Application Performance Management: Vom Nice-to-have zum Must-have

Kontextbezogenes Monitoring, Log- und Fehleranalyse mit KI-Unterstützung sowie die User Experience standen im Fokus der diesjährigen Perform-Konferenz des APM-Spezialisten Dynatrace.

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Application Performance Management: Vom nice-to-have zum must-have

(Bild: Dynatrace)

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Von
  • Harald Weiss
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"Drei Viertel aller weltweiten CIOs sagen, dass die Komplexität der IT-Anlagen heute so schnell wächst, dass schon bald die anfallenden Probleme nicht mehr gemanagt werden können", meinte Dave Anderson, Marketingchef bei Dynatrace.

Dave Anderson, Marketingchef bei Dynatrace, eröffnete die Perform 2018.

(Bild: Harald Weiss)

Mit diesen Worten eröffnete er in Las Vegas die diesjährige Perform-Konferenz des aufs Application Performance Management (APM) spezialisierten Software-Unternehmens. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen vier neue Produkte und Dienste, die innerhalb der nächsten zwei Monate erscheinen sollen.

Als erstes präsentierte das Unternehmen die "Management Zones". Die Erweiterung der Dynatrace-Plattform erlaubt eine ganzheitliche Sicht auf alle Prozesse, Anwendungen und Server. So sollen Nutzer einfach Probleme identifizieren können, ohne "dass verschiedene Teams parallel und unkoordiniert nach derselben Fehlerursache suchen".

Für die Zuordnung von Problemen zu Mitarbeitern setzt das System kontextbezogene Informationen jeder einzelnen Person sowie der Fehlerumstände zueinander in Beziehung. "Das System ist darauf ausgerichtet, dass jedes Teammitglied nur die Informationen erhält, die es für die nächsten Aufgaben benötigt", so Produktmanager Guido Deinhammer. Die neuen "Management Zones" sollen ab März als Beta-Version verfügbar sein.

Im Gegensatz zu frĂĽheren Systemen konsolidiert Dynatrace mit den neuen "Log Analytics" die Informationen von allen verfĂĽgbaren Log-Dateien in einen einzigen One-Agent-Stream. BerĂĽcksichtigen soll die Software dabei alle vorhandenen System- und Datenbanken-Logfiles.

Wie bei allen Ankündigungen der Perform darf auch hier kein Hinweis auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) fehlen. "Unsere KI-Analytics können die komplexen Abläufe, die sich hinter den Logfiles verbergen, in nahezu Echtzeit transparent machen", schwärmte Produktmanager Pawel Brzoska. Gerade für Cloud-Anwendungen will Dynatrace den Einsatz von KI-Analytics in absehbarer Zeit deutlich ausweiten. Die neuen "Log Analytics" sollen ebenfalls ab März als Beta-Version erscheinen.

"Wer interessiert sich noch für die Produkte, wenn die Webseite keine gute Experience vermittelt", lautete die rhetorische Frage von Alexander Sommer. Hierunter versteht Dynatrace an erster Stelle eine hohe Response-Leistung. Mit der neuen Plattform soll der Nutzer eine bessere Überwachungen und Optimierungen als bisher erhalten. Dazu gehört unter anderem auch ein Realtime-Monitoring beliebiger Komponenten.

"Bei unserer neuen Plattform arbeiten User-Monitoring und Backend-Monitoring Hand-in-Hand, um damit eine höchstmögliche Performance zu erzielen", unterstrich Produktmanager Sommer. Hierzu stehen verschiedene Key Performance Metrics (KPM) zur Verfügung, die sich auf das Verhalten, die Aktivitäten und die Leistung der Plattform beziehen. Das neue Feature liegt bereits als Beta vor, erhältlich ist es ab März.

Dynatrace will beim APM neue Wege beschreiten.

(Bild: Harald Weiss)

"Mach’s noch einmal", lautet das Motto der neuen Session-Replay-Funktion. Damit lassen sich laut Simon Scheurer die auf einer Webseite aufgetretenen Fehler beim Ablauf einer Session quasi in Zeitlupe wiederholen, um damit den Ursachen sofort auf den Grund gehen zu können. "Mit dieser Funktion ändert sich der gesamte bisherige Prozess der Fehler-Analyse und -Behebung", lautet seine Prognose.

Hierzu stellte er ein Beispiel vor, bei dem ein Anwender eine Reise buchen will. Doch beim Anklicken der Bestätigung erscheint keine Folgeseite. In diesem Fall erfolgt sofort eine Alarmmeldung an die zentrale Überwachungskonsole. Hier lässt sich dann der komplette Werdegang, der zu dem Fehler geführt hat, erneut durchspielen. So sieht der Verantwortliche die Ursache und kann sie umgehend beheben. Außerdem schickt die Software die Playback-Daten an das DevOps-Team, um auf ihrer Basis die Anwendungen stabiler zu gestalten. Session Replay soll ab März allgemein verfügbar sein. (map)