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  • Crass Spektakel

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2000

Nope

NatĂĽrlich wird es uns nicht an Strom mangeln, denn solange wir fĂĽr Peaks Spitzenpreise von 25000% ĂĽber Normal zahlen, also bis zu 100 Euro pro kWh, liefert uns sogar Nordkorea den Strom den wir brauchen. Wer auĂźer mir sieht das Problem?

Nein, Wasserstoff-Analyse ist auch keine Option fĂĽr mittelfristige=tageweise ĂśberbrĂĽckung...

Selbst wenn der Strom gratis ist kostet der Betrieb einer derartigen Anlage eben Geld. Und nun produziert so eine Anlage ja nicht 24/7 Wasserstoff sondern nur so lange günstiger Strom verfügbar ist und verbraucht den Wasserstoff solange Nachfrage besteht. Beides macht man ja nicht gleichzeitig weil das halt keinen Sinn macht, da kann man den Strom auch direkt einspeisen anstatt ihn verlustreich in Wasserstoff zu wandeln. Ergo hat so eine Anlage NIE 100%. Eher 20%, denn die Anlage hat drei Betriebszustände:
1. Strom gĂĽnstig - sie produziert aus Strom Wasserstoff - das kostet viel Geld.
2. Strom teuer - sie produziert aus Wasserstoff Strom - nur hier verdient die Anlage Geld.
3. Strom neutral - die Anlage steht still - auch das kostet Geld.

Und leider ist Fall 3 eher die Regel. Bestenfalls verdient die Anlage also während 20% ihres Betriebes Geld. Und die Unkosten für Fall 1+3 müssen in diesem Zeitfenster reinkommen.

Und jetzt das Problem, der Betrieb einer derartigen Anlage ist sogar dann pro kWh teuer als jede andere Energieform wenn der Strom gratis geliefert wird. Und wann gibt es Strom gĂĽnstig? Bestenfalls wenn ein paar Stunden die Sonne scheint und der Wind gĂĽnstig steht. Also nur wenige Stunden am Tag. Und wenn jetzt die Anlage im Schnitt pro Jahr nur zu 20-25% ausgelastet wird, was bedeutet das wohl fĂĽr den Strompreis aus diesen Anlagen?

Übrigens, Pumpkraftwerke haben das ein ähnliches Problem, Strom aus diesen Kraftwerken ist durch die reinen Betriebskosten ebenfalls eher teuer.

Wasserstoff-Generierung lohnt sich nur im weitgehenstem durchlaufendem Dauerbetrieb in GroĂźanlagen.

Z.B. eine Gigawatt-Solaranlage in der Wüste (das wären wenigstens 40-60% Auslastung pro Tag und die Löhne in der Region sind niedrig)

Oder eben ein AKW das dezent mit 90% vor sich hinbrummt und den ganzen Tag Wasserstoff produziert.

Ich sehe da grundsätzlich keine kommende Alternative, die Betriebskosten sind Fixkosten und die kann man nicht weg-beten und die Physik dahinter ist gut genug verstanden dass man da auch keine besseren Alternativen finden wird - wir reden ja nicht von "Kosten um 10-20% senken" sondern eher von "Kosten um 70-90% senken". Und da spielt die Entropie halt nicht mit, die olle Schlampe.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.01.2025 04:14).

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