist das längst nicht alles, diese Liste ließe sich deutlich erweitern. Uns sind mit den aktuellen Samsung-Phones wie dem Samsung S24 Ultra (Testbericht) nur wenige weitere Smartphones bekannt, welches vergleichbar viele KI-Funktionen bietet.
Der Akku hat eine Kapazität von 4404 mAh. Das ist etwas weniger als beim Pixel 8, aber mehr als noch beim Pixel 7a. Schon das Pixel 7a schaffte es, mit einer Akkuladung länger zu laufen als das Pixel 7 und 7 Pro. Bezogen auf das Pixel 8 und das 8 Pro gelingt auch dem Pixel 8a das gleiche Kunststück. Beim Battery Test von PCmark schaffte das Smartphone mehr als 15 Stunden, das ist hervorragend.
An einem unserer Kritikpunkte am Pixel 7a hat Google jedoch nicht geschraubt: Die Ladegeschwindigkeit ist mit 18 W zu niedrig und wirkt aus der Zeit gefallen. So benötigt das Pixel 8a für eine komplette Ladung fast 2,5 Stunden. Kabelloses Qi-Laden überträgt mit bis zu 7,5 W. Reverse-Charge, etwa zum Laden von Kopfhörern, gibt es nicht.
Das Google Pixel 8a ist seit dem 5. Mai verfügbar. Zunächst kostete es mindestens 550 Euro. Mittlerweile ist der Preis für die Variante mit 128 GB auf 469 Euro bei Ebay oder 489 Euro bei jakob.de gefallen. Die Version mit 256 GB kostet 549 Euro bei Saturn. Es ist in den Farben Blau, Grün und Weiß erhältlich.
Aktuell hat O2 das Google Pixel 8a im Angebot, bei dem Käufer im Vergleich zum Einzelverkaufspreis deutlich sparen. Die Gesamtkosten des aktuellen O2-Bundles über eine Vertragslaufzeit von 36 Monaten belaufen sich auf 1079,64 Euro. Das bedeutet, man zahlt effektiv nur 108 Euro für das Smartphone im Bundle. Hinzukommen lediglich einmalig 1 Euro als Anzahlung sowie 4,99 Euro für Versandkosten.
Das Google Pixel 8a beeindruckt im Test. Mit einer Vielzahl an Features, die man sonst oft nur in deutlich teureren Geräten findet, wie der langen Akkulaufzeit, der schnellen Performance und vor allem einer herausragenden Kamera, setzt es sich deutlich von anderen Smartphones der 500-Euro-Klasse ab. Toll ist auch, dass es eine vergleichbar hohe Software-Qualität und anspruchsvolle KI-Funktionalitäten bietet wie die teureren Google Pixel 8 (Testbericht) und Google Pixel 8 Pro (Testbericht).
Auch das kompakte Gehäuse, die hochwertige Verarbeitung und der Schutz gegen Wasser und Staub gemäß IP67 stehen auf der Haben-Seite. Das OLED-Display hat nun eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Allerdings ist der Displayrand zu dick. Der Tensor G3 SoC liefert eine solide Performance, die den alltäglichen Anforderungen gerecht wird.
Die Kamera des Pixel 8a bleibt auf dem Papier hinter einem High-End-Modell zurück. In der Praxis liefert sie jedoch gerade am Tag und in der Nacht hervorragende Ergebnisse. Erst bei genauem Betrachten von Details fallen Unterschiede zum Pixel 8 und 8 Pro auf. Eine Zoomlinse hat das Pixel 8a jedoch nicht. Schade, dass die Weitwinkellinse keinen Autofokus kennt, dadurch sind keine Makroaufnahmen möglich.
Das Google Pixel 7a will mit guter Kamera, schnellem Chip und bester Software die Mittelklasse aufrollen. Ob das gelingt und welche guten Alternativen es gibt, zeigt der Testbericht.
Das Google Pixel 7a will mit guter Kamera, schnellem Chip und bester Software die Mittelklasse aufrollen. Ob das gelingt und welche guten Alternativen es gibt, zeigt der Testbericht.
Google zeigt spätestens seit dem eigenen SoC-Design Tensor, dass sie es mit ihren Smartphones ernst meinen. So räumte das Ende 2022 auf dem Markt gebrachte Google Pixel 7 Pro (Testbericht) starke 5 von 5 Sterne ab. Wirklich zu bemängeln hatten wir die zu langsame Ladegeschwindigkeit. Auch der kleine Bruder, das Google Pixel 7 (Testbericht), bekommt die begehrten 5 von 5 Sterne. Zwar ist es bezüglich des Akkus und der fehlenden Telelinse etwas schwächer, bietet aber das deutlich bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Traditionell bringt Google etwa ein halbes Jahr nach Veröffentlichung ihrer Flaggschiff-Modelle ein etwas abgespecktes Mittelklasse-Modell auf den Markt. Im vergangenen Jahr war dies das Google Pixel 6a (Testbericht). Pixel-Fans freuten sich besonders über das gleiche Kamera-Setup sowie den gleichen Prozessor wie im Google Pixel 6 (Testbericht) und Google Pixel 6 Pro (Testbericht). Der Preis des Pixel 6a lag zum Marktstart bei 450 Euro und ist mittlerweile auf 330 Euro gefallen. Das Pixel 6a ist nach wie vor auf dem Markt und ein echtes Pixel-Schnäppchen.
Nun zeigt Google das Pixel 7a. Diesmal kostet es zum Marktstart im Google Store 510 Euro und damit 60 Euro mehr als damals das Pixel 6a. Das ist eine fragwürdige Preisentscheidung, kostet doch das Pixel 7 aktuell ebenfalls um die 500 Euro. Wie sich das Pixel 7a und das Pixel 7 unterscheiden und ob man nicht vielleicht doch besser zum Pixel 6a greift, zeigt dieser Testbericht.
Google bleibt bei seinem Design der bereits bekannten Pixel-Optik treu. Über die Rückseite des Pixel 7a zieht sich wieder das etwas erhabene Visier, in dem das Kamera-Setup sowie der Blitz steckt. Damit liegt das Pixel 7a sicher auf dem Rücken und wackelt nicht wie andere Smartphones, deren Kamera auf nur einer Seite sitzt. Google setzt im Gegensatz zum Pixel 7 für die Rückseite auf Kunststoff statt auf Glas. Es kommt wahlweise in den Farben Weiß, Schwarz, Blau und Rot. Letzte gibt es nur im Google Store.
Das Pixel 7a ist im Vergleich zu vielen anderen Android-Smartphones mit seinen Abmessungen von 152 × 72,9 × 9 mm kompakt – in etwa vergleichbar mit dem Pixel 6a (152,2 x 71,8 x 8,9 mm). Das Pixel 7 (155,6 × 73,2 × 8,7 mm) ist länger, ansonsten fast gleich. Sein Gewicht beträgt 193,5 g (Pixel 7: 197 g, Pixel 6a: 178 g).
Insgesamt macht das Pixel 7a einen hervorragend verarbeiteten Eindruck. Der Metallrahmen sitzt fest, nichts knarzt, die Knöpfe haben einen sehr guten Druckpunkt, die Antennen sitzen an den richtigen Stellen und es gibt keine scharfen Kanten.
Wie bei den anderen aktuellen Pixel-Phones hat auch das 7a keinen Klinkenanschluss. Die Lautsprecher an der Unterseite sind ausreichend laut. Allerdings klingen sie ab einer gewissen Lautstärke blechern und fallen im direkten Vergleich zum Pixel 7 ab.
Das Display des 7a ist genauso wie das Display des 6a 6,1 Zoll groß. Das Display des Pixel 7 ist mit 6,3 Zoll etwas größer. Die Displayränder sind bei 7a breiter als beim 7er. Alle drei Smartphones bieten eine Auflösung von 2400 × 1080 Pixel und setzen auf OLED. Sehr schön: Das Pixel 7a unterstützt genauso wie das Pixel 7 eine Bildwiederholungsrate von 90 Hz, was seine Nutzung butterweich erscheinen lässt. Das Pixel 6a hat dagegen nur 60 Hz – das war damals im Pixel-6a-Testbericht ein dicker Minuspunkt. Achtung: Wer die 90 Hz beim Pixel 7a nutzen will, muss die Option erst in den Einstellungen unter Smooth Display aktivieren.
Die maximale Helligkeit des Displays ist ausgesprochen hoch und kann locker mit der des Pixel 7 mithalten. Überhaupt nutzt Google hier ein wirklich hervorragendes Display, welches sich höchsten durch die etwas zu dicken Ränder und die nicht ganz perfekten Blickwinkel von vielen Displays in High-End-Modellen unterscheidet.
Während das Pixel 6a noch das gleiche Kameramodul wie das Pixel 6 nutzt, baut Google beim Pixel 7a im Vergleich zum 7er eine neue Variante ein. Das ist das erste Mal seit Längerem, dass Google hier experimentiert. Umso gespannter sind wir auf den direkten Fotovergleich.
Als Hauptkamera kommt ein 64-Megapixel-Sensor zum Einsatz, unterstützt von einem 13-Megapixel-Weitwinkelobjektiv ohne Autofokus. Das Pixel 7 nutzt genauso wie das 7 Pro einen 50-Megapixel-Hauptsensor und eine 12-Megapixel-Weitwinkelkamera mit Autofokus. Auch an der Front hat sich etwas geändert. Hier knipst das Pixel 7a mit einem 13-Megapixel-Objektiv, das Pixel 7 mit einem 10,8-Megapixel-Sensor.
Insgesamt schießt das Pixel 7a gute Bilder, welche die typische Pixel-Ästhetik versprühen. Vor allem die Hauptkamera weiß zu überzeugen. Die Bilder sind scharf und realitätsnah. Auch ohne Autofokus des Weitwinkelobjektivs kommt man recht nah an Objekte heran, besonders wenn der Fotograf den doppelten digitalen Zoom aktiviert. Trotzdem lassen sich mit dem Pixel 7a nicht so gute Makroaufnahmen schießen wie mit dem Google Pixel 7 und dessen Autofokus der Weitwinkellinse.
Positiv überrascht sind wir beim Vergleich der mit der Selfie-Kamera geschossenen Bilder. Hier hat unserer Meinung nach das Pixel 7a die Nase vorn – wenn auch hauchdünn. Die Weitwinkellinse fällt im Vergleich zur Hauptlinse etwas ab. Deren Aufnahmen sind insgesamt weniger scharf, verwackeln vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen schneller und verziehen das Bild an den Rändern zum Teil deutlich. Hier hätten wir von Googles Software mehr erwartet. Im direkten Fotovergleich mit dem Pixel 7 fällt die Hauptkamera des 7a leicht und die Weitwinkelkamera merklich ab. Auch die Nachtaufnahmen gelingen mit dem Pixel 7 besser.
Trotzdem ist das Meckern auf hohem Niveau. Denn das Pixel 7a erzeugt für sich allein betrachtet hervorragende Bilder, die auch den Vergleich mit einigen teureren Modellen nicht scheuen müssen.
Wie beim Pixel 7 und 7 Pro kommt auch im Pixel 7a der Google-eigene SoC Tensor G2 zum Einsatz. Wieder stehen ihm 8 GByte RAM und die GPU Mali-G710 MP7 zur Seite. Auch die Speicherausstattung ist mit nicht erweiterbaren 128 GByte (UFS 3.1) identisch. Beim Pixel 7 gibt es jedoch einen 256-GByte-Option, beim 7a nicht. Wenig verwunderlich, schneiden die beiden Smartphones im Leistungsbenchmark vergleichbar ab. So kommt das 7a im 3Dmark Wild Life auf 6588 Punkte (Pixel 7: 6564 Punkte) und im 3Dmark Wild Life Extreme auf 1832 Punkte (Pixel 7: 1835 Punkte). Damit bewegt es sich in etwa auf dem Niveau anderer Smartphones mit Snapdragon 888 Prozessor. Insgesamt hat der Tensor G2 bereits beim Google Pixel 7 und 7 Pro bewiesen, dass er mehr ausreichend für alle Alltagssituationen ist.
Der Fingerabdrucksensor ist vergleichbar flott wie beim Pixel 7 und deutlich schneller als der des Pixel 6a. Das Pixel 7a unterstützt im Gegensatz zum Pixel 6a diesmal auch die Entsperrung über das Gesicht. Das Pixel 7a kennt Wifi 6E, NFC, 5G und Bluetooth 5.3 – einer der wenigen Punkte, in dem das 7a dem 7 voraus ist. Denn das Pixel 7 bringt lediglich Bluetooth 5.2. Im Telefontest überzeugt uns das Pixel 7a. Das Gegenüber ist klar zu verstehen, die Mikrofone filtern mit erstaunlicher Präzision Umgebungsgeräusche heraus und übermitteln ein klares Sprachbild.
Das Google Pixel 7a hat weitestgehend die identische Software wie das Pixel 7 und 7 Pro. Das ist eine richtig gute Nachricht, gehört das auf die Pixel-Phones optimierte Android doch so ziemlich mit zum Besten, was die Smartphone-Welt zu bieten hat. Nicht umsonst ist es für viele einer der wichtigsten Punkte, sich für ein Pixel-Handy zu entscheiden.
Die Software überzeugt uns dank vieler Anpassungsmöglichkeiten der Oberfläche, einer schnellen Sprache-zu-Text-Option, der Recorder-App, vielen nützlichen Funktionen, Bilder im Nachhinein zu bearbeiten, drei Jahren Major-Update-Garantie, Digital Wellbeing und vielem mehr. Für weitergehende Informationen zur Software empfehlen wir einen Blick in die Tests des Google Pixel 7 Pro und Google Pixel 7.
Der Akku des Pixel 7a fasst 4385 mAh und ist damit minimal größer als der Akku das Pixel 7 (4355 mAh) und kleiner als der des Pixel 6a (4410 mAh). Da die Hardware zum Pixel 7 nahezu identisch ist, jedoch ein etwas kleineres Display zum Einsatz kommt, fällt die Akkulaufzeit erwartungsgemäß höher aus. So erreicht das 7a im Battery Test knapp 12 Stunden, während das das Pixel 7 hier 11,4 Stunden erreicht. Das Pixel 6a läuft mit 13,5 Stunden aber länger.
Das Pixel 7a ist das erste Smartphone der a-Serie, welches induktives Laden unterstützt. Im Gegensatz zum Pixel 7 jedoch nur mit 7,5 Watt statt 20 Watt. Reversibles Laden ist nur beim Pixel 7 möglich. Auch beim Laden über USB-C bricht das Pixel 7a keine Geschwindigkeitsrekorde. So benötigt es für eine volle Ladung knapp zwei Stunden – das ist vergleichbar lang wie beim 7 und 6a.
Ein Netzteil legt Google nicht bei. Wir empfehlen dafür einen Blick in unsere Bestenliste Top 10: Die besten USB-C-Ladegeräte – billig lädt schneller als teuer.
Das Google Pixel 7a kostet aktuell um die 400 Euro. Zum Start wollte Google noch fast 500 Euro für das schlaue Smartphone.
Das Google Pixel 7a ist ein richtig gutes Smartphone. Es gehört sogar mit zum Besten, was man für um die 500 Euro kaufen kann. Es glänzt mit seiner fehlerfreien Verarbeitung, dem schnellen und hellen Display, den guten Kameras, der Hardware auf Flaggschiff-Niveau und der fantastischen Software. Auch Qi und Gesichtserkennung sind diesmal mit an Bord. Die Schwächen muss man fast schon mit der Lupe suchen. So ist die Ladegeschwindigkeit nicht sehr hoch und die Lautsprecher klingen zum Teil ziemlich dünn.
Der größte Minuspunkt versteckt sich jedoch in den Produkten der eigenen Pixel-Familie, mit denen sich Google selbst Konkurrenz macht. Denn tatsächlich gibt es kaum einen Grund, warum man sich statt des Pixel 7a nicht gleich das Pixel 7 kaufen sollte. Das Pixel 7 hat neben der Kamera in vielen weiteren kleineren Bereichen die Nase vorn und kostet dabei zumindest aktuell – wenn überhaupt – nur ein paar Euro mehr. Wir würden jedem empfehlen, besser gleich zum Google Pixel 7 (Testbericht) zu greifen. Wer dagegen sparen will, für den ist das Google Pixel 6a (Testbericht), welches nach wie vor verkauft wird, eine passende Budget-Alternative. Es kostet mit 330 Euro deutlich weniger und bietet dennoch eine in vielen Bereichen vergleichbare Android-Erfahrung und vielleicht sogar die minimal besseren Fotos.
Samsung hat die neueste Version seiner Falt-Smartphones auf den Markt gebracht. Das Galaxy Z Flip 4 ist dabei mehr eine Perfektionierung als ein Neuanfang. Reicht das?
Samsung hat die neueste Version seiner Falt-Smartphones auf den Markt gebracht. Das Galaxy Z Flip 4 ist dabei mehr eine Perfektionierung als ein Neuanfang. Reicht das?
Die Fortschritte bei Smartphones fallen mit den Jahren weniger revolutionär aus als noch am Anfang. Das ist normal. Daher freuen sich Fans der Hosentaschen-Computer umso mehr, wenn dann doch mal wieder etwas richtig Neues auf den Markt kommt – und das waren vor wenigen Jahren die Falt-Smartphones. Entgegen früheren Klapphandys verspricht die Falt-Display-Technik entweder größere Screens oder kleinere Gehäusemaße im Vergleich zu herkömmlichen Modellen – je nach Auslegung.
Die Z-Flip-Reihe steht nach wie vor für die zweite Gattung: Schon der Vorgänger Samsung Galaxy Z Flip 3 (Testbericht) bot ein Gehäuse, das zusammengeklappt nur rund halb so groß war wie bei einem Samsung Galaxy S22 Plus (Testbericht), aufgeklappt aber ein vergleichbar großes Display bot. Das hat Samsung beim neuen Modell beibehalten und peppt vor allem das technische Innenleben auf. Wirkliche Neuerungen sieht man aber zumindest auf dem Datenblatt nicht, wohl aber Detailverbesserungen. Das Smartphone ist in der UVP allerdings sogar wieder etwas teurer geworden – passt das trotzdem?
Beim Design gibt es nichts zu meckern – zumindest nicht, wenn man den Vorgänger mochte. Denn die Unterschiede muss man mit der Lupe suchen. So scheint der glänzende Alurahmen unseres Testgerätes im Vergleich breiter geworden zu sein, das Gerät fühlt sich dadurch etwas griffiger an. Ansonsten gibt es wie zuvor mattes Glas auf der optisch zweigeteilten Rückseite, die Samsung in den Farben Gold, Blau, Lila und Anthrazit anbietet. Abgesetzt ist sie immer in glänzendem schwarzem Glas, denn hier befindet sich wieder das kleine, im deaktivierten Zustand unsichtbare Zweit-Display samt den beiden leicht hervorstehenden Kameralinsen.
Zusammenklappen lässt sich das neue Modell noch geschmeidiger als der Vorgänger. Einen Gegendruck des weiter verbesserten Scharniers gibt es dabei nicht. Dadurch lässt es sich mit nahezu perfekt gleichförmiger Kraft aufdrücken, außerdem bleibt es so zur Nutzung des Flex-Modes in jeder beliebigen Klappstellung stehen. Geschlossen liegen die beiden Display-Hälften nun noch etwas näher aufeinander, ein Mindestabstand bleibt aber nach wie vor, damit eventuell eingeschlossener Schmutz nicht das teure Panel verkratzt.
An der Verarbeitung lässt sich nichts aussetzen, hier zeigt Samsung mal wieder perfekt seine Marktführerstellung. Nichts anderes erwartet man aber auch von einem Smartphone, das in der UVP knapp 1100 Euro kostet. Nicht ganz so perfekt ist hingegen der Fingerabdrucksensor rechts im Power-Button untergebracht. Das war schon im Vorgänger so und dürfte einen einfachen Grund haben: Für die perfekte Platzierung ist schlicht und ergreifend das Klappgelenk im Weg. So hat Samsung nur die Wahl, den Bedienknopf höher oder niedriger zu platzieren. Uns ist er über dem Gelenk zu hoch angebracht, selbst mit großen Händen kommt man mit dem Daumen als Rechtshänder nicht ohne leichte Verrenkungen heran. Positiv ist stattdessen die IPx8-Zertifizierung des Z Flip 4 zu erwähnen, die dem Modell Schutz vor Wasser selbst beim Untertauchen bietet. Was die IP-Zertifizierung genau bedeutet, haben wir in unserer Top 10 der besten wasserdichten Smartphones genauer erklärt.
Beim Display hat sich wenig getan. Sowohl die technischen Daten also auch die „weichen Fakten“ sind weitestgehend unverändert, nur bei der Software scheint Samsung etwas Hand angelegt zu haben. Nach wie vor setzt der Hersteller auf einen OLED-Screen mit 6,7 Zoll, 2640 x 1080 Pixel und variabler Bildwiederholungsfrequenz von bis zu 120 Hz. Damit sieht der Screen erneut ziemlich klasse aus, Bildschärfe, Farbwiedergabe und Helligkeit sind wieder sehr gut. Die Helligkeit ist sogar leicht gestiegen, zumindest im manuellen Modus. Hier konnten wir jetzt rund 500 cd/m² messen, mit etwa 1050 Candela ist die Helligkeit im automatischen Modus hingegen weitgehend identisch. Das sind keine Spitzenwerte, OLEDs ohne Faltfunktion in Modellen wie dem Samsung Galaxy S22 Ultra (Testbericht) werden noch einmal deutlich heller. Aber das sind trotz allem ziemlich gute Werte, mit denen sich das Galaxy Z Flip 4 nicht verstecken muss.
Schade ist es hingegen, dass Samsung die Sicht- und Erfühlbarkeit der Knickstelle nicht weiter verbessert hat. Hier sind Konkurrenten wie etwa ein Huawei Mate Xs 2 (Testbericht) schon deutlich weiter, denn hier sieht man die Knickfalte weit weniger. Auch das außenliegende Zweit-Display scheint unverändert vom Vorgänger übernommen worden zu sein. Es bietet wieder 1,9 Zoll und 512 x 260 Pixel mit OLED-Technologie. Das reicht, um mal eben schnell die Uhrzeit ablesen zu können oder den Eingang einer neuen Nachricht zu sehen. Außerdem gibt es jetzt etwas mehr Widgets zur Auswahl. Wer anschließend allerdings antworten will, muss dann aber meist doch wieder das Haupt-Display aufklappen, der Mehrwert des Front-Screens ist daher wie beim Z Flip 3 eher eingeschränkt.
Bei der Kamera hat sich was getan im Vergleich zum Vorgänger – auch hier aber im Verborgenen und nicht unbedingt auf dem Datenblatt ersichtlich. Die Hauptkamera scheint mit 12 Megapixel samt optischem Bildstabilisator (OIS) auf den ersten Blick aus dem Vorgänger zu stammen. Stattdessen kommt aber die Linse aus dem Samsung Galaxy Fold 3 (Testbericht) vom letzten Jahr zum Einsatz, die schon dort leicht besser war. Beim Weitwinkel gibt es ebenfalls auf dem Papier keinen Unterschied, erneut setzt Samsung auf 12 Megapixel. Vorne gilt das Gleiche: 10 Megapixel stehen erneut für Selfies zur Verfügung. Und wie schlägt sich das im Alltag?
Tatsächlich kann sich die Kamera im aktuellen Z Flip 4 im Vergleich zum Vorgänger durchsetzen. Die Bildqualität damit ist zwar nicht ganz auf dem Spitzenniveau eines Samsung Galaxy S22 (Testbericht), kann sich aber gerade bei Farbwiedergabe, Dynamik und auch bei Schärfe vom Vorgänger absetzen. Damit gelingen bei gutem Licht richtig schöne Bilder, erst bei schwachem Umgebungslicht zeigt sich, dass die aktuelle Kamerageneration vorn liegt. Klappen Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera aber noch recht ordentlich, sollten Nutzer den Weitwinkel bei schlechtem Licht lieber gleich vergessen oder müssen mit dunklen Aufnahmen mit deutlich weniger Schärfe leben – so wie in der Mittelklasse eben. Ähnliches gilt auch für die Frontkamera, die ebenfalls unverändert vom Vorgänger übernommen wurde. Hier sorgt angepasste Software aber für bessere Farbwiedergabe. Bei Videos trumpft die Hauptkamera des Galaxy Z Flip 4 wieder auf und überzeugt mit toller Bildstabilisierung und scharfen Videos in 4K/60, auch hier bleibt aber ein kleiner Unterschied zu den aktuellen Topmodellen aus eigenem Hause. Ein Teleobjektiv gibt es weiterhin nicht.
Neue Smartphone-Generation, neuer Chipsatz: Das neue Samsung Galaxy Z Flip 4 setzt auf den allerneuesten Chips, nämlich den Snapdragon 8 Plus Gen 1. Im Gegensatz zum Vorgänger wird der nicht mehr von Samsung produziert, wo es Probleme bei der Produktion gegeben haben soll, sondern wieder von TSMC. Nur durch diesen Schritt soll ohne weitere Veränderung die Leistung um 10 Prozent gestiegen und der Verbrauch um rund 15 Prozent gesunken sein. Die Mehrleistung dürfte vom gesteigerten Chiptakt kommen, der alle drei Chiparten und die GPU betrifft. So leistet der Prime-Kern (Cortex-X2) nun 3,2 statt zuvor knapp 3 GHz, die drei Cortex-A710-Kerne sind nun auf 2,75 statt 2,5 GHz getaktet und die vier kleinen Cortex-A510-CPUs liegen nun bei 2 GHz statt zuvor 1,8. Eine genaue Angabe zur Adreno-730-GPU macht Entwickler Qualcomm nicht, hier ist nur die Rede von 10 Prozent höherer Taktrate. Entsprechend müsste die nach 818 MHz jetzt bei rund 0,9 GHz liegen. Das klingt so, als passe das zu den versprochenen 10 Prozent mehr Leistung.
Tatsächlich macht sich das bei PCmark Work 3.0 aber gar nicht großartig bemerkbar, hier kommt das Z Flip 4 auf stramme 14.100 Punkte, bei Wild Life Extreme von 3Dmark sind es hingegen 2200 Punkte. Das ist im Falle von PCmark in etwa auf dem Niveau von Smartphones mit Snapdragon 8 Gen 1, bei 3Dmark lässt sich hingegen ein kleiner Leistungsanstieg erkennen.
Letzteres bemerkt man Games oder im Alltag nicht, denn flüssiger als flüssig geht einfach nicht. Hervorzuheben ist hier nur der Umstand, dass es beim Klapp-Smartphone keine anfänglichen Performance-Probleme wie gelegentliches Hakeln gibt. Die S22-Modelle hatten hier anfänglich mehr Probleme. Im Test lief das Galaxy Z Flip 4 einfach immer rasend schnell, dieser Eindruck wird natürlich vom tollen 120-Hz-Display noch unterstützt. Etwas scheint man in Spielen hingegen doch bemerken zu können: Das Klappmodell wird zwar warm, aber nicht unangenehm heiß. Ob das wirklich dem gesenkten Stromverbrauch angelastet werden darf oder einfach nur Täuschung wegen des Wissens um die bessere Effizienz ist, können wir an dieser Stelle nicht restlos beantworten.
Während man Mehrleistung und verminderten Stromhunger durchaus vermuten durfte, überrascht Samsung an anderer Stelle unerwartet negativ. Denn es wirkt so, als habe der Hersteller bei allen positiven Anpassungen schlichtweg etwas vergessen: den USB-Port. Der verwendet natürlich wieder USB-C als Anschlusstyp, verbleibt aber beim für diese Preisklasse zu langsamen USB-2.0-Standard. Der Nachfolger muss hier definitiv endlich schneller werden! Der Rest ist hingegen überraschungsfrei. So bietet das Klapp-Smartphone wieder 8 GByte RAM, 128, 256 oder 512 GByte internen Speicher (nicht erweiterbar) und die bekannten Standards wie Wifi-6, Bluetooth 5.2 und 5G. Weitere technische Spezifikation zeigt unsere Tabelle.
Bei der Software setzt Samsung auf Android 12 und OneUI 4 als Nutzeroberfläche. Im Vergleich zu früheren Samsung-Oberflächen ist diese inzwischen recht übersichtlich, bietet aber doch einige Zusatzfunktionen im Vergleich zu Vanilla-Android. Beim Z Flip 4 ist das wieder der bekannte Flex-Modus, bei dem einige Apps wie der Browser zweigeteilt werden, wenn das Smartphone nur „angeklappt“ wird. Dann kann man etwa ein Video anschauen, während das Smartphone angewinkelt vor einem auf dem Tisch liegt. Eine Funktion, die es in der S22-Reihe gibt, fehlt beim Z Flip 4 allerdings: die Unterstützung für das Desktop-System Dex. Dafür gibt es an andere Stelle wieder gute Nachrichten für Käufer: Samsung hält weiter an seinem Update-Versprechen fest, entsprechend gibt es die nächsten 4 Jahre Versions-Upgrades für Android und die nächsten 5 Jahre Sicherheits-Updates. Das ist der Goldstandard bei Android, den auch Google selbst für seine Pixel-Modelle anbietet.
Ein wichtiger Kritikpunkt am Vorgänger Samsung Galaxy Z Flip 3 (Testbericht) war die Akkulaufzeit, die in vielen Fällen nicht einmal für einen ganzen Tag reichte. Der Nachfolger hat daher 400 mAh mehr Leistung bekommen, insgesamt sind es jetzt 3700 mAh. Im Vergleich zu „normalen“ Smartphones ohne Falt-Display ist das immer noch wenig und so verwundert es nicht, dass der Battery Test von PCmark dem neuen Galaxy Z Flip 4 auch nur eine Laufzeit von knapp 8,5 Stunden bescheinigt, sofern das Display im Automatikmodus 120 Hz wiedergibt. Das ist immerhin eine gute Stunde mehr als beim Vorgänger und zusammen mit den Erkenntnissen aus dem Test können wir dem neuen Klappmodell jetzt immerhin eine Laufzeit von rund einem Tag bescheinigen. Wirklich stark ist das aber nach wie vor nicht.
Das gilt auch für eine weitere Eigenheit, die sich Samsung bei seinen Topmodellen angewöhnt hat: Ein Netzteil fehlt mal wieder, lediglich ein USB-Kabel findet sich in der flachen (aber für ein Netzteil nicht zu flachen!) Verkaufsbox. Wir wiederholen uns hier gern: Das geht bei den aufgerufenen Preisen für das Z Flip 4 (ab 1100 Euro UVP!) gar nicht! Immerhin lädt das Modell auch kabellos.
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 gibt es in den vier Farben Gold („Pink Gold“), Blau („Blue“), Lila („Bora Purple“) und Anthrazit („Graphite“). Außerdem haben Interessenten die Wahl zwischen den Speicherversionen 128, 256 und 512 GByte. Die UVP beginnt bei 1100 Euro.
Wer das Smartphone mit Tarif kaufen will, zahlt im Vertrag derzeit ab einmalig 30 Euro für das Handy. Zugehörige Tarife starten bei 1 GByte und 30 Euro im Monat. Unter den günstigsten Angeboten findet man fast ausschließlich Verträge im O2-Netz.
Samsung erfindet das Rad beim Galaxy Z Flip 4 nicht neu, verpasst dem neuen Klapp-Smartphone aber eine gehörige Portion Feinschliff. Alles wirkt noch geschmeidiger, schicker und einfach besser als beim Vorgänger, auch wenn der Unterschied nicht groß ist. Die größte Verbesserung betrifft den Akku, der nun – zumindest für die meisten Nutzer – endlich als 1-Tages-Akku durchgehen dürfte. Der Geschwindigkeitszuwachs ist für uns im Alltag hingegen deutlich weniger wichtig als die verbesserte Energieeffizienz, die wir nicht nur bei der Laufzeit, sondern auch der Temperaturentwicklung ausgemacht zu haben glauben. Ansonsten bleibt das Z Flip 4 derzeit das wohl beste „Einsteigermodell“ in den Kosmos der Falt-Display-Smartphones, denn Patzer erlaubt sich das Gerät – abgesehen von der USB-2.0-Nummer – nicht, sondern bietet überall überzeugende Oberklasseleistung.
Das kleinste Modell der neuen Galaxy-S-Reihe macht vieles wett, was der Vorgänger versäumt hat. Wie gut das Samsung Galaxy S23 wirklich ist, zeigt der TechStage-Test.
Das kleinste Modell der neuen Galaxy-S-Reihe macht vieles wett, was der Vorgänger versäumt hat. Wie gut das Samsung Galaxy S23 wirklich ist, zeigt der TechStage-Test.
Samsung hat seine Flagship-Reihe neu aufgelegt – erneut präsentiert der koreanische Hersteller drei Modelle. Das Samsung Galaxy S23, Galaxy S23+ (Testbericht) und Galaxy S23 Ultra (Testbericht) lösen die Geräte Samsung Galaxy S22 (Testbericht), Galaxy S22+ (Testbericht) sowie Galaxy S22 Ultra (Testbericht) ab. Mehr zu den Unterschieden im Einzelnen erklären wir im Beitrag Samsung Galaxy S23, S23+ oder S23 Ultra: Wo man sie jetzt schon bestellen kann.
In diesem Testbericht widmen wir uns dem kleinsten Modell der Reihe – dem Samsung Galaxy S23. Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede zum Vorgänger nur minimal zu sein. Der Teufel steckt wie immer im Detail und hat es in sich – um schon ein wenig vorwegzunehmen. Das Galaxy S22 war ein tolles Smartphone, allerdings waren wir enttäuscht von der Akkulaufzeit, zudem konnte der Exynos 2200 nicht mit dem Snapdragon 8 Gen 1 aus anderen Top-Smartphones mithalten.
Den größten Fortschritt verspricht der neue Chipsatz. Samsung verzichtet endlich auf einen eigenen Prozessor und arbeitet bei seinem Flaggschiff eng mit Qualcomm zusammen. Zum Einsatz kommt der brandneue Snapdragon 8 Gen 2 in einer auf das Gerät zugeschnittenen Ausführung mit dem Namenszusatz „for Galaxy“. Wie stark dieser Chip ist und wo Samsung sonst noch beim Galaxy S23 nachgebessert hat, zeigt unser Test.
Geht es um die Größe, hat sich nichts geändert. Das Samsung Galaxy S23 bietet erneut ein Display mit 6,1 Zoll und kommt auf nahezu die gleichen Abmessungen wie der Vorgänger: 146,3 × 70,9 × 7,6 mm bei einem Gewicht von 167 g. Damit liegt es gut in der Hand, dank der kompakten Ausmaße kann man es auch einhändig bedienen. Die Power-Taste sowie die Lautstärkewippe rechts sind wie der Fingerabdrucksensor im Display gut erreichbar.
Der Rahmen ist erneut aus Metall, die Rückseite besteht aus Glas. Lackiert ist das Testgerät, das uns Gomibo zur Verfügung gestellt hat, in einem matten Schwarz („Phantom Black“). Die Oberfläche zeigt sich erfreulich unempfindlich für Fingerabdrücke. Damit wirkt das Galaxy S23 für unseren Geschmack noch eine Spur edler als der Vorgänger.
Die Verarbeitung ist tadellos. Weder Spaltmaße noch wackelige Komponenten stören das Erlebnis – was bei dem Preis auch inakzeptabel wäre. Das Galaxy S23 wirkt allerdings fast schon zerbrechlich, sodass wir den Kauf einer Schutzhülle nahelegen. Dabei dürfte das Galaxy S23 mehr einstecken können als bisherige Generationen. Samsung schützt das Display und die Rückseite mit dem neuen Gorilla Glass Victus 2 von Corning. Laut Hersteller übersteht das Display den Sturz auf Asphalt auch noch aus 2 Meter Höhe – sogar bei ungünstigen Aufprallwinkeln. Wir haben es aber nicht übers Herz gebracht, das auszuprobieren. Vor Staub und Wasser ist es erneut nach IP68 geschützt.
Die größte sichtbare Änderung betrifft das Design der Kameralinsen auf der Rückseite. Diese ragen nun jeweils einzeln von einem Ring umfasst hervor. In diesem Jahr orientiert sich der kompakte Vertreter der Reihe damit am Design des Ultra-Modells. Dadurch wirkt das S23 nochmals filigraner. Beim Galaxy S22 waren die drei Linsen noch in einem größeren Element eingefasst. An der Anordnung selbst hat sich nichts geändert.
Wie bereits angesprochen, bleibt es bei 6,1 Zoll. Die Auflösung des OLED-Displays beträgt erneut 2340 × 1080 Pixel, was auf der kompakten Anzeige zu einer hohen Pixeldichte von 423 Pixel pro Zoll (ppi) führt. Das Bild ist bei der Größe stets messerscharf, Farben erscheinen kräftig und Schwarzwerte dunkel wie die Nacht. Kontraste sind perfekt abgestimmt und die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls toll. Noch besser ist hier nur das Top-Modell Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) dank weiterer automatischer Optimierungen.
Die maximale Bildwiederholrate beträgt 120 Hz. Es gibt die Wahl zwischen „Standard“ mit 60 Hz oder „Adaptiv“ mit einer automatischen Anpassung zwischen 48 und 120 Hz. Höhere Bildwiederholraten erlauben flüssigere Animationen beim Scrollen oder bei Spielen, erhöhen aber den Stromverbrauch.
Hell genug ist das Display, um bei Sonnenlicht im Freien ablesbar zu sein. Stellt man die Helligkeit manuell aufs Maximum, leuchtet es noch zurückhaltend mit 465 cd/m². Bei aktiver Helligkeitsanpassung schnellt dieser Wert aber auf etwa 885 cd/m² hoch. Das ist ein starker Wert, auch wenn es nicht an die 1350 cd/m² des Ultra-Modells heranreicht.
Allein vom Datenblatt her hat sich wenig getan bei der Kamera des Galaxy S23. Die Hauptkamera bietet erneut 50 Megapixel mit f/1.8-Blende, Phasenvergleich-Autofokus und optischer Bildstabilisierung (OIS). Das Objektiv fasst vier Pixel in einem Raster zu einem zusammen (Pixel Binning) – die späteren Bilder entsprechen also 12,5 Megapixel. Durch das Zusammenfassen der Bildpunkte erlangen die Aufnahmen eine bessere Bildschärfe und höheren Detailgrad, gerade bei schlechten Lichtbedingungen. Auf Wunsch kann man auch die vollen 50 Megapixel abrufen für ein Bild.
Identisch erscheinen zudem das Weitwinkelobjektiv mit 12 Megapixel und f/2.2-Blende sowie die Telelinse mit 10 Megapixel, OIS und F/2.4-Blende. Der einzige auf den ersten Blick erkennbare Fortschritt betrifft die Frontkamera. Diese hat jetzt 12 statt 10 Megapixel. Die übrigen Verbesserungen stecken im Detail. So hat Samsung die Kamera-Software optimiert und die optische Bildstabilisierung wurde ebenfalls verbessert. Sie stabilisiert Bewegungen nur bis zu 3 Grad statt zuvor 1,5 Grad.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Vorgänger war schon exzellent, aber das Galaxy S23 ist nochmals besser geworden. Trotz trister Lichtverhältnisse eines wolkenverhangenen Winterhimmels bieten unsere Test-Schnappschüsse eine ausgeprägte Dynamik, Bildschärfe und hohe Bilddetails. Die Farbgebung und Weißabgleich bei den Aufnahmen sind ansprechend, wirken aber stets natürlich. Weitwinkelaufnahmen weichen bei der Farbgebung so gut wie gar nicht von der Hauptlinse ab.
Das Teleobjektiv bietet einen 3-fachen optischen Zoom mit hervorragenden Ergebnissen. Wer es noch näher benötigt, kombiniert den Digitalzoom mit der optischen Vergrößerung. Selbst bei 30-facher Vergrößerung erkennt man noch, was die Kamera da eingefangen hat – auch wenn hier Bildrauschen nicht zu verhindern ist und etwas Schärfe verloren geht. Bis zu einer 10-fachen Vergrößerung bekommt man noch brauchbare Aufnahmen mit wenig Qualitätsverlust. Selfies mit der Frontkamera sind zudem scharf und natürlich mit ausgeprägtem Dynamikumfang.
Sehr beeindruckend ist die Kamera des Galaxy S23 bei Nachtaufnahmen – hier ist das Ergebnis dank Software-Optimierung noch besser geworden. Wenn genügend Restlicht vorhanden ist, etwa durch eine Laterne, wirken Fotos im Nachtmodus fast wie bei Tag. Lediglich mit der Telelinse oder dem Weitwinkelobjektiv kommt es zu stärkerem Bildrauschen bei Dunkelheit. Dank des starken Prozessors sind sogar Videos mit 8K bei 30 fps (Frames pro Sekunde) möglich. Wir raten eher zu 4K mit 60 fps – die Hi-Res-Videos wirken knackscharf, stabil und geschmeidig.
Endlich der Top-Prozessor, den ein Flagship verdient: Samsung setzt bei der Galaxy-S23-Reihe auf den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2. Der Exynos 2200 beim Vorgänger konnte späteren Smartphones mit Snapdragon 8 Gen 1 im Hinblick auf Top-Performance nicht das Wasser reichen. Jetzt feiert der Nachfolger des Super-Chipsatzes Premiere und wurde mit einem etwas höheren Takt für den Hochleistungs-Kern sowie die integrierte GPU nochmals für die Modelle optimiert.
Für digitalen Vortrieb sorgen acht Kerne. Das Zugpferd ist der Hauptkern (Kryo Prime) mit 3,2 GHz, der von vier Kernen (Kryo Gold) mit 2,8 GHz und drei Kernen (Kryo Silver) mit 2 GHz flankiert wird. Für die Grafik ist die neue Adreno 740 als GPU zuständig. Zudem beträgt der Arbeitsspeicher 8 GByte. Für Laien ausgedrückt: Das Galaxy S23 bietet Leistung satt – mehr, als die meisten Menschen vermutlich benötigen. Das Smartphone reagiert super flott und geschmeidig. Mit dieser Ausstattung ist das Galaxy S23 sogar ein echtes Gaming-Smartphone.
Die großen Leistungsreserven bestätigen auch Benchmarks. Bei Work 3.0 von PCmark erreicht unser Galaxy S23 etwa 15.000 Punkte – was ein bärenstarker Wert ist. Das Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) war hier nochmals besser – bei gleicher RAM-Größe. Top ist auch die Grafikleistung. Bei 3Dmark musste der Test „Wild Life Extreme“ herhalten, da der Prozessor für unseren Standard-Benchmark „Wild Life“ zu schnell ist. Das war aber auch schon bei der ersten Generation des Snapdragon 8 so. Die Animationen aus dem Benchmark flitzen einfach nur geschmeidig über die Anzeige. Satte 3800 Punkte hat das S23 hier erreicht – gemeinsam mit dem Ultra-Modell der beste bisher gemessene Wert.
Die restliche Ausstattung lässt ebenfalls wenig Wünsche offen. Die Datenübertragung über den Typ-C-Steckplatz ist flott dank USB 3.2, der interne Speicher beträgt wahlweise 128 GByte nach UFS 3.1 oder 256 GByte nach UFS 4.0. Eine Erweiterung über Micro-SD-Karte ist aber nicht möglich. Der Rest ist auf dem neusten Stand: Bluetooth 5.3, Wi-Fi 6E sowie NFC. Richtig gut klingen die Stereolautsprecher, sie wirken nochmals voluminöser als beim Vorgänger.
Samsung ist mittlerweile der Klassenprimus in Hinblick auf Software. Ausgeliefert wird das Samsung Galaxy S23 mit Android 13. Die Koreaner versprechen monatliche Sicherheits-Patches für 5 Jahre sowie bis zu vier Version-Upgrades – das beinhaltet also auch noch Android 17.
Als Bedienoberfläche kommt OneUI 5.1 zum Einsatz. Wer schon ein Samsung-Handy genutzt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Im Vergleich zu Stock-Android weicht OneUI stärker ab, für nahezu jeden Google-Dienst bietet Samsung eine eigene Alternative. Ab Werk kommen dazu noch ein paar Microsoft-Anwendungen.
Größere Neuheiten gibt es bei Bixby – im Prinzip Samsungs Antwort auf Alexa, Siri und Google Assistant. Dafür bedarf es neben eines Google-Kontos noch eines Samsung-Accounts. Neu sind die Bixby-Routinen, mit dem man das Verhalten des Smartphones wie von Smart Home gewohnt für bestimmte Situationen programmieren kann. Das Smartphone schlägt automatisch neue Routinen vor, Nutzer können aber auch selbst welche anstoßen. Den Sprachassistenten von Bixby hat Samsung ebenfalls erweitert.
Die vielleicht größte Schwachstelle des Galaxy S22 war die nur mittelmäßige Akkulaufzeit. Samsung hat hier nachgebessert – auf den ersten Blick allerdings moderat. Der Akku bietet jetzt eine Kapazität von 3900 mAh statt 3700 mAh. Zugegeben: Wir waren zunächst etwas skeptisch, ob die 200 mAh so viel bewirken.
Glücklicherweise hat Samsung viel Arbeit in die Optimierung der Software gesteckt. Wir vermuten auch, dass der Snapdragon 8 Gen 2 eher auf Effizienz, denn bloße Leistung getrimmt ist. Denn das Ergebnis war eine unerwartet positive Überraschung: Beim Battery Test erreicht das Gerät eine Akkulaufzeit von fast 14 Stunden. Der Test ermittelt diesen in einem simulierten Dauerbetrieb mit verschiedenen Anwendungen bei einer fest eingestellten Bildhelligkeit.
Das Galaxy S23 übertrifft damit sogar noch das Ultra-Modell – eine echte Überraschung. Der Vorgänger erreichte beim gleichen Test nur eine halb so lange Akkulaufzeit von etwa 7 Stunden. Wie lang der Akku wirklich durchhält, hängt natürlich vom Nutzerverhalten ab. Spiele oder Videos verbrauchen mehr Energie. Im Alltag dürfte das Galaxy S23 aber zwei Tage locker durchhalten.
Einziger Kritikpunkt wäre hier das Fehlen eines Netzteils im Lieferumfang – sowie der im Vergleich zur chinesischen Konkurrenz relativ langsamen Ladegeschwindigkeit. Mit Netzteil lädt das Galaxy S23 maximal mit 25 Watt. Per Induktion sind 10 Watt möglich. Anker hat uns als Ladegerät das neue Power Port III zur Verfügung gestellt, das für die Galaxy-S-Reihe optimiert wurde. Damit war der Akku von 20 auf 100 Prozent in exakt einer Stunde aufgeladen. Weitere Ladegeräte zeigen wir in der Top 10: Die besten USB-C-Ladegeräte – billig lädt schneller als teuer.
Die UVP ist gegenüber dem Vorgängermodell um etwa 100 Euro gestiegen. Die Basis-Version mit 128 GByte hat eine UVP von 949 Euro, mit 256 GByte sind es 1009 Euro. Größere Speichervarianten gibt es nicht. Zu haben ist das Galaxy S23 mit 128 GByte mittlerweile schon ab 865 Euro. Viele Anbieter wie Amazon verkaufen die Version mit 256 GByte derzeit zum gleichen Preis.
Als Farben stehen Schwarz („Phantom Black“), Grün („Green“), Flieder („Lavender“) sowie Weiß („Cream“) zur Auswahl. Exklusiv im Online-Shop von Samsung gibt es noch die Farben Anthrazit („Graphite“), Rot („Red“), Gelb („Lime“) und Hellblau („Skye Blue“).
Samsung ist mit dem Galaxy S23 ein wirklich guter Wurf gelungen. Es ist das derzeit beste kompakte Smartphone und bügelt nahezu alle Ärgernisse des Vorgängers aus. Die Leistung wirkt schier unerschöpflich, das OLED-Display ist brillant und die Kamera ist vor allem dank Software-Optimierungen noch mal einen bisschen besser geworden.
Es gibt nur wenig zu beanstanden, etwa den Preisanstieg, der aber auch bei der Konkurrenz zu erwarten ist sowie das Fehlen eines Netzteils. Zudem lädt das Galaxy S23 verglichen mit der Konkurrenz deutlich langsamer. Das wäre es aber auch schon mit den Schwächen.
Das neue Samsung Galaxy S22 ist handlich, hochwertig und gut. Die Kamera wurde überarbeitet und das Gerät überzeugt im Test – mit einem Haken.
Das neue Samsung Galaxy S22 ist handlich, hochwertig und gut. Die Kamera wurde überarbeitet und das Gerät überzeugt im Test – mit einem Haken.
Samsungs S-Serie kommt seit einigen Generationen in dreifacher Ausführung: als einfaches S-Modell, S+ sowie als S Ultra. 2022 heißt die neueste Auflage S22 und nach dem Samsung Galaxy S22 Ultra (Testbericht) schauen wir uns in diesem Test das kleinste Modell der Reihe an. Hier hat Samsung vorwiegend an der Wertigkeit gearbeitet und neben kleineren Verbesserungen insgesamt besonders die Kamera optimiert. Leider ist der Akku zumindest auf dem Datenblatt wieder ziemlich klein geraten – wie schlägt er sich in der Praxis?
Beim Design setzt Samsung auf Kompaktheit des S22 und dreht an der Wertigkeitsschraube. Im Vergleich zum Vorgänger Samsung Galaxy S21 ist das neue Modell gleich mehrere Millimeter kürzer, rund einen Millimeter schmaler und sogar noch minimal dünner. Auch beim Gewicht fallen noch einmal 2 Gramm weniger an, sodass die 146 × 71 7,6 Millimeter und 167 Gramm wirklich als minimalistisch durchgehen. Nicht ohne Grund haben wir das S22 als handlichstes Android-Modell in unserer Top 10 der Mini-Handys ganz weit oben aufgeführt.
Hinzu kommt nun auch eine deutlich höhere Qualitätsanmutung wegen hochwertigerer Materialien. Im Gegensatz zum Vorgänger besteht die Rückseite nicht mehr aus Kunststoff, sondern der Hersteller verwendet hier jetzt wie auf der Front Gorilla Glas Victus+. Wegen der matten Farbgestaltung sieht das nicht nur schick aus und fühlt sich zudem viel hochwertiger als beim Vorgänger an, sondern verhindert zudem effektiv Fingerabdrücke und sonstige sichtbare Verschmierungen. Die Kameraeinheit ist wie beim Vorgänger in der oberen linken Ecke implementiert und steht wieder leicht hervor.
Durch den jetzt etwas breiteren und vergleichsweise kantigen Rahmen in Kombination mit der geringen Größe und dem niedrigen Gewicht liegt das Samsung Galaxy S22 hervorragend in der Hand und erlaubt sogar Einhandbedienung. Die Lautstärkewippe und Power-Taste auf der rechten Seite sind dabei nicht nur perfekt verarbeitet, sondern auch optimal positioniert. Das gilt auch für den Fingerabdrucksensor im Display. Insgesamt ist das S22 nicht nur kompakt, sondern auch so hochwertig, wie es schon der Vorgänger hätte sein sollen. Die IP68-Zertifizierung ist auch wieder mit dabei und schützt vor Staub und Wasser.
Das Samsung Galaxy S22 hat mit 6,1 Zoll das kleinste Display des S22-Trios. Die Auflösung liegt mit 2340 × 1080 Pixel minimal niedriger als beim Vorgänger, mit 423 Pixel pro Zoll (ppi) ist es aber schön scharf. Generell ist die Qualität des OLED-Displays richtig klasse. Hier stimmen Kontraste, Schwarzwert und Farbwiedergabe einfach – ganz wie von Samsung gewohnt. Unterschiede zum Ultra-Modell sind nur mit der Lupe zu finden, etwa bei der Bildschärfe, aber auch bei der Helligkeit. Zumindest auf dem Datenblatt.
Die haben wir im manuellen Modus beim S22 ebenfalls mit 700 cd/m² gemessen, im Automatikmodus bleibt das kleine S22 aber mit 870 cd/m² deutlich hinter dem Ultra-Modell mit 1350 Candela zurück. Schwierigkeiten bei der Ablesbarkeit sollte aber auch beim kleinen Topmodell niemand haben, selbst in direkter Sonneneinstrahlung zumindest nur sehr eingeschränkt. Insgesamt ist der Screen des S22 vorbildlich und bietet weitgehend die gleichen Optionen wie die manuelle Helligkeitsanhebung und das tolle Always-on-Display. Nur bei der 120-Hz-Wiedergabe ist das S22 leicht im Nachteil, hier reicht die adaptive Regelung nach Angaben des Herstellers nur von 48 bis 120 Hz.
Bei der Kamera hat Samsung seine Ingenieure noch einmal zurück ans Reißbrett geschickt. Denn im Vergleich zum Vorgänger S21 bekommt das neue S22 zwar den gleichen Weitwinkel mit 12 Megapixel sowie die gleiche Frontkamera mit 10 Megapixel, aber eine neue Hauptkamera mit 50 Megapixel und eine neue Telelinse mit 10 Megapixel. Die Hauptkamera verfügt über einen optischen Bildstabilisator (OIS) und eine Blende von f/1.8, der Telezoom eine fixe 3-fache Vergrößerung, ebenfalls einen OIS und f/2.4.
Unterschiede zum Vorgänger lassen sich aber nicht nur bei der neuen, sondern auch bei der vermeintlich alten Hardware erkennen. Offensichtlich hat Samsung zusätzlich kräftig die Software überarbeitet – das ist uns schon beim Samsung Galaxy S22 Ultra (Testbericht) aufgefallen. Fangen wir mit der neuen Hauptkamera an. Die zusätzlichen Megapixel und Pixel Binning kommen der Bildschärfe und dem Detailgrad zugute, außerdem gefallen uns Bilddynamik und die Farbwiedergabe besser als beim S21.
Bildrauschen ist bei gutem Licht wie von einer Spitzenkamera erwartbar kaum zu sehen. Der Fokus sitzt fast immer schnell und zielsicher, das gilt auch bei Aufnahmen mit weniger Licht. Hier ist ebenfalls ein deutlicher Schritt nach vorn zu sehen, wenn auch vielleicht nicht ganz so groß wie beim teureren Ultra-Modell. Der Weißabgleich ist bei Lowlight-Aufnahmen natürlicher und solche Aufnahmen sehen besser als beim Vorgänger S21 aus.
Der Weitwinkel macht insgesamt ebenfalls sehr ansprechende Aufnahmen. Gerade in Bezug auf die Bilddynamik punktet die Weitwinkellinse, die Bildschärfe kommt wie fast immer bei Smartphones aber nicht an die der Hauptlinse heran. Obendrein gibt es hier mehr Bildrauschen, was die Weitwinkelkamera bei schwindendem Licht nur noch bedingt brauchbar macht – selbst bei teuren Modellen. Das gilt zwar auch für die neue Telelinse, die macht dafür bei gutem Licht umso bessere Bilder. Die punkten mit guter Klarheit und Schärfe, ordentlicher Farbwiedergabe und ansprechenden Farben. Selbst wenn der Digitalzoom hinzukommt, sehen entsprechende Aufnahmen immer noch klasse aus, sofern nicht über 10-fache-Vergrößerung hinausgegangen wird.
Selbst die Frontkamera macht bessere Selfies als zuvor. Die sind nun etwas schärfer, besserer Weißabgleich und passendere Farbwiedergabe machen Aufnahmen mit dem S22 natürlicher. Videos mit der Hauptkamera können fast mit dem Ultra-Modell mithalten, hier machen dem S22 nur wenige Konkurrenten etwas vor. Insgesamt ist die Kamera für den Preis absolut angemessen.
Wie in den anderen beiden Größenversionen des neuen S22, also S22+ und S22 Ultra, kommt auch im kompakten S22 der neue Exynos 2200 mit (in der kleinsten Version) 8/128 GByte nicht erweiterbarem Speicher zum Einsatz. Wie im Test des Ultra-Modells angesprochen, reagieren S22 und S22+ zum Zeitpunkt der Texterstellung aber insgesamt einen Tick flotter und vor allem fallen die gelegentlichen Hakler des Ultra-Modells bei den günstigeren Modellen trotz eigentlich gleicher Ausstattung weg. Insgesamt macht das S22 daher den performanteren Eindruck, auch wenn wir uns sicher sind, dass Samsung noch mit Updates Abhilfe schaffen wird.
Tatsächlich ist die Leistung des S22 mit dem Ultra in Benchmarks weitgehend identisch, bei PCmark Work 3.0 hat das Gerät mit 13.350 Punkten sogar minimal die Nase vorn. Bei 3Dmark Wildlife ist das Ergebnis mit 5900 Punkten fast gleichauf. Ansonsten gibt es zum kompakten S22 weitgehend das Gleiche wie zum deutlich teureren Ultra-Modell zu sagen. Spiele sind – auch wenn der Snapdragon 8 Gen 1 gerade bei der Grafik stärker sein soll – überhaupt kein Problem und auch sonst gibt es nichts, was das Modell im Zusammenhang mit dem tollen 120-Hz-Display zum Ruckeln bringt.
Im Alltag ist die Leistung mehr als ausreichend, einen Unterschied zwischen Exynos und Snapdragon dürfte hier nicht zu spüren sein. Bei der restlichen Hardware gibt es ebenfalls wenig Unterschiede. UWB (Ultra Wide Band) zur Verbindung mit Geräten im Nahbereich beherrscht das kleine S22 nicht. Zur Verfügung stehen dafür aber typische Standards wie USB 3.2, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6, NFC und 5G. Der Fingerabdrucksensor im Display des S22 arbeitet zügig und zuverlässig, die Stereolautsprecher sind wie beim Vorgänger laut und kräftig. Die restliche Technik sieht man auf einen Blick in unserer Tabelle.
Bei der Software gibt es im Vergleich zum Ultra-Modell keine Überraschungen: Android 12 mit OneUI 4.1 bietet kaum Unterschiede zur Vorgängerversion der Nutzeroberfläche, bringt aber wieder einige Bloatware-Apps mit. Der Stylus des Ultra-Modells entfällt, nicht aber das Update-Versprechen: Satte 4 Jahre Versions-Updates für Android und sogar 5 Jahre Sicherheits-Updates bietet Samsung auch für das günstigste S22-Modell – auch wenn Google das ebenfalls bietet, kann man das bei einem „Drittanbieter“ gar nicht genug loben! So bleibt ein Smartphone, das je nach Speicherausstattung nicht weit von der 1000-Euro-Schallmauer entfernt ist und damit richtig viel Geld kostet, auch nach Jahren noch voll nutzbar – so sollte es sein!
Kommen wir zur Schattenseite des Samsung Galaxy S22, nämlich zum Akku. Der wirkt schon auf dem Datenblatt mit nur 3700 mAh recht schwach und stellte sich im Test auch als Knackpunkt des Smartphones heraus. Den Battery Test von PCmark brach das Gerät mehrfach ab – gerade so, als wüsste es, dass es hier nicht gut abschneiden würde. Wir versuchen es weiter und reichen ggf. einen entsprechenden Wert nach. Rein vom Gefühl her hält das S22 bei 120-Hz-Wiedergabe bestenfalls 6,5 Stunden bei niedriger Helligkeit durch – im Alltag ist dieser Wert bei normaler oder gar hoher Helligkeit vermutlich sogar niedriger. Das ist zu wenig, denn es legt nahe, dass selbst ein Tag ohne Ladegerät in greifbarer Nähe schon schwer wird. Vielleicht sollte Samsung beim S23 lieber ein dickeres Gehäuse und 5 Gramm mehr für 4500 mAh riskieren – davon hat der Nutzer mehr als von einer radikalen Schlankheitskur.
Und auch beim Thema Ladegeschwindigkeit und Vertrieb sollte Samsung noch einmal in sich gehen. Maximal 25 Watt sind beim S22 möglich, damit dauert ein voller Ladevorgang fast eine Stunde – wenn man denn ein Ladegerät hat! Denn Samsung verzichtet erneut darauf, dem Kunden ein Ladegerät mitzugeben und verweist auf Nachhaltigkeit. Wir können das bei den Preisen der S-Serie nach wie vor nicht nachvollziehen. Auch an der Ladegeschwindigkeit sollte Samsung unbedingt arbeiten, hier ist die Konkurrenz im dreistelligen Watt-Bereich. Immerhin gibt es kabelloses Laden, wenn auch nur mit 15 Watt. Weitere Netzteile als Alternativen zeigen wir im Ratgeber USB-C-Ladegeräte im großen Vergleichstest.
Das Samsung Galaxy S22 gibt es in den Farben Phantom Black, Phantom White, Grün und Pink Gold. Ausschließlich bei Samsung selbst kommen außerdem Graphite, Cream, Sky Blue und Violet hinzu. An Speicherausstattungen stehen 8/128 und 8/256 GByte zur Auswahl. Die UVPs liegen bei 849 und 899 Euro.
Wer ein kompaktes Android-Smartphone sucht, kommt mit dem Samsung Galaxy S22 voll auf seine Kosten. Design und Qualitätsanmutung sind klasse, das Display ist hervorragend und die Leistung stimmt ebenfalls. Lob geht außerdem an die Kamera und zumindest in der Version mit 256 GByte stört das Fehlen einer Speichererweiterungsmöglichkeit nicht mehr. Stattdessen werden S22-Käufer bis zu 5 Jahre mit Updates versorgt – das ist einmalig im Android-Bereich. Wäre da nur nicht der schwache Akku, der Poweruser schon lange vor dem Abend des ersten Tages verzweifeln lassen dürfte. Hoffentlich kann Samsung da noch mit Updates nachbessern, einen modernen Chips hat das Smartphone schließlich.
Mit dem Zenfone 9 präsentiert Asus ein „Mini-Flagship“ unter 6 Zoll mit schnellem Qualcomm-Prozessor. Wie gut der Kraftzwerg ist, zeigt der Test.
Mit dem Zenfone 9 präsentiert Asus ein „Mini-Flagship“ unter 6 Zoll mit schnellem Qualcomm-Prozessor. Wie gut der Kraftzwerg ist, zeigt der Test.
Der Computer-Gigant aus Taiwan hat bereits am Beispiel des Asus Zenfone 8 (Testbericht) gezeigt, dass er leistungsstarke Smartphones im kompakten Format bauen kann. Das Asus Zenfone 9 ist ein mehr als angemessener Nachfolger. Schon die technischen Spezifikationen lassen aufhorchen: Ein Snapdragon 8 Plus Gen 1 verspricht enorme Power, zudem taucht das Zauberwort „Gimbal“ bei der Hauptkamera auf. Was es alles damit auf sich hat und ob das Zenfone 9 wirklich als Mini-Flagship durchkommt, erklären wir im Test.
Mittlerweile ist der Nachfolger Zenfone 10 auf dem Markt, den wir in Kürze testen werden. Damit singt der Preis des Zenfone 9 nochmals deutlich. Bei Proshop bekommt man den Power-Zwerg aktuell für 629 Euro. Das liegt 100 Euro unter den Angeboten anderer Händler.
Das Asus Zenfone 9 ist für ein Android-Smartphone verhältnismäßig kompakt und zudem äußerst schick. Hält man das Handy das erste Mal in der Hand, fällt sofort das Material auf der Rückseite auf. Dieses ist weich und gepolstert, bietet so viel Grip und fühlt sich angenehm organisch an. Das Gehäuse des Mobiltelefons ist hingegen umspannt von einem soliden Rahmen aus Metall. Sehr auffällig auf der Rückseite sind zwei prägnante runde Öffnungen für die beiden Kameraobjektive – das erinnert ziemlich stark an Honor und Huawei. Der Vorgänger wirkte im Vergleich dazu eher bieder.
Die Abmessungen betragen 146,5 mm x 68,1 mm x 9,1 mm. Mit 169 g ist das Zenfone 9 relativ leicht. Was Größe und Gewicht angeht, entspricht es in etwa dem Samsung Galaxy S22 (Testbericht) oder iPhone 13 (Ratgeber). Das Smartphone ist zwar nicht gerade schlank, dafür aber sehr kompakt für ein Android-Gerät. Größentechnisch bleibt das Zenfone 9 dem 8er-Modell weitgehend treu. Es ist zudem gut gegen Wasser und Staub geschützt und besitzt eine Zertifizierung nach IP68. Weitere wasserdichte Handys zeigen wir in der Top 10: Wasserdichte Smartphones mit IP-Zertifizierung.
Im Vergleich zum Vorgänger bleibt beim Display eigentlich alles gleich: Die Diagonale misst 5,9 Zoll bei einem länglichen Format von 20:9. Die Auflösung von 2400 × 1080 Pixel sorgt für eine scharfe Bildwiedergabe mit 446 ppi (Pixel pro Zoll). Als Panel kommt erneut OLED zum Einsatz, das mit bis zu 120 Hertz flimmert. Die Abtastrate liegt bei 240 Hertz.
Die Bildqualität ist absolut überzeugend. Kontraste, Farben und Blickwinkelstabilität sind ausgeprägt. Zudem stehen Anpassungsmöglichkeiten für die Farbdarstellung zur Auswahl. Wer den Akkuverbrauch reduzieren will, kann auch stufenweise auf 90 oder 60 Hertz herunterregeln. Eine automatische Wahl der Bildwiederholrate ist ebenfalls möglich. Für einen erhöhten Schutz vor Displaybruch sorgt zudem Gorilla Glas Victus ist. Die Helligkeit fällt mit knapp 800 cd/m² mehr als ausreichend hoch aus, um das Display auch bei Sonnenschein ablesen zu können.
Anders als viele Smartphones aus Fernost setzt das Asus Zenfone 9 nur auf zwei Linsen: ein Haupt- sowie ein Weitwinkelobjektiv. Die primäre Kamera nutzt den Sony-Sensor IMX766 mit 50 Megapixel. Per Pixel-Binning fasst die Kamera vier Bildpunkte zu einem zusammen, sodass Fotos mit etwa 12,5 Megapixel entstehen.
Das größte Highlight dürfte aber die optische Bildstabilisierung (OIS) über eine kardanische Aufhängung per Gimbal auf sechs Achsen sein. Diese ermöglicht Bewegungskorrekturen bei einem Neigungswinkel von bis zu 3 Grad, eine herkömmliche OIS schafft meistens nur bis 1 Grad. Zu einer echten Action-Cam wie die Insta360 One X2 (Testbericht) macht diese „Gimbal“-Stabilisierung das Zenfone jedoch nicht. Aber Video-Clips wackeln kaum, wenn der Nutzer etwa eine Treppenstufe geht. Bei aktivem Gimbal sind allerdings nur Auflösungen bis Full-HD möglich. 4K-Aufnahmen gelingen nur mit „normaler“ Stabilisierung.
Fotos bei Tageslicht sind dank HDR-Automatik gut. Farben wirken natürlich und Kontraste ausgeprägt. Die Bilddetails gehen in Ordnung, könnten aber im Hintergrund mehr Bildschärfe vertragen. Mangels Telelinse steht nur ein digitaler Zoom zur Verfügung, der jenseits von zweifacher Vergrößerung bei weit entfernten Objekten nur zu Pixelbrei führt. Zuverlässig funktioniert der leichte Zoom bei Nahaufnahmen, was beweist, dass Makrosensoren bei Smartphones unnötig sind. Die Tiefenschärfe im Porträtmodus ist zudem gelungen.
Das Ultraweitwinkelobjektiv ist identisch wie beim Zenfone 8 und nutzt den Sensor Sony IMX363 mit 12 Megapixel. Aufnahmen mit Weitwinkel weichen in puncto Farbdarstellung und Bilddynamik so gut wie gar nicht von den Fotos mit dem Hauptobjektiv ab. Lediglich die Ränder wirken etwas ausgewaschener, zudem sind die Bilderteile in der Mitte wenig ausgeprägt. Auf der Vorderseite kommt eingebettet in einer Punch-Hole-Notch eine 12-Megapixel-Kamera zum Einsatz. Diese sorgt für ordentliche Selfies und einen gelungenen Bokeh-Effekt.
Als Antrieb dient dem Zenfone 9 der Snapdragon 8 Plus Gen 1 – eine verbesserte Ausführung des High-End-Prozessors von Qualcomm. Dieser soll bis zu 10 Prozent mehr Leistung bringen, dennoch effizienter und damit stromsparender laufen als der Vorgänger. Die Herstellung erfolgt zudem bei TMSC und nicht mehr bei Samsung. Den Leistungszuwachs belegen unsere Benchmarks: Bei PCmark Work 3.0 erreicht das Zenfone 9 etwa 16.500 Punkte. Das ist ein starker Wert, der aber auf ähnlichem Niveau liegt, wie schon beim Vorgängermodell mit Snapdragon 888.
Richtig zur Sache geht es dann bei 3Dmark: Unser üblicher Test „Wild Life“ spuckt wie beim iPhone 13 Mini (Testbericht) nur die Aussage: „ausgelastet“ aus. Bei „Wild Life Extreme“ erreicht das Zenfone 9 dann stolze 2800 Punkte. Damit liegt es sogar knapp vor dem iPhone 13 Mini bei dem Test, das ebenfalls starke 2300 Punkte erreicht. Beide Geräte nutzen unterschiedliche Betriebssysteme, was die Vergleichbarkeit etwas einschränkt. Das Sony Xperia 1 IV (Testbericht) mit dem „normalen“ Snapdragon 8 Gen 1 kommt auf etwa 2100 Punkte. Ein Problem konnte Qualcomm aber nicht ganz lösen: Das Handy wird unter Belastung wie bei Wild Life Extreme sehr warm. Im Alltagsbetrieb fällt uns das weniger auf, aber sobald es an die Leistungsgrenzen geht bei Games, wird es heiß.
Was den Prozessor angeht, läuft das Zenfone 9 flott, geschmeidig und ohne Ruckler und kommt damit auch als Gaming-Smartphone infrage. Der Arbeitsspeicher fällt mit 8 GByte ebenfalls üppig aus, es gibt zudem die Top-Variante mit 16 GByte RAM. Der interne Speicher beträgt je nach Ausführung 128 oder 256 GByte. Verbaut ist schneller Flash-Speicher nach UFS 3.1. Eine Erweiterung des Speichers per microSD-Karte ist jedoch nicht möglich. Etwas enttäuschend: Der Type-C-Anschluss arbeitet nur mit USB 2.0. Und das ist nicht nur auf dem Papier mit maximal 480 MBit/s ein Nachteil, sondern auch in der Praxis, etwa beim Kopieren einer großen Musiksammlung aufs Handy. Bei dem Preis wäre mindestens USB 3.2 mit 5 GBit/s angebracht gewesen. Mehr zum Thema USB-Schnittstellen bietet unsere Ratgeber USB-C, Thunderbolt 4 oder USB 4: Das muss man bei Kauf eines USB-C-Kabels wissen. Umso erfreulicher: Es gibt noch einen einfachen Steckplatz für Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinke.
Was kabellose Konnektivität angeht, ist alles auf dem neusten Stand: Bluetooth 5.2 mit aptX Adaptive, NFC sowie flottes Wi-Fi 6E. Für die Ortung greift das Handy auch auf nahezu alles im Orbit zurück: GPS, Glonass, Beidou, Galileo, QZSS sowie NavIC. Die Stereolautsprecher sorgen für einen ordentlichen Sound für Spiele oder Video-Clips. Der Fingerabdrucksensor sitzt im Power-Button und arbeitet schnell und zuverlässig. Wie schon beim Vorgänger kann man die Power-Taste mit zusätzlichen Funktionen belegen, entweder per Doppelklick oder längerem Drücken des Knopfs. Eine Gesichtserkennung ist ebenfalls möglich, allerdings ist diese wegen der 2D-Technologie nicht ausreichend vor Täuschungen mit Fotos oder ähnlich aussehenden Personen gewappnet. Wir empfehlen die Kombination aus PIN und Fingerabdruck.
Als Betriebssystem läuft Android 12. Asus orientiert sich bei seiner Bedienoberfläche stark an Vanilla-Android, steuert aber nützliche Features und Einstellungen bei, etwa verschiedene Leistungsmodi und einen schick animierten Homescreen. Der Sicherheits-Patch ist aktuell und stammt zum Testzeitpunkt aus August 2022. Asus bietet seinen Smartphones in der Regel Versions- und Sicherheits-Updates für 2 Jahre. Das ist etwas wenig verglichen mit Samsung oder HMD Global. Damit ist das Zenfone 9 aber ein guter Kandidat für Android 13 (Ratgeber) und vielleicht auch die nächste Version.
Kleine Handys haben oft einen Haken: Die Akkus sind oftmals eher schwach. Verglichen mit dem Vorgänger bietet das Zenfone 9 allerdings eine um 7 Prozent höhere Akkukapazität von 4300 mAh. Das ist für ein kleines Gerät nicht schlecht, auch wenn es nicht mit den bis zu 5000 mAh von größeren Smartphones mithalten kann.
Das Ergebnis beim Battery Test von PCmark ist dennoch eine positive Überraschung. Wir kommen auf eine simulierte Laufzeit von mehr als 10 Stunden – sogar mit 120 Hertz. Das schaffte der Vorgänger nicht mal ansatzweise. Damit liegt das Zenfone 9 immerhin im Mittelfeld des Spektrums unserer Tests – und das als kleines Gerät mit einer so starken CPU. Ähnlich lang trotz Snapdragon 8 Gen 1 hielt nur das Realme GT Neo 2 (Testbericht) – allerdings mit 5000 mAh.
Alles andere als ein Turbo ist das Ladegerät, das mit 30 Watt arbeitet und USB-PD 3.0 sowie Qualcomm Quick Charge 4.0 unterstützt. Damit ist das Smartphone in knapp 90 Minuten aufgeladen. Kabellos Laden kann es nicht.
Als Farben sind Schwarz, Weiß, Rot sowie Blau verfügbar. Die UVP für das Asus Zenfone 9 mit 8/128 GByte lag zum Testzeitpunkt am 6. September 2022 bei 799 Euro, für die Variante mit 8/256 GByte ruft der Hersteller 849 Euro auf, mit 16/256 GByte kostet es 899 Euro.
Den aktuell günstigsten Preis bietet derzeit Proshop. Das kompakte Smartphone mit 8/128 GByte kostet dort 629 Euro. Das liegt 100 Euro unter den Preisen anderer Händler. Die Variante in Schwarz mit 8/256 GByte bekommt man derzeit ab 679 Euro.
Das Asus Zenfone gehört aktuell zu den leistungsstärksten Smartphones überhaupt und ist für ein Android-Smartphone ausgesprochen kompakt. Mit der Größe eines iPhone 13 passt es noch gut in jede Hosentasche. Zu einem vollwertigen Flaggschiff fehlen in unseren Augen noch ein paar Features, etwa eine Telelinse und eine schnellere USB-Schnittstelle. Die Ausstattung lässt dennoch wenig Wünsche übrig, sogar die Akkulaufzeit geht trotz der Power in Ordnung.
Die Display-Größe des Smartphones sagt nicht zwangsläufig etwas über die tatsächliche Größe aus. Das Stichwort lautet hier Screen-to-Body-Ratio. Dieser Wert beschreibt das Verhältnis der Display-Größe im Vergleich zum gesamten Handy-Gehäuse. So bietet etwa das iPhone SE von 2022 bei einem LCD mit 4,7-Zoll-Diagonale eine Screen-to-Body-Ratio von etwa 65 Prozent. Das liegt primär am unter dem Screen platzierten Home-Button.
Das iPhone 13 Mini bietet mit dem 5,4-Zoll-Display dank des Verzichts auf den physischen Home-Button eine Screen-to-Body-Ratio von 85 Prozent. Beim Samsung Galaxy S24 sind es dagegen sogar 90 Prozent. Viel Bildschirmfläche bieten ausgeklappte Foldables: Das Samsung Galaxy Z Flip 6 kommt auf 86 Prozent, das Motorola Razr 50 Ultra auf 85 Prozent. Spannend bei beiden Modellen: Dank eines Außen-Displays muss man die Geräte nicht zwangsläufig jedes Mal aufklappen, wenn man nach Benachrichtigungen oder dem Kalender sehen will.
Gute Mini-Handys sind tatsächlich selten geworden. Die kleinsten Android-Geräte mit guter Hardware sind in etwa so groß wie das normale iPhone 16. Immerhin bietet Samsung sein aktuelles Flaggschiff Samsung Galaxy S24 auch in kompakter Größe an. Einen Nachfolger für das kompakte iPhone 13 Mini wird es leider nicht geben. Die Zukunft im Hinblick auf Mini-Handys dürfte aber Klapphandys mit Falt-Display gehören. Zusammengeklappt sind diese nur halb so groß wie normale Smartphones, bieten ausgeklappt aber große Anzeigen. Testsieger ist das Motorola Razr Ultra wegen des praktischen Formfaktors gepaart mit Außen-Display und Telelinse.
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