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Nachrüstbare Head-up-Displays und Anzeigen für die Geschwindigkeit für jedes Auto gibt es bereits ab 12 Euro. Wir zeigen die fünf besten Modelle.
Das Head-up-Display (kurz: HUD) für das Auto projiziert relevante Fahrdaten wie die Geschwindigkeit, gefahrene Kilometer und Drehzahl direkt in das Sichtfeld auf die Windschutzscheibe. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch sinnvoll. Der Fahrer muss für einen Blick auf den Tachometer (Head-Down-Display) nicht mehr den Kopf senken, die Augen bleiben stets auf die Straße gerichtet. Das ist nicht nur bequem, sondern auch sicher. Damit handelt es sich in gewisser Weise um eine Form von Augmented Reality (erweiterte Realität), bei der Informationen des Displays mit der Sicht auf echte Umgebung in der Fahrtrichtung verschmelzen.
Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz, Audi, Mazda oder Peugeot bieten für einige ihrer Neuwagen voll integrierten HUDs als Sonderausstattung an. Diese müssen jedoch bereits vor dem Kauf konfiguriert werden und sorgen für einen ordentlichen Aufpreis des Neuwagens, der nicht selten ins Vierstellige geht. Das professionelle Nachrüsten der Sonderausstattung ist – wenn überhaupt möglich – umständlich und teuer.
Mit einer Lösung für OBD2 (On-Board-Diagnose) geht das viel einfacher und vor allem günstiger – wenn auch nicht ganz so elegant. Alternative gibt es zudem GPS-Systeme, die auch bei Fahrzeugen ohne OBD2-Anschluss funktionieren. Wir haben verschiedene Head-Up-Display, normale Displays mit OBD2 und GPS ausprobiert und zeigen hier die fünf Besten.
Das Lescars Funk-OBD2-Anzeige ZX3505 kostet auf Amazon 41 Euro. Sie ist 95 × 51 × 70 mm groß und keilförmig. Dank einer Gummimatte passt sie perfekt unter die Windschutzscheibe und verrutscht nicht. Das Display ist groß, hintergrundbeleuchtet und lässt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen. Die Geschwindigkeit prangt in großen Lettern. Neben der Geschwindigkeit zeigt das Display die aktuelle Batteriespannung und die Temperatur des Kühlmittels an. Wir schätzen den Minimalismus, so lenkt nichts unnötig ab.
Die sehr einfache Installation und der kabellose Betrieb stechen bei der Lescars Funk-OBD2-Anzeige positiv hervor. Der Transmitter steckt direkt im OBD2-Port, bekommt von ihm Strom und findet ohne weiteres Zutun die Verbindung zur Anzeige. Mit dem Abstellen des Motors trennt sich die Verbindung und die Anzeige geht in den Stand-by-Modus. Für die Stromversorgung nutzt die Anzeige ein kleines Solar-Panel. Sollte dies nicht reichen, kann sie via USB-C geladen werden.
Der Car GPS HUD Digital-Tacho kostet bei Banggood nur 9 Euro inklusive Versand. Gerade wegen seines extrem günstigen Preises schiebt er sich auf unseren Platz 2 der besten Geschwindigkeitsanzeigen zum Nachrüsten für das Auto.
Der Car GPS HUD Digital-Tacho benötigt keinen OBD2-Anschluss, er ermittelt die Geschwindigkeit über ein integriertes GPS-Modul. Das lange Kabel will für den Betrieb in den USB-A-Port des Autos gesteckt werden. So schaltet es sich mit dem Auto ein und aus. Bis der Car GPS HUD Digital-Tacho nach dem Start des Autos die Verbindung mit den Satelliten gefunden hat, kann bis zu einer Minute vergehen.
Das Gerät selbst sitzt auf einer Gummiunterlage auf dem Armaturenbrett. Allerdings dürfte es gerne fester sitzen. Bei heftigeren Manövern könnte der Car GPS HUD Digital-Tacho verrutscht.
Die beleuchtete LED-Anzeige ist bei direkter Sonneneinstrahlung genauso gut ablesbar wir in der Nacht. Der Car GPS HUD Digital-Tacho zeigt schlicht die Geschwindigkeit an. Wir begrüßen den Minimalismus. Wer ohne große Sonderfunktionen auskommt und im Auto einen USB-A-Port hat, der findet wohl kaum eine günstigere digitale Geschwindigkeitsanzeige. Achtung: Beim Kauf des 12-Euro-Gadgets sollte man darauf achten, die Version mit km/h statt mph zu ordern.
Das Lescars L1 OBD2 Head-up-Display kommt mit aufklappbarer Projektionsfläche für 70 Euro auf Amazon. Es hat die Maße 136 × 29 × 75 mm und wiegt etwa 170 g. Die Projektionsfläche ist 125 mm breit und 39 mm hoch. Bei ihm ist es nicht nötig, eine Folie auf die Frontscheibe zu kleben, wodurch es eleganter wirkt und von außen weniger auffällt. Seine Darstellung ist flimmerfrei und bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.
Neben der Geschwindigkeit zeigt es auf Wunsch Drehzahl, Wassertemperatur, Batteriespannung, Kraftstoffverbrauch, gefahrene Kilometer und Uhrzeit an. Strom holt es sich über den OBD2-Anschluss. Entsprechend schaltet es sich mit dem Auto ein und aus. Im Test funktioniert es seit einigen Monaten zuverlässig.
Von Haus aus zeigt das Gerät 107 Prozent der realen Geschwindigkeit an. Damit passt sich die Anzeige dem Tachometer an, der bis zu sieben Prozent zu viel anzeigen darf. Wer also das tatsächliche Tempo sehen will, stellt diesen Wert auf 100 Prozent.
Das Lescars HUD-55C OBD2 Head-Up-Display kostet bei Amazon derzeit 47 Euro. Sein 5,5 Zoll großer Bildschirm spiegelt die Information auf eine auf die Windschutzscheibe geklebte Folie. Das Gerät funktioniert auch ohne Folie, dann reflektieren sich in der Scheibe aber unschöne Dopplungen. Zudem lässt sich bei direkter Sonneneinstrahlung die Anzeige kaum entziffern. Das Ablesen während eines hellen Sommertages macht auch mit Folie Probleme, ist jedoch möglich. Unschön: Die Folie wirkt von außen wie ein Fremdkörper.
Am sinnvollsten platziert man das Head-up-Display hinter dem Lenkrad auf dem Armaturenbrett und zieht das mitgelieferte Kabel zum OBD2-Port, der sich meist unterhalb des Lenkrads befindet. Wo genau, variiert von Auto zu Auto. Dabei sieht das Kabel wenig elegant aus. Wir empfehlen, es in Ritzen oder hinter der Armatur zu verstecken.
Empfindliche Augen stellen beim Lescars Head-up-Display HUD-55C ein Flimmern fest. Es hat einen Helligkeitssensor, der die Anzeige in der Nacht abdunkelt. Trotzdem ist sie einigen Nutzern in der Nacht zu hell. Uns hat das im Test nicht gestört. Insgesamt sind wir mit dem Gerät sehr zufrieden. Egal, ob es auf dem Armaturenbrett 55 oder -10 Grad hatte, das HUD setzte nie aus und zeigte zuverlässig das Fahrtempo.
Das T600 Universal Display mit GPS kostet bei Banggood gut 31 Euro. Für die Anzeige der Geschwindigkeit nutzt es GPS. Das lange mitgelieferte Kabel steckt im Zigarettenanzünder und versorgt das T600 Universal Display mit GPS so mit Energie.
Das Gerät selbst wirkt recht hochwertig. Es steht auf einer gummierten Matte, was es vor Verrutschen sichern soll. Bei extremen Manövern wird dies allerdings nicht viel nutzen. Schade finden wir, dass das Kabel hinten am Gerät hängt. Mit einer seitlichen Positionierung hätte man es auf dem Armaturenbrett näher an die Windschutzscheibe schieben können.
Das farbige und beleuchtete LC-Display sieht in der Nacht richtig schick aus. Allerdings ist es bei direkter Sonneneinstrahlung schlecht ablesbar. Auch ist die Anzeige der Geschwindigkeit zu klein. Dafür gibt es in den Einstellungen viele Optionen wie einen Geschwindigkeitsalarm, eine Anpassung der Geschwindigkeitsanzeige, Farbanpassungen und mehr.
Ein Head-Up-Display ist eine halbtransparente Anzeige, welche digitale Inhalte anzeigt und gleichzeitig den Blick auf das Dahinterliegende freigibt. Bei einem Auto kann man sich das so vorstellen, dass auf dem Armaturenbrett ein Display seitenverkehrt Inhalte anzeigt, die sich in der Windschutzscheibe spiegeln und so von Fahrer abgelesen werden können. Für eine saubere Spiegelung sorgt eine im Sichtfeld klebende transparente Folie.
Der ADAC kommentiert auf Nachfrage, dass eine auf die Windschutzscheibe geklebte Reflexionsfolie das Fernsichtfeld beeinflussen kann und damit nach § 22a StVZO genehmigungspflichtig ist. Auch die OBD2-HUDs ohne Klebefolie, die ungesichert auf dem Armaturenbrett liegen, können bedenklich sein. Hier ist es wichtig, diese sicher zu befestigen. Falls deswegen ein Unfall verursacht wird, könnte im Schadensfall eine Versicherung nicht zahlen.
Auf dem Armaturenbrett aufstellbare Displays funktionieren ähnlich wie ein HUD, ziehen ihre Daten also entweder über den OBD2-Anschluss oder über GPS. Allerdings ist die Anzeige frontal ablesbar und wird nicht über eine Folie oder Reflexionsscheibe gespiegelt. So könnten sie im Zweifelsfall einen Teil des Sichtfelds einschränken. Bei den meisten Automodellen sollten Fahrer aber problemlos über sie hinwegblicken können.
Für eine bessere Ablesbarkeit verfügen viele Modelle über einen Sonnenschutz, der wenige Zentimeter über den Bildschirmrand ragt. Ihr Vorteil: Häufig stehen mehrere Darstellungsformate der Inhalte zur Verfügung.
Seit 2004 kommt jeder Neuwagen in Europa mit einem OBD2-Port zum Auslesen einheitlich normierter Diagnose-Codes. Ihn nutzen unter anderem Werkstätten, um die Kapazität der Batterie, Abgaswerte und vieles mehr zu sehen. Aber der Port kann mehr, spuckt er doch so ziemlich alle Fahrzeug-relevanten Daten in Echtzeit aus. Dazu gehören unter anderem Tempo, Drehzahlmesser, Spritverbrauch, Kühlwassertemperatur und gefahrene Kilometer. Das machen sich über den Port angeschlossene Head-up-Displays zunutze, die diese Information verzögerungsfrei einblenden.
Die Geschwindigkeit lässt sich nicht nur über den OBD2-Port auslesen, sondern alternativ auch über GPS-Daten ermitteln. Derartige Systeme haben den Nachteil, das Tempo des Fahrzeugs leicht verzögert darzustellen. Auch benötigen sie je nach Qualität der Antennen nach dem Start der App eine Minute oder länger, bis sie genügend Satelliten für eine Geschwindigkeitsanzeige gefunden haben. Dass die Anzeige im Tunnel ausfällt, versteht sich von selbst. Dafür funktionieren sie auch in Fahrzeugen ohne OBD2-Anschluss.
Alternativ gibt es unzählige Smartphone-Apps, welche die GPS-Daten auslesen und wiedergeben. Hier kommen dann Handyhalterungen mit halbtransparentem Klappspiegel zum Einsatz. Diese sorgen dafür, dass der Fahrer das Handy-Display im Sichtfeld sieht.
Vor jeder Nutzung muss man zunächst die App öffnen und das Mobilgerät platzieren. Wer nicht will, dass sein Telefon während der Fahrt zu viel Akkukapazität verliert, schließt es zusätzlich an ein Ladekabel an. Für die Nutzung sind außerdem Anwendungen nötig, die zum einen GPS für die Geschwindigkeitsberechnung nutzen und außerdem die Anzeige in der vertikalen Ebene spiegeln. Wir empfehlen dafür zum Beispiel DigiHUD. Apps wie Navier HUD navigieren den Fahrer zum Ziel.
Einige OBD2-Geräte wie die von Lescars verbinden sich über Bluetooth mit korrespondierenden Smartphone-Apps zum Auslesen und Dokumentieren von Diagnose-Fehlercodes der Steuergeräte. Auch können einige Anwendungen die Fahrzeugdaten anzeigen und aufzeichnen.
Als Analyse-Apps können wir Piston und EOBD Facile empfehlen, wobei letzteres nur in der Bezahlversion den vollen Funktionsumfang bietet. Letztlich ist das Auslesen des Autos jedoch nur für eine kleine Zielgruppe relevant.
Im Grunde ähneln sich die meisten Head-up-Displays. Ihr größter Unterschied ist die Art der Darstellung. Während das HUD-55C überladen und bunt wirkt, konzentriert sich das minimalistische Head-up-Display von Lescars mit aufklappbarer Projektionsfläche auf das Tempo und einen weiteren, frei wählbaren Datensatz. Folgende Informationen zeigen die meisten Modelle an:
Bis auf den Kraftstoffverbrauch, der sich in den Optionen nicht anpassen lässt, war die Anzeige aller Werte sehr genau. Daten wie Fahrdauer und Fahrstrecke werden beim Ausschalten zurückgesetzt.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass zusätzliche Daten neben der reinen Geschwindigkeit im Alltag kaum eine Rolle spielen und eher ablenken, als helfen. Deswegen bevorzugen wir eine minimalistische Anzeige gegenüber einer überladenen Lösung.
Günstige und nachrüstbare Head-up-Displays sind bei Weitem nicht so gut wie die viel teureren nativen Lösungen direkt vom Hersteller, die neben der reinen Geschwindigkeit oft auch Pfeile zur Navigation einblenden. Doch sie kosten nur einen Bruchteil. Sie helfen dem Fahrer dabei, sich auf die Straße zu konzentrieren und so Unfälle zu vermeiden. Schließlich muss er für das Erkennen der Geschwindigkeit nicht mehr durch das Lenkrad auf den Tachometer schielen.
Wir haben uns so sehr an die digitale Head-Up-Anzeige gewöhnt, dass es sich nun umständlich und falsch anfühlt, den analogen Tacho zu lesen. Wir empfehlen jedoch beim Kauf, auf ein ausreichend langes OBD2-Kabel, einen Helligkeitssensor und vor allem auf eine minimalistische Anzeige zu achten. Zu viele Daten im Sichtfeld lenken eher ab, als dass sie helfen.
Weitere nützliche Gadgets zeigen wir in der Themenwelt Auto. Als praktische und einfach zu montierende Einparkhilfe haben sich Kabellose Rückfahrkameras zum Nachrüsten bewährt. Falls die Autobatterie schlapp macht, braucht es nicht unbedingt eine Überbrückung mit einem anderen Fahrzeuge. Mehr dazu erklären wir im Bestenliste Top 7: Die beste Starthilfe für PKW – Auto überbrücken mit Powerbank ab 35 Euro. Wer dagegen Geld sparen und Strafzettel vermeiden möchte, dem empfehlen wir die Top 10: Die besten elektronischen Parkscheiben mit Zulassung im Test.
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