Elektrische Wasserpistolen
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln einer eher unbekannten Brauerei. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei einer PC-Zeitschrift, die heute kaum noch jemand…
Wasserschlacht 2.0 – Elektrische Wasserpistolen mit integrierter Pumpe und Akku müssen nicht teuer sein, um Spaß zu machen. Wir zeigen die besten bezahlbaren Modelle und erklären, worauf man achten sollte.
Das Spiel mit den quietschbunten Wasserpistolen verspricht Action, Spaß und Abkühlung für Jung und Alt. Die in tausenden Varianten erhältlichen Sommerspielzeuge gibt es aber längst nicht nur mit manuellem Antrieb. Selbst das in den 90ern entwickelte Überdruckprinzip des Supersoaker ist mittlerweile Schnee von gestern. Moderne Wasserpistolen arbeiten mit elektrischer Pumpe und befördern das Nass ganz ohne Kraftaufwand aus dem Lauf.
Dieser Ratgeber gehört zu unserer Themenwelt rund um das Thema Garten. Hier haben wir beispielsweise Aufstellpools, Solarbeleuchtung mit Lounge-Effekt oder Sprühnebler zur Abkühlung auf der Terrasse näher angesehen. Auch mit smarten Bewässerungsmöglichkeiten und verbessertem WLAN-Empfang im Garten haben wir uns auseinandergesetzt und Lösungen vorgeschlagen.
Die klassische Wasserpistole fördert das Wasser mithilfe einer per Hand angetriebenen Pumpe, die etwa mit dem Abzugshebel betätigt wird. Das Wasser aus dem Tank schießt anschließend durch eine Düse auf das Ziel. Das funktioniert einwandfrei, allerdings sind nur kurze Wasserstöße und überschaubare Reichweiten möglich. Wie weit das Wasser herausschießt, ist auch von der aufgewendeten Kraft abhängig. Kleine Kinder sind hier im Nachteil. Der Vorteil dieser Variante ist der unschlagbar niedrige Preis. In Party-Großpackungen gibt es einfache Mini-Wasserpistolen ab unter einem Euro. Zwar ebenfalls von Kraft abhängig, aber immerhin für höhere Reichweiten geeignet, sind Blaster mit Pump-Griff, wie die Dinosquad Wasserpistole für aktuell 15 Euro.
Mehr Action versprechen Systeme wie die in den 90ern erschienenen Supersoaker. Hier wird durch Pumpen vor der eigentlichen Schussabgabe Überdruck im Wassertank aufgebaut und das Nass erst bei Betätigung des Abzugs verschossen. Die Vorteile gegenüber den normalen Wasserpistolen sind die größere Reichweite (bei genügend Druck) und die Möglichkeit, große Mengen Wasser ohne Unterbrechung abzugeben. Allerdings ist der Kraftaufwand für das Aufpumpen nicht zu unterschätzen und gerade für kleine Kinder eine echte Spaßbremse. Außerdem lassen Druck und Reichweite während des Betriebs nach und so muss immer wieder gepumpt werden.
Abhilfe versprechen Wasserpistolen mit elektrischem Antrieb oder Pumpsystem. Die Funktionsweise der elektronischen Wasserpistolen ist mit denen von klassischen Wasserpistolen vergleichbar. Einziger Unterschied: Hier übernimmt ein kleiner, elektrisch angetriebener Motor die Arbeit. Der Nutzer muss lediglich den Abzug drücken und schon schießt das Wasser aus dem Lauf. Hier haben wir uns in der Vergangenheit günstige batteriebetriebene Modelle im direkten Vergleich zu den weltweit stärksten Wasserpistolen vom Hersteller Spyra angesehen. Die Premium-Wasserblaster Spyra Two und Spyra Three mit Akku, USB-C-Ladeport und Einzelschussabgabe sind zwar eindeutig die coolsten, aber gleichzeitig leider auch die mit Abstand teuerste Wasserpistolen auf dem deutschen Markt. Da eine Wasserschlacht allein keinen Spaß macht, musste also eine Alternative zur rund 100 bis 170 Euro teuren Spyra her. Das neue, günstige Modell des Herstellers, die Spyrago gibt es zwar schon ab knapp über 50 Euro, allerdings fehlt hier die coole Einzelschussabgabe und somit ist das das Modell im Vergleich zu den Noname-Varianten deutlich zu teuer.
Die hier gezeigten elektrischen Wasserpistolen verfügen zwar über keine vergleichbare Einzelschussabgabe wie die Spyra, sie sind mit Preisen ab 11 Euro aber auch deutlich günstiger und somit prima für die nächste Gartenparty, den Campingurlaub oder den Besuch am See geeignet. Während ältere Lösungen auf Batterien zur Stromversorgung setzen, haben wir uns für unsere Tests ausschließlich Modelle mit aufladbarem Akku ausgesucht – das ist mittelfristig günstiger und schont die Umwelt. Die der Spyra sehr ähnliche Wasserpistole von Xiaomi ist in Deutschland leider nur über Umwege und zu entsprechend hohen Preisen von teils über 200 Euro verfügbar.
Wie groß der Unterschied zwischen günstig und sehr teuer in der Praxis aussieht, zeigt folgendes Video.
Neben dem Referenzmodell Spyra Two haben wir inzwischen über 10 weitere elektrische Wasserpistolen getestet. Leider sind davon einige Modelle nicht mehr lieferbar, wir bemühen uns aber um regelmäßige Updates. Folgende verfügbare Modelle haben wir in der Bestenliste berücksichtigt:
Auch wenn sich die Wasserpistolen zum Teil sehr ähneln, die Unterschiede stecken im Detail. Los geht es mit den Akkus. Die meisten von uns getesteten Modelle nutzen einzellige Li-Ion-Akkus mit 3,7 Volt. Die Varianten Ungh Superior, Pixata Water Blaster und das Modell von Tomoroy setzen auf zweizellige Akkus mit 7,2 Volt. Einfluss auf das Schussverhalten hat das aber nicht, auch wenn hier theoretisch mehr Leistung zur Verfügung stände. Am einfachsten zugänglich sind die Akkus der Udbrud Water Gun, der Water Battle Space und dem Blatter von Tomoroy, da hier kein Werkzeug für den Ausbau benötigt wird. Wirklich gut gegen Wasser geschützt ist der Akku nur beim günstigen Modell Vatos Burst, da hier immerhin eine Gummidichtung vorhanden ist. Bei den Modellen Doppelblaster von Spinne Lucas, Udbrud Water Gun und Pixata Water Blaster soll eine weiche Kunststoffkappe für mehr Sicherheit sorgen – wirklich dicht ist diese Lösung aber nicht. Bei den anderen Modellen sind die Akkus praktisch ungeschützt – die elektrischen Wasserpistolen sind also alle ausschließlich zur Nutzung außerhalb des Wassers geeignet. Die Tests mit triefnassen Klamotten und klitschnassen Wasserpistolen haben die Akkus trotzdem alle überstanden.
Weiter geht es mit den Wassertanks, die sich nicht nur durch ihr Fassungsvermögen unterscheiden. Während die Modelle Ungh Superior, Water Battle Space, Hydro M.A.D. einen fest integrierten Tank haben, verfügen die anderen Blaster über entnehmbare oder per Wasserflasche erweiterbare Wasserbehälter. Beim Modell Superior ist der integrierte Tank kein Problem, vielmehr ist diese Wasserpistole sogar sehr bequem zu befüllen. Zum Laden des Tanks wird einfach die Spitze der Wasserpistole in Wasser gehalten und der Auslöser nach vorn gedrückt. Die Pumpe zieht das Wasser dann automatisch in den Tank – wie die teure Spyra One. Ebenfalls einfach funktioniert das Auffüllen vom Wassersack des Doppelblasters von Spinne Lucas – allerdings ist das Verschließen hier nicht ohne und an den Schlauchverbindern kommt es zu leichtem Wasseraustritt.
Beim Modell Space muss man den fest installierten und winzigen Tank manuell befüllen. Das funktioniert zwar prima unter dem Wasserhahn, ist im Garten aber ein echtes Problem. Einfach in den Wassereimer halten wäre wegen des ungesicherten Akkus keine gute Idee und so benötigt man hier etwa einen Messbecher zum Befüllen oder aber direkten Zugang zu einem Wasseranschluss. Die Modelle Tomoroy, Udbrud Water Gun und Vatos Burst kommen sogar mit gleich zwei Tanks zum Kunden. Am längsten kann man mit dem Doppelblaster samt Rückentank und dem Blaster von Tomoroy schießen.
Bei der Reichweite gibt es zwar Unterschiede, diese sind aber nur marginal und machen sich während unserer Test-Wasserschlachten nicht bemerkbar. Am weitesten und mit am meisten Wasser schießt der Spyra-Klon – hier sind etwa acht bis neun Meter Reichweite möglich. Am wenigsten Power haben Vatos Burst, Water Battle Space, der Doppelblaster von Spinne Lucas und das Modell von Huanchenda. Hier liegt die Reichweite etwa bei fünf bis sieben Meter.
Deutlich größer sind Unterschiede bei der Lautstärke der Pumpen. Am lautesten ist das Modell Pixata Water Blaster und das ansonsten sehr gute Modell von Tomoroy. Leiser sind die Pumpen von Udbrud Water Gun, Water Battle Space, dem Doppelblaster und der Uni von Huanchenda.
Am besten abgeschnitten hat der kleine Klon der Spyra, die Wasserpistole Ungh Superior für rund 21 Euro. Zwar verfügt die kleine Variante über keine Einzelschussfunktion wie das Original, im Vergleich mit dem Testfeld ist sie aber unsere Nummer Eins.
Der knallbunte Blaster überzeugt mit der höchsten Reichweite und größten verschossenen Wassermenge, einer gut erträglichen Lautstärke und der sehr komfortablen Ansaugfunktion zum Befüllen des Tanks.
Einzige Kritikpunkte sind das geklaute Erscheinungsbild und der Akku, welcher nur mit Werkzeug zugänglich ist.
Der zweite Platz geht den Blaster von Tomoroy, den es für 15 Euro bei Amazon gibt. Diese Wasserpistole im martialischen Design punktet mit ordentlicher Reichweite, einem auf 1300 ml erweiterbaren Wassertank und einem im Schaft versteckten Akku, der sich ohne Werkzeug austauschen lässt.
Eine echte Besonderheit dieses Modells ist die Tatsache, dass diese Wasserpistole zusätzlich über eine manuelle Pumpe verfügt. Geht der Akku mal zu Neige, muss die Wasserschlacht nicht gleich unterbrochen werden.
Einzig die hohe Lautstärke der Pumpe gibt Minuspunkte. Hier sind andere Modelle deutlich leiser.
Auch das unter verschiedenen Herstellerbezeichnungen angebotene Modell Hydro M.A.D. für rund 32 Euro schafft es aufs Siegertreppchen. Die Wasserpistole überzeugt mit guter Gesamt-Performance und einer niedrigen Lautstärke der Wasserpumpe. Unser zweitplatziertes Modell macht bei der Schussabgabe deutlich mehr Krach. Bezüglich der Reichweite ist dieses Modell zwar nicht führend, zum Testsieger fehlen aber nur etwa 1 bis 1,5 Meter.
Schade nur, dass man zum Akkuwechsel Werkzeug benötigt. Auch der Wassertank dürfte gerne etwas größer sein – für kleine Kinder ist das allerdings eher ein Vor- als Nachteil.
Die Wasserpistole von Huanchenda im Uzi-Design gefällt uns trotz des niedrigen Preises. Die Reichweite ist ausreichend, die Schussabgabe gleichmäßig und die Lautstärke niedrig und gut erträglich. Der Preis von rund 20 Euro ist angemessen. Aktuell gibt es zusätzlich einen 4-Euro-Rabatt (Coupon anwählen!).
Im Lieferumfang sind hier sogar gleich zwei Akkus und zwei USB-Ladegeräte enthalten. Der Wechsel funktioniert ohne Werkzeug. Auf dem Feld macht diese Wasserpistole eine gute Figur – allerdings nur, solange der Tank voll ist. Wem der mitgelieferte Tank zu klein ist, der kann auch auf eine herkömmliche Getränkeflasche zurückgreifen.
Der Water Blaster von Pixata für 19 Euro sieht gut aus und kann auch mit einem ordentlichen Schussbild überzeugen. Auch in Bezug auf Tankgröße und Reichweite steht der Blaster den besser platzierten Modellen in nichts nach.
Allerdings dauert das Auffüllen des Tanks eine gefühlte Ewigkeit und zudem ist diese Wasserpistole mit Abstand am lautesten. Die Geräuschkulisse bei aktiver Pumpe erinnert eher an eine Nerf-Schlacht als an eine Wasserschlacht.
Auch hier ist zur Entnahme des Akkus Werkzeug nötig. Wer seine Ohren schonen will, sollte zu einer anderen Wasserpistole greifen.
Den getesteten Doppelblaster mit Wassertank von Spinne Lucas haben wir wegen der undichten Schlauchanschlüsse nicht in die Bestenliste aufgenommen. Grundsätzlich macht das Modell aber großen Spaß. Wegen der besseren Gewichtsverteilung ist dieses Modell primär für kleinere Kinder geeignet. Der Preis von 11 Euro ist sehr fair.
Den neuen elektrischen Blaster Spyrago haben wir wegen des hohen Preises von über 50 Euro nicht aufgenommen. Anders als die anderen elektrischen Modelle des Herstellers fehlt hier nämlich die kraftvolle Einzelschussabgabe. Das Schussbild der Spyrago ist mit dem vom Wasserblaster Tomoroy vergleichbar – der kostet aber nur rund 30 Euro.
Allein auf Amazon und Aliexpress finden sich zig verschiedene elektrische Wasserpistolen in verschiedenen Größen und Preisklassen. Abgesehen vom Design sind hier kaum Unterschiede zu den getesteten Modellen zu erwarten.
Wer sich nach einer Alternative umsieht, sollte beachten, ob Akkus oder Batterien zum Einsatz kommen. Diese sollten möglichst schnell zugänglich und einigermaßen geschützt sein. Außerdem sollte die Wasserpistole entweder eine automatische Ansaugung oder aber einen entnehmbaren Wassertank haben.
Wer sich mehr Power wünscht, muss derzeit entweder auf ein manuelles Modell mit Überdrucktank oder auf die teure Spyra Two oder Spyra Three zurückgreifen. Wie groß der Unterschied zwischen günstig und sehr teuer in der Praxis aussieht, zeigt folgendes Video.
Mit Preisen von 11 bis 30 Euro können wir die günstigen elektronischen Wasserpistolen vorbehaltlos empfehlen. Klassische Wasserpistolen kosten häufig schon mehr. Insbesondere Kinder profitieren von der bequemen Bedienung. Da die Geräte alle eine vergleichbare Leistung bieten, sorgen sie zudem für Chancenausgleich bei unterschiedlich alten Nutzern. Die Jüngsten können so endlich mit den größeren Geschwistern und den Eltern mithalten.
Betrachtet man den Spaßfaktor, haben der dreiste Spyra-One-Klon Ungh Superior und der Blaster von Tomoroy die Nase vorn. Mit rund 15 bis 18 Euro sind beide Modell nicht so günstig wie manche Mitbewerber, die bequeme Bedienung gepaart mit der hohen Reichweite sind die Mehrkosten aber allemal wert. Auch mit den anderen Platzierungen macht man alles richtig, hier stimmen Preis und Leistung.
Können die getesteten Modelle mit der 100 bis 200 Euro teuren Spyra Two oder Spyra Three mithalten? Was die Wassermenge, Schussstärke und die Reichweite angeht, lautet die Antwort nein. Geht es um den Spaßfaktor bei der nächsten Wasserschlacht, geben die günstigen Alternativen aber ein ebenso gutes Bild ab, wie das bis zu zehnmal teurere Original. Zudem sollte man bedenken, dass eine Wasserschlacht nur dann wirklich Spaß macht, wenn ausgeglichene Verhältnisse bestehen. Und wer mit der Spyra kämpft, ist hier schlicht im Vorteil. So sollte man sich generell gleich mehrere vergleichbare Modelle zulegen, oder bei der klassischen Wasserpistole ohne Antrieb bleiben.
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