Romiman
PriorArt schrieb am 13. August 2012 21:44
> Moralapostel schrieb am 13. August 2012 17:48
>
> > Bei aller berechtigter Kritik, eine Reparatur von Halbleiterbauteilen
> > scheint mir schon praktisch kaum durchführbar. Wirtschaftlich ist es
> > höchstens, wenn man selbst zum Lötkolben greift.
>
> Was genau soll so kompliziert daran sein, aus einer Platine mit x
> LEDs eine defekte aus- und eine neue einzulöten? Das ist für jemand
> mit Erfahrung im Umgang mit Lötkolben und Zinn nur unwesentlich
> schwieriger als das austauschen einer Glühbirne.
Neben dem, was Romiman sagte, ist die Position und Ausrichtung der
LED wichtig, um niemand zu blenden. In einer Serienfertigung hat man
mehr Möglichkeiten das sicher zu stellen. (Nebenbei: bei
SMD-Bauteilen arbeitet man gewöhnlich nicht mehr mit einem
Lötkolben.) Davon abgesehen gibt es schon bei normalen Geräten genug
Probleme, die oft unbeschrifteten Elektronik-Bauteile zu beschaffen.
Das Problem ist auch nicht unbedingt, dass ein gut durchgeführte
Reparatur okay sein kann, sondern dass es sehr schwierig wird,
gesetzliche Richtlinien für "gute Reparaturen" zu erlassen. Gerade
Autowerkstätten dürften gewöhnlich keine Löt-Profis beschäftigt
haben.
> > Die Beleuchtung gehört für mich außerdem zu den sicherheitsrelevanten
> > Bauteilen. Wer schon mal im Dunklen einem asozialen Xenon-Bastler
> > begegnet ist, weiß, was ich meine. Es gibt halt Bauteile am Fahrzeug,
> > von denen selbst Werkstätten die Finger lassen sollten. Oder möchte
> > jemand seine ABS Elektronik billig reparieren lassen?
>
> Wir reden hier überwiegend von Tagfahrleuchten. Was daran
> Sicherheitsrelevant sein soll, muss man mir erst mal noch erläutern,
> und nebenbei, der Vergleich mit dem ABS ist komplett an den Haaren
> herbei gezogen.
Überwiegend, aber nicht nur. Der Gesetzgeber hatte sicher nicht nur
TFL im Sinn, sondern wollte ein allgemeines Gesetz. Selbst tagsüber
können zu helle TFL verhindern, dass man den Blinker erkennt, was für
mich schon Sicherheitsrelevant ist. Nachts kann eine zu helle oder
falsch eingestellte Leuchte blenden (man denke nur an die Radfahrer,
die mit ihren futzeligen Blendlampen durch die gegen Eiern). Oder bei
den Rückleuchten könnte der Unterschied zwischen Bremslicht und
Beleuchtung verschwimmen.
Würden nur vernünftige und qualifizierte Menschen diese Reparaturen
durchführen, wäre das Gesetz wahrscheinlich unnötig. Aber wenn man
Basteleien nicht verbietet, hat man sie irgendwann auf der Straße.
Grüße
Sascha
PriorArt schrieb am 13. August 2012 21:44
> Moralapostel schrieb am 13. August 2012 17:48
>
> > Bei aller berechtigter Kritik, eine Reparatur von Halbleiterbauteilen
> > scheint mir schon praktisch kaum durchführbar. Wirtschaftlich ist es
> > höchstens, wenn man selbst zum Lötkolben greift.
>
> Was genau soll so kompliziert daran sein, aus einer Platine mit x
> LEDs eine defekte aus- und eine neue einzulöten? Das ist für jemand
> mit Erfahrung im Umgang mit Lötkolben und Zinn nur unwesentlich
> schwieriger als das austauschen einer Glühbirne.
Neben dem, was Romiman sagte, ist die Position und Ausrichtung der
LED wichtig, um niemand zu blenden. In einer Serienfertigung hat man
mehr Möglichkeiten das sicher zu stellen. (Nebenbei: bei
SMD-Bauteilen arbeitet man gewöhnlich nicht mehr mit einem
Lötkolben.) Davon abgesehen gibt es schon bei normalen Geräten genug
Probleme, die oft unbeschrifteten Elektronik-Bauteile zu beschaffen.
Das Problem ist auch nicht unbedingt, dass ein gut durchgeführte
Reparatur okay sein kann, sondern dass es sehr schwierig wird,
gesetzliche Richtlinien für "gute Reparaturen" zu erlassen. Gerade
Autowerkstätten dürften gewöhnlich keine Löt-Profis beschäftigt
haben.
> > Die Beleuchtung gehört für mich außerdem zu den sicherheitsrelevanten
> > Bauteilen. Wer schon mal im Dunklen einem asozialen Xenon-Bastler
> > begegnet ist, weiß, was ich meine. Es gibt halt Bauteile am Fahrzeug,
> > von denen selbst Werkstätten die Finger lassen sollten. Oder möchte
> > jemand seine ABS Elektronik billig reparieren lassen?
>
> Wir reden hier überwiegend von Tagfahrleuchten. Was daran
> Sicherheitsrelevant sein soll, muss man mir erst mal noch erläutern,
> und nebenbei, der Vergleich mit dem ABS ist komplett an den Haaren
> herbei gezogen.
Überwiegend, aber nicht nur. Der Gesetzgeber hatte sicher nicht nur
TFL im Sinn, sondern wollte ein allgemeines Gesetz. Selbst tagsüber
können zu helle TFL verhindern, dass man den Blinker erkennt, was für
mich schon Sicherheitsrelevant ist. Nachts kann eine zu helle oder
falsch eingestellte Leuchte blenden (man denke nur an die Radfahrer,
die mit ihren futzeligen Blendlampen durch die gegen Eiern). Oder bei
den Rückleuchten könnte der Unterschied zwischen Bremslicht und
Beleuchtung verschwimmen.
Würden nur vernünftige und qualifizierte Menschen diese Reparaturen
durchführen, wäre das Gesetz wahrscheinlich unnötig. Aber wenn man
Basteleien nicht verbietet, hat man sie irgendwann auf der Straße.
Grüße
Sascha