Netzteil überhitzt

Ich möchte meinen PC nachträglich schallisolieren, habe aber die Befürchtung, dass dies die Luftzirkulation und damit die Kühlung, insbesondere des Netzteils, verschlechtert. Wie heiß darf das Netzteil werden, ohne Schaden zu nehmen?

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Ich möchte meinen PC nachträglich schallisolieren, habe aber die Befürchtung, dass dies die Luftzirkulation und damit die Kühlung, insbesondere des Netzteils, verschlechtert. Wie heiß darf das Netzteil werden, ohne Schaden zu nehmen?

Das hängt von den konkreten Eigenschaften Ihres Rechners ab. Die ATX-Spezifikation schreibt einen sicheren Betrieb bis 50 °C Lufttemperatur im PC-Gehäuse vor, doch allgemein gilt: je kühler, desto besser.

Überhitzung hat kurz- und langfristige Folgen. Fällt der Netzteillüfter aus, können bei hoher Last innerhalb weniger Minuten die Schalttransistoren durchbrennen, manchmal schmelzen auch Isolierstoffe in den Spulen. Im Extremfall besteht Brandgefahr.

Zu den Folgen andauernd hoher Umgebungstemperaturen gehört eine verkürzte Lebensdauer-Erwartung der elektronischen Bauteile, vor allem der Elektrolytkondensatoren. Auch wenn diese bis 85 oder 105 °C zugelassen sind, würden sie bei kontinuierlichem Volllast-Betrieb bei dieser Grenztemperatur nur wenige Monate überleben; das wurde in c't 21/03 ab Seite 216 detailliert erklärt.

Die Temperatur-Angabe auf Kondensatoren ist eher als eine Art Bauteil-Parameter zu verstehen, der zusammen mit der nominellen Lebensdauerangabe und anderen Herstellerdaten eine wesentlich längere statistische Lebenserwartung bei niedrigeren Temperaturen ausweist. Ein gängiger Marken-Elko mit 2000 Stunden Lebensdauer bei 85 °C lebt unter kontinuierlichem Volllast-Betrieb bei 50 °C etwa fünf bis sechs Jahre lang, danach kann es zu Funktionsstörungen kommen. Bei 60 °C Kondensator-Temperatur schrumpft die Lebenserwartung auf etwa zweieinhalb Jahre (laut Datenblatt zum Epcos B41821).

In lüfterlosen Netzteilen sollten daher sicherheitshalber Elkos mit höherer Grenztemperatur oder Lebensdauer zum Einsatz kommen, was aber nicht immer der Fall ist. Typen für 105 °C und 2000 Stunden würden unter sonst gleichen Bedingungen immerhin zwei- bis dreimal so lange durchhalten. In jedem Falle ist es günstig, durch ausreichende Belüftung die Innentemperatur im PC-Gehäuse auf nicht wesentlich mehr als 40 °C zu begrenzen - was bei heute gängigen PC-Bestückungen ohne aktive Kühlung, also lüfterlos, jedoch kaum einzuhalten ist. (ciw) (ciw)