Fernseher kaufen: Tipps für das richtige TV
Der Kauf eines TV-Geräts wirft viele Fragen auf: Welche Größe, muss es 4K sein oder reicht Full HD, welche Ausstattung ist sinnvoll, was ist mit HDR? Wir liefern Tipps für die TV-Auswahl.
Bevor Sie einen neuen Fernseher kaufen, sollten Sie sich über wichtige Ausstattungsmerkmale und technische Details des Wunschgerätes schlau machen. Die Beratung in großen Handelsketten hilft nicht immer weiter, teilweise wurde das Personal sogar von einem TV-Anbieter auf die Ausstellungsfläche beordert. Komplett neutral fällt die Beratung dann nicht aus.
Besser, Sie gehen als Kunde gut vorbereitet in so ein Verkaufsgespräch – dann wird schnell klar, ob echte Informationen fließen oder ob man Sie in erster Linie zum Kauf überreden will. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte zusammengetragen, die Sie bei der Auswahl ihres neuen Fernsehers beachten sollten.
Wie groß sollte der Fernseher sein?
Die Größe des Fernsehgeräts muss zur Größe des Zimmers passen. TVs, die auf großen Ausstellungflächen winzig erscheinen, stellen sich nach dem Kauf nicht selten als viel zu groß für das heimische Wohnzimmer heraus – das Gerät passt nicht an die gewünschte Stelle, dominiert unästhetisch den Raum oder steht für einen entspannten Fernsehabend viel zu dicht am Sofa.
Außerdem ist ein ausgeschalteter Fernseher ein schwarzes Loch. Das wirkt gerade in kleinen Räumen schnell ungemütlich. Platzieren Sie zu Versuchszwecken einfach eine große Pappe an die Stelle, wo der Fernseher stehen soll und prüfen Sie, ob die Fläche zu dominant ist oder umgekehrt vom Sofa aus betrachtet untergeht.
Für das gängige Verhältnis zwischen Betrachtungsabstand und Fernsehergröße gibt es einen Daumenwert:
Bildschirmdiagonale × 2,5 = empfohlener Sitzabstand zum Gerät.
Der Wert ergibt sich aus dem binokularen Blickfeld des Menschen. Für Normalsichtige gilt das Bild aus dem empfohlenen SItzabstand als ergonomisch mit nur fünf bis sechs Augenbewegungen erfassbar. Für ein 50-Zoll-TV mit 1,27 m Bilddiagonale wäre ein Betrachtungsabstand von etwa 3,20 m ergonomisch sinnvoll – umgekehrt reicht also theoretisch ein 50-Zoll-Fernseher für einen Raum, in dem das Sofa 3 m vom Gerät entfernt steht. Wer zu nah vor einem riesigen TV sitzt, muss den Kopf bewegen, um das gesamte Bild zu erfassen.
Die Mindestgröße hängt von der Displayauflösung ab: Je feiner die Pixel sind, umso dichter dürfen Sie dem Display auf die Pelle rücken, ohne dass das Bild pixelig wirkt. An einem ultrahochauflösenden 4K-TV können Sie also näher dran sitzen als am Full-HD-Pendant. Zwischen dem minimalen Betrachtungsabstand und der Pixelgröße gilt die erweiterte Issos-Faustformel:
Pixelgröße × 10 × 333 = minimaler Sitzabstand zum Gerät.
Die Pixel eines 50-Zoll-Fernsehers mit Full-HD-Auflösung haben eine Kantenlänge von 0,58 Millimeter; an das Display sollten Sie folglich nicht näher als 1,90 Meter heranrücken – aus kürzerer Distanz könnte das Pixelraster sichtbar werden. Auf derselben Bildschirmgröße mit ultrahoher 4K-Auflösung sehen Sie erst aus weniger als einem Meter Abstand eine störendes Pixelraster.
Die genauen Pixelgrößen und empfohlenen Betrachtungsabstände für gängige Displaygrößen finden Sie in der folgenden Tabelle.
Betrachtungsabstand zum TV | |||||
Displaygröße | Bildgröße / Diagonale | Auflösung | Pixelgröße | Abstand minimal | Abstand optimal |
32 Zoll TV | 71 cm × 40 cm / 81 m | Full-HD | 0,37 mm | 1,30 m | 2 m |
40 Zoll TV | 89 cm × 50 cm / 1,02 m | Full-HD | 0,46 mm | 1,60 m | 3 m |
40 Zoll TV | 89 cm × 50 cm / 1,02 m | Ultra HD | 0,23 mm | 0,80 m | 3 m |
43 Zoll TV | 95 cm × 54 cm / 1,10 m | Full-HD | 0,495 mm | 1,70 m | 2,70 m |
43 Zoll TV | 95 cm × 54 cm / 1,10 m | Ultra HD | 0,25 mm | 0,85 cm | 2,70 m |
50 Zoll TV | 1,11 m × 62 cm / 1,27 m | Full-HD | 0,58 mm | 2 m | 3,15 m |
50 Zoll TV | 1,11 m × 62 cm / 1,27 m | Ultra HD | 0,29 mm | 1 m | 3,15 m |
55 Zoll TV | 1,21 m × 68 cm / 1,40 m | Full-HD | 0,63 mm | 2,20 m | 3,40 m |
55 Zoll TV | 1,21 m × 68 cm / 1,40 m | Ultra HD | 0,315 mm | 1,10 m | 3,40 m |
65 Zoll TV | 1,44 m × 81 cm / 1,65 m | Full-HD | 0,75 mm | 2,60 m | 4,10 m |
65 Zoll TV | 1,44 m × 81 cm / 1,65 m | Ultra HD | 0,375 mm | 1,30 m | 4,10 m |
75 Zoll TV | 1.66 m × 93 cm / 1,91 m | Full-HD | 0,87 mm | 3 m | 4,70 m |
75 Zoll TV | 1.66 m × 93 cm / 1,91 m | Ultra HD | 0,43 mm | 1,50 m | 4,90 m |
Full-HD: 1920 × 1080 Pixel, Ultra HD: 3840 × 2160 Pixel |
Muss es 4K-Auflösung sein oder reicht auch Full HD?
Aus den Überlegungen zum Betrachtungsabstand ergibt sich eine (Teil-)Antwort auf die Frage, ob es unbedingt ein ultrahochauflösender 4K-Fernseher sein muss: Sitzen Sie mehr als zwei Meter vom ultrahochauflösenden 4K-TV mit 50 Zoll Diagonale (1,27 m) entfernt, werden Sie den Unterschied zur niedrigeren Full-HD-Auflösung nur bemerken, falls Sie Adleraugen besitzen.
Aktuell gibt es nur sehr wenige TV-Programme in 4K: Abgesehen von einigen Testsendern überträgt in Deutschland regulär nur Sky ausgewählte Spiele aus der Fußball-Bundesliga in ultrahoher Auflösung. Die anderen Privatsender und die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten von ARD und ZDF strahlen in HD (720p) oder Full HD (1080i) und per DVB-T2 HD jetzt auch in Full HD (1080p).
Die 4K-TVs rechnen solche HD-Inhalte automatisch auf ihre höhere Displayauflösung um. Die Darstellung leidet nicht darunter, im Gegenteil: Auf einem guten 4K-Fernseher sehen sie oft sogar noch ein bisschen besser als am Full-HD-TV. Ausnahme: Das HD-Material wurde vor der Ausstrahlung aus altem SD-Material generiert und kommt arg verpixelt im TV-Tuner an. Daraus kann dann auch der schönste 4K-Fernseher keine saubere Darstellung zaubern.
Wenn Sie den Fernseher auch für andere Zwecke nutzen wollen, beispielsweise um die gesammelten Familienfotos zu betrachten, kann sich die höhere 4K-Auflösung lohnen. Denn die Fotowiedergabe profitiert von jedem Pixel und man rückt beim Fotos anschauen häufig auch näher an den Schirm heran.
Ebenfalls wichtig: Speziell aufbereitete Inhalte wie beispielsweise Filme mit Hochkontrast, englisch High Dynamic Range (HDR), bekommt man aktuell nur als 4K-Version. So gibt es HDR-Filme nicht auf herkömmlichen Blu-ray-Discs, sondern nur auf Ultra HD Blu-ray. Dafür benötigen Sie dann allerdings auch einen speziellen Player.
Auch die Videodienste von Amazon und Netflix streamen HDR-Videos in 4K-Auflösung – aber nur an TVs, die sich als HDR-fähig zu erkennen geben. Denselben Inhalt bieten die Dienste auch in Full-HD-Auflösung an, dann allerdings ohne HDR.
Oft fällt die Entscheidung zwischen 4K und Full HD automatisch, wenn Sie ein TV-Gerät aus den gehobenen Klassen der großen Hersteller ins Auge gefasst hat. Die besseren Geräte gibt es kaum noch mit Full-HD-Auflösung.
Braucht der Fernseher HDR?
Wenn Sie häufig Filme und Serien von Netflix oder Amazon streamen und mit einem 4K-TV liebäugeln, könnte die HDR-Unterstützung am TV für Sie interessant sein. HDR steht für High Dynamic Range und beschreibt die ungemein kontraststarke Wiedergabe. Bekannt ist der Hochkontrast aus der Fotografie, wo mehrere Aufnahmen derselben Szene mit unterschiedlichen Belichtungen gemacht und diese in einem Bild zusammengelegt werden. Im Ergebnis sind dann sehr helle und sehr dunkle Bildpartien genauso fein abgestuft wie die mittleren Helligkeitsbereiche. Die Bilder bekommen dadurch eine beeindruckende Tiefe.
Ähnliches gilt auch für die Darstellung am HDR-fähigen Display, nur dass man hier nicht mehrere Bilder derselben Szene benötigt. Fernsehgeräte benötigen für HDR besondere Displays mit großem Farbraum und ausgefeilter Helligkeitssteuerung. Außerdem müssen sie die Farben mit 10 Bit pro Kanal differenzieren; üblich sind bisher 8 Bit pro Farbe. Die höhere Farbauflösung ermöglicht 1024 statt 256 Abstufungen und dadurch sehr viel feinere Farb- und Grauverläufe.
Üblicherweise muss man die HDR-Unterstützung an den HMDI-Eingängen eines Fernsehgeräts zunächst manuell aktivieren. Wie das bei den größeren Herstellern geht, zeigt die folgende Bilderstrecke.
HDR-Einstellungen (15 Bilder)
Wie alle HDR-fähigen Fernseher unterstützen die Geräte von LG das sogenannte HDR-10-Format. Einige OLED-TVs von LG beherrschen auch die Wiedergabe von Dolby-Vision-Formaten. Für beide Formate gilt, das die Streaming-App im TV gegenüber Netflix oder Amazon signalisieren muss, dass der Fernseher HDR-fähig ist. Tut sie das nicht, liefern die Dienste die Filme nur mit Standardkontrast.
Interessant könnte die HDR-Ausgabe für Gamer sein: Die aktuellen Spielkonsolen PS4, PS4 Pro und Xbox One S unterstützen die HDR-Ausgabe auch bei ausgewählten Spielen. Die Landschaften sehen dann knackiger aus und auch in finsteren Gewölben erkennt man noch die Struktur des Mauerwerks.
Wer eine Spielekonsole oder den PC anschließen möchte, um am TV zu zocken, braucht ein Gerät mit möglichst geringer Latenz. Weil hierzu von Herstellerseite konkrete Angaben fehlen, ist man vor dem Kauf auf die Einschätzung anderer angewiesen: Studieren Sie deshalb Geräte-Tests oder die Bewertungen anderer Nutzer im Internet. Anhaltspunkte liefern explizite Spiele-Presets im Bildmenü des Fernsehers. Sie zeigen, dass der Hersteller immerhin an Gamer gedacht hat; eine Garantie sind sie aber nicht. Gleiches gilt für die Bildfrequenz des Panels: Gamer brauchen 100-Hz-Panels. Auch hierzu schweigen sich die Hersteller heutzutage aus. Sehr günstige TVs werden nicht mit 100-Hz-Panels ausgestattet.
Microsofts Xbox One S spielt ebenso wie die 4K-Player von Samsung, Panasonic & Co. Ultra HD Blu-rays mit HDR zum TV. Hollywood hat bereits Filme in ultrahoher "4K"-Auflösung (3840 × 2160 Pixel, 2160p) auf den neuen 4K-Discs mit erhöhtem Kontrast gespeichert. Im Vergleich zum bisherigen Videostandard mit gewöhnlichem Kontrastumfang ermöglicht dies wesentlich lebendigere Bilder. Am TV ohne HDR-Unterstützung sehen solche HDR-Filme dagegen teilweise arg dunkel aus. Aber: Es gibt derzeit nur eine Handvoll Hochkontrast-Filme auf Disc.
Ohnehin taugt HDR allein derzeit nicht als Kaufkriterium: Es ändert sich noch zu viel an den HDR-Vorgaben, als dass man aktuelle HDR-TVs als zukunftssicher bezeichnen könnte. Wenn im Laufe des Jahres 2017 neue HDR-Standards vorgestellt werden, könnten die jetzigen Fernsehgeräte bereits an den neuen Vorgaben scheitern. Ob sie sich nachträglich per Firmware-Update für neue HDR-Standards fit machen lassen, steht noch in den Sternen.
LCD oder OLED?
OLED-TVs sind immer noch deutlich teurer als Flüssigkristallschirme. TVs mit organischem Display mit Full-HD-Auflösung und 1,40 m Bilddiagonale (55 Zoll) gibt es ab etwa 1300 Euro, die gleiche TV-Größe mit der ultrahohen 4K-Auflösung schlägt locker mit 2500 Euro und mehr zu Buche. Alternativ gibt es OLED-TVs hierzulande noch mit 1,65 m Bilddiagonale (65 Zoll) zu entsprechend höheren Preisen. Für LCD-TVs mit vergleichbarer Ausstattung muss man ungefähr ein Drittel weniger bezahlen, im Angebot bekommt man TVs mit LC-Display teilweise für die Hälfte des Preises von Geräten mit OLED.
Alle großen OLED-Displays stammen derzeit von LG – auch im OLED-TV von Panasonic, Philips oder Sony steckt ein organisches Display des koreanischen Herstellers. Dennoch können sich die TVs deutlich unterscheiden, denn die Bildaufbereitung, die Ausstattung und das ganze Drumherum wird vom jeweiligen TV-Hersteller bestimmt.
Der große Vorteil der organischen Displays: Sie zeigen ein super sattes Schwarz und erreichen dadurch sehr hohe In-Bild-Kontraste. Wenn ein Bildpunkt schwarz ist, schalten sie das Pixel einfach aus. In LCDs beleuchtet dagegen die Hintergrundbeleuchtung das LCD-Panel und die Pixel müssen dieses Licht abschirmen. Das gelingt ihnen mehr oder weniger gut, aber nie komplett. Vor allem von der Seite betrachtet bleicht die Darstellung an LCD-TVs etwas aus (es dringt Licht vom eigentlich abgeschirmten Backlight durchs Pixel) und die Farben verändern sich. Anders beim OLED: Hier sieht das Bild auch von der Seite so aus wie von vorn.
Bessere LCD-TVs können ihr Backlight in einzelnen Bildbereichen gezielt dimmen oder sogar ganz ausschalten (beim Direct-LED-Backlight mit im Display-Rücken verteilten LEDs). Das klappt aber nicht wie beim OLED auf Pixelebene und es strahlt stets etwas Licht aus benachbarten Bereichen in die dunklen Segmente.
Dafür leuchten OLED-Schirme nicht so hell wie gute LCD-TVs. Wer das TV-Gerät vor allem in sehr hellen Räumen nutzen möchte, ist mit einem LCD deshalb besser beraten. Für Filmfans, die das Wohnzimmer abdunkeln können, ist die OLED-Technik dagegen eindeutig die bessere Wahl.
Curved: Wann lohnt sich gebogene Bildschirme?
Keine Frage: Schick sehen sie aus, die gebogenen TVs. Samsung hat als erster Hersteller "curved" TV-Displays in den Handel gebracht, andere Hersteller haben sich dem Marktführer angeschlossen. Ein echter Trend sind die gebogenen Schirme aber nicht geworden, weshalb die meisten TV-Hersteller nur noch einige wenige curved-Modelle anbieten. Nur Samsung verkauft nach eigenen Angaben noch ungefähr die Hälfte seiner (hochwertigen) TVs mit gebogenem Schirm.
Die Displaywölbung hin zum Zuschauer soll diesen stäker ins Geschehen am Schirm hineinziehen. Das funktioniert aber allenfalls bei sehr großen TVs: Bei einem gebogenen 50-Zoll-Fernseher mit 1,27 m Bilddiagonale sieht man die Krümmung aus 2,50 m Betrachtungsabstand kaum – geschweige denn wird man stärker ins Geschehen gezogen. Die (verzerrten) Spiegelungen am ausgeschalteten gebogenen TV-Schirm irritieren etwas.
Erst ab etwa 2 Meter Diagonale (78 Zoll und mehr) macht sich die Biegung ernsthaft bemerkbar – positiv wie negativ: Mittig zum Fernseher sitzende Zuschauer können tiefer eintauchen, seitlich sitzende Gäste schauen dagegen etwas auf die nach vorn gebogenen Displaykanten und sehen eine leicht verzerrte Bildschirmdarstellung.
3D fürs TV
Der zwischenzeitliche 3D-Hype ist abgeklungen, weshalb 3D nicht mehr zur Standardausstattung aktueller TV-Geräte gehört. Welche Fernsehgeräte 3D unterstützten, erfährt man auf den Internetseiten der Hersteller. In den Prospekten von Mediamarkt & Co. wird 3D nicht immer erwähnt, hier lohnt es sich, nachzufragen.
Man unterschiedet zwischen aktiv-3D und passiv-3D, für ersteres benötigt man spezielle Shutterbrillen, für das passive Polfilter-3D genügen 3D-Brillen, wie man sie aus großen Kinos kennt. Den Geräten mit passiver 3D-Technik liegen meist zwei bis vier Polfilterbrillen bei, außerdem kann man auch die 3D-Brillen aus dem Kino nutzen.
Für TVs mit aktiv-3D muss man die Shutterbrillen zusätzlich bestellen: Weil die Bilder fürs rechte und linke Auge am TV abwechselnd angezeigt werden und die 3D-Brille im Takt mit dem Bildwechsel ihre Gläser öffnen und schließen muss, kann man nicht jede beliebige Shutterbrille mit jedem beliebigen 3D-TV kombinieren. Am besten bestellt man die Brille deshalb direkt beim TV-Hersteller oder schaut vor dem online-Kauf sehr genau in den Nutzerbewertungen, ob eine Brille tatsächlich mit dem eigenen Fernsehgerät funktioniert. Außerdem gibt es unterschiedliche Arten der Kommunikation zwischen Brille und TV, Samsung setzt beispielsweise auf Bluetooth, viele andere auf Infrarot.
Wieviel HDMI-Eingänge sollte der Fernseher haben?
Ein Fernseher sollte mindestens drei, besser vier HDMI-Eingänge haben. Auch wenn Sie bislang nur einen einzigen Player mit HDMI-Ausgang besitzen: Es passiert schneller als erwartet, dass weitere Zuspieler angeschlossen werden müssen – beispielsweise die neue Spielkonsole der Kinder, ein neuer Blu-ray-Player oder die neue Kamera. Wenn das TV dann nicht genug HDMI-Eingänge hat, muss man jedes Mal umstöpseln.
Außerdem sollten die HDMI-Eingänge in der Version 1.4 ausgelegt sein und HDCP 2.2 unterstützten. Dies brauchen Sie beispielsweise, wenn Sie einen Player anzuschließen wollen, der aktuelle Filme von Blu-ray Disc abspielt. Für die neuen Ultra-HD-Blu-ray-Player brauchen Sie sogar HDMI in der Version 2.0. Für 4K-TVs ist mindestens ein solcher HDMI-2.0-Eingang Pflicht; HDR-fähige Geräte sollten mindestens einen HDMI-Port in der Version 2.0a bereithalten.
Wenn Sie 4K-Inhalte von Videodiensten wie Netflix oder Amazon streamen wollen, muss das 4K-TV außerdem den HEVC-Codec unterstützen, da aktuelle 4K-Filme per H.265/HEVC komprimiert werden, um Bandbreite zu sparen. Hinweise uaf HEVC und die HDMI-Versionen findet man in den technischen Angaben zum TV auf den Herstellerseiten.
Für die Übertragung digitalterrestrischer TV-Signale per DVB-T2 HD benutzten die Sendeanstalten ebenfalls die HEVC-Codierung. Weil hier in Full-HD-Auflösung gesendet wird, muss das Antennensignal stärker komprimiert werden als es bei DVB-T bislang üblich ist.
Aktuelle Smart-TVs aus dem Jahr 2016 beherrschen im Allgemeinen das neue DVB-T2 HD, viele Geräte aus 2015 dagegen nicht. Falls Sie mit einem Superangebot liebäugeln, bei dem es sich um ein Gerät aus dem Vorjahr handelt und Sie wollen das TV-Programm per Zimmerantennen empfangen, sollten Sie sich sehr genau erkundigen, ob das Fernsehgerät die neue Empfangsart unterstützt. Die Aussage „DVB-T2“ allein genügt hier nicht, es muss explizit das hierzulande genutzte „DVB-T2 HD“ sein beziehungsweise sich der Hinweis auf HEVC in den technischen Daten finden.
Wer seinen bisherigen Fernseher nach einem Neukauf als Zweitgerät im Schlafzimmer oder Arbeitszimmer nutzen und dort auf DVB-T setzt will, muss diesen gegebenenfalls mit einem externen DVB-T2 HD-Tuner nachrüsten.