Lost Ember angezockt: Eine bunte Welt durch die Augen der Tiere betrachtet

In diesem Third-Person-Exploration-Adventure schlüpft der Spieler oder die Spielerin in den Körper eines Wolfs und anderer Tiere und durchstreift die bunte, schöne Welt auf der Suche nach Erinnerungen an eine vergangene Zivilisation.

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In der schönen Landschaft von Lost Ember weisen nur Ruinen auf eine längst vergangene Zivilisation hin. Erst im Laufe des Spiels deckt die Hauptfigur Kalani stückweise die Geschichte des Volkes der Yanrana auf. Als Wolf ziehen wir durch die Welt und erst die Ankunft einer alten Yanrana-Seele in Form einer Lichtkugel bringt uns zu unserer Mission. Dabei erlangen wir die Fähigkeit, in die Körper anderer Tiere zu schlüpfen und ihre Fähigkeiten zu nutzen: Als Vogel überfliegen wir tiefe Schluchten, als Maulwurf graben wir uns unter einer Mauer hindurch, als Wombat krabbeln wir durch kleine Höhlen und als Kolibri stehen wir flügelschlagend in der Luft. Als kleine Nebenquests müssen wir seltene, "legendäre" Tiere finden und bestimmte Pilze und Artefakte sammeln.

Lost Ember bringt eine farbenfrohe, friedliche Welt auf den Bildschirm, die zu erkunden lohnt.

Schließen wir die Mission erfolgreich ab, muss Kalani nicht länger als Tier durch die Welt ziehen, sondern kann endlich in die Stadt des Lichts aufsteigen.

Der Wolf ist zwar schnell, aber als Vogel kann man tiefe Schluchten überfliegen.

Der Weg dorthin ist friedfertig und unblutig. Die Tiere, denen wir unterwegs begegnen scheinen in Einklang zu leben und der Wolf – obwohl eigentlich ein Raubtier – tut keinem der niedlichen Küken oder anderen Tiere etwas. Stattdessen rennen, gleiten, flattern oder schwimmen die Tiere, begleitet von ruhiger, entspannender Musik durch die offene Spielwelt. Selbst sterben kann man nicht: Hat man eine Kurve zu schnell genommen und stürzt in die Tiefe, steht man Sekunden später wieder unverletzt auf dem richtigen Weg.

Beim Streifzug durch die Welt decken wir Bruchstücke der Geschichte einer vergangenen Zivilisation auf.

Das erste große Spiel der Hamburger Indie-Entwickler Mooneye Studios wurde am 22. November 2019 für PC, Xbox One und PS4 veröffentlicht. Das kleine Indie-Studio hat die Entwicklung von Lost Ember mit einer sehr erfolgreichen Kickstarter-Kampagne im Jahr 2016 finanziert. Dabei konnte Mooneye 326.103 Euro einsammeln und übertraf das gesetzte Ziel von 100.000 Euro bei weitem. Schon vor Release hat das Spiel eine ganze Reihe von Auszeichnungen eingeheimst, darunter etwa den "Gamescom Indie Award 2018".

Als Kolibri schwebt man förmlich in der Luft und kann auch hohe Ziele erreichen.

Die Kickstarter-Kampagne hat nicht zuviel versprochen: Lost Ember glänzt mit einer wunderschön gezeichneten Landschaft und niedlichen Tieren. Die Bedienung ist flüssig, der Wechsel zwischen den Kreaturen macht Spaß. Und auch die musikalische Untermalung ist sehr gelungen.

Derzeit gibt es das mit der Unreal Engine entwickelte Spiel nur für Windows, PS4 und Xbox One. Eine Version für Nintendo Switch ist angekündigt. Unter Linux läuft das Spiel via Proton/SteamPlay prinzipiell, ein Bug sorgte im Test allerdings noch dafür, dass wir nach dem ersten Kapitel nicht weiterspielen konnten. Lost Ember für PC ist für rund 30 Euro bei Steam und DRM-frei auf Gog.com erhältlich.

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(lmd)