Testbericht: Unsere Erfahrungen mit PrivadoVPN
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PrivadoVPN im Test: Kostenloses VPN aus der Schweiz

Unsere Erfahrungen mit PrivadoVPN

PrivadoVPN ist ein vergleichsweise junger VPN-Dienst, der mit Schweizer Datenschutz, zeitgemäßer VPN-Technologie und einem optionalen Gratis-VPN überzeugen will. Unser Test klärt, ob das gelingt.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Privado VPN betreibt VPN-Server in 46 Ländern – unter anderem in Deutschland, den USA, Großbritannien, Österreich, der Türkei und Taiwan.
  • Der Dienst bietet ein komplett kostenloses VPN-Abo mit 10 GB Traffic-Volumen und reduzierter Serverauswahl an. Die Geschwindigkeit wird im Gratis-Plan nicht begrenzt, es werden keine Surfaktivitäten aufgezeichnet und auch Streaming ist möglich.
  • Das kostenpflichtige Monatsabo erlaubt bis zu zehn parallele Verbindungen, das Gratis-Abo nur eine. Apps gibt es für alle gängigen Systeme sowie Android- und Fire-TV.
  • Privado VPN betont, alle Server selbst zu besitzen. RAM-Server sind allerdings bislang nicht im Betrieb.
  • Deutsche Streaming-Inhalte lassen sich auch mit bestehender VPN-Verbindung aufrufen. Das Entsperren internationaler Inhalte gelang im Test nur bedingt.
  • Preis: gratis / ab 1,32€/Monat (Premium-Abo, 90% Rabatt)*

Erst seit 2019 ist PrivadoVPN auf dem Markt. Dennoch verspricht der Anbieter mit Firmensitz in der Schweiz höchste Sicherheitsstandards, eine strikte No-Log-Politik und moderne VPN-Apps. Darüber hinaus will der Dienst seine Kunden mit einem kostenlosen VPN-Angebot überzeugen. In unserem Praxistest muss PrivadoVPN zeigen, ob der Dienst eine veritable Alternative zu den Branchengrößen ist.

PrivadoVPN: VPN-Server in 47 Ländern

Die genaue Anzahl der verfügbaren VPN-Server verrät PrivadoVPN* zwar nicht, die Länderliste ist mit 47 Nationen und über 60 Server-Standorten jedoch gut gefüllt. Die Verteilung ist ordentlich, wenngleich der Fokus wie bei vielen Anbietern auf europäischen Ländern liegt. Auch die Türkei ist mit einem Server in der Länderliste vertreten. Nutzer des kostenlosen VPN-Abos haben nicht ganz so viel Auswahl: Hier umfasst das Servernetz insgesamt 12 Standorte.

Die Privado-App macht (auch) unter Windows 11 einen aufgeräumten, guten Eindruck.

(Bild: Screenshot)

Privado verzichtet auf Mietserver und ist damit selbst Eigentümer der gesamten Server-Architektur. Stand des Tests arbeiten die Server allerdings noch nicht RAM-basiert und können damit zumindest theoretisch im Falle einer Beschlagnahmung noch Daten enthalten, die bei RAM-Betrieb gelöscht würden. In seinen Datenschutzbestimmungen garantiert der Dienst aber, dass keinerlei Daten auf den Servern verbleiben.

Spezial-Server, etwa für die Nutzung von Filesharing oder den Abruf von Onion-Links über einen VPN, bietet PrivadoVPN ebenso wenig an wie optionale dedizierte IP-Adressen. Die Nutzung von Filesharing-Diensten wie BitTorrent ist aber auf allen Servern explizit und ohne Einschränkung der Geschwindigkeit erlaubt.


Protokolle, Sicherheit und Datenschutz

PrivadoVPN nimmt sich in seinen Datenschutzbestimmungen die Sammlung diverser Benutzerdaten zu Support- und Marketing-Zwecken hinaus, betont dabei aber, dass die Informationen komplett anonymisiert und damit nicht eindeutig einem Konto zuzuordnen sind. Das eigentliche VPN-Geschehen ist davon den Bestimmungen zufolge nicht betroffen. Hier garantieren die Datenschutzbestimmungen, dass keinerlei Benutzerdaten über das Surfverhalten aufgezeichnet werden können. Juristisch unterliegt PrivadoVPN mit seinem Hauptsitz im schweizerischen Zug den strengen Datenschutzbestimmungen der Eidgenossen, was durchaus für den Anbieter spricht.

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Bei den VPN-Protokollen zeigt sich PrivadoVPN auf dem Stand der Technik. Neben OpenVPN und IKEv2 wird auch das moderne WireGuard-Protokoll unterstützt, wenn auch zum Testzeitpunkt offiziell nur als technische Vorschau. Wir konnten WireGuard aber trotz des Preview-Status auf allen Plattformen stabil verwenden.

Als VPN-Protokolle stehen IKEv2, WireGuard und OpenVPN zur Auswahl.

(Bild: Screenshot)

Bei sämtlichen Leaktests, etwa dem WebRTC-Leaktest von browserleaktest.com oder dem DNS-Test von DNSLeaktest.com, gibt sich PrivadoVPN keine Blöße und verschleiert die IP-Adressen im Test sowohl über IPv4 als auch IPv6 stets zuverlässig und fehlerfrei.

Auch die nervigen Captcha-Anfragen, die beim Surfen über potenziell größere VPN-Dienste immer mal wieder auf Webseiten beantwortet werden müssen, sind uns bei aktiver PrivadoVPN-Verbindung nicht untergekommen.


PrivadoVPN-Apps für Mobile, Desktop und TV

PrivadoVPN stellt VPN-Apps für Windows, macOS, Android und iOS sowie die TV-Plattformen Android TV und Amazon Fire TV bereit. Linux-Nutzer müssen sich die Verbindungen über das OpenVPN-Protokoll manuell einrichten, die entsprechenden Instruktionen stellt Privado online bereit.

Auch die Desktop- und Mobilanwendungen sind plattformübergreifend nur in englischer Sprache verfügbar. Generell gehört Deutsch nicht zu den Stärken der Schweizer, finden sich doch auch auf der Homepage diverse Stilblüten, wenn etwas aus ”None. Zip. Zero. Nada.” die Übersetzung “Keiner. Postleitzahl. Null. Irgendein.” wird. Abseits der Sprachbarriere ist die App-Bedienung aber gut umgesetzt, Verbindungen sind schnell aufgebaut und die Optionen übersichtlich. Die Apps bieten unter anderem einen Kill Switch, der nach Aktivierung die Internetverbindung kappt, falls die VPN-Verbindung abbricht, außerdem können die VPN-Protokolle gewählt werden.

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Split-Tunneling, also das gezielte Vorbeiführen bestimmter Programme an der VPN-Verbindung, unterstützt PrivadoVPN zum Testzeitpunkt nur über seine Android-Apps. Laut Homepage soll die Funktion auch auf andere Plattformen wie Windows, macOS oder iOS kommen, einen Zeitplan hierzu ist allerdings nicht bekannt. Einen systemweit agierenden Werbeblocker gibt es bei PrivadoVPN derzeit nicht.

Die macOS-App unterschiedet sich optisch und technisch nur geringfügig von den Android- und Windows-Versionen.

(Bild: Screenshot)

App-technisch zeigt sich PrivadoVPN insgesamt etwas minimalistisch und darf gerne noch mit weiteren Funktionen und besserer Sprachunterstützung nachlegen. Dafür laufen die Apps in unseren Tests auf allen Plattformen stabil und erfüllen damit ihre Kernaufgabe ohne Fehler.


Netflix & Co: Eignet sich PrivadoVPN für das Streaming?

In seinem Marketing verspricht PrivadoVPN, dass der Dienst kompatibel mit einer großen Reihe internationaler Streamingdienste ist. Streng genommen stimmt das, konnten wir doch bei aktiver VPN-Verbindung häufiger ohne Probleme auf Netflix, Disney+ und Co. zugreifen. In der Praxis ist das aber mit diversen Einschränkungen verbunden.

Im Test streamte Disney+ teils erst nach mehreren Anläufen.

(Bild: Screenshot)

So funktionieren vor allem Amazon Prime Video und Disney+ im Test teils erst nach einem oder mehreren Server-Wechseln. Netflix meckerte bei uns hingegen nicht, das Entsperren der internationalen Streaming-Bibliothek hat aber in unseren Tests unabhängig vom gewählten Land nicht funktioniert. So konnten wir zwar auf einem Android TV das britische Netflix-Angebot durchsuchen, beim Abspielen wurden wir aber mit dem Verweis auf einen VPN-Dienst abgewiesen. Gleiches gilt auch für US-Dienste wie Hulu. Den britischen BBC iPlayer konnten wir hingegen mit einer VPN-Verbindung nach Manchester oder London erreichen. Wie immer gilt, dass unsere Erfahrungen angesichts des ständigen Kampfes zwischen Streaming- und VPN-Diensten nicht in Stein gemeißelt sind und sich die Situation in Zukunft durchaus ändern kann.

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Streaming auch per Gratis-VPN? Ja, aber...

Der kostenlose Plan von PrivadoVPN schränkt die Fähigkeit, auf Streaming-Angebote zuzugreifen, nicht grundsätzlich ein. Nachteile ergeben sich aber durch die Beschränkung auf 10 Gigabyte Traffic pro Monat: Die reichen gerade für eine knappe Stunde 4k-Videogenuss. Wer stattdessen in HD schaut, kann die Zeit immerhin auf etwa viereinhalb Stunden pro Monat strecken.

Hinweis: Die Nutzung von VPN-Diensten zur Umgehung von Content-Sperren verstößt in der Regel gegen die Benutzervereinbarungen der Content-Anbieter und kann zur Account-Sperre führen.

PrivadoVPN im Speedtest

Bei unseren Geschwindigkeitstest liefert PrivadoVPN eine sehr ordentliche Leistung ab, ohne Fabelwerte zu erreichen. So kommen bei unserer 500-Mbit-Leitung bei einer Verbindung mit deutschen Servern im Schnitt zwischen 390 und 420 Mbit an. Verbinden wir uns mit einem britischen Server, sinkt der Download-Speed auf Raten um die 310 Mbit. Erfreulicherweise erreichen wir ähnlich gute Downloadraten auch bei Verbindungen an die Ostküste der USA, lediglich die Ping-Zeiten gehen dabei deutlich zurück. Im Surfalltag oder bei großen Downloads stört eine VPN-Verbindung mit dem Netzwerk von Privado daher kaum.

Was die Geschwindigkeit angeht, so liegt Privado VPN im oberen Mittelfeld.

(Bild: Screenshot)

Wir haben für die Speedtests von PrivadoVPN das OpenVPN-Protokoll unter Windows 10 verwendet, da das WireGuard-Protokoll noch nicht final implementiert wurde. Potenziell bietet das neue Protokoll noch einen Geschwindigkeitszuwachs. In unseren Stichproben lagen die Downloadraten bei der Nutzung von Wireguard auf einem ähnlichen Niveau, der Ping fiel aber tatsächlich etwas niedriger aus. Davon könnten vor allem Spieler profitieren.

Nutzt man den Gratis-Plan von PrivadoVPN, wird die Geschwindigkeit übrigens nicht gedrosselt. Es stehen aber insgesamt weniger Serverstandorte zur Auswahl.


Kostenlos-VPN und Premium-Abo: Preise und Zahlungsmethoden

Der Basis-Monatspreis von Privado liegt bei moderaten 7,99 Euro, längere Abos drücken den Preis abseits von Sonderangeboten auf knapp unter 5 Euro. Damit ist gehört das Angebot zu den günstigeren im Vergleich. Unabhängig von der Laufzeit erlaubt PrivadoVPN vergleichsweise großzügige zehn parallele Verbindungen, die zudem unabhängig vom Gerät gezählt werden.

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Eine Besonderheit ist, dass Privado ein eingeschränktes, aber dafür vollständig kostenloses VPN-Abo anbietet. Die Gratisversion bietet nur Zugriff auf einen Teil der Server und limitiert den monatlichen Traffic auf zehn Gigabyte, die selbst im normalen Surfalltag schnell aufgebraucht sind. Zur Verschlüsselung eines ungesicherten Café-WLANs oder auch zum Ausprobieren der Apps ist das Angebot aber durchaus willkommen.

Das 12-Monats-Abo erweist sich als günstigstes Paket. Privado VPN wirbt außerdem mit einer Geld-zurück-Garantie für die ersten 30 Tage. Darüber hinaus bietet Privado VPN auch einen kostenlosen Plan mit 10GB Volumen an.

(Bild: Screenshot)

Bei den Zahlungsmethoden stehen neben PayPal und Kreditkarten seit kurzem auch Kryptowährungen zur Wahl. Erfreulicherweise erlaubt es Privado dabei, den Betrag direkt aus einer Wallet zu senden, statt die Krypto-Zahlung über Drittanbieter abzuwickeln. Eine komplett anonyme Anmeldung wie etwa bei Mitbewerber Mullvad ist aber auch bei Zahlung mit Bitcoin und Co. nicht möglich, da zumindest eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden muss. Bankeinzug, Barzahlung oder Überweisung akzeptiert PrivadoVPN zum Testzeitpunkt nicht. Unabhängig von der Zahlungsmethode und Abo-Länge gewährt der Anbieter eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie


PrivadoVPN im Test: Fazit

Abseits der Schwäche beim Entsperren von Streaming-Diensten und den englischsprachigen Apps hinterlässt PrivadoVPN im Test einen guten Eindruck, ohne dabei besonders hervorzustechen. Die Technik ist solide, die Geschwindigkeiten ordentlich, die Apps abgesehen von der englischen Oberfläche benutzerfreundlich.

Hinzu kommen die insgesamt guten Datenschutzbestimmungen unter Schweizer Verbraucherschutz-Standards, die durchaus als Pluspunkt für den Dienst gewertet werden dürfen. Wir würden uns noch ein paar Zusatzfunktionen wie integrierte Werbeblocker oder Split-Tunneling auf mehr Plattformen wünschen.

Als Alternative zu den großen Namen kann man PrivadoVPN als durchaus in Betracht ziehen. Hinzu kommt, dass der Monatspreis auch bei kurzer Bindung moderat ausfällt und der kostenlose VPN-Zugang einen einfachen Test des Angebots ermöglicht.


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Factsheet
PrivadoVPN auf einen Blick
Datenstand: 04.05.2022
Sitz: Schweiz
   
System-Unterstützung: Gut
Win
Mac
Linux
Android
iOS
Browser x
Router (✓)
Smart-TVs
Konsolen (✓)
Sonstige ChromeOS, Kindle
   
Geräte: 10
   
Protokolle: Gut
OpenVPN
IKEv2
Wireguard ✓ (Beta)
Eigenes x
 
Servernetz: Befriedigend
Anzahl ?
Länder 46
Standorte 60
   
Performance: Gut
Speed DE ⌀ 400~420 Mbit
Speed US ⌀ 280~330 Mbit
Verbindungsaufbau Gut
Stabilität Sehr gut
Barrierefreiheit Gut
   
Client / Usability: Befriedigend
   
Features: Gut
Streaming (✓)
P2P / Filesharing
Split-Tunneling (✓)
   
Sicherheit & Datenschutz: Gut
Verschlüsselung AES-256
Multihop x
DNS-Protection
WebRTC-Protection
Not-Aus
Audit x
No-Log-Richtlinie
RAM-Server x
   
Anonyme Registrierung: x
   
Anonyme Zahlung: x
Kreditkarte
Paypal
Crypto
Sonstige x
Barzahlung x
Preis inkl. MwSt: gratis / ab 2,50€ / Monat (Premium-Abo)
Geld zurück: 30 Tage
   
Sprachunterstützung: (✓)
Client x
Support
Website
   
Besonderheiten: Kostenloser Zugang mit 10GB pro Monat
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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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