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  • kowski

mehr als 1000 Beiträge seit 15.03.2005

Re: Keineswegs ist das eine blöde Frage

Erdbeertörtchen schrieb am 19.12.2024 11:20:

kowski schrieb am 19.12.2024 10:59:

Yenal schrieb am 19.12.2024 10:30:

Es ist eher eine blöde Antwort. Wer angesichts der Abwanderung ganzer Industriezweige die Sorge vor hohen Engergiekosten als "blöde Frage" verunglimpft, leistet argumentativ seinen Offenbarungseid. Mag sein, dass es vielleicht "irgendwann" mal genügend Energiespeicher gibt und wir auch weiterhin ausländischen Atomstrom importieren können. Die Werksschließungen, Abwanderungen und Insolvenzen auf breiter Front passieren aber jetzt und nicht irgendwann. Die Leute, die jetzt vor Weihnachten vielleicht vom Verlust ihres Arbeitsplatzes erfahren, weil ihr Standort nach Polen oder sonstwohin verlagert wird, können auf solche vor Arroganz triefenden Kommentare sicher gerne verzichten. So schreibt nur jemand, der in seiner abgeschotteten Blase den Kontakt zur Realität komplett verloren hat.

Du kämpfst, aber zu durchsichtig. Im Eröffnungsposting hast Du Dir noch große Sorgen darum gemacht, wir hätten irgendwann zu wenig Strom - jetzt verlegst Du Dich auf den Strompreis. Das sind zwei ganz verschiedene Kategorien! Deine Sorge um die Verfügbarkeit von Strom hast Du nach dem (vollständigen) Lesen des verlinkten Artikels hoffentlich verloren. Gestern habe ich das fast gleichlautend auch im Glotzophon gehört.

Bleibt der Preis, den Du jetzt in typisch monokausalem Denken als Alleinschuldigen an allen möglichen Problemen siehst. Wenn es so wäre, dann sollte Dir klar sein, daß man die Preise eben senken muß, zumindest für die Industriezweige, an denen einem etwas liegt.. Weil wohl die Struktur des Stromhandels dazu nichts hergibt, bliebe nur die finanzielle Unterstützung (Subvention) durch den Staat. Fertig.

GrĂĽĂźe,
kowski

Der Strompreis wird zunächst von Angebot und Nachfrage bestimmt. Jahrzehntelang hatten wir in Deutschland Tag wie Nacht, Sommer wie Winter, mit oder ohne Wind und Sonne ein ordentliches Angebot und dadurch relativ niedrige bzw. konkurrenzfähige Preise für Wirtschaft wie Verbraucher.

Beim Strom ist die Preisfindung nicht so einfach, wie bei den üblichen Gütern. Speziell das Spiel mit der Merit-Order widerspricht oft der gewohnten Logik. Hier ist eine hoffentlich unverdächtige Quelle:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/strompreise-bestandteile.html

Versorgungssicherheit hängt unmittelbar mit Verfügbarkeit zusammen und letztere hat sofortige Auswirkungen auf das Preisniveau. Du kannst diese Dinge nicht isoliert betrachten.

Da hängt nichts nur zusammen, sondern Verfügbarkeit ist eine unmittelbare Folge der Versorgungssicherheit. Da die Versorgungssicherheit stets gegeben ist und in den letzten Jahren auch war, ist auch die Verfügbarkeit jederzeit gegeben. Darum haben wir auch keine Stromausfälle.

Der Einfluss auf das Preisniveau ist daher minimal, wenn überhaupt. Andere Faktoren bestimmen den Preis, wie in dem Link oben erklärt und begründet wird. Massnahmen zur Versorgungssicherheit wären aber ganz andere, als zur Preisbeeinflussung.

GrĂĽsse,
Kowski

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