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  • Gottwalt Thiersch

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2000

Re: Ich bin mal den Mercedes B mit Wasserstoff Brennstoffzellen gefahren

Ganz ehrlich:

Ich würde mich freuen, wenn die erneuerbaren Energien so schnell ausgebaut werden, daß wir in 20 bis 30 Jahren in echte Überschußsituationen kommen, die nicht nur wenige Minuten andauern.
Und ja, dann ist die Wasserstofferzeugung mit dem überschüssigen Strom als Energiespeicher sinnvoll, wobei mir dann die Weiterverarbeitung zu Methan durchaus noch sinnvoller erscheint. Wir haben bereits ein bestehendes, gut ausgebautes Gasleitungsnetz mit riesigen Erdspeichern für bis zu 4 Monate Vorrat für den Verbrauch des gesamten Landes! Netz und Speicher könnte man wunderbar für genau diesen Zweck nutzen und damit gleichzeitig den Einsatz von Erdgas reduzieren.

Bisher sehe ich jedoch den Aufbau von Tank-Infrastruktur sowie Brennstoffzellenautos eher skeptisch, da es sich dort dann ja nicht um eine Anwendung für Überkapazitäts-Situationen handelt, sondern um einen kontinuierlich zu deckenden Bedarf, der mit größtmöglicher Effizienz gedeckt werden sollte. Der Aufbau geeigneter Leitungsstrukturen für flächendeckende Schnelladung erscheint mir da weniger aufwendig und weniger kritisch, auch, da parallel beide Systeme zu etablieren die Kosten nochmals explodieren lassen würde. Und für die allermeisten Anwendungsfälle ist batteriegespeiste Elektromobilität mindestens "gut genug" bzw. hat keine Nachteile gegenüber brennstoffzellengespeister Elektromobilität. Lediglich für etwa 10% Langstreckenfahrten müßte man für geeignete Schnellademöglichkeiten sorgen, und für Fahrzeuge mit hinreichender Reichweite.

Gruß

Gottwalt

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