Blick in die Glaskugel: Amazon Forecast ist allgemein verfügbar
Amazon Forecast ist ein neuer Dienst in der Amazon-Cloud, der Vorhersagen mit Machine Learning treffen soll. Basis ist Amazons Technik für Produktempfehlungen.
- Björn Bohn
Der Cloud-Anbieter Amazon Web Services (AWS) hat mit Amazon Forecast einen neuen Dienst vorgestellt, der auf Basis von Machine Learning Vorhersagen für verschiedene Businessanwendungen liefern soll. Er basiert wohl auf denselben Techniken, die der Internetgigant beim Betrieb von Amazon.com etwa zum Bereitstellen von Produktempfehlungen einsetzt.
Forecast verwendet sie, um präzise Prognosen für Geschäftsbedingungen zu erstellen, einschließlich Produktnachfrage und -verkauf, Infrastrukturbedarf, Energiebedarf und Personalbestand. Die Vorhersagen sollen laut dem Unternehmen eine deutlich höhere Genauigkeit erzielen als traditionelle Methoden.
So funktioniert's
Das Unternehmen geht in einem Blogbeitrag ausführlich auf die Funktionsweise des neuen Angebots ein. Demnach sollen Entwickler den Dienst auch ohne Machine-Learning-Kenntnisse nutzen können. Anwender müssen lediglich die historischen Daten ihres Anwendungsfalls in das Tool einspeisen und können auf deren Basis ein Deep-Learning-Modell trainieren, das Vorhersagen zu bestimmten Zeitfenstern abgeben soll. Hierbei können Anwender auf Automated Machine Learning (AutoML) zurückgreifen, sodass Forecast den am besten geeigneten Algorithmus automatisch auswählt.
Neben der jahrelangen Erfahrungen seitens Amazon soll ein weiterer Grund für die besseren Ergebnisse des Services sein, dass Forecast mit äußerst großen Datenmengen arbeiten kann. Dazu zählt auch, dass der Dienst unabhängige, aber möglicherweise verwandte Daten mit analysieren kann, sodass sich etwaige Synergieeffekte ergeben. Mögliche Kriterien sind unter anderem Produkteigenschaften, Saisonalität oder der Geschäftsort.
Einfacher Zugang
Forecast soll binnen Stunden einsatzbereit und in der Lage sein, Vorhersagen zu treffen. Entwickler können die Daten beispielsweise im CSV-Format übermitteln oder wahlweise Jupyter Notebooks und das Software Development Kit für Python einsetzen.
Weitere Informationen zum Dienst finden sich auf der AWS-Website sowie in der offiziellen Pressemitteilung. Zu den ersten Kunden zählen demnach Puget Sound Energy, Accenture, OMOTOR, CJ Logistics und Daemon Solutions. (bbo)