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Kostenlos Songs bauen mit dem Magix Music Maker

Was kann der Music Maker in der neuen Gratis-Version?

MAGIX geht neue Wege – seit heute gibt es eine vollkommen kostenfreie Version des Music Maker. Als Nutzer der ersten Stunde habe ich mir die neue Software angeschaut und geprüft, welche Ergebnisse man mit der Gratis-Version erzielen kann.

"Flori, jetzt ist langsam Schluss." - "Ja, gleich, nur noch einen Loop integrieren und das Ganze noch einmal anhören." So begannen in den Neunziger Jahren viele Abenddiskussionen bei uns daheim. Der Grund dafür: eine damals neue Musiksoftware namens Music Maker, eine so genannte Digital Audio Workstation oder kurz DAW, mit der man seine eigenen Songs erstellen konnte. Und das sogar, ohne viel Geld auszugeben, wie es sonst für Musiksoftware in dieser Zeit häufiger der Fall war. Ja, auch ich war Nutzer der ersten Stunde des mittlerweile schon fast legendären Music Maker, dem Sequenzer-Tools der deutschen Software-Schmiede Magix. Zur Geburt der Software im Jahr 1994 konnte man zunächst nur vorgefertigte Klangbausteine auf einer Timeline arrangieren; mit der Zeit hat der Music Maker aber zum Beispiel Funktionen der Profi-Musiksoftware Samplitude hinzugewonnen und gilt mittlerweile als eines der erfolgreichsten Musikprogramme aus Europa.

Damit das auch so bleibt, geht der Hersteller nun einen völlig neuen Weg und stellt seit heute allen Nutzern eine kostenfreie Version des Music Maker zur Verfügung, die keinerlei Laufzeitbeschränkungen enthält. Ein Grund für mich, die DAW noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sind die Funktionen? Ist es wirklich kostenlos möglich, einen Song zu erstellen? Was sind die Unterschiede zu den kostenpflichtigen Versionen der Musiksoftware? In meinem Blogpost liefere ich euch alle wichtigen Fakten zum neuen, kostenlosen Musik Maker.

Wie funktioniert der kostenlose Music Maker?

Das Prinzip der kostenlosen Version ist recht schnell erklärt. Sie bietet alle Basisfunktionen, die man von einer Musiksoftware erwartet. Für Extra-Funktionen, etwa neue Loops und Sounds zum Verfeinern des Songs, kann man sich entsprechende Pakete dazu kaufen. Wer es zum Beispiel elektronisch mag, kauft sich „Berlin Techno“; wer hingegen die 80er Jahre wiederaufleben lassen möchte, holt sich zum Beispiel das Paket „Strictly 80’s“. Die Auswahl im eigenen Shop, der direkt im Programm integriert ist, ist riesig – dort wird wohl jeder fündig. Die einzelnen Soundpools kosten in der Regel zwischen 20 und 30 Euro. Das neue System hat durchaus Vorteile gegenüber anderen kostenpflichtigen Produkten, die zwar einen größeren Funktionsumfang bieten, aber a) mehr kosten und b) zahlreiche Features beinhalten können, die man im Normalfall gar nicht benötigt, aber mitbezahlen muss. Bei Music Maker bestimmt ihr, was ihr braucht und kauft euch nur die gewünschten Soundpools dazu.

Erste Schritte mit dem Music Maker (6 Bilder)

Nach dem Start des kostenlosen Music Maker könnt ihr zunächst auswählen, ob ihr ein neues Projekt erstellen, ein bereits bestehendes Projekt öffnen oder einen Demosong laden möchtet.

Was bringt die Software an Funktionen mit?

Bevor ihr die einzelnen Soundpools im Store durchstöbert, solltet ihr euch erst einmal mit den Bordmitteln vertraut machen, die der kostenlose Music Maker ohnehin schon mitbringt. Nach der Installation, die leicht von der Hand geht, öffnet sich auch schon das Tool. Die Gratisversion liefert zwei Demosongs mit, die ihr gut für die ersten Eindrücke nutzen könnt. Sie enthalten ein volles Arrangement aus Beats und Vocals, die ihr auf Wunsch beliebig anpassen könnt, um ein erstes Gefühl für das Programm zu bekommen. Denn eines wird schon auf den ersten Blick schnell klar: auch die kostenlose Version geizt nicht mit Funktionen und kann vollkommene Anfänger zunächst einmal überfordern. In den Demosongs sind alle acht enthaltenen Tonspuren belegt, unter anderem mit Drums, Bass, Effekten oder den Vocals, also gesanglichen Passagen. Alle Spuren lassen sich einzeln anwählen oder auch stumm schalten. Klingt jede einzelne Spur für sich genommen recht fad und eintönig, wird im Mix ein richtig guter Song daraus. Jeder einzelne Loop im Demosong lässt sich nun beispielsweise austauschen und mit jedem noch so kleinen Tausch bekommt der Song einen anderen Sound. Für absolute Neulinge macht hier das bekannte Sprichwort „Probieren geht über Studieren“ Sinn. Klickt euch einfach durch und probiert aus, was das Programm zu bieten hat. Ihr könnt Effekte wie Echo oder Hall auf den gesamten Song, auf einzelne Spuren oder auf einzelne Sounds anwenden. Statt nur vorgefertigte Samples zu nutzen, könnt ihr z.B. über eine Piano-Roll-Ansicht eigene Tonfolgen erstellen und von virtuellen Instrumenten spielen lassen.

Wer sofort loslegen will, bedient sich des im kostenlosen Paket enthaltenen ersten Soundpools mit dem Namen „Music Maker – Feel good“, einer Mischung aus Chart-kompatiblem Dance (EDM) und Future Bass. Diese Sammlung ist gratis dabei und enthält schon einmal 425 Loops – ein gutes Startpaket, mit dem man recht ordentlich arbeiten kann. Neues Projekt starten, im rechten Fenster unter dem Tab „Loops“ den entsprechenden Soundpool auswählen und schon findet ihr in der Liste darunter alle verfügbaren Sounds. Viele der Loops sind in sieben verschiedenen Tonhöhen erhältlich. Zudem haben alle Loops eines Soundpools die gleiche Geschwindigkeit, also die gleiche BPM (Beats per Minute), sodass sie perfekt zueinander passen. Selbst wenn ihr mal draufgängerisch sein und verschiedene Stile miteinander mixen wollt, ist das kein Problem – in diesem Fall passt der Music Maker einfach Loops mit unterschiedlichen BPM automatisch aneinander an.

Die wichtigsten Funktionen des Music Maker (5 Bilder)

Durch Drücken der Taste B (oder über das Menü Effekte > Audio) gelangt ihr in den Bereich der Mastereffekte, auch „Master Audio Effect Rack“ genannt. Hier könnt ihr Effekte festlegen und detailliert einstellen, die dann für den gesamten Song verwendet werden sollen.

Eine Besonderheit aller Music-Maker-Editionen ist das so genannte Object Effect Rack, welches auf jedes Audioobjekt in Echtzeit angewendet werden kann. Damit könnt ihr auf einer einzigen Spur während des Anhörens verschiedene Effekte wie Hall oder Echo auf die einzelnen Soundobjekte legen, wofür man in anderen Programmen oftmals separate Spuren bräuchte. Diese Funktion könnte man quasi auch als einen vollausgestatteten Mischpultkanal pro Loop bezeichnen.

Fertige Songs exportiert die Free Edition wahlweise in die Formate WAV, OGG oder WMA. Das beliebte MP3-Format wird nicht unterstützt. Solltet ihr euren Song also als MP3-Datei abspeichern wollen, müsstet ihr dafür auf einen der vielen kostenlosen Musik-Konverter zurückgreifen.

Ist es möglich, mit der kostenlosen Version einen kompletten Song zu erstellen?

Ja, mit kleineren Einschränkungen, wobei diese eher den Vorlieben eines jeden Nutzers geschuldet sind. Grundsätzlich bringt der kostenlose Music Maker alle essenziellen Funktionen mit, einen kompletten Song erstellen zu können. Durch das einfache Drag & Drop der einzelnen Sounds geht das recht einfach von der Hand. Individuelle Verfeinerungen wie das Spielen eigener Töne oder das Aufnehmen der eigenen Stimme sind ebenfalls kein Problem mit der kostenlosen Software. Wie ihr Schritt für Schritt euren eigenen Song kreiert, zeige ich in groben Zügen in der folgenden Bildergalerie.

Einen Song erstellen mit dem kostenlosen Music Maker (6 Bilder)

Zunächst öffnet ihr ein neues Projekt. Im Mediapool rechts klickt ihr nun auf die Registerkarte Loops und wählt dort euren ersten Beat aus, etwa einen der zahlreichen Drums. Sobald ihr einen Beat aus der Liste angeklickt habt, wird dieser abgespielt. Wenn er euch gefällt, zieht ihr ihn ganz einfach in die erste Tonspur. Per Doppelklick wird er direkt in die Tonspur eingefügt. Weitere Doppelklicke fügen stets den ausgewählten Beat am Ende des letzten Beats in die Tonspur ein.

Die wichtigste Einschränkung ist das Gratis-Soundpaket „Music Maker – Feel good“, da diese Art von Musik sicherlich nicht jedem von euch zusagen wird und dann nicht die Art von Sounds enthält, die ihr für eure eigenen Songs gern hättet. Für alle anderen Nutzer ist der Music Maker jedoch eine sehr gute Gelegenheit, ins Feld der Musikerstellung und -bearbeitung einzusteigen und die ersten eigenen Tracks zu produzieren.

Was sind die Unterschiede zu den kostenpflichtigen Versionen?

Der Music Maker hat eine durchaus große Familie, gibt es doch neben der neuen Free Edition noch drei weitere, kostenpflichtige Produkte. Die billigste Variante ist die Plus Edition, die mit knapp 60 Euro zu Buche schlägt. Mit knapp 100 Euro etwas teurer ist die Live Edition. Die umfangreichste Version ist die Premium Edition, für die ihr knapp 130 Euro berappen müsst. Alle großen Brüder bieten vor allem im Bereich der bereits enthaltenen Instrumente und Soundpools ein deutliches Plus gegenüber der kostenlosen Version. Die wichtigsten Features sind hingegen in allen Varianten verfügbar. Beim direkten Vergleich steht ihr also vor allem vor der Entscheidung, ob ihr den deutlich größeren Funktionsumfang auch wirklich braucht oder ob ihr nicht lieber gezielt die Funktionen dazu kaufen wollt, die ihr für euer Projekt benötigt. Letztere Variante ist dann kostengünstiger, wenn ihr eben nicht den gesamten Umfang nutzt und maximal zwei weitere Soundpools braucht, um glücklich zu sein. Sollen es mehr sein, fahrt ihr mit den kostenpflichtigen Versionen günstiger.

Instrumente

Die Music Maker Plus Edition kommt mit sieben virtuellen Instrumenten daher. Die kostenlose Version des Music Maker hingegen bietet nur drei: neben einem Klavier (Concert Grand LE) könnt ihr auch zwischen einem Synthesizer (Revolta 2) und einem Schlagzeug (Vita) wählen. Die nochmals erweiterte Version Live Edition bietet 9, die umfangreichste Premium Edition sogar 12 integrierte Instrumente.

Soundpools

Die bereits häufiger erwähnten Soundpools sind ein Alleinstellungsmerkmal des Herstellers, bei denen nahezu jeder Loop in 7 Tonstufen eingespielt worden ist, um euch die Arbeit zu erleichtern. Die Gratisversion enthält neben den zwei Demosongs lediglich einen solchen Soundpool mit insgesamt 425 Loops, weitere müssen dann je nach Wunsch dazu gekauft werden. In der Music Maker Plus Edition sind bereits sechs Soundpools enthalten. Diese bieten 5.000 Sounds und Loops aus den Genres Dubstep, Hip Hop, Techno, Rock Pop, Jazz sowie Deep House. Auch hier legen die teureren Varianten nochmals mehr Musikrichtungen drauf. Die Live Edition enthält zusätzlich noch die Genres Trap und Brasil 66; die Premium Edition kommt durch die Hinzunahme von Score, Chillout, Dance und Ambient auf insgesamt 12 Soundpools.

Tonspuren

Bei der Anzahl an Tonspuren verhält es sich ähnlich. Die Plus sowie die Live Edition bieten 99, die Premium-Version gar unendlich viele Tonspuren, womit auch sehr komplexe Projekte angegangen werden können. Vor allem für Neueinsteiger sollten die acht Tonspuren für MIDI und Audio im kostenfreien Music Maker aber zunächst ausreichen, um erste gute Ergebnisse zu erzielen.

Effekte

Der kostenlose Music Maker bringt acht verschiedene Effekte mit, die Plus Edition 24 und die beiden Versionen Live und Premium gar 30 Effekte.

Nur in den Vollversionen enthalten

Einige Funktionen sind nur in den kostenpflichtigen Versionen enthalten, so etwa Audio Remote und der MP3-Export, mit dem sich Songs direkt im beliebten Format speichern lassen. Wer auf eine VST3-Schnittstelle Wert legt, muss sich ebenfalls für eines der kostenpflichtigen Produkte entscheiden, denn die kostenlose Free Edition besitzt keine Unterstützung für dieses Protokoll, was jedoch vorrangig eher für Fortgeschrittene und Profis eine Rolle spielen sollte, die den Song beispielsweise noch mit anderen Programmen weiter- oder nachbearbeiten wollen. Zudem sind der Live-Pad-Modus mit 30 Live Sets und das Mastering-Paket erst ab der Live Edition integriert.

Mein Fazit

Für Anfänger und Hobby-Songmaker ist der Gratis-Music-Maker eine gute Gelegenheit, in die Welt der Musikproduktion einzusteigen. Er bietet alle wichtigen Funktionen zum Erstellen von Songs und mit einem kostenlosen Soundpool sowie drei Gratis-Instrumenten auch eine ordentliche Ausstattung für ein kostenloses Produkt. Wer auf mehr Sounds und Instrumente zugreifen will, sollte auf eine der kostenpflichtigen Versionen umsteigen. Bereits gekaufte Soundpools bleiben euch selbstverständlich auch nach dem Upgrade oder nach einem Rechnerwechsel erhalten. Für Fortgeschrittene und Profis ist das Programm eine nette Abwechslung, für ihre Zwecke empfehlen sich dann aber doch eher die professionellen DAW-Lösungen wie Samplitude und Sequoia vom gleichen Hersteller sowie Ableton Live oder Cubase. Wer primär Beats und eigene Loops basteln möchte, dem sei auch ein Blick auf das kostenpflichtige FL Studio empfohlen.

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Was sagt ihr zum kostenlosen Music Maker? Schreibt es in die Kommentare! Und vielleicht lasst ihr uns ja auch mal reinhören in eure selbst gestalteten Songs. Wir freuen uns drauf!

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