Plasma 5: Der KDE-Desktop in neuem Glanz
Mit Plasma 5 hat das KDE-Projekt die nächste Generation seiner KDE-Oberfläche veröffentlicht. Der Desktop setzt auf einen neuen technischen Unterbau und wurde mit einem neuen Theme modernisiert.
Neues gibt es bei Plasma 5 vor allem unter der Haube: Mit dem Wechsel auf Qt 5 stellt Plasma die Grafikausgabe auf OpenGL um. Mit seinem neuen Grafikstack überlässt der Desktop jetzt der Grafikhardware viele Aufgaben beim Zusammensetzen der grafischen Oberfläche. Das soll für höhere Frameraten und eine flüssigere Grafikanzeige sorgen und dabei auch den Prozessor entlasten. Plasma 5 setzt auf QML und nutzt die KDE-Bibliotheken der vor kurzem veröffentlichten KDE Frameworks 5.
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Das Release bringt mit Breeze ein neues, modernes Plasma-Theme samt gleichnamiger Fensterdekoration mit. Bessere Kontraste und eine klarere typographische Gestaltung sollen für mehr Klarheit im Design sorgen. Noch steckt das Theme in seinen Anfängen und zieht sich nicht durch alle Desktop-Bereiche.
Überarbeitet wurden auch die Anwendungs-Launcher: Neben einem neu gestalteten Kickoff-Launcher ist mit Kicker ein Launcher mehr in Form eines Anwendungsmenüs dabei. Als Dialogfenster zum schnellen Aufruf eines Programms hat KRunner ein neues QtQuick-basiertes Interface erhalten. Aktivitäten und Widgets lassen sich in Plasma 5 in einer vertikalen Liste am linken Bildschirmrand auswählen.
Plasma 5 (12 Bilder)
Plasma 5
(Bild: kde.org)
Den Systemabschnitt der Leiste haben die Entwickler etwas entrümpelt, hier sollen nun weniger Pop-ups nerven und schnellere Übergänge zwischen den einzelnen Funktionen erfolgen. Auch die Unterstützung für hochauflösende Displays haben die Entwickler verbessert, viele Teile der Plasma-Oberfläche sollen nun die Display-Größe berücksichtigen und sich so besser nutzen lassen.
Plasma 5 bietet erstmals als "Converged Workspace Shell" eine Oberfläche für unterschiedliche Gerätetypen, die zwischen verschiedenen Ansichten umschalten kann. Eine touch-optimierte Tablet-Oberfläche beispielsweise könnte so zu einem traditionellen Desktop werden, sobald Tastatur und Maus angeschlossen werden. Die Funktionalität zum Umschalten ist bereits implementiert, allerdings gibt es bislang mit Plasma Desktop nur einen Ansichtsmodus. In der Praxis wird die "Converged Workspace Shell" daher erst interessant, wenn neue Ansichtsmodi hinzukommen.
Die KDE-Anwendungen, die bisher gemeinsam mit der Desktop-Oberfläche in der KDE Software Collection (KDE SC) veröffentlicht wurden, sind nicht mehr Teil dieses Releases. Sie werden noch auf Basis von KDE 4 weiterentwickelt.
Bei Plasma 5 hat sich das Entwicklerteam zunächst auf die Kernfunktionen der Desktop-Oberfläche konzentriert. Nicht alle Funktionen aus KDE 4.x sind bereits implementiert, der Funktionsumfang soll aber nach und nach wachsen. Auch gehen die Entwickler von einigen Bugs aus, die sie mit monatlichen Updates beheben wollen. Weitere Features soll das nächste Release im Herbst bringen.
Ausprobiereren lässt sich Plasma 5 mit dem Live-System Neon 5 auf der Basis von Ubuntu. Der Quellcode ist über die KDE-Projekt-Website erhältlich, über Pakete für die einzelnen Distributionen informiert eine eigene Wiki-Seite. (lmd) (lmd)