https://de.wikipedia.org/wiki/Correctiv
Finde ich bezeichnend, wenn man als Altjournalist in seinem Eifer über journalistischen Stil (den man in dem Fall natürlich zu Recht beanstanden kann) selbst dann aber leider wieder am Abstraktionsprinzip scheitert. Das Abstraktionsprinzip ist zum Beispiel in der Rechtswissenschaft deswegen eingeführt worden, um den "Einfluss von Fehlern auf Ermittlung des Tathergangs oder Prozessverfahren bzw. Entscheidung" einzuschätzen und zu gewichten. Und dabei stellt sich häufig heraus, dass ein Einfluss gar nicht vorhanden ist. Das mag den einen oder anderen aufregen, ist aber nun mal so. Und es ist von großer Bedeutung.
Das ist beispielsweise auch immer dann der Fall, wenn eine periphere Falschaussage einen Prozessteilnehmer zu einem glaubwürdigen Geständnis verleitet und dieses dann auch noch vollumfänglich von der Beweislage bestätigt wird. Das heißt nicht, das man Falschaussagen nicht rügt oder verfolgt, das ist fast immer der Fall. Aber man sieht sich an, welchen Einfluss sie tatsächlich haben.
MFG/Z
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.01.2025 01:09).