Studie: Firmen setzen auf digitale Transformation und vertrauen auf die Cloud
Mittlerweile mehr als die Hälfte der für eine Cloud-Foundry-Studie befragten Firmen verlagert ihre unternehmenskritischen Applikationen in die Cloud.
- Alexander Neumann
Zum ersten Mal verlagert die Mehrheit der Unternehmen ihre Applikationen in die Cloud. Das ist ein Ergebnis der Cloud Foundry Foundation Global Perception Study (GPS), deren Ergebnisse die Cloud Foundry Foundation, eine unabhängige Non-Profit-Organisation zu einer quelloffenen Plattform as a Service (PaaS), auf dem North American Cloud Foundry Summit in Philadelphia veröffentlicht hat.
Die vom Beratungs- und Forschungsunternehmen ClearPath Strategies erarbeitete Studie zeigt außerdem auf, dass Unternehmen den digitalen Wandel als einen Prozess mit laufenden Anpassungen und nicht als einmalige Korrektur betrachten. Im Rahmen dieses Prozesses nimmt die Verbreitung von Cloud-Techniken wie PaaS, Anwendungs-Containern und Serverless Computing offenbar parallel zu den Anforderungen zu, während die Integration von Microservices und Künstlicher Intelligenz beziehungsweise Machine Learning in ihre Workflows nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
Da mehr Unternehmen die Realität der digitalen Transformation anerkennen und sich zunutze machen, richten sie sich auf den iterativen Prozess ein, der von ihnen liegt. Für 74 Prozent der Befragten ist deswegen die digitale Transformation gleichbedeutend mit "stetem Wandel und der laufenden Einführung neuer Techniken", während 26 Prozent die digitale Transformation als "einmalige Veränderung und Einführung neuer Techniken sehen. Für mehr als 75 Prozent der IT-Entscheider ist die digitale Transformation bereits Realität, und 86 Prozent der CIOs, CTOs und Geschäftsbereichsleiter stimmen dem zu.
Kombi aus PaaS, Containern und Serverless
Laut Umfrage nutzt nahezu die Hälfte der Befragten (48 %) eine Kombination aus PaaS, Containern und Serverless. Das entspricht einem Anstieg um 9 Prozent gegenüber der Multiplattform-Studie des Vorjahres. Ein Anstieg ist anscheinend übergreifend in Unternehmen zu verzeichnen, die auf eine Kombination aller drei Techniken in verschiedenen Iterationen setzen: 72 Prozent nutzen PaaS und Container zusammen (plus 8 %), 50 Prozent verwenden PaaS und Serverless zusammen (plus 7 %), und 49 Prozent nutzen Container und Serverless zusammen (plus 7 %).
In Unternehmen, die Container einsetzen oder evaluieren, hat die Zahl der eingesetzten Container stark zugenommen. Während im April 2018 34 Prozent der Organisationen 100 oder mehr Container im Einsatz hatten, waren es im Februar 2019 bereits 48 Prozent, ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von den befragten IT-Entscheidern erwarten 62 Prozent, dass sich Container innerhalb eines Jahres als Standard in ihrem Unternehmen etablieren.
Während die Nutzung und Evaluierung seit September 2018 einen leichten Rückgang verzeichnet, hat sich die umfassende Bereitstellung unter Nutzern, die Serverless bereits nutzen und evaluieren, seit dem letzten Jahr von 9 auf 18 Prozent verdoppelt.
Regionale Unterschiede
49 Prozent der nordamerikanischen Unternehmen sind sich weitgehend im Klaren darüber, dass die digitale Transformation mit einem Nutzen einhergeht, oder sie rechnen noch in diesem Quartal damit. Etwas mehr als ein Drittel (34 %) geht jedoch davon aus, dass sich ein Nutzen frühestens in zwölf Monaten einstellen wird.
Umgekehrt rechnet ein Drittel der Organisationen in Asien im Laufe des Jahres mit einem Nutzen durch den digitalen Wandel, aber nur 24 Prozent gehen davon aus, dass es länger als ein Jahr dauern wird, bis sich ein Nutzen einstellt. Für mehr als die Hälfte (56 %) der europäischen Unternehmen ist ein Nutzen bereits Realität, oder sie erwarten, dass sich ein Nutzen noch in diesem Monat einstellt, während ein kleiner Prozentsatz (19 %) im Laufe des Jahres mit einem Nutzen rechnet.
Zur Methode
Die Ergebnisse der aktuellen Studie basieren auf mehr als 500 Interviews mit IT-Profis und Führungskräften in acht Regionen (Kanada, China, Deutschland, Indien, Japan, Südkorea, Großbritannien und USA) in fünf Sprachen der jeweiligen Regionen. Die Daten wurden in den drei Regionen Asien, Europa und Nordamerika entsprechend der früheren Erhebungen gleichmäßig gewichtet.
Zielgruppe der Stichprobe waren vier wesentliche IT-Entscheiderrollen, wobei die Gewichtung der Proportionen entsprechend der GPS-Erhebungswellen der Vergangenheit erfolgte. Bei den vier Rollen handelt es sich um: Dev/DevOps (30 %), Ops/Architekt (30 %), CIO/CIOs/Geschäftsbereiche (25 %), und IT-Manager (15 Prozent). Was die Unternehmensgröße betrifft: 32 Prozent KMUs (<1000 Mitarbeiter), 68 Prozent Enterprise (1000+), 25 Prozent Großunternehmen (10.000+).
Wer tiefer in die Ergebnisse eintauchen möchte, bekommt einen Zugang gegen Angabe persönlicher Daten. (ane)