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Avatar von sebbi
  • sebbi

mehr als 1000 Beiträge seit 18.06.2002

Sorry, aber das ist Quatsch

Man muss nicht Sonntagstouren mit irgendeinem Bollerzweirad fahren und damit die Bevölkerung nerven. Das hilft garantiert nicht.
Das einzige, das hilft, ist das Motorrad als praktisch zu bewerben. Man kriegt leichter einen Parkplatz, ist wesentlich wendiger und eigtl. auch günstiger unterwegs. - Mein letztes Bike war mit 4-5l/100km zufrieden und im restlichen Unterhalt auch sehr günstig.

Gründe die bei mir heute gegen Motorräder sprechen:
Wenn ich mir heute ein Motorrad anschaue, dann ist z.B. ein Toyota Yaris billiger in der Anschaffung (insbes. wenn man Helm, Kombi und Kofferset mit einrechnet), günstiger in der Versicherung und seltsamerweise auch im Verbrauch als die meisten Maschinen. Dazu hat man mit Klima etc. jeglichen Komfort. - Das gab es früher im günstigen Kleinwagensortiment nicht.
Der Tankinhalt ist ein Witz. Mit meinem Motorrad war ich schon fast ein Teil der Familie meines Tankwarts. Wenn man alle 150km tanken muss, dann relativiert sich die Zeitersparnis doch sehr.
Ein Sonntagshobby ist was für Menschen mit viel zu viel Zeit. Ich habe einen Oldtimer (W123 280CE mit vielen Erinnerungen/Emotionen) und habe es letztes Jahr geschafft gerade 2x damit zu fahren. So cool wie das ist, so nervig ist ein Sonntagshobby, da man sich ja doch ständig darum kümmern muss. Und neben Familie, Hobbys,... ist etwas das auch noch kostenintensiv ist eigtl. einfach nur störend.

Was müsste sich ändern:
- Günstige, wartungsarme Motorräder. - Also Preislisten, die nicht erst bei 10k€ (mit Ausrüstung) beginnnen.
- E-Motorräder, die man zu Hause aufladen kann und echt praktisch sind.
- Schluss mit dem "Hypermännlichkeits-200PS-ichbindertollste"-Scheiss und mit dem "ein Motorrad muss klingen"-Scheiß. Keiner mit ein bisschen sozialer Verantwortung und einer geistigen Reife jenseits eines 8jährigen mutet seiner Umwelt z.B. den Lärm zu. - Evtl. würden dann auch Frauen das Motorradfahren akzeptieren. Wobei bei Lärmemissionen die meisten Hersteller heute echt gut sind.

Ich würde gerne wieder Motorrad fahren. Es gab nichts schöneres. Aber wenn ich mich entschieden kann, ob ich 15k€ in ein Motorrad zum Pendeln oder 10k€ in ein Auto und zusätzlich noch 3k€ in ein Rennrad stecke, dann weiß ich, dass ich am Ende der Entscheidung noch 2k€ für einen schönen Urlaub übrig habe.

PS: Wer sagt zudem, dass ein Hobby immer Spaß machen muss. Rennradfahren und Joggen macht z.B. eher wenig Spaß während der Durchführung. Aber danach fühlt es sich gut an. Manche Dinge werden dadurch erst gut, weil man sie trotzdem macht.

Edit: An vielen Fehlentwicklungen sind aber auch die Testzeitschriften schuld. Ich möchte nicht wissen unter welcher Überschrift man sowas wie mein absolutes Lieblingsmotorrad (Honda Transalp mit 50PS) heute finden würde. Wahrscheinlich "Lahme Krücke" oder "Durchzugsschwach und schwammig". Dennoch hatte ich unglaublich viel Spaß damit. Wer behauptet, dass man mehr als 100PS bräuchte um Spaß zu haben, kann entweder nicht fahren oder will sich als "Vollprofi der Profimaterial braucht" darstellen.
Neulich habe ich die neue 125er meiner Nichte gefahren. - Der absolute Hammer, wie die Teile heute marschieren (kein Vergleicch zu meiner 80er damals). - Wird sie mehr Spaß damit haben als ich damals? - Wohl kaum.
Konzentriert Euch auf das Wesentliche! - Alltagstauglichkeit, Gutmütigkeit, Unterhaltskosten, Wartungsarmut, Emissionen!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.05.2018 18:32).

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