MariaDB strebt nach Skalierbarkeit und übernimmt dafür Clustrix
Mit Unterstützung von ServiceNow kauft MariaDB den Datenbankanbieter Clustrix, um die eigene RDBMS skalierbarer gestalten zu können.
MariaDB Corporation, Anbieter der gleichnamigen relationalen Datenbank, hat die Übernahme des auf verteilte Datenbanksysteme spezialisierten Herstellers Clustrix bekannt gegeben. Mit dem Kauf verschafft sich MariaDB Zugriff auf Technologien, die dem eigenen RDBMS (Relational Database Management System) zu besserer Skalierbarkeit und höherer Verfügbarkeit im verteilten, plattformübergreifenden Einsatz verhelfen soll.
Das Unternehmen wolle dadurch künftig eine Enterprise-taugliche Alternative zu klassischen verteilten Datenbankansätzen wie Oracle RAC und NoSQL-Systemen bieten, wie MariaDB-CEO Michael Howard unterstreicht. Clustrix habe die erforderliche Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit in der Praxis bereits unter Beweis gestellt – beispielsweise bei Kunden wie Nielsen Marketing Cloud (eXelate), in deren Infrastruktur bis zu 100 000 Transaktionen pro Sekunde verarbeitet werden.
Der Übernahme von Clustrix geht ein Investment von ServiceNow voraus. Das Unternehmen ist auf Software Asset Management (SAM) in der Cloud spezialisiert und zählt zu den größten Anwendern von MariaDB. ServiceNow Ventures gehört außerdem zu den Investoren von MariaDBs Series-C-Finanzierungsrunde. Knapp 100 Millionen US-Dollar Risikokapital konnte MariaDB bisher insgesamt einsammeln. Zu den Details der Investition von ServiceNow wie auch zu den Übernahmekonditionen beim Kauf von Clustrix machen die Beteiligten allerdings keine konkreten Angaben. Pat Casey, SVP of Development und Operations bei ServiceNow rückt aber in das Board of Directors von MariaDB, in dem sich bereits Vertreter von Unternehmen wie Alibaba und Intel finden.
Mit dem Kauf von Clustrix und der Integration von deren Cluster-Technologie hoffen die Verantwortlichen bei MariaDB, das Datenbanksystem binnen kürzester Zeit für den skalierbaren, verteilten Einsatz fit zu machen. Anstatt die notwendige Technik aufwändig selbst entwickeln zu müssen, sollen Anpassungen an APIs genügen – zumindest sei MariaDB bereits für die Anbindung externe Datenbank-Engines gerüstet, betont Howard gegenüber Medienvertretern. Für das Unternehmen ist die Akquisition von Clustrix bereits die zweite Übernahme in diesem Jahr. Im Bestreben, die analytischen Fähigkeiten von MariaDB AX auszubauen und sich langfristig als Database-as-a-Service-Anbieter zu positionieren, hatte das Unternehmen im März MammothDB übernommen. (map)