Testbericht: Unsere Erfahrungen mit Synchredible
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Synchredible im Test: Dateien einfach synchron halten

Unsere Erfahrungen mit Synchredible

Es muss nicht immer die Cloud her, um Dateien und Ordner synchron zu halten: Ein reiner Netzwerk-Sync ist deutlich schneller und frei von Datenschutzbedenken. Synchredible will das auf Windows-Systemen komfortabel ermöglichen.

Die Zahl der Anwender, die Dateien und Ordner auf einfache Weise synchron halten wollen, steigt stetig. Dennoch fehlen solche Funktionen bei gängigen Betriebssystemen bis heute – oder sie sind umständlich implementiert, auf Unix oder dem Windows Subsystem for Linux etwa mit rsync im Terminal. Synchronisation ist für die Betriebssystem-Hersteller darüber hinaus eine Cloud-Angelegenheit. Das bringt aber diverse Nachteile mit sich, darunter eine von der Geschwindigkeit des Internet-Anschlusses begrenzte Transfergeschwindigkeit oder die Weitergabe von potenziell vertraulichen Daten an den Cloudspeicher-Anbieter. Synchredible möchte dazu eine Alternative sein: Leicht benutzbar und ohne Cloud kann das Tool unter Windows Dateien, Ordner und ganze Festplatten synchron halten.

Netzlaufwerke, USB-Drives und Cloud-Ordner synchronisieren

Anders als bei den diversen Cloud-Anbietern setzt Synchredible* auf eine Synchronisation von Ordnern und Dateien über Netzwerk und USB. Das sorgt für maximale Geschwindigkeit unabhängig vom Internet-Anschluss. Als Ziele für die Synchronisation lassen sich im Netzwerk etwa NAS-Geräte, WebDAV-Ordner oder Freigaben auf der FritzBox ansteuern. Einzige Voraussetzung: Der Ordner muss über den Windows-Explorer erreichbar sein, also etwa als USB-Laufwerk angeschlossen oder als Netzwerk-Volume gemountet sein. Auch Cloud-Ordner von Drittanbietern lassen sich in Synchredible einbinden. Dadurch hat Synchredible das Potential zum Schweizer Taschenmesser für alle Synchronisationsfragen.

Schnell und ressourcensparend: Sync-Jobs laufen schnell und leise im Hintergrund ab.

(Bild: Screenshot)

Synchredible in der Praxis

Die Installation von Synchredible erfolgt Windows-typisch per Setup-Paket. Anschließend kann das Sync-Tool auch schon gestartet und eingerichtet werden. Die Nutzung ist denkbar einfach: Sync-Aufträge müssen direkt auf der Startseite des Programms angelegt werden und laufen anschließend im Hintergrund ab. Synchredible erlaubt dabei verschiedene Betriebsmodi: „Geschwindigkeit“, „Individuell“ und „Zuverlässigkeit“. Während der Betriebsmodus „Geschwindigkeit“, wie der Name schon sagt, vor allem auf geringen Impact und hohe Geschwindigkeit ausgelegt ist, bietet „Zuverlässig“ einen Inhaltscheck per CR32-Checksumme. Das sorgt dafür, dass die synchronisierten Dateien wirklich zu 100 Prozent identisch sind. Die Option „Individuell“ ermöglicht das manuelle Einstellen der Sync-Optionen. Darüber lassen sich etwa Schattenkopien – das sind Vorgängerversionen von Dateien und Ordnern – vorhalten oder die Geschwindigkeits- und Zuverlässigkeitsoptionen feintunen.

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Sync-Aufträge per Wizard anlegen

Schön gelöst ist, dass Synchredible für jeden Sync-Auftrag den integrierten Wizard startet. Dadurch entfällt einerseits fehleranfälliges manuelles Konfigurieren. Andererseits kann der User sichergehen, stets die richtige Option auszuwählen – zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis konfrontiert Synchredible den Anwender mit sehr technischen Optionen. So kann zum Beispiel im zweiten Schritt des Wizards bestimmt werden, ob die Synchronisation der Ordner nur in eine oder in beide Richtungen erfolgen soll. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um einen NAS-Ordner lokal zu synchronisieren oder eine Sicherung eines wichtigen Ordners auf einem WebDAV-Laufwerk zu erstellen – allerdings auch fehleranfällig, wenn das Sync-Konzept nicht richtig verstanden wurde. Im dritten Schritt gibt es die Möglichkeit, verschiedene Optionen zu setzen, etwa das Löschen von Dateien, die im Quellordner entfernt werden oder den nützlichen Inhaltsvergleich von Dateien.

Beim Start erlaubt Synchredible die Einrichtung von Jobs per Wizard.

(Bild: Screenshot)

Die Optionen sind gerade für Einsteiger nicht immer einfach nachvollziehbar: Archivbits und Ordnerattribute? Nun: Hier muss der weniger erfahrene User sich belesen. Über die Hilfe-Funktion ist zwar ein umfangreiches Handbuch erhältlich, doch das hilft in diesem Fall auch nicht wirklich weiter, weil es zwar die Funktion, aber nicht deren Sinn beschreibt. Diese „Optionitis“ zieht sich leider durch den ganzen Wizard. Schade: Es wäre wünschenswert, wenn das Programm seinen Nutzern hier mehr Hilfestellung böte – nicht jeder hat auf Anhieb Ahnung von Synchronisation.

Ausgefeilte Automatisierungsoptionen

Ist der Sync-Job einmal korrekt angelegt, kann er im Rahmen des Wizards noch geplant werden: Wie oft soll die Synchronisation laufen? Täglich, stündlich, alle 10 Minuten? Oder nur einmal die Woche? Oder soll der Sync bei einem Systemereignis wie dem Windows-Start, dem Shutdown oder dem Anstecken eines USB-Laufwerks erfolgen? Eine Terminsteuerung ist ebenso möglich wie das Erstellen von Bedingungen für die Synchronisation, etwa die Frage, ob ein Ordner oder eine Datei existiert.

Die Oberfläche ist aufgeräumt, die Vielzahl der Optionen kann Einsteiger aber verwirren.

(Bild: Screenshot)

Anschließend gibt es zudem die Möglichkeit, Aktionen zu definieren, die vor oder im Anschluss an den Sync erfolgen sollen, etwa eine Datei ausführen oder den USB-Stick per „Hardware sicher entfernen“ auswerfen. Kurzum: Synchredible bietet zahlreiche praktische Möglichkeiten, um die Synchronisation automatisiert erfolgen zu lassen.


Erweiterte Einstellungen: Vorsicht beim Experimentieren

Laien muss klar sein, dass sie mit den falschen Einstellungen Dateien und Ordner unter Umständen unwiderruflich löschen. Wer die Voreinstellungen also ändern möchte, ohne sich mit dem Thema auszukennen, sollte zunächst einige Testordner mit Dummy-Dateien anlegen und die Optionen für die Synchronisation damit durchspielen. Im Zweifel sollten Anfänger die Standard-Einstellungen des Programms beziehungsweise des Wizards zu nutzen – so geht man kein Risiko ein, verzichtet aber auf praktische Möglichkeiten des Feintunings. Eine Überarbeitung des Programms oder der Dokumentation für Einsteiger wäre hier wünschenswert, allerdings schwächeln hier die meisten Synchronisationstools. Unabhängig davon ist es immer sinnvoll, parallel eine Backup-Software wie den Windows Dateiversionsverlauf laufen zu lassen.

Vielfältige Automatisierungs-Optionen helfen, die Synchronisation im Griff zu behalten

(Bild: Screenshot)

Zuverlässige Synchronisation im Hintergrund

Ist der Sync-Auftrag erst einmal eingerichtet, ist Synchredible einsatzbereit. Das Tool läuft ressourcenschonend im Hintergrund und verlangt – je nach Einstellung – auch keinerlei User-Interaktion mehr. Das ist praktisch, verlangt aber hin und wieder die Kontrolle, ob das Tool auch tatsächlich läuft. Dafür reicht allerdings ein Klick in die Taskleiste, wo das Synchredible-Icon ohne weitere Hinweise erscheint. Ein Klick öffnet die Sync-Auftragsübersicht und gibt schnell Hinweis darüber, ob die letzte Synchronisation erfolgreich war und wann die Synchronisation zum letzten Mal gestartet wurde. Darüber hinaus kann die Synchronisation über dieses Fenster auch manuell angestoßen werden. Kleinere Optionen wie eine Desktop-Verknüpfung einzelner Sync-Aufträge zum manuellen Start des Abgleichs oder die ausführlichen Protokolle helfen dabei, das Synchronisationsgeschehen im Blick zu behalten.

Synchredible: Für private Nutzung kostenlos

Schön ist zudem, dass Synchredible schon in der Freeware-Variante alle Funktionen mitbringt. Synchredible ist in mehreren Lizenz-Varianten verfügbar: Die freie Version ist für die Privatnutzung und das Testen vorgesehen, wer das Produkt professionell einsetzen und Support erhalten möchte, kann die Professional Edition für die Privatnutzung oder das Unternehmen lizenzieren. Der Unterschied zwischen Privat- und Firmenlizenz besteht in der Zahl der enthaltenen Einzelplatzlizenzen: Zwei in der Privatlizenz, fünf in der Firmenlizenz. Das Tool ist für Unternehmen zudem als Volumenlizenz für bis zu 10.000 Computer erhältlich. Alle Lizenzen schließen lebenslange Nutzung der lizenzierten Programmversion sowie zwei Jahre Updates ein.

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Fazit: Ein leistungsstarkes Synchronisationstool

Insgesamt präsentiert sich Synchredible* in der Praxis als sehr leistungsfähiges, flottes und ressourcenschonendes Sync-Tool. Die zahlreichen Optionen und die schnelle Einrichtung von Synchronisations-Jobs machen es zu einem sehr praktischen Helfer, wenn es um die Datei- und Ordnersynchronisation geht. Leider ist die Anleitung bei manchen Optionen eher wortkarg, auch das Programm selbst hilft kaum weiter, wenn Fragen aufkommen.

Einsteiger im Bereich Netzwerk und Synchronisation müssen also mit einem gewissen Lernaufwand rechnen, wenn sie die Möglichkeiten des Tools ausreizen möchten. Alternativ halten sie sich an die Standardeinstellungen des Programms und verzichten auf Feintuning. Für Anfänger ist Synchredible damit immer noch eine gute Ergänzung oder auch eine Alternative zur Cloud. In den Händen von Fortgeschrittenen und Profis wird das Tool zu einem durchaus mächtigen Helfer, der den Alltag mit Windows-PCs deutlich erleichtern kann.


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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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