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Infomaniak kDrive im Test: Ethische Cloud mit Extras

Unsere Erfahrungen mit kDrive

Der Schweizer Anbieter Infomaniak verspricht mit kDrive eine leistungsstarke kollaborative Cloud mit ethischem Anspruch. Was der Onlinespeicher in der Praxis bietet, klärt unser Test.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Der Schweizer Cloudspeicher kDrive von Infomaniak hostet nach eigenen Angaben DSGVO-konform und ausschließlich in der Schweiz.
  • Funktionalität, Komfort, Datenschutz und Sicherheit überzeugen, aber eine integrierte Zero-Knowledge-Verschlüsselung fehlt zum Testzeitpunkt noch.
  • Mit bis zu 108 Terabyte bietet kDrive vergleichsweise viel Speicherplatz. Auch der Gratis-Tarif ist mit 15 Gigabyte Speicher recht großzügig bemessen.
  • In allen Tarifen ist OnlyOffice enthalten, das die gleichzeitige Bearbeitung von Offfice-Dokumenten durch mehrere Nutzer erlaubt.
➤ kDrive*
Zum Anbieter

Der Schweizer Dienst Infomaniak will in die Marktlücke „preiswerte und flexible Cloud mit ethischem Anspruch“ stoßen und positioniert sich selbst als „Alternative zu den Web-Giganten“. Das Unternehmen entwickelt und hostet ausschließlich in der Schweiz und befindet sich nach eigenen Angaben im Besitz seiner Gründer und Mitarbeiter. Daten, so verspricht der Anbieter, werden nicht „weiterverkauft oder ausgewertet“, sondern DSGVO-konform verwahrt. In den übersichtlichen Datenschutzrichtlinien erklärt der Anbieter transparent seine Mission.

Auch funktional möchte der Anbieter mehr sein als nur ein Cloudspeicher: Über den zentralen Infomaniak-Manager können Anwender zahlreiche Dienste in Anspruch nehmen, neben kDrive etwa das Online-Office kSuite, den E-Mail-Service, Webhosting, VPS oder den Backup-Service SwissBackup . Sogar eine ganze Synology-NAS im Rechenzentrum in der Schweiz kann über die Zentrale gemietet werden. Einige Dienste wie swisstransfer.com sind kostenlos, andere wiederum gibt es nur gegen Aufpreis.


kDrive: Flexibel einsetzbar

Den Cloudspeicher kDrive gibt es in verschiedenden Geschmacksrichtungen und Ausbaustufen: Als kostenlose Free-Version mit bereits 15 Gigabyte Speicher an Bord, als „Solo“-Variante mit 2 Terabyte Speicher für einen Benutzer, als „Team“-Version für bis zu sechs Nutzer mit 3 Terabyte und als Pro-Variante mit 6 Terabyte Speicher und mindestens drei Benutzern.

Die Team- und Pro-Tarife sind zudem erweiterbar auf 18 respektive enorme 106 Terabyte Speicher. kDrive bietet damit passende Cloud-Tarife sowohl für Gelegenheitsnutzer als auch Unternehmen. Es ist zudem möglich, kDrive mit kSuite zu bestellen. Dort sind Produktivitätsanwendungen von Infomaniak enthalten, etwa ein Instant Messenger, ein Mailservice sowie eine Videokonferenzlösung.

Die kDrive-Oberfläche ist übersichtlich und praktisch

Die kDrive-Oberfläche ist übersichtlich und praktisch.

(Bild: Screenshot)

Online-Office ist immer mit an Bord

Dank OnlyOffice-Integration in allen Tarifen können Anwender Office-Dokumente – Word, Excel und Powerpoint – nicht nur online bearbeiten, sondern auch direkt in der Cloud erstellen.

Damit sind basale Office-Funktionen bereits abgedeckt: Auch wenn das Online-Office von kDrive nicht ganz so umfangreich ist wie das Original von Microsoft oder ein Desktop-Tool wie LibreOffice, so reicht es für viele Anwendungen aus. Das Bearbeiten von Microsoft-Office-Dokumenten ist dabei mit mehreren Personen gleichzeitig möglich. Für Bild- oder PDF-Dateien wiederum gibt es eine praktische Dateivorschau, allerdings keine Bearbeitungsfunktionen.

Mit dabei: OnlyOffice

Das integrierte OnlyOffice macht andere Office-Lösungen überflüssig.

(Bild: Screenshot)

Besonderes Feature: Der Briefkasten

Ein bei Cloud-Diensten eher seltenes, aber praktisches Feature von kDrive bedarf besonderer Erwähnung: Der Briefkasten. Der bietet die Möglichkeit, einen sicheren Datei-Upload bereitzustellen – ohne lästige Kontenverwaltung oder Benutzeraccounts beim Anbieter.

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Infos beim Hersteller

Wer jemals Dateien von verschiedenen Kunden oder Familienmitgliedern eingesammelt hat, weiß, dass das gar nicht so einfach ist. kDrive macht es möglich, ganz einfach und ohne Login per Freigabelink. Die hochgeladenen Dateien werden nach dem Namen des Uploaders – dieser muss beim Upload zusammen mit der Mailadresse angegebenen werden – sortiert. Praktisch, zumal kDrive in allen bezahlten Tarifen die Einrichtung beliebig vieler solcher Briefkästen erlaubt.

Der praktische Briefkasten in kDrive

Praktisch: Mit dem Briefkasten können Nutzer Dateien einsammeln.

(Bild: Screenshot )

Durchdachte Dateifreigabe

Ebenfalls nur in den bezahlten Tarifen enthalten ist die erweiterte Dateifreigabe. Grundsätzlich können auch Nutzer des Gratis-Tarifs Dateien per Link freigeben – allerdings ohne zusätzliche Features wie Passwortschutz oder die Verwaltung der Freigabedauer. Ab dem Solo-Tarif kommen diese Features jedoch hinzu. Außerdem bietet die Datei-Freigabe die Möglichkeit, zwischen einer öffentlichen Freigabe und der Freigabe an andere kDrive-Nutzer zu unterscheiden. Mit letzteren darf im Team- oder Pro-Tarif auch zusammengearbeitet werden, hier gibt es zudem die Möglichkeit, Freigabeordner anzulegen und erweiterte Rechte zu definieren. Freigabelinks können natürlich auch jederzeit wieder zurückgezogen werden. Ferner ist es möglich, Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente mit einem öffentlichen Link zu teilen, damit andere Personen sie bearbeiten oder Kommentare hinterlassen können.

Die Dateifreigabe besitzt alle nötigen Funktionen

Die Dateifreigabe besitzt alle nötigen Funktionen.

(Bild: Screenshot)

Starke Dateiverwaltung mit kleiner Einschränkung

Bemerkenswert an kDrive ist auch die leistungsstarke Dateiverwaltung mit der Möglichkeit, ganze Ordner zu importieren. Dadurch können Anwender mit wenigen Handgriffen Dateien aus anderen Cloud-Diensten zu kDrive übertragen. Was man bislang auf mehrere Gratis-Clouds verteilt, kann auf diese Weise schnell zentral bei kDrive sammeln; die 15 Gigabyte Gratisspeicher übertreffen viele andere Cloud-Dienste, und auch bezahlten Speicher gibt es hier mehr als bei vielen Konkurrenten.

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15 GB Speicher gratis nutzen

Ansonsten funktioniert kDrive so, wie es sich für einen Cloud-Dienst gehört: Dateien lassen sich für den Upload einfach per Drag & Drop ins Browserfenster ziehen, der Download erfolgt über die entsprechende Schaltfläche. Dateien können in Kategorien sortiert und als Favorit markiert werden, was die Verwaltung großer Datenmengen vereinfacht. Auch die Freigabe von Dateien gelingt unkompliziert mittels Freigabelink, die Sortierung in Ordnern ist ebenfalls ein Kinderspiel. Es gibt auch eine leistungsfähige Suchfunktion, die in der Lage ist, den Inhalt von Dateien zu erfassen. Diese Funktion ist jedoch Nutzern von kDrive Pro, kSuite Pro und kDrive Enterprise vorbehalten.

Sync-Client für alle Systeme – und WebDAV

Ebenfalls auf der Haben-Seite: kDrive bietet Sync-Clients für alle relevanten Betriebssysteme. Egal ob Windows, MacOS oder Linux, es gibt den passenden kDrive-Client. Dabei unterstützen die Desktop-Anwendungen auch Offline-Daten. Rechner mit wenig Speicherplatz können die Lite-Synchronisation nutzen, um Daten auf Abruf in kDrive hochzuladen. Auch auf Android- und iOS-Geräten müssen Anwender nicht auf ihre Cloud-App verzichten. Die Apps laufen – anders als bei so manchem Mitbewerber – sehr stabil und sind übersichtlich gestaltet.

Die kDrive-App

Die kDrive-App gibt es für viele Systeme. Sie ist sehr solide.

(Bild: Screenshot)

Ein weiteres praktisches Feature ist die Möglichkeit, per WebDAV via Windows Explorer, MacOS-Finder oder andere Dateimanager auf kDrive zuzugreifen: Ein weiteres Feature, das man bei vielen Mitbewerbern vergeblich sucht. Dadurch ist es unter anderem möglich, kDrive als Online-Backup zu verwenden, etwa mit einer Synchronisations-Software wie GoodSync. Außerdem erlaubt WebDAV, den kDrive-Speicher mit NAS-Systemen zu synchronisieren, etwa über QNAPs Hybrid Backup Sync. Wie bei vielen anderen Features ist auch WebDAV bei kDrive auf die bezahlten Tarife beschränkt.

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Versionierung bis 120 Tage in die Vergangenheit

In Bezug auf Sicherheit hat kDrive zwei Säulen: Einerseits ein leistungsfähiges Backup-System samt Versionierung. Und andererseits eine eingebaute Verschlüsselung auf Serverseite. Das Backup erlaubt die Nachverfolgung von Änderungen an Dateien und hält alte Versionen zwischen 30 (Gratis-Tarif) und 120 Tagen (Pro) vor. Bis zu 200 Dateiversionen werden dabei im Pro-Tarif gespeichert. Praktisch ist die Versionsübersicht, mit der sich ältere Versionen schnell wiederherstellen lassen. Dateien im Papierkorb werden erst nach bis zu einem Jahr gelöscht und mindestens 3 Monate vorgehalten. In der Gratis-Version sind es immerhin 30 Tage, ehe sie automatisch entfernt werden. Sämtliche Daten liegen bei Infomaniak zudem auf mindestens drei Datenträgern und in zwei Rechenzentren gleichzeitig, um Datenverlusten vorzubeugen.

Wichtige Funktionen sind per Rechtsklick schnell erreichbar

Per Rechtsklick sind wichtige Funktionen schnell erreichbar.

(Bild: Screenshot)

Leider keine Zero-Knowledge-Verschlüsselung

Auch die Daten an sich sind bei kDrive gut geschützt: Der Anbieter setzt für die Übertragung und Speicherung Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein, um sicherzustellen, dass der Datenaustausch zwischen Nutzer und Anwender sicher abläuft. Gleichzeitig stellt der Infomaniak durch die (optionale) Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie Verschlüsselung der Datenträger auf eigener Seite sicher, dass die Daten nicht im fremde Hände gelangen. Was allerdings fehlt, ist ein sicherer Daten-Tresor. Die meisten Cloud-Anbieter bieten die dafür nötige Zero-Knowledge-Verschlüsselung zwar nur gegen Aufpreis an, bei kDrive fehlt diese zum Testzeitpunkt aber noch vollständig. Auf Nachfrage gab Infomaniak immerhin an, dass die Funktion vorgesehen sei.

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Weitere Kritikpunkte logistischer Art

Von diesem nicht unerheblichen Defizit abgesehen, hat kDrive anonsten nur kleinere Macken. So sollte die zentrale Steuerung der Accounts über den kDrive-Manager noch optimiert werden: Im Test wirkte das System unübersichtlich, zudem kam es gelegentlich zu Wechseln zwischen französischen und deutschen Websites.

Etwas störend: Französische Inhalte trotz deutscher Einstellung

Etwas störend: Trotz deutscher Einstellung im Account erscheinen immer wieder französische Inhalte.

(Bild: Screenshot)

Auch wird bei der Registrierung für die Testversion eine Kreditkarte verlangt, was im Test erst nach mehreren Anläufen funktionierte – und eine andere Zahlungsmethode lässt sich derzeit nicht hinterlegen. Allerdings bietet kDrive die Möglichkeit, ein Prepaid-Konto zu betanken. Von diesen Punkten abgesehen gibt es bei dem Dienst tatsächlich wenig zu meckern, zumal man kDrive auf etik.com kostenlos ohne Kreditkarte testen kann.


kDrive im Praxis-Test: Fazit: Viel Cloud-Speicher und Funktionen für kleines Geld

Wer von Apple, Dropbox, Google, Microsoft und Co. genervt ist, weil sich der Speicher nicht ausreichend skalieren lässt oder der Client mit Systemlast und Abstürzen nervt, der findet in kDrive eine spannende Alternative: Funktionalität, Komfort, Datenschutz und Sicherheit überzeugen, lediglich eine integrierte Zero-Knowledge-Verschlüsselung vermissen wir. Der Clou bei kDrive ist der enorme Speicher: 2 Terabyte im Solo-Tarif und 6 bis 108 Terabyte im Pro-Tarif sind gute Gründe, sich für kDrive zu entscheiden – wenngleich es mit zunehmendem Speicher preislich steil bergauf geht. Auch Unternehmen können den Dienst produktiv nutzen, weshalb er sich je nach Tarif sowohl für Privatanwender als auch für Selbstständige oder größere Teams eignet. Die kostenlose Basis-Version mit 15 Gigabyte beschneidet die Funktionen stark, ist aber eine gute Gelegenheit, viel Gratis-Cloudspeicher abzugreifen.

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15 GB Speicher gratis nutzen

Factsheet
Infomaniak kDrive auf einen Blick
Datenstand 07.02.2024
Sitz Schweiz
Server-Standort Schweiz
Systeme
Windows
Mac
Linux x
iOS
Android
Browser
Speicherpläne 2TB, 3-18TB, 6-108TB
Gratis-Speicher 15 GB
2-Faktor-Authentifizierung ✓ (optional)
Verschlüsselung
Server Ja, AES128
Client End-to-End
Zero Knowledge Nein
SSL und TLS
Features
WebDAV
Als Laufwerk nutzbar x
Dateien offline verfügbar
Versionierung
Online-Backup x (als zusätzlicher Dienst erhältlich)
Kollaboration
Freigaben
Freigabeobjekte Dateien, Ordner
Freigabelinks
Berechtigungen
Passwort
Branding x
Share-Statistiken x
Ablaufdatum
Medienwiedergabe (Browser)
Audio
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Besonderheiten Sehr gut ausgestattete, zuverlässige Cloud mit viel Speicher zum günstigen Preis. Online-Office immer dabei.
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