Build 2019: mit Visual Studio Online direkt im Browser arbeiten
Auf der Build-Konferenz hat Microsoft neue Werkzeuge angekündigt, mit denen Entwickler im Web-Browser und auf entfernten Systemen entwickeln können.
- Dr. Holger Schwichtenberg
Microsoft hat einen neuen Code-Editor angekĂĽndigt, der in allen Web-Browsern laufen soll. Dass er auf Visual Studio Code aufbaut, verwundert nicht, da der Sourcecode-Editor komplett in HTML und TypeScript geschrieben ist und das Ergebnis des Browser-Editors mit dem Namen Monaco war.
Letzterer existiert heute noch als browserbasierter Editor in Microsofts Azure DevOps Platform, um Quellcode direkt in Repositorys, die auf Git beziehungsweise Team Foundation Version Control aufsetzen, zu betrachten und zu verändern. Monaco ist eine Vorstufe von Visual Studio Code, dem der neue Browser-Editor ebenbürtig sein soll. Ob er das volle Portfolio der unterstützten Programmiersprachen von Visual Studio Code mitbringt, hat Microsoft noch nicht erklärt.
Die RĂĽckkehr von Visual Studio Online
Bemerkenswert ist, dass das neue Werkzeug Visual Studio Online (VSO) heiĂźt. Den Namen hatte Microsoft bereits von November 2011 bis Dezember 2013 fĂĽr die heutigen Azure DevOps Services verwendet, die dann zwischen 2013 und Ende 2018 Visual Studio Team Services (VSTS) hieĂźen. Nun greift Microsoft diesen, fĂĽr einen browserbasierten Editor naheliegenden Namen wieder auf.
Das Werkzeug ist fĂĽr die Allgemeinheit nicht verfĂĽgbar, aber es existiert bereits ein kurzes Video des neuen Editors. Microsoft hat zumindest die kĂĽnftige Webadresse kommuniziert: online.visualstudio.com. Der Link wird derzeit noch auf den Blogbeitrag zum Tool umgeleitet.
Kompilieren in der Ferne
Parallel dazu kündigte Microsoft für die große Entwicklungsumgebung Visual Studio eine neue Funktion mit dem Titel Visual Studio Remote Development an, mit der Entwickler auf einem entfernten System vorhandenen Sourcecode lokal bearbeiten und kompilieren können, auch wenn das lokale Visual Studio die Pakete für die entsprechende Programmiersprache und zugehörigen Frameworks nicht installiert hat. Für Visual Studio Code existieren seit dem 2. Mai 2019 entsprechende Erweiterungen für Container (Visual Studio Remote Containers), das Windows System für Linux (Visual Studio Remote WSL) und per SSH erreichbare Systeme (Visual Studio Remote SSH).
Pakete in der Cloud
Passend dazu will Microsoft zukünftig in der Cloud sogenannte Cloud-Hosted Development Environments für Softwareentwickler anbieten, die verschiedene Werkzeuge vorinstalliert haben. Entwickler können damit die Adresse eines Repositorys angeben, und die Cloud-Umgebung sorgt dafür, dass alle für das Editieren und Kompilieren notwendigen Pakete in der Cloud bereitgestellt werden. Lokal kommt Visual Studio oder Visual Studio Code zum Editieren und Kompilieren zum Einsatz, ohne dass Änderungen am lokalen System erforderlich sind. Microsoft will damit Entwicklern helfen, die an verschiedenen Projekten arbeiten müssen und bisher zu viel Zeit damit verbrauchen, ihre Systeme für die Entwicklung einzurichten.
Interessierte können sich für Visual Studio Online, das Visual Studio Remote Development und die Cloud-Hosted Development Environments als Preview-Tester bewerben .
(rme)