Laubbläser im Vergleich
Nerd, Vater, Tech-Junkie -– Ich beschäftigte mich seit 20 Jahren fast ausschließlich mit Journalismus, überwiegend aus der Digital-Lifestyle-Ecke. Schwerpunkte: E-Scooter, Kopfhörer, Beamer, E-Bikes, Gadgets & Smart Home.
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln einer eher unbekannten Brauerei. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei einer PC-Zeitschrift, die heute kaum noch jemand…
Laubbläser helfen, Wege einfach von rutschigem Laub zu befreien. Wir haben fünf aktuelle Modelle mit Akku getestet und zeigen, worauf es beim Kauf des Laubbläsers ankommt.
Um Wege und Gärten von Laub zu befreien, greift man klassisch zu Rechen und Besen. Das kann vor allem bei längeren Wegen oder großen Gärten anstrengend und zeitintensiv sein. Doch es gibt bequeme Alternativen, die nicht mal teuer sind.
Wir haben verschiedene Laubbläser mit und ohne Akku getestet und zeigen, welche fünf Geräte mit Stromversorgung per Akku am besten abschneiden. Günstige Laubbläser inklusive Batterie und Netzteil gibt es schon ab 45 Euro. Aber wie brauchbar sind sie? Diese und weitere wichtige Fragen vor dem Kauf beantworten wir in dieser Bestenliste.
Diese Bestenliste gehört zur Themenwelt Garten. Hier haben sich im letzten Jahr besonders viele Leser für die Top 10: Der beste Mähroboter ohne Begrenzungskabel mit Kamera, GPS oder Lidar und die Top 7: Die beste Außenleuchte mit Bewegungsmelder & Solar – Licht ohne Kabel interessiert. Wer wissen will, wohin mit den Gartenabfällen, findet Hilfe im Ratgeber Gartenhäcksler ab 89 Euro: Elektro oder Benziner, mit Messer oder Walzen?
Laubbläser ersetzen im Grunde den Rechen, sie pusten Laub in Häufchen zusammen. Diese Häufchen müssen anschließend in Eimern oder Laubsäcken gesammelt und entsorgt werden. Bauartbedingt eignen sie sich auch für größere Grundstücke.
Laubsauger saugen Blätter ein und sammeln sie in einem Beutel. Einige Modelle häckseln das Laub, dadurch erhöht sich die Aufnahmekapazität. Sie eignen sich eher für kleinere Grundstücke, bei großen muss der Laubfangsack häufig geleert werden. Außerdem sind sie schwerer als Laubbläser, schließlich tragen Sack und dessen Inhalt zum Gewicht bei. Hinzu kommt, dass hier auch kleine Tiere eingesaugt werden können, weshalb wir die Funktion hier zwar erwähnen, nicht aber nutzen oder bewerten.
Der Laubbläser U20 von Litheli kostet im Set zusammen mit zwei 20-Volt-Akkus mit einer Kapazität von je 4 Ah rund 110 Euro (30-Euro-Coupon anwählen). Ein Ladegerät gehört allerdings nicht zum Lieferumfang, denn die Akkus laden bequem per USB-C. Sie passen nicht nur in alle Geräte von Litheli, sondern dienen gleichzeitig auch als USB-Powerbank mit bis zu 45 Watt.
Der Laubbläser U20 wiegt ohne Batterie rund 2,7 kg – eine Trageschlaufe gibt es nicht. Die Verarbeitung ist hochwertig – für die Gartenarbeit wirkt das weiß glänzende Gehäuse allerdings etwas übertrieben clean und dürfte recht schnell Schmutz anziehen. Für den Betrieb werden hier immer zwei Akkus benötigt, und so ist das Gerät kein Leichtgewicht. Dafür bietet es als einziger Laubbläser eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung und richtig viel Leistung. Sollte die maximale Geschwindigkeit mal nicht ausreichen, hilft die Turbo-Taste weiter. Dann erreicht das Gerät laut Datenblatt eine Luftgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h und bläst neben nassen Blättern auch problemlos kleine Steine, Erde und Äste beiseite. Die Akkulaufzeit bei niedriger Geschwindigkeit beträgt rund eine halbe Stunde. Bei maximaler Leistung und Nutzung der Turbo-Taste sinkt die Akkulaufzeit auf 15 bis 18 Minuten. Einen Ein- oder Ausschalter gibt es hier nicht, sobald die Akkus eingesetzt sind, ist das Gerät betriebsbereit. Die Lautstärke ist mit bis zu 65 dB erträglich.
Insgesamt schneidet der U20-Laubbläser im Test gut bis sehr gut ab. Wirklich sinnvoll ist die Anschaffung, wenn man auch andere Geräte des Herstellers nutzt und die Akkus untereinander tauschen kann. Sehr gut gefällt uns die Zusatzfunktion als Powerbank.
Der Laubbläser von Gisam kostet bei Amazon rund 100 Euro (10-Prozent-Coupon anwählen) inklusive Ladegerät und zwei Akkus mit je 3 Ah. Diese passen allerdings nur in den Laubbläser und sind somit nicht zu anderen Geräten kompatibel, was schade ist. Gut gefällt uns die integrierte Kapazitätsanzeige.
Neben dem klassisch runden Luftrohr liegt hier noch ein abgeflachtes Ende bei – in der Praxis bemerken wir bei der Arbeit aber kaum einen Unterschied. Das Gerät liegt insgesamt gut in der Hand und bietet nach dem Einschalten zwei Geschwindigkeitsstufen, welche durch einen Turboschalter noch verstärkt werden können. Die auf dem Datenblatt angegebene Luftgeschwindigkeit beträgt über 250 km/h – subjektiv hat das Modell allerdings etwas weniger Leistung als das von Litheli. Sei es drum – groß ist der Unterschied nicht. Bei voller Leistung fliegen auch hier nasse Blätter, Sternchen und Äste. Die Akkus sind nach knapp einer Stunde voll aufgeladen und bieten dann eine Laufzeit von 25 Minuten bis knapp 45 Minuten – abhängig von der genutzten Geschwindigkeit. Insgesamt schneidet der Gisam-Laubbläser im Test gut – neben der hohen Leistung überzeugt uns hier auch die recht ordentliche Batterielaufzeit. Mit beiden Akkus können wir trotz unterschiedlich hoher Geschwindigkeiten über eine Stunde am Stück arbeiten. Die Lautstärke erreicht bei maximaler Luftgeschwindigkeit knapp über 80 dB.
Das Hauptproblem sehen wir hier in den nicht zu anderen Geräten kompatiblen Akkus. Wer keine anderen Akkuwerkzeuge und Gartengeräte nutzt, kann aber darüber hinwegsehen.
Den Ryobi-Laubbläser gibt es unter der Bezeichnung OBL1820S als Solo-Version ohne Akku und ohne Ladegerät bereits unter 60 Euro. Mit einem 4-Ah-Akku und Ladegerät lautet die Produktnummer RBL1820S04F und der Preis steigt auf rund 140 Euro.
Laut Datenblatt erreicht die maximale Luftgeschwindigkeit auch hier über 250 km/h. In der Praxis ist die Leistung mit dem Gisam-Laubbläser vergleichbar. Nasse Blätter und kleine Äste wegzublasen ist damit kein Problem – ganz so stark wie die beiden erstplatzierten Geräte ist das Modell von Ryobi aber nicht. Gut gefällt uns das geringe Gewicht von nur 1,6 kg ohne Akku, welches ein entspanntes Arbeiten erlaubt. Angenehm ist die Balance – der Laubbläser von Ryobi liegt sehr gut in der Hand und ermüdet diese nicht. Allerdings gibt es hier nur eine Geschwindigkeitsstufe, die Akkulaufzeit von rund 18 Minuten mit einem 18-Volt Akku aus Ryobi’s-One-System mit 4 Ah ist entsprechend übersichtlich. Die Lautstärke ist mit dem Gerät von Gisam vergleichbar. Hier messen wir bei maximaler Geschwindigkeit knapp 77 dB.
So einfach das Modell von Ryobi auch ist – in der Praxis macht es bei uns bereits seit drei Jahren einen guten Job. Wer schon andere 18-Volt-Geräte des Herstellers nutzt, bekommt hier ein sehr faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn auch hier sind die Akkus von Akkuschrauber und Co. untereinander kompatibel.
Das Modell Einhell Venturro gibt es in Varianten für 18 Volt und für 36 Volt. Für unseren Vergleich haben wir die Version Venturro 18/210 solo für 18-Volt-Akkus getestet. Diese kommt ohne Ladegerät und Akkus und kostet rund 101 Euro aufwärts. Anders als die übrigen Testkandidaten ist hier auch eine Saugfunktion mit Häcksler und entsprechend ein Laubfangsack integriert. Das treibt auch das Gewicht nach oben und so wiegt der Venturro schon ohne Akku rund 3 kg. Immerhin gibt es hier einen Umhängegurt und zwei Laufrollen am Ende der Luftdüse – so ist das Arbeiten etwas weniger mühevoll.
Die maximale Luftgeschwindigkeit gibt Einhell mit 210 km/h an – in der Praxis ist die Leistung wirklich ordentlich und mit dem zweitplatzierten Laubbläser von Gisam vergleichbar. Bei voller Leistung fliegen hier neben nassen Blättern auch kleine Äste und Steinchen durch die Luft. Dann allerdings macht das Gebläse von Einhell richtig viel Krach – die Geräuschentwicklung gibt der Hersteller mit bis zu 98 dB an. Hier sollte man also besser mit Ohrenschützern arbeiten.
Wer seine Blätter auch aufsammeln will, ist hier zwar richtig, als Laubbläser wäre uns das Modell von Einhell allerdings deutlich zu klobig und schwer. Hinzu kommt der verhältnismäßig hohe Preis – Akku und Ladegerät sind hier noch nicht inkludiert. Wer bereits andere Akkugeräte des Herstellers nutzt, kann hier immerhin etwas Geld einsparen.
Das Modell LB 18-201-05 von Güde ist mit einem Preis von 45 Euro (Preisvergleich) inklusive Ladegerät und einem 2-Ah-Akku (18 Volt) mit Abstand am günstigsten. Als Solo-Variante ohne Akku und Ladegerät lautet die Produktbezeichnung LB 18-0 und der Preis sinkt auf 32 Euro.
Die Verarbeitung ist insgesamt zwar in Ordnung, kann aber nicht mit den oben platzierten Geräten mithalten. Positiv ist auch hier das geringe Gewicht von nur rund 1,75 kg inklusive Akku, welches ermüdungsfreies Arbeiten erlaubt.
Zwar bietet auch dieses Modell laut Datenblatt mehr Power als unser erster Platz, in der Praxis können wir das allerdings nicht bestätigen. Trockene Blätter sind für ihn zwar kein Problem, nasse, zusammenklebende Blätterhaufen bringen das Gerät aber schnell an seine Grenzen. Im direkten Vergleich ist der Laubbläser von Güde am schwächsten. Die Arbeitszeit pro Akku liegt bei rund 20 Minuten. Danach benötigte der 18-V-Akku fast fünf Stunden, bis ihn das 11-Watt-Netzteil wieder vollgeladen hat.
Abschließend zeigen wir nachfolgend aus unserem Preisvergleich noch weitere Laubbläser, sortiert nach Preis und Beliebtheit.
Benzinbetriebene Laubbläser sind schwer, laut und stinken. Dafür bieten sie auch über einen langen Zeitraum viel Leistung und sind schnell wieder einsatzbereit – für Profis unabdingbar, im eigenen Garten allerdings meist deutlich überdimensioniert. Auch ihre kabelgebundenen Alternativen sind leistungsstark. Außerdem sind sie abgasfrei, leichter und weniger laut im Vergleich zu den Benzinern. Dafür nervt das Kabel, das üblicherweise zehn Meter lang ist, bei einigen Modellen aber auch nur fünf Meter. Wenn keine Steckdose in der Nähe ist, muss man mit Verlängerungskabeln (Ratgeber) oder mobilen Steckdosen arbeiten. Geeignete mobile Stromspeicher, die beim Kabel-Problem alternativ Abhilfe schaffen, zeigen wir in der Top 10: Die beste Powerstation im Test – Anker, Fossibot, Ecoflow & Co.
In den letzten Jahren drängen immer mehr akkubetriebene Laubbläser auf den Markt. Sie sind recht günstig, vergleichbar laut wie kabelgebundene Alternativen, allerdings tendenziell weniger leistungsstark. Ihr Vorteil ist ähnlich den Benzinern ihre hohe Mobilität. Allerdings schüttet man bei ihnen nicht einfach Benzin nach. Wenn sie nach vielleicht 20 Minuten leer sind, muss man die Akkus nachladen, was bis zu drei Stunden dauern kann. Dafür sind die Geräte wartungsfrei und bei vollem Akku auch sofort einsatzbereit.
Beim Akku sollte man genau hinsehen: Hier gibt es große Unterschiede, die es zu beachten gilt. Besonders günstige No-Name-Modelle kommen meist gleich mit mehreren Akkus im Set. Diese passen in der Regel aber nur in diesen Akkubläser und sind ansonsten nutzlos. Schlimmer noch, gehen sie kaputt, ist es meist schwer überhaupt passenden Ersatz zu finden. Besser ist es, auf ein Modell zu setzen, dessen Akkus auch in andere Geräte des Herstellers passen. Ein Beispiel dafür ist etwa der Laubbläser von Litheli: Dessen Akku ist zugleich eine USB-Powerbank und passt auch noch in die Kühlbox, die Mini-Kettensäge, den Rasenmäher und den angetriebenen Bollerwagen des Herstellers. Wer sucht, findet auch bei den günstigen No-Name-Geräten Modelle, die zu Markenakkus von etwa Marita kompatibel sind. Noch flexibler ist man mit einem Laubbläser, dessen Akku zu einer System-Familie gehört. So sind etwa die 18-Volt-Akkus von Bosch, Gardena, Wagner und Husqvarna kompatibel zueinander (Power4All-Alliance). Hier ist man dann nicht auf einen Hersteller fixiert, sondern kann den Akku des Laubbläsers im Zerfiel dann auch in Bohrmaschine oder der elektrischen Kettensäge nutzen. Wer bereits Akkus besitzt und sich einen passenden Laubbläser aussucht, kann diesen dann als Single-Variante ohne Akku und Netzteil kaufen und Geld sparen.
Bei Laubbläsern gibt es berechtigte Umweltbedenken. Sie pusten Insekten weg, die sonst als Nahrung für Igel und Vögel dienen. Noch dazu können aufgewirbelte Bakterien, Schimmelpilze und Pollen in die Atemwege gelangen. Wir empfehlen Atemmaske, Schutzbrille und Gehörschutz beim Hantieren. Bei Laubsaugern sind die Umweltbedenken noch größer, da sie mit hohen Luftgeschwindigkeiten neben Pflanzenresten auch Käfer, Spinnen und viele weitere Insekten einsaugen. Modelle mit Häcksler hinter dem Rohrende bedeuten für viele Insekten den sicheren Tod.
Hier kommt bei beiden Varianten die Lärmbelastung hinzu. So gibt zum Beispiel McCulloch bei seinem Akkulaubbläser Li-40GB eine Lautstärke von 107 dB(A) an. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer kommt auf einen durchschnittlichen Schalldruckpegel von 100 dB.
Die lauten Laubbläser nerven nicht nur die Nachbarn und vertreiben Tiere wie Vögel und Igel. Die längerfristige Lärmbelästigung kann auch beim Anwender selbst zu gesundheitlichen Langzeitschäden führen.
Laut der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung darf man in „lärmempfindlichen Gebieten“ wie Wohngebieten nur in der Zeit von 9 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr legal mit dem Laubbläser arbeiten. An Sonn- und Feiertagen muss das Gerät komplett in Garage oder Keller bleiben. Allerdings kann es sein, dass die jeweils zuständige Behörde weitere Einschränkungen oder Ausnahmen von den zeitlichen Betriebseinschränkungen festlegt. Zusätzlich können Länder und Gemeinden weitere Regeln einführen, zum Beispiel zur Wahrung der Mittagsruhe. Geräte mit Umweltzeichen können von der Regelung ausgenommen sein.
Ob ein Laubbläser aus moralischer Sicht vertretbar ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist jedoch, dass die Geräte in vielen Fällen Rechen- und Kehrarbeit ersparen. Wir raten für Privatanwender zu akkubetriebenen Lösungen. Wer den Laubbläser überwiegend für einfache Aufgaben und trockene Blätter benötigt, dem empfehlen wir das 45 Euro teure Modell Güde LB 18-201-05. Wer auch mal Rasen von nassem Blattwerk befreien will, benötigt mehr Power. Hier raten wir zum Beispiel zu den Modellen von Litheli, Gisam oder Ryobi.
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