"Es gibt Dinge, die tut man nicht. Man pinkelt nicht ins Taufbecken
und man scheißt nicht auf den Altar. Auch nicht als Andersgläubiger
oder Ungläubiger. Nicht mal im Namen der Freiheit der Kunst.Â
Es ist einfach eine Frage der Kultur. Man nimmt den Hut ab, wenn man
eine Kirche betritt, man bedeckt den Kopf in der Synagoge und zieht
die Schuhe vor der Moschee aus. Ohne diesen Respekt vor den Riten der
anderen gelingt kein Zusammenleben. (...)
Die Debatte um die zwölf dänischen Karikaturen des Propheten Mohammed
ist angeblich ein Zusammenstoß der westlichen Werte von Meinungs- und
Pressefreiheit einerseits und des Islam andererseits. Tatsächlich?
... Verletzt das religiöse Gebot der Moslems, den Propheten nicht
abzubilden, irgendein Menschenrecht? Wird irgendjemand dadurch in
irgendeiner Weise behindert?
Die Veröffentlichung der Karikaturen in der dänischen Zeitung
Jyllandsposten war nicht das Produkt einer durchzechten Nacht. Sie
war eine Provokation für die islamische Bevölkerung in Dänemark. Die
meisten dänischen Zeichner haben es denn auch abgelehnt, einen
Beitrag zu dem "Wettbewerb" zu leisten. (...)
Nicht erst jetzt sind Extremisten am Werk. In Dänemark wurde die
Debatte vor allem von der rechten nationalchauvinistischen
Volkspartei geschürt, die seit längerem die liberal-konservative
Kopenhagener Regierung vor sich her treibt. Erst jetzt hat der
Ministerpräsident angefangen zurückzurudern."
>Â http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/524164.html
"Man scheißt nicht auf den Altar": Damit bringt der Autor die
Heuchelei, die sich hinter der Diskussion um die angeblich
sakrosankte Meinungsfreiheit verbirgt, mit der aber nur mühsam eine
grassierende Islamophobie kaschiert wird, auf den Punkt.
und man scheißt nicht auf den Altar. Auch nicht als Andersgläubiger
oder Ungläubiger. Nicht mal im Namen der Freiheit der Kunst.Â
Es ist einfach eine Frage der Kultur. Man nimmt den Hut ab, wenn man
eine Kirche betritt, man bedeckt den Kopf in der Synagoge und zieht
die Schuhe vor der Moschee aus. Ohne diesen Respekt vor den Riten der
anderen gelingt kein Zusammenleben. (...)
Die Debatte um die zwölf dänischen Karikaturen des Propheten Mohammed
ist angeblich ein Zusammenstoß der westlichen Werte von Meinungs- und
Pressefreiheit einerseits und des Islam andererseits. Tatsächlich?
... Verletzt das religiöse Gebot der Moslems, den Propheten nicht
abzubilden, irgendein Menschenrecht? Wird irgendjemand dadurch in
irgendeiner Weise behindert?
Die Veröffentlichung der Karikaturen in der dänischen Zeitung
Jyllandsposten war nicht das Produkt einer durchzechten Nacht. Sie
war eine Provokation für die islamische Bevölkerung in Dänemark. Die
meisten dänischen Zeichner haben es denn auch abgelehnt, einen
Beitrag zu dem "Wettbewerb" zu leisten. (...)
Nicht erst jetzt sind Extremisten am Werk. In Dänemark wurde die
Debatte vor allem von der rechten nationalchauvinistischen
Volkspartei geschürt, die seit längerem die liberal-konservative
Kopenhagener Regierung vor sich her treibt. Erst jetzt hat der
Ministerpräsident angefangen zurückzurudern."
>Â http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/524164.html
"Man scheißt nicht auf den Altar": Damit bringt der Autor die
Heuchelei, die sich hinter der Diskussion um die angeblich
sakrosankte Meinungsfreiheit verbirgt, mit der aber nur mühsam eine
grassierende Islamophobie kaschiert wird, auf den Punkt.