kowski schrieb am 07.10.2024 11:16:
Pearphidae schrieb am 07.10.2024 10:08:
flare----* schrieb am 07.10.2024 00:59:
Also nun, was tun gegen islamistische Attentate? Moscheenverbot? Law and Order gegen türkischen Immigrantennachwuchs? Deutsche Pässe verschleudern? ... Also ich weiss keine Lösung. ... Es gibt Fragestellungen, da gibt es keine Lösung.
Wir brauchen unsere muslimischen Mitbürger, wie auch unsere jüdischen, hinduistischen, buddhistischen oder welchen Glauben sie auch immer aus ihrer Heimat mitgebracht haben mögen. Sie alle haben zu jener freiheitlichen und vielfältigen Lebenskultur beigetragen, die wir heute in unserem Land schätzen und die auch unsere Wirtschaft nach vorne brachte.
Voraussetzung war die Akzeptanz der deutschen Bevölkerung für fremde Kulturen und Respekt gegenüber deren Werten. Unsere Schuld gegenüber den Juden hat uns dazu sensibilisiert, wohlwollend auf andere Lebenskonzepte als die eigenen traditionellen zu blicken und uns mit anderen Wertvorstellungen auseinander zu setzen.
Was wir versäumten: Den Menschen, die unser Land betreten, unmissverständlich klar zu machen, dass unsere Werte nicht verhandelbar sind. Die müssen nicht nur akzeptiert, sondern auch mitgelebt werden. Eine notgedrungene Duldung unserer Gesetze reicht nicht. Wer unsere Lebensweise unerträglich findet, möge bitte in Länder gehen, in denen die Bevölkerungen seine Wertvorstellungen leben.
Ich nehme an, daß Du nicht wirklich so denkst, wie Du hier klingst, großspurig und unduldsam. Ich kenne diese andauernde Mißbilligung gegenüber allem, was anders ist als man selbst. Junge Menschen erleben das oft sogar in der Familie, aber auch Veganer, Schwule und allgemein alle, die irgendwie anders sind, als man sie gerne hätte. Statt Differenzen zu erklären und zu begründen, wird eben gewohnheitsmäßig mißbilligt. Wehe der/die andere wird dann auch noch trotzig!
Was soll Deine unpassende Verallgemeinerung an der Stelle? Ich sprach von Werten und die sind in unserer Verfassung niedergeschrieben. Du sprichst von Missbilligung gegenĂĽber Anderssein. Ob jemand Veganer ist oder schwul, ober er Weihnachten am 24. Dezember feiert oder erst am 7. Januar, ob jemand in einer Kirche oder Moschee betet oder gar nicht - um all das geht es doch gar nicht.
Es geht z.B. darum, ob Personen die Gleichberechtigung der Geschlechter akzeptieren und leben oder ob sie mit Verschleierung egal welcher Art als Anti-Emanzipations-Symbol den Kampf den unsere Urgroßmütter begannen und der bis heute fortgeführt wird, demonstrativ verhöhnen. Die Meinungsfreiheit erlaubt selbstverständlich das tragen solch politischer Symbole, doch damit bringen diese Frauen eben auch zum Ausdruck, dass sie unsere Werte ablehnen.
Viele Islamische Staaten verlangen, dass Frauen ein Kopftuch tragen, wenn sie sich in ihrem Land aufhalten. Wir verlangen von Frauen nicht, dass sie ihr Kopftuch ablegen mĂĽssen, doch wir haben auch keine Pflicht, Menschen mit solcher offen zur Schau gestellten Weigerung sich zu integrieren dauerhaft bei uns leben zu lassen.
Auch ich denke, daß man vor allem Migranten die unterschiedlichen Sitten und Gebräuche erklären soll und sie bei nicht akzeptablen Differenzen eben das Land verlassen müssen. Mit "nicht akzeptabel" meine ich Verhalten, das über das hinaus geht, was wir bio-deutschen Extremfällen im hintersten Bayern, Ostfriesland und Ost-Deutschland durchgegehen lassen würden. Mit "erklären" meine ich nicht autoritäres Verhalten in der Art "so lange du deine Füße unter meinen Tisch....".
Die Arbeit an echter Toleranz ist mĂĽhsam und wird noch immer gerne unterlassen. MiĂźbilligen ist eben einfacher.
Es geht doch eben nicht um Traditionen und Bräuche. Von mir aus dürfen auch solche religiösen Bräuche anderer Religionen wie z.B. der Ramadan bei uns gelebt werden, weil sie unsere Werte in keinster Weise verletzen. Hinduisten dürfen gerne mit zusammengelegten Händen und "Namaste" statt "Grüß Gott" grüßen, denn es ist eine gleichwertige Wertvorstellung, anderen Menschen bei Begegnung als Erstes Respekt zu erweisen.
Eine rigorose "Säuberung" wie sie in Myanmar oder Teilen Indiens vorgenommen wurde und wohl auch das Konzept der AfD ist, taugt zu gar nichts. Es gibt keinen einzelnen großen Rundumschlag, der das Problem gewalttätig werdender radikaler Religionsfanatiker - egal welchen Glaubens - lösen kann. Es braucht viele Einzelmaßnahmen, die aber auch wirklich angegangen werden müssen.
Interessant hierzu finde ich das Interview mit der in der TĂĽrkei aufgewachsenen, inzwischen deutschen Soziologin Necla Kelek:
"Die Sozialwissenschafterin verlangt eine Reform der Migrationspolitik. Im Interview beharrt sie darauf, dass sich Muslime zu den westlichen Grundwerten bekennen mĂĽssen."
https://www.nzz.ch/feuilleton/interview-necla-kelek-die-sozialwissenschafterin-verlangt-eine-reform-der-migrationspolitik-ld.1764339
"Der Islam erlaubt dem Individuum nicht, Gott selbst zu erkennen. Das ist im Christentum ein Kerngedanke, er bedeutet, ich muss zu Gott wollen und ihn selbst erkennen. Das führt zu einer individuellen Form der Glaubensausübung und zum selbständigen Denken, Handeln, zu Reflexion. Wenn die arabischen Herrscher das den Menschen nicht gestatten und dem Volk diktieren, was und wie es zu glauben habt, und die Religionsausübung über eine soziale Kontrolle steuern, dann ist das eine Form von Ideologie und islamistischer Indoktrination, wie wir das zum Beispiel in Iran erleben.
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Ganz klar ist einerseits ein Bekenntnis gefordert zu Freiheit und Demokratie. Und anderseits muss die Politik handeln, ein klares Signal wäre zum Beispiel ein Kinderkopftuch-Verbot in der Schule. Die Schule muss ein freier Raum für den Geist bleiben und darf kein Ort der Indoktrination sein."So lange ein Bundesland tatsächlich per Befehl christliche Symbole in öffentlichen Räumen aufhängt, sind wir von einer angemessenen Behandlung religiöser Intoleranz noch weit entfernt.
Das christliche Symbol bedeutet keine Intoleranz anderer Religionen, sondern es ist neben der Symbolik fĂĽr die vorherrschende Religion auch das Symbol der Basis unserer Werte, auf die unsere Gesetze aufbauen und der Werte, die z.B. in einem Schulzimmer vermittelt werden.
Im übrigen gehören die Schriften Abrahams, Moses sowie Johannes des Täufers zu den heiligen Schriften des Islam und der Koran fordert in vier Suren dazu auf, die Bibel zu lesen, denn: Isa (Jesus) ist laut dem Koran der Einzige, der ohne Sünde war. Wir verlangen also sogar von Muslimen nichts Entwürdigendes, wenn wir fordern, bei uns Gleichberechtigung zu leben.
Jesus predigte stets, dass alle Menschen gleichwertig seien. Das Christentum war lange Zeit damit überfordert, dieses Gebot Christi in den Alltag, in Gesetze und Lebensgrundsätze umzusetzen. Sichtbare Unterdrückung sollten wir genausowenig dulden, wie Gewalt gegen Frauen.