constexpr if
Im heutigen Artikel möchte ich ein sehr interessantes C++17-Feature vorstellen: constexpr if. Es ermöglicht, Sourcecode bedingt zu kompilieren und kann auch für nette Tricks zur Compilezeit verwendet werden.
- Rainer Grimm
Im heutigen Artikel möchte ich ein sehr interessantes C++17-Feature vorstellen: constexpr if.
Es ermöglicht , Sourcecode bedingt zu kompilieren und kann auch für nette Tricks zur Compilezeit verwendet werden.
Die EinfĂĽhrung von constexpr if
ist recht einfach.
template <typename T>
auto getValue(T t) {
if constexpr (std::is_pointer_v<T>) // (1)
return *t; // deduces return type to int for T = int*
else // (2)
return t; // deduces return type to int for T = int
}
Der Codeschnipsel zeigt eine interessante Eigenschaft von constexpr if
: Obwohl es constexpr if
genannt wird, wird es als if constexpr
verwendet: if constexpr (std::is_pointer_v<T>)
.
Wenn T
ein Zeiger ist, wird der if
-Zweig in (1) kompiliert. Wenn nicht, wird der else
-Zweig in (2) kompiliert. Zwei Punkte sind wichtig zu erwähnen: Die Funktion getValue
hat zwei verschiedene RĂĽckgabetypen und beide Zweige der if-
Anweisung mĂĽssen gĂĽltig sein.
Der Ausdruck in constexpr if
muss ein Compilezeitprädikat sein: eine Funktion, die einen booleschen Wert zurückgibt und zur Compilezeit ausgeführt wird. Ich habe im Codeschnipsel eine Funktion aus der type-traits-Bibliothek verwendet. Alternativ lässt sich in C++20 auch ein Concept verwenden. Hier ist das entsprechende Beispiel, das das Concept std::integral
einsetzt:
template <typename T>
auto get_value(T t) {
if constexpr (std::integral<T>) // (1)
return *t; // deduces return type to int for T = int*
else // (2)
return t; // deduces return type to int for T = int
}
Okay, die beiden Codeschnipsel sind nicht sehr beeindruckend. Daher gehe ich ĂĽber zur Template-Metaprogrammierung.
Dank constexpr if
ist Template-Metaprogrammierung oft einfacher zu schreiben und zu lesen.
Template-Metaprogrammierung mit constexpr if
Metaprogrammierung ist Programmieren auf Programmen. C++ wendet Metaprogrammierung zur Compilezeit an. Sie begann in C++98 mit der Template-Metaprogrammierung, wurde in C++11 mit der type-traits-Bibliothek formalisiert und hat sich seitdemstetig verbessert.
Hier ist das "Hello World" der Template-Metaprogrammierung: Berechnen der Fakultät einer Zahl:
// factorial.cpp
#include <iostream>
template <int N> // (2)
struct Factorial{
static int const value = N * Factorial<N-1>::value;
};
template <> // (3)
struct Factorial<1>{
static int const value = 1;
};
int main(){
std::cout << '\n';
std::cout << "Factorial<5>::value: "
<< Factorial<5>::value << '\n' ; // (1)
std::cout << "Factorial<10>::value: "
<< Factorial<10>::value << '\n' ; // (4)
std::cout << '\n' ;
}
Der Aufruf factorial<5>::value
(1) bewirkt die Instanziierung des primären oder allgemeinen Template (2). Während dieser Instanziierung wird Factorial<4>::value
instanziiert. Diese rekusrive Instanziierung endet mit dem vollständig spezialisierte Klassen-Template Factorial<1>
(Zeile 3).
Mehr ĂĽber Template-Metaprogrammierung findet sich in meinen frĂĽheren Artikeln:
- Template-Metaprogrammierung: Wie alles anfing
- Template-Metaprogrammierung: Wie es funktioniert
- Template-Metaprogrammierung: Hybride Programmierung
Nun schreibe ich das Programm mithilfe von constexpr if
um:
// factorialConstexprIf.cpp
template <int N> // (1)
struct Factorial{
static int const value = N * Factorial<N-1>::value;
};
template <> // (2)
struct Factorial<1>{
static int const value = 1;
};
template <int N> // (3)
constexpr int factorial() {
if constexpr (N >= 2)
return N * factorial<N-1>();
else
return N;
}
int main(){
static_assert(Factorial<5>::value == factorial<5>()); // (4)
static_assert(Factorial<10>::value == factorial<10>()); // (4)
}
Das primäre Template von Factorial
(Zeile 1) wird zur if
-Bedingung in der constexpr
-Funktion factorial
(3), und die vollständige Spezialisierung von Factorial
fĂĽr 1 (2) wird zum else
-Fall in der constexpr
-Funktion factorial
(3). NatĂĽrlich geben die Klassen-Templates Factorial
und die constexpr-Funktion factorial
das gleiche Ergebnis zurĂĽck und werden zur Compilezeit ausgefĂĽhrt (4). Um es kurz zu machen: Ich bevorzuge die constexpr
Funktion mit constexpr if,
weil sie sich so angenehm liest wie eine normale Funktion.
Zum Abschluss möchte ich noch ein weiteres Beispiel zeigen: die berüchtigte Fibonacci-Funktion. Die folgenden Implementierungen basieren auf Template-Metaprogrammierung (Fibonacci
) und constexpr if (fibonacci).
// fibonacciConstexprIf.cpp
template<int N>
constexpr int fibonacci()
{
if constexpr (N>=2)
return fibonacci<N-1>() + fibonacci<N-2>();
else
return N;
}
template <int N> // (1)
struct Fibonacci{
static int const value =
Fibonacci<N-1>::value + Fibonacci<N-2>::value;
};
template <> // (2)
struct Fibonacci<1>{
static int const value = 1;
};
template <> // (3)
struct Fibonacci<0>{
static int const value = 0;
};
int main() {
static_assert(fibonacci<7>() == 13);
static_assert(fibonacci<7>() == Fibonacci<7>::value);
}
Die constexpr
-Funktion fibonacci
ist sehr angenehm zu lesen. Die gesamte Funktionalität befindet sich in einem einzigen Funktionskörper. Im Gegensatz dazu benötigt das Template-Metaprogramm Fibonacci drei Klassen. Das primäre Template (1) und die beiden vollständigen Spezialisierungen für die Werte 1 und 0 (2 und 3).
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I created the platform for my new mentoring on https://www.modernescpp.org/. You can skip through each of the 28 lessons. I also presented the 6th lesson about move semantics and perfect forwarding in the post 'More Information about my Mentoring Program "Fundamentals for C++ Professionals"'. Here are the next step before I start the mentoring program.
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Wie geht's weiter?
Templates sind ein mächtiges Werkzeug und bieten daher neue Möglichkeiten für den Softwareentwurf. In meinem nächsten Artikel schreibe ich über statische und dynamische Polymorphie. ()