Linux 5.2 freigegeben: Ă„nderungsrekord und Geschwindigkeitsverbesserungen

Das Ext4-Dateisystem kann jetzt GroĂź- und Kleinschreibung ignorieren. Die Storage-Performance legt in gewissen Konstellationen deutlich zu. ISDN4Linux fliegt bald raus. AuĂźerdem ist es jetzt ganz leicht, Schutztechniken auszuschalten, die viel Leistung kosten.

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Linux Kernel 5.2
Lesezeit: 46 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
Inhaltsverzeichnis

Linus Torvalds hat Sonntagnacht die Linux-Version 5.2 freigegeben. Wie jede neue Version der Hauptentwicklungslinie bringt auch der neueste Kernel weit ĂĽber zehntausend Ă„nderungen. Einige rĂĽsten neue Features nach, andere verbessern existierende. Die wichtigsten Verbesserungen im KurzĂĽberblick:

  • Das populäre Ext4-Dateisystem kann jetzt die GroĂź- und Kleinschreibung ignorieren, wie es XFS ähnlich schon länger kann; diese unter anderem fĂĽr Android gedachte "Case Insensitivity" muss man aber explizit mit neuer Software aktivieren.
  • Bei Linux 5.2 lässt sich leicht etwas Performance locker machen, wenn man nur vertrauenswĂĽrdigen Code auf seinen Systemen ausfĂĽhrt.
  • Die frĂĽher viel genutzten, mittlerweile aber exotischen IDE-Treiber stehen jetzt auf der Abschussliste. Auch ISDN4Linux soll bald rausfliegen.
  • Die Kernel-Entwickler haben die Performance einer Technik verbessert, die beim Datenträgerzugriff die Operationen umsortieren kann, um Vordergrundprogramme zu bevorzugen.
  • Linux 5.2 kann die Dateien via Procfs bereitstellen, die man zum Bau von Kernel-Modulen braucht.
  • Durch neue und verbesserter Grafiktreiber unterstĂĽtzt der Kernel jetzt die Grafikkerne, die Intel in drei neuen Prozessorgenerationen einsetzt.
  • Linux bringt endlich Treiber fĂĽr die 3D-Grafikeinheit mit, die in vielen Einplatinencomputern mit ARM-SoC (System-on-a-Chip) steckt.
  • Ăśberwachungsprogramme können jetzt die Auslastung besser im Blick behalten, um gegebenenfalls ohne viel Overhead und zeitnah GegenmaĂźnahmen ergreifen zu können. Android soll das nutzen.
  • Die Entwickler haben Lizenzauszeichnungen eingefĂĽhrt, durch die diesmal ĂĽber zweieinhalb mal so viele Dateien verändert wurden wie sonst fĂĽr eine neue Version.
  • Der Kernel bringt jetzt Treiber fĂĽr einige Audio-Chips mit, die eine Open-Source-Firmware verwenden, die Intel und Google vorantreiben.
  • Zum Lieferumfang gehören jetzt zwei weitere WLAN-Treiber fĂĽr Chips von Realtek und Mediatek.
Mehr Infos

Dies war ein schrittweise aktualisierter Artikel

Dieser Text wurde mehrfach erweitert, um nach und nach alle wesentlichen Änderungen in Linux 5.2 zu beschreiben. Zur jüngst erfolgten Freigabe dieser Kernel-Version haben wir die Abschnitte umsortiert und Abschnitte zu wichtigeren Neuerungen an den Anfang gestellt. Von nun an behält der Text seine jetzige Form. Details zur Versionshistorie des Artikels finden Sie am Artikelende.

  • Wichtige Daten fĂĽr die Performance-Analysen oder die Ablaufverfolgung lassen sich jetzt deutlich effizienter beim Kernel hinterlegen.
  • In der BPF Virtual Machine im Kernel ausgefĂĽhrte Programme können nun deutlich komplexer sein.
  • Ăśber eine neue Intel-Technik lassen sich jetzt Funktionen von Hardware kleinteiliger an virtuelle Maschinen oder Container ĂĽberstellen, ohne den Host zu gefährden.
  • Die Entwickler haben den Support fĂĽr virtuelle Maschinen und erweiterte Farbräume optimiert.
  • UnterstĂĽtzung fĂĽr AMDs neue Grafikprozessorgeneration steht fĂĽr Linux 5.3 auf der Agenda.

Die folgenden Seiten liefern zahlreiche wichtige Details zu diesen Neuerungen von Linux 5.2 und erläutern darüber hinaus zahlreiche weitere Änderungen.