iOS 11.3: Willkommen, Progressive Web Apps!

Es tut sich was in iOS 11.3: Zu den neu eingeführten Features gehören in Safari 11.1 auch die Unterstützung des Service Worker und des Web App Manifest. Progressive Web Apps kommen damit erstmals auf iPhones und iPads.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Liebel

Mit der aktuellen Beta von iOS 11.3 wird nicht nur die Drosselbremse oder Gesundheitsakte eingeführt, sondern auch in der Vorschauversion 11.1 des Safari-Browsers tut sich etwas: Service Worker und das Web App Manifest erhalten erstmals Einzug in das mobile Betriebssystem von Apple.

Damit kommen Progressive Web Apps (PWA, in dieser Serie ausführlich vorgestellt) erstmals auf das iPhone und iPad. Unter PWA versteht man ein von Google angetriebenes Modell zur Entwicklung plattformübergreifend ausführbarer Anwendungen, das App-Stores als zentrale Vertriebsplattform eliminieren möchte. Stattdessen werden regulär im Browser ausgeführte Websites durch den Service Worker mit mächtigen Funktionen wie Offline-Fähigkeit oder Push-Benachrichtigungen ausgestattet. Der Anwender kann diese Web-Apps im Browser per Fingertippen auf dem Gerät installieren. Die Darstellung der Anwendung auf dem Home-Bildschirm und im App-Switcher wird dabei durch das Web App Manifest vorgegeben. PWAs können schon heute unter aktuellen Android-Versionen mit aktuellen Versionen des Chrome-Browsers betrieben werden.

Da Apple an jedem App-Store- und In-App-Verkauf beteiligt wird, war lange unklar, ob Cupertino die oben genannten Schnittstellen überhaupt unterstützen würde. Im vergangenen August begann dann aber die Implementierung in WebKit, die in Safari 11.1 für iOS 11.3 und macOS 10.13.4 – voraussichtlich bis März 2018 – erstmals ausgerollt wird. Doch in der derzeit erhältlichen Vorschaufassung ergeben sich noch einige Probleme: So gibt es derzeit keine Debugging-Tools, auf dem Home-Bildschirm installierte Apps können offline nicht geöffnet werden, Service Worker werden über verschiedene Sichten mehrfach instanziiert und weitere Unpässlichkeiten.

Wie Apple mit diesen Problemen im weiteren Verlauf der Betaphase umgeht, wird sich zeigen. Es bleibt jedoch ein bemerkenswerter Schritt, dass Apple dieses neue Anwendungsmodell in seine Plattform aufnimmt und diesem nun zu einer fast flächendeckenden Verbreitung auf Mobilgeräten verhilft.

[Update:]

Debugging-Tools und das Öffnen von Apps vom Homebildschirm im Offlinemodus wurden in iOS 11.3 Beta 2 nachgereicht.
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