Application Server: WildFly 11 erscheint mit Elytron
Neben dem Security-Framework bietet das Java-Anwendungsframework vereinfachte EJB- und JNDI-Nutzung und verfolgt damit konsequent den in der Betaphase eingeschlagenen Weg.
- Björn Bohn
Fast drei Monate nach Veröffentlichung der ersten Beta legt Red Hat nun mit WildFly 11 die nächste Major-Release-Version des Java-Anwendungsservers vor. Die größte Änderung dabei ist Elytron, das neue Sicherheitsframework, das die bisherigen Sicherheitsstrukturen Picketbox und Security-Realms vereinen soll. Die bereits existierenden Security-Domain- und Security-Realm-Konfigurationen verändern sich hierdurch allerdings nicht. Zusätzlich bietet Elytron eine Vielzahl erweiterter Optionen wie Priviliegsübertragungen zwischen mehreren Serviceaufrufen, Identitätswechsel und eine bessere Integration für SSO/IDP(Single Sign-on/Identity Provider)-Systeme wie KeyCloak. Details dazu finden sich in der ausführlichen Elytron-Dokumentation.
Außerdem bietet WildFly 11 mit dem sogenannten WildFly Naming Client eine neue Bibliothek, die die Nutzung des Java Naming and Directory Interface (JNDI) und EJB(Enterprise JavaBeans)-Aufrufen erleichtert. Auf EJBs kann in einem dynamischen Discovery-Modus zugegriffen werden oder alternativ in einem neuen Point-to-Point-Modus, der alle EJB-Proxys auf eine spezifische Adresse sperrt. Dank Elytron kann außerdem die Benutzeridentität zwischen Anfragen geändert werden.
Neben den großen Änderungen hat WildFly nun auch einen JSSE(Java Secure Socket Extension)-Provider an Bord, der die TLS(Transport Layer Security)-Performance verbessern soll, indem er die Handhabung von TLS von der internen JVM-Implementierung an eine eigene OpenSSL-Bibliothek übergibt. Dabei sorgt OpenSSL für HTTP/2-Unterstützung ab Version 1.0.2 oder höher.
Interessierte finden eine vollständige Liste der Neuerungen in den Release Notes. Wer die neue Version nutzen möchte, findet auf der offiziellen Webseite den entsprechenden Download. (bbo)
