PayPal im stationären Handel
Der Zahlungsdienstleister PayPal, Âbisher vor allem beim Onlineshopping ein Name, ermöglicht nun auch einÂfache Zahlungen in Ladengeschäften.
Händler können in ihrem PayPal-Konto ab sofort einen QR-Code erzeugen oder Âdiesen bei PayPal bestellen, um ihn im Laden aufzuhängen oder elektronisch zu verschicken. Der Kunde kann dann ĂĽber die Smartphone-App von PayPal den Code einscannen und in Echtzeit bezahlen. PayPal zielt damit nach eigenen ÂAngaben – nicht zuletzt mit Blick auf die Corona-ÂKrise – auf Gastronomen und Âkleine Geschäfte, die nicht ĂĽber ein Kartenterminal verfĂĽgen. Das Verfahren steht aber auch Privatnutzern zur VerfĂĽgung. Im Unterschied zu bisher muss der Kunde keine Mailadresse des Empfängers mehr einÂgeben.
Bis zum 13. September 2020 ist das neue Verfahren fĂĽr Händler kostenlos, Âdanach mĂĽssen sie pro Transaktion eine GebĂĽhr von 0,9 Prozent des Umsatzes plus einen fixen Betrag von 0,10 Euro entrichten. Private Empfänger zahlen keine GebĂĽhren, es sei denn, der Sender wählt entsprechend der AGB „Waren und Dienstleistungen“ statt „Freunde und Familie“ aus. Wichtig: FĂĽr Zahlungen mittels QR-Code gilt weder Käufer- noch Verkäuferschutz. Damit das Bezahlen funktioniert, brauchen beide Seiten eine Internetverbindung.
Den QR-Code erzeugt man als JPEG-Datei über eine Landingpage. Händler mit Geschäftskonto können laut PayPal auch Codes in gedruckter Form bestellen. Die Codes lassen sich dann an der Kasse aufhängen, einem Auslieferungsfahrer mitgeben oder einer Sendung beilegen. Der Versand per Mail oder Messenger ist ebenfalls möglich.
Einfache Handhabung
In der App auf dem Smartphone findet sich die Funktion direkt auf der Oberfläche. Hierzu tippt man als Nutzer auf das Symbol „Mehr“ am unteren Bildschirmrand. Im nachfolgenden Menü wählt man „Mit QR-Code bezahlt werden“ aus und bekommt den Code angezeigt. Dieser lässt sich auch als Foto auf dem Gerät speichern und per Mail oder Messenger verschicken.
Als Käufer tippt man der aktuellen App-Version am oberen Bildschirmrand unter „Quick Pay“ auf die VerknĂĽpfung „Scannen“. Sie ist auch ĂĽber das „Mehr“-ÂMenĂĽ erreichbar. Fotografiert man den QR-Code mit einer anderen QR-Code-App oder der Kamera-App ab, wird man in die PayPal-App weitergeleitet. AnschlieĂźend gibt man wie gewohnt den Betrag ein und schickt das Geld. Beide Seiten erhalten dann sofort eine Nachricht ĂĽber die Zahlung. AuĂźerdem quittiert PayPal beiden Seiten die Transaktion unter „Aktivität“. Eine etwaige Bonpflicht muss der Händler selbst erfĂĽllen.
PayPal hatte bereits 2013 versucht, ĂĽber ein QR-Code-ÂSystem im stationären Handel FuĂź zu fassen. Damals konnte sich der Zahlungsdienst damit nicht durchsetzen. Das jetzige QR-Code-Verfahren hat PayPal fĂĽr Händler deutlich vereinfacht, es muss Âjedoch mit der bereits etablierten NFC-Technik in Girocards und KreditÂkarten sowie Smartphones konkurrieren. Nach dem Erwerb des schwedischen Dienstleisters iZettle, der mobile Bezahlterminal-Lösungen anbietet, hat PayPal seit 2018 aber auch hier einen FuĂź in der TĂĽr.