Twilio ermöglicht Live-Analyse von Gesprächen über Machine Learning

Entwickler können zudem Gruppen-Messaging über SMS, WhatsApp und Chat in ihre Anwendungen integrieren.

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Tiwilio ermöglicht Live-Analyse von Gesprächen über Machine Learning

(Bild: Harald Weiss)

Lesezeit: 3 Min.

Auf der Kunden- und Entwicklerkonferenz SIGNAL 2019 in San Francisco wartet Twilio zum Start mit drei Ankündigungen zu Erweiterungen der Kommunikationsplattform auf. Die API Twilio Conversations ermöglicht übergreifendes Messaging über diverse Plattformen von SMS bis WhatsApp. Mit Media Streams lassen sich ML-Anwendungen direkt in Live-Gespräche einbinden. Schließlich bietet SendGrid Ads eine einheitliche Plattform für Marketingkampagnen.

Twilio Conversations soll unterschiedliche Messaging-Plattformen miteinander verbinden und übergreifende Gruppen-Messaging ermöglichen. Die API bietet Anbindungen an SMS, MMS, Chat und WhatsApp. Ziel ist vor allem, Firmen Messaging mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern zu ermöglichen, ohne sich Gedanken über die jeweilige Anbindung machen zu müssen. Die Conversations-Plattform kümmert sich dabei nicht nur um die plattformübergreifende Kommunikation, sondern auch um das Verwalten der Teilnehmer und das Archivieren der Nachrichten.

Media Streams ist eine weitere neue API. Sie ermöglicht das Anbinden unterschiedlicher ML-Systeme zur Audioanalyse an Gespräche in Echtzeit. Entwickler können direkt auf den Audio-Stream von Gesprächen zugreifen, die über die Kommunikationsplattform von Twilio laufen. Mit der API lässt sich Software einbinden, die beispielsweise über Sentiment Analysis die Stimmung des Gesprächspartners analysiert oder über Spracherkennung den gesprochenen in geschriebenen Text überträgt. Auch das Einbinden von Voice-Biometrie zur Authentifizierung ist möglich.

Für eine möglichst einfache Integration kündigt Twilio zum Start der Media Streams drei Partnerschaften mit Google, Gridspace und Amazon Web Services (AWS) an. So können Entwickler Cloud Speech-to-Text aus der Google Cloud zur Spracherkennung einbinden. Die Gridspace-Integration soll beim Erkennen des Inhalts und dem Analysieren des Tonfalls von Anrufern helfen. Schließlich können Entwickler Amazon Lex als Konversationsschnittstelle einsetzen, um die Absichten des Gesprächspartners zu erkennen und mit Amazon Transcribe ebenso Sprache in geschriebenen Text umwandeln wie mit der Google-Cloud-Integration.

Schließlich bildet das ebenfalls neue SendGrid Ads eine Grundlage für Marketingkampagnen über die Twilio-Plattform. Firmen können damit Kunden kanalübergreifend ansprechend und die Ergebnisse über alle Kanäle gebündelt sammeln. Neben E-Mail stehen dabei Facebook, Instagram und Google Display Ads im Fokus.

Weitere Informationen zu den neuen Produkten finden sich in den Pressemitteilungen zu Twilio Conversations, Media Streams und SendGrid Ads. Detaillierte Beschreibungen stehen auf den jeweiligen Seiten zu Twilio Conversations, Media Streams und Twilio SendGrid Ads. Alle drei Neuerungen befinden sich derzeit in der Betaphase.

Twilio bietet eine Kommunikationsplattform as a Service (CPaaS), mit der Softwareentwickler Sprach- und Textkommunikation über diverse Plattformen und Netze erstellen können. Dazu zählt das Unternehmen weltweit 1300 Carrier zu seinen Partnern. Twilio startete 2008 mit dem Fokus auf SMS und Voice und zielte besonders auf international tätige Kunden, die unabhängig vom Land und Carrier kommunizieren müssen. Zu den größten Kunden gehören Airbnb, Uber und Lyft. Die nun erweiterte E-Mail-API-Plattform SendGrid hatte Twilio im Februar zugekauft. (rme)