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Re: Schade....

Farnsworth schrieb am 19. August 2010 09:07

> dass der Preis wegen Kleinserienfertigung so hoch ist. So ist das ein
> Wagen für Leute mit Spaß an der Freud.

Ja, das ist in der Tat schade, ein solches Fahrzeug in Grosserie ohne
den Akku dafuer mit Wechselschacht, sollte fuer ca. 10k Euro machbar
sein und wuerde damit fuer viele Menschen das Zweitwagenprofil
perfekt bedienen. Durch Wechselkenzeichen und damit wegfallende
Doppelversicherung und -besteuerung kaeme auch fuer sehr viele
Familien ein "halber" Zweitwagen fuer die Pendelei in Frage.

> Das Teil wäre ideal für mich um zur Arbeit zu kommen. Der perfekte
> Zweitwagen neben dem Familienbomber für den Langstreckenpendler.
Siehe oben. Ob der Akku dann in verschiedenen Groessen seperat
gekauft werden kann oder ob in Deutschland die Vernunft grassiert und
eine Wechselakkuinfrastruktur geschaffen wird, stuende dann noch auf
einem anderen Blatt. 31kWh bzw. 250km duerften fuer die meisten
Pendler eher Overkill sein.
Ein deutlich kleinerer Akku fuer z.b. nur 100km Reichweite duerfte
oftmals ausreichend sein und waere "von privat" deutlich leichter zu
finanzieren.

> 84.000€ ist 'ne Menge Holz. Dabei würde der Akku, sofern die 3.000
> Ladezyklen stimmen bei meinem Nutzungsprofil ca. 30 Jahre halten.
Die Ladezyklen sind bei LiIon-Akkus nicht das wesentliche Problem,
vorausgesetzt es werden Vollzyklen weitgehend vermieden und der Akku
weder am oberen noch am unteren Limit "gelagert" sind weit mehr
Zyklen drin als gemeinhin angegeben/angenommen.
Noch dazu kommt, dass hier die sehr robuste Eisenphosphat-Chemie zum
Einsatz kommt, die schafft sogar 3000 Vollzyklen (mit
Herstellergarantie).

> Daran glaube ich nicht so ganz.
An die 30 Jahre glaubst du vollkommen zu recht nicht. Nicht die 3000
Zyklen sind das Problem sondern die lange Zeitspanne. LiIon-Chemie
altert, soll heissen waehrend der Akku einfach nur "rumliegt" (selbst
angeschlossen an ein aktives Akkumanagement) verliert er pro Jahr
einen gewissen Anteil seiner Kapazitaet (permanent, nix mit
Memory-Effekt und Auffrischung).
Eisenphosphat-Chemie ist hier wiederum robuster als andere
LiIon-Chemie, aber altert eben dennoch, so dass nach 10-15
spaetestens aber nach 20 Jahren nicht mehr als 80% der
Ausgangskapazitaet uebrig sein werden.

Sofern nur 50% der Kapazitaet ueberhaupt benoetigt werden stellt dies
technisch-funktional wohl kein Problem dar und ich koennt mir gut
vorstellen, dass der Akku auch noch weitere 10 Jahre seinen Dienst
tut (echte Erfahrungswerte hat dazu noch niemand und was
Schnellalterungstests ergeben, bzw. wie aussagekraeftig diese fuer
solch eine Zeitspanne sind ist zumindest mir nicht bekannt).

Finanziell gesehen stellt dies durchaus ein Problem dar, hat man doch
50% des Akkus gekauft ohne ihn zu Nutzen, hat obendrein Energie
verschenkt um den ungenutzten Akku spazieren zu fahren und hat eine
Menge Geld liegen lassen nur um eine "Vergammel-Reserve" zu haben.
Da waere es sinnvoll drueber nachzudenken, den Akku von Anfang an
deutlich kleiner zu kaufen, bis an die Grenze der Minimalreichweite
zu fahren und dann entweder den Akku auszutauschen oder mit einem
"Addon" (z.b. 3kWh-Zusatzakku) den Kapazitaetsverlust auszugleichen.

snafu,
coldheart

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