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  • Oli_H

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2002

Wenn man mal den Original-Artikel dieses Entwicklers liest

Wenn man mal den Original-Artikel dieses Entwicklers liest:

Scheinbar hatte er nur wenig Java-Kenntnisse. Er schreibt ja
explizit, dass er sich erst mal wieder in Java einarbeiten musste.
Wahrscheinlich beherrscht er dann auch die einschlägigen Java-IDEs
nicht (Eclipse, IntelliJ).
Das sind sind natürlich keine guten Grundlagen für ein erfolgreiches
Java-Projekt. Niemand sagt, dass Java trivial ist. Ein
Android-Entwickler muss schon "Java beherrschen" - und nicht "seine
eingerosteten Java-Kenntnisse aufpolieren" (das genau sind nämlich
seine Worte).

Dann stellt man schnell fest, dass er bei der Implementierung vor
allem Probleme im Umgang mit SMS/MMS hatte. Er wollte, dass seine App
SMS und MMS sendet und empfängt und was dann überrascht, dass z.B.
Provider die Inhalte von MMS für ein Zielgerät vor der Auslieferung
anpassen. SMIL ist ein Kack (und wer weiss, was SMIL ist? Ohne auf
Wikipedia zu schauen?).
Eben: MMS stirbt nicht grundlos aus. Technisch viel zu komplex. Wenn
man das nicht weiss, _bevor_ man die Entwicklung einer MMS-App
startet, dann ist man als Entwickler - gelinde gesagt - eine Pfeife.
(Komisch, dass es dennoch im PlayStore duzende erfolgreiche
SMS/MMS-Apps gibt, die offensichtlich gut mit SMS/MMS umgehen können
- vielleicht haben die einfach fähige Entwickler)

Bei iOS kann er die Probleme mit SMS/MMS natürlich nicht haben - er
kommt da ja gar nicht ran. Er 'musste' also einen eigenen
"Communication Channel" entwickeln - hätte er das mal bei Android
auch gleich so gemacht. Nunja - manche müssen's eben auf dem harten
Weg lernen.

Weiter beschwert er sich z.B. über Performance-Probleme beim
JSON-API. Wie bitte? Ein schneller Test hat gezeigt, dass diese API
locker 2-5 MBytes/s an JSON-Daten produzieren bzw. konsumieren kann.
Also: Wieviele Megabytes an JSON-Daten will er denn in seiner App
verarbeiten? Hier kann mal langsam grundlegende architektonische
Fehler in "seiner App" vermuten. Mal davon abgesehen, dass JSON weder
in SMS noch in MMS etwas verloren haben.

Und wenn er tatsächlich hunderte Megabytes an JSON-Daten verarbeiten
muss: Ein Java-Entwickler (und er hat sich da ja leider nur
aufpoliert) sieht sofort, dass es sich beim android'schen JSON-API
um generisches Hashmap-JSON-Binding handelt. Es hat da gewisse
Ähnlichkeiten mit DOM - das heisst der komplette Daten-Baum liegt als
Objekt-Graph im Speicher. Das scheitert natürlich ab einer gewissen
Datenmenge. Streaming wäre angesagt.

Auch andere Probleme, die er anspricht (z.B. Google-Maps in
Scrolling-View) deuten eher darauf hin, dass er nicht der
Java/Android-Entwickler-Held ist.

Also mich überzeugen seine Argumente überhaupt nicht - er hat
vielmehr gezeigt, dass er weder Java noch Android beherrscht. Und
dann gleich mit SMS/MMS, Google-Maps usw. zu starten ist nunmal
wenige schlau.

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