Systems-Engineering: SysML und ein neues Buch

Warum Systems-Engineering für die deutsche Wirtschaft ein guter Weg zu neuen Innovationen ist, und dass Tims neues SysML-Buch jetzt erschienen ist.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Bernd Oestereich

In einem meiner letzten Blog-Einträge hatte ich über Systems-Engineering geschrieben und war mit den Gedanken noch nicht fertig.

Systems-Engineering halte ich übrigens für eine Disziplin, die uns Deutschen liegt. Die international immer noch nicht völlig verblasste Marke "Made in Germany" hat traditionell einen großen Bezugspunkt im mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau. Auch heute noch ist dies ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in Deutschland.

Natürlich werden viele Einzelteile, von der Schraube bis zum Java-Code, zunehmend weniger in Deutschland gefertigt, sondern in anderen, kostengünstigeren Regionen der Welt. Die Zusammensetzung vieler kleiner Einzelteile zu größeren Systemen (beispielsweise Autos, Flugzeuge, Energieanlagen etc.) ist aber immer noch eine unserer Stärken. Aber auch hier müssen wir sehen, dass wir nicht den technischen und methodischen Anschluss verlieren oder besser: wir sollten zusehen, hier führend und stark zu sein!

Im letzten Blog-Eintrag zu Systems-Engineering hatte ich die neue Dimension von Komplexität skizziert, die zu handhaben die Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein wird. Hier spielt Systems-Engineering die zentrale Rolle, weil es ein übergreifender, interdisziplinärer Ansatz ist, der Software, verschiedene Hardware-Domänen von der Metallverarbeitung bis zur Mikroelektronik und auch organisatorische Aspekte zusammenbringt und ganzheitlich betrachtet.

Eine wichtige Entwicklung in diesem Gebiet ist die Modellierungssprache SysML (Systems Modeling Language). Die SysML ist angelehnt an die UML, hat allerdings diesen interdisziplinären Fokus und erlaubt somit auch die Einbeziehung von Hardware und die Beschreibung gemischter Hard- und Softwaresysteme im Mikro- wie im Makrobereich. SysML durchläuft derzeit gerade den Standardisierungsprozess bei der OMG (Object Management Group).

Einer der wenigen deutschen Vertreter in der SysML-Arbeitsgruppe der OMG ist mein Mitarbeiter und UML-Experte Tim Weilkiens. Er hat mittlerweile, nach einer ganzen Reihe von Büchern zur UML, die wir zusammen herausgebracht haben und an denen er den größten Anteil hat, auch die Schattenseiten des Bücherschreibens kennengelernt. Es macht nämlich einfach viel Arbeit und gerade im Sommer gibt es vielleicht abwechslungsreichere Beschäftigungen.

Umso mehr freue ich mich, auf einen wichtigen Meilenstein im Systems-Engineering hinweisen zu können. Das neueste Buch von Tim "Systems Engineering mit SysML/UML" ist soeben im dpunkt-Verlag erschienen! Das Vorwort schrieb Richard Soley (OMG Chairman and Chief Executive Officer).

Abschließend noch ein paar weiterführende Links:
zum Buch siehe http://www.system-modellierung.de/
zum Thema Systems-Engineering allgemein: http://www.systems-engineering.de/
und eine deutschsprachige Mailing-Liste: http://de.groups.yahoo.com/group/system-modellierung/

Demnächst sicherlich noch mehr Beiträge auf diesem Blog zum Thema Systems-Engineering. ()