Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
Wer Laptop oder Smartphone mit bis zu 100 Watt per USB versorgen will, benötigt neben einem starken Netzteil auch ein passendes Ladekabel. Wir haben zehn günstige Kabel unter 10 Euro getestet und zeigen, welche zuverlässig funktionieren.
USB-C-Kabel haben eine ganze Reihe an Vorteilen. Abgesehen vom bequemen symmetrischen Stecker und hohen Datenraten ist damit in Verbindung mit einem entsprechend starken Netzteil (Bestenliste) eine deutlich höhere Ladeleistung als in der Vergangenheit möglich. Das verkürzt die Ladedauer bei Smartphones und führt dazu, dass sich auch leistungshungrige Notebooks direkt per USB betreiben lassen. Doch es gibt einen Haken bei den technischen Details: Nicht jedes USB-C-Kabel kann alles (Kaufberatung). Neben der Kabellänge, dem Material und etwa gewinkelten Steckern unterscheiden sich auch die Geschwindigkeit der Datenübertragung und die maximal übertragbare Leistung. Beim Kauf muss man also unbedingt auf die technischen Spezifikationen achten, um am Ende nicht enttäuscht zu werden.
Bei besonders günstigen Kabeln, die oft als Zubehör beigelegt sind, gehen die Sparmaßnahmen der Hersteller gar so weit, dass nur ein Teil der Kontakte verdrahtet wird. Im Ergebnis sind die Kabel zwar kompatibel, können aber nur aufladen, wenn man sie richtig herum einsteckt – was die Idee und den Komfort des USB-Standards zunichtemacht.
Der Blick auf Google zeigt: Im Alltag benötigen aktuell nur wenige Verbraucher tatsächlich so viel oder gar mehr Leistung. Ein Beispiel wäre das MacBook Pro 16, welches mit 140-Watt-Netzteil und -Kabel ausgeliefert wird. In der Praxis sollten aus unserer Sicht immer 65 bis 90 Watt realisierbar sein, was wir so auch überprüft haben. Für diesen Artikel haben wir uns deshalb günstige USB-C-Ladekabel mit einer maximalen Leistung von 100 bis 240 Watt bestellt, in der Praxis etwa mit unserem stromhungrigen Macbook Pro von Apple verbunden und die Ergebnisse miteinander verglichen.
Für die Datenübertragung sind diese Ladekabel aber oft nicht geeignet. Mehr dazu im Ratgeber: Nicht jedes USB-C-Kabel kann alles.
Die Tests der Kabel haben uns positiv überrascht. Wir hatten erwartet, dass nur ein kleiner Teil der Billigheimer tatsächlich zum Schnellladen geeignet ist. In der Realität entsprechen aber die meisten der bei deutschen Shops angebotenen Ladekabel den technischen Angaben der Hersteller. Trotz der günstigen Preise kommen deshalb einige der hier genannten Kabel täglich in der Redaktion zum Einsatz.
Die Filter bei der Auswahl der USB-C-Ladekabel sind ein günstiger Preis und eine Ladeleistung bis mindestens 100 Watt. Gewertet werden die Ladeleistung und die Kabellänge im Verhältnis zum Preis. Aktuell kosten alle Kabel pro Stück unter 10 Euro. Prime-Kunden sparen sich hier zusätzlich die Kosten für eine Lieferung.
Einige der Kabel sind nicht nur aktuell, sondern regelmäßig im Angebot oder auch mal für einige Tage ausverkauft. Das Angebot der Shops ändert sich für die Kunden beinahe täglich. Informationen zum Preisverlauf der Marken bietet etwa unser Preisvergleich.
Folgend zeigen wir die getesteten Modelle in der Reihenfolge, in der wir sie kaufen würden:
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das 3er-Set von Rocoren. Hier ist neben zwei Kabeln mit je zwei Metern Länge noch ein Kabel mit einem Meter enthalten. Die textilummantelten Strippen kosten zusammen 9 Euro.
Den zweiten Platz belegt das 2er-Set von Inui für 11 Euro. Die beiden Kabel mit Textilmantel sind zwar nur einen Meter lang, dafür aber sogar bis 240 Watt geeignet und trotzdem noch ausreichend flexibel.
Das Ladekabel von Ugreen blieb im Test angenehm kühl und kostet in der Länge zwei Meter 8 Euro.
Wegen des minimal höheren Preises landet das widerstandsfähige Ladekabel von ZIIXII hinter dem Modell von Ugreen. Die Länge von zwei Metern für rund 9 Euro ist fair.
Ladekabel mit abgewinkeltem Stecker sind im Alltag selten gefragt, können aber in manchen Situationen besser geeignet sein. Das textilummantelte Modell von Ainope für 9 Euro ist rund drei Meter lang und kommt bei uns an einer 360-Grad-Kamera zum Einsatz.
Dieses Ladekabel von Inui ist 2 Meter lang und bietet eine kleine Statusanzeige in Form einer LED. Wer das textilummantelte Kabel wegen des kleinen Lämpchens nicht gerade im Schlafzimmer nutzen will, kann für 7 Euro zuschlagen.
Wer ein besonders flexibles und trotzdem zuverlässiges Ladekabel sucht, ist mit der rund 1,80 Meter langen Strippe von Anker sehr gut beraten. Aktuell kostet das Kabel 8 Euro, der Preis steigt aber regelmäßig auch mal über 10 Euro.
Auch das Kabel von Ocetea für aktuell 6,50 Euro hat ein kleines Display mit Leistungsanzeige an Bord. Das einen Meter lange Kabel ist dank Textilmantel stabil, aber etwa starrer als andere Modelle. Für Schlafzimmer & Co. wäre uns die Anzeige allerdings zu hell.
Wer auf die Beleuchtung verzichten will, bekommt für 7 Euro die Variante ohne Status-Anzeige, welche laut Datenblatt bis 240 Watt schafft. Testen konnten wir nur bis knapp 100 Watt, was problemlos funktioniert hat.
Das einen Meter lange Kabel von Baseus ist schon seit einiger Zeit bei uns zum Einsatz. Zwar stimmen Leistung und Flexibilität des textilummantelten Kabels, im Verhältnis sind die 10 Euro aber zu viel.
Das Kabel von Nimaso konnte in den Tests mit Leistung und Texteilmantel punkten. Im Vergleich sitzen die Stecker aber etwas lockerer als bei anderen Kabeln. Der Preis von 6 Euro ist fair, aber nicht günstig. Ähnlich sieht es beim Kabel vom Hersteller Sunguy aus. Die 6 Euro sind insbesondere für das nur rund einen halben Meter lange Kabel zu hoch.
Zwar werden alle getesteten Kabel mit mindestens 100 Watt beworben, ob das in der Praxis aber tatsächlich stimmt, haben wir überprüft. Dazu machen wir Leistungstests mit einem starken Netzteil und einer Powerbank, welche mit mehr als 90 Watt lädt. Zusätzlich prüfen wir mit einer Wärmebildkamera, ob sich Kabel oder Stecker ungewöhnlich aufheizen.
Das Positive vorweg: Bis auf eine Ausnahme liefern alle Kabel die versprochene Leistung, ohne dabei übermäßig heiß zu werden. Lediglich das Ladekabel von Jsaux ist eine Mogelpackung. In der Praxis fließen hier knapp 10 Watt weniger als bei der Konkurrenz. Mit maximal 83 Watt ist das Kabel von Jsaux zwar nicht extrem schwach, es bleibt aber hinter den Herstellerangaben zurück und erhitzt sich deutlich mehr. Die anderen Kabel liefern allesamt die benötigten 90 bis 93 Watt.
Durch die hohe Leistung heizen sich die Komponenten der Ladekabel entsprechend auf, weshalb wir nach etwa 15 Minuten die Temperatur per Wärmebildkamera überprüfen. Bei Zimmertemperatur und maximaler Ladeleistung erreichen die Stecker Werte zwischen 39 und 44 Grad Celsius. Die Kabel bleiben um etwa 10 Grad kühler. Damit werden die Komponenten zwar warm, aber nicht gefährlich heiß.
Erfahrungsgemäß kann sich das allerdings schnell ändern, wenn Kabel etwa durch einen Kabelbruch im Inneren beschädigt sind. Wer hohe Last per USB überträgt, sollte deshalb regelmäßig die Temperatur per Hand überprüfen. Werden Kabel oder Stecker ungewöhnlich heiß, stimmt hier etwas nicht. Um Kabelbrand und Beschädigung der angeschlossenen Geräte zu vermeiden, sollten solche Kabel umgehend entsorgt und ersetzt werden.
Bis auf das Ladekabel von Anker verfügen alle getesteten Kabel über eine Ummantelung aus Textilgeflecht. Das erhöht zwar die Haltbarkeit, aber auch das Gewicht. Hochwertig wirken alle getesteten Kabel. Bis auf Anker bieten alle Hersteller wertig anmutende Stecker aus Metall. In der Regel sind gerade Stecker am sinnvollsten – in wenigen Fällen ist aber ein gewinkelter Stecker von Vorteil. Hier muss man allerdings genau auf den gewünschten Winkel achten!
Was generell auffällt: Kabel mit 100 Watt sind spürbar dicker und damit weniger flexibel als billige Kabel, welche nur bis 18 Watt ausgelegt sind. Umso wichtiger ist es, dass die Kabel nicht unnötig geknickt werden. Im Zweifel hilft hier der Griff zu Ladekabeln mit abgewinkelten Steckverbindern wie dem Kabel von Ainope. Über eine Zugentlastung verfügen zwar grundsätzlich alle getesteten Ladekabel, diese ist aber etwa bei Ocetea deutlich ausgeprägter und stabiler als etwa bei Anker.
Wer wissen will, ob gerade Strom fließt, sollte sich die Kabel von Iniu und Ocetea ansehen. Während ersteres Kabel anliegende Leistung mit einer kleinen Status-LED signalisiert, zeigt das Modell von Ocetea sogar einen Watt-Wert auf dem im Stecker integrierten Display an. Die Anzeige ist zwar nicht ganz exakt, die Abweichungen zu unserem Leistungsmessgerät betragen aber nur ein bis drei Watt.
Bezüglich der Kabellänge, muss jeder selbst entscheiden, was für die eigene Anwendung am besten geeignet ist. Für Handy und Tablet empfehlen wir hier mindestens zwei Meter. Für die Arbeit am Schreibtisch sorgen so lange Kabel aber schnell für Durcheinander, hier sollte man dann zu kürzeren Varianten mit 0,5 bis 1 Meter greifen. Wer sich unsicher ist, sollte zu einem Set mit verschiedenen Kabellängen greifen. Ein Beispiel hierfür ist das getestete 3er-Kabelset von Rocoren.
Gute Ladekabel für schnelles Laden mit bis zu 100 Watt müssen nicht teuer sein, allerdings sollte man genau auf die technischen Angaben achten. Zwar gibt es unter den tausenden Modellen einige schwarze Schafe, allerdings ist die Qualität der bei deutschen Shops erhältlichen Kabeln insgesamt erfreulich hoch. Der Preisunterschied zu Modellen, welche nur bis 65 Watt liefern ist aktuell derart niedrig, dass wir immer gleich zum minimal teureren 100-Watt-Kabel greifen würden. 240 Watt sind zwar ebenfalls schon sehr günstig – in der Praxis sind aus unserer Sicht aber 100 Watt meist ausreichend.
Die von uns getestete Kabel können wir bis auf das zu schwache Modell von Jsaux ausnahmslos empfehlen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das 3er-Set von Rocoren.
Hervorragend gefallen uns auch die Modelle von Iniu und Ocetea – allerdings sollte man sich im Vorfeld gut überlegen, ob man eine Statusanzeige benötigt. Beim Laden des Smartphones im Schlafzimmer würden wir auf diese Mini-Lichtquelle verzichten.
Wer noch auf der Suche nach einem Ladegerät ist, sollte sich unsere Bestenlisten für schnelle Netzteile ansehen:
Geht es weniger um die Menge an Strom, sondern um die Übertragung von 4K-Bildsignalen oder großen Datenmengen, empfehlen wir unsere Kaufberatung: Nicht jedes USB-C-Kabel kann alles.
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