... hauptsächlich wegen ihrer ergonomischen Größe. Egal ob Transalp, Super Ténéré oder BMW GS, die Käufer wollten eigentlich nur Straße fahren, haben aber gemerkt, dass man mit über 1,90m auf den Sporttourern und Allroundern bescheiden sitzt und hockt, wie ein 16 Jähriger im Kinderkarussell.
Buis in die 1990er gab es da kaum Alternativen. Einzig Yamahas TDM war mit gleicher Sitzposition auf Straße optimiert, mit dem hohen Schwerpunkt aber auch nicht Jedermanns Geschmack.
Die Masse der (großen) Tourenfahrer ist da vom Wunsch eher bei FJR oder Pan Europeen, sucht also nicht das Abenteuer im Gelände sondern auf der Landstraße. Weil das aber zumeist Männer sind, ist da die Körpergröße nicht immer unter 1,70m und man fühlt sich auf der langen Distanz nicht wohl.
Also werden Straßentallrounder gekauft, wo auch auf der langen Strecke dann wieder alles passt. Hat ja KTM selbst mit der 1290 Super Adventure S in Perfektion im Angebot (ich glaube die 1050 Adventure war mit den Gußfelgen auch komplett auf Straße ausgelegt).
Kurzum, die Straßentallrounder fälschlicherweise Reise-Enduro zu nennen und ihnen damit die Notwendigkeit abzusprechen, greift (in Nordeuropa) daneben. Gelände will hier kaum Jemand und man darf es in Deutschland auch nicht ausfahren. Wer kann, kauft hier ein Vintage- oder Power-Naked für die Stadt und ein Reisemotorrad für den Urlaub. Beides auch gerne in (ergonomisch) groß.
PS: Ich verstehe nur nicht, warum hierzulande die Versys 1000 nicht läuft. Ok, zum Start war die hässlich und es fehlte Einiges, aber nach Nachbesserungen an den richtigen Stellen (Optik, Kofferset, endlich Ganganzeige, usw.) halte ich die für den perfekten Reisetallrounder am Markt. Ob's mittlerweile zu wenig Kawasaki-Händler gibt? In Hamburg (nahe Station Hammerbrock) ist treffenderweise in den ehemaligen Kawasaki-Pavillon KTM eingezogen.