Das Zentralorgan schrieb am 09.09.2018 13:38:
Ich konnte ja umschalten. Kamera oder Spiegel. Der Spiegel funktionierte noch gut, während die Kamera durch Schmutz und Nässe schon längst unbrauchbar war.
Das mit der Entfernungsschätzung muss man wohl mal selbst probiert haben. Das Kamerabild ist enorm behindernd, wenn man einen Überblick über die Abstände und Geschwindigkeiten haben will. Man hat ja nicht viel Zeit, nach hinten zu gucken. Im Spiegel reicht ein Blick und man hat die Verkehrslage. Wenn ich erst eingeblendete Ziffern für Abstand und Geschwindigkeit lesen muss, dauert das zu lang und ist nicht vergleichbar.
Kamera plus Spiegel ist ok für mich. Nur Spiegel hat beim LKW offensichtliche Schwächen. Nur Kamera aber für mich nach meinem Praxistest auch.
Kameras werden sich allerdings noch deutlich weiterentwickeln. Bei Spiegeln ist das Potential da weitgehend ausgereizt.
Was die Entfernungsschätzung betrifft: sowas kann man auch durch Farben oder Symbolgrößen auf einen Blick erfaßbar machen - und das genauer, als eine Schätzung in einem Spiegel möglich wäre. Auch 3D-Bildschirme sind in solchen Bereichen zukünftig nicht so abwegig, eine Stereokamera braucht ja nur eine geringe Parallaxe.
Bei Nachtfahrten bergen Spiegel auch ein gewisses Blendungsrisiko durch die Scheinwerfer nachfolgender Fahrzeuge - Helligkeit und Kontrast von Bildschirmen lassen ich in weiten Grenzen justieren, auch automatisch. Und mit IR-Sensor und Restlichtverstärker kann man mit den Dingern bei Nacht viel weiter sehen als mit einem Spiegel.