Kotlin 1.2.60 vereinfacht den Umgang mit Multiplattformprojekten

Annotations lassen sich nun einfacher über verschiedene Projekte kennzeichnen, und IntelliJ IDEA kann Multiplattformprojekte direkt bauen.

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Kotlin 1.2.60 vereinfacht den Umgang mit Multiplattformprojekten
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JetBrains hat Kotlin 1.2.60 veröffentlicht, das vor allem Verbesserungen für Mulitplattformprojekte enthält. Seit Version 1.2 erlaubt die Programmiersprache das Kompilieren zur JVM und zu JavaScript innerhalb eines Projekts. Mit dem aktuellen Release können Entwickler nun in der ebenfalls von JetBrains stammenden Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA das integrierte Build-System nutzen und nicht mehr an Gradle übergeben. Das soll unter anderem die Zeit beim Build verkürzen.

Außerdem gibt es mit @OptionalExpectation eine neue Annotation, die den Einsatz der Kombination aus expect annotation class und der späteren Implementierung über actual vereinfacht: Fehlt in plattformübergreifendem Code Letztere für eine Zielplattform, ignoriert der Compiler die Annotation. Für das kommende Kotlin-Release 1.2.70 plant JetBrains die Einführung von Java- beziehungsweise JavaScript-spezifischen Annotations wie @JvmName, @JvmMultifileClass und @JsName für plattformübergreifenden Module in der Standardbibliothek.

Kotlin 1.2.60 bringt zudem einige Verbesserungen bei den Tools. Das Plug-in für IntelliJ IDEA hat neue Quickfixes bekommen, mit denen sich unter anderem bei Type-Mismatch-Fehlern Werte mit listOf, setOf, arrayOf und sequenceOf in passende Collections verpacken lassen. Darüber hinaus bietet das Plug-in weitere Quickfixes und Inspektionsfunktionen sowie zahlreiche Fehlerkorrekturen und Performanceoptimierungen.

Das IntelliJ-IDEA-Plug-in kennt neue Abhilfen bei Type-Mismatch-Fehlern.

(Bild: JetBrains)

Nachdem der Compiler in Kotlin 1.2.50 den Progressive-Modus bekam, konzentrierten sich die Arbeiten diesmal vor allem auf eine bessere Stabilität und Performance. Erwähnenswert ist noch, dass kapt (Kotlin Annotation Proecssing Tool) direkt Gradle Worker verwenden kann, was wohl in einigen Fällen die Build-Zeit deutlich verringert. Entwickler benötigen dafür Gradle 4.3 oder höher und müssen in der "gradle.properties"-Datei die Zeile kapt.use.worker.api=true einfügen.

Weitere Details lassen sich dem Kotlin-Blog entnehmen. Dort sind auch einige überholte (deprecated) Konstrukte aufgelistet, die ab Kotlin 1.3 zu Fehlermeldungen führen werden. Kotlin 1.2.60 ist kompatibel zu IntelliJ IDEA ab Version 2017.2 und Android Studio ab 3.1. (rme)