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Avatar von Spheniscidae
  • Spheniscidae

mehr als 1000 Beiträge seit 24.06.2009

Nicht schon wieder einen Beitrag der Art: das Bade mit den Kind ausschütten!

Wie kann es sein, dass die Befürworter für ein Nachfolge-
oder Ablösesystem des X11 sehr gerne ein paar Dinge
durcheinander werfen, wie jüngst Dr. Oliver Diedrich.

Nachfolgende Darstellung hat mich schon echt gewundert:
> Als das X Window System 1984 entwickelt wurde, kannte 
> Unix beispielsweise noch keine Shared Libraries (die 
> kamen erst 1986 mit System V Release 3). Damit nicht 
> jedes grafikfähige Programm dieselben Routinen zum 
> Zeichnen ..., kam man auf die Idee, den ganzen 
> Grafikcode in einem Grafik-Server – dem X-Server – 
> zu sammeln.

also ganz ehrlich, selten so eine Stuss gelesen. 
Damals gab es tatsächlich keine Shared-libs und auch
keine Threads. Wenn man nicht die GUI samt allen 
Anwendungen in eine große Exe zusammenlinken will, kommt
man um eine Trennung in einen festen Anzeige-Server
und n-Awendungen, die alle Ihren eigenen Speicher
haben nicht herum.
Zwei Prozesse verbindet man unter UNIX mit Pipes oder 
Sockets (sonst gab es nichts) und damit wäre das 
Verarbeitungsmodell soweit entworfen.
Es funktioniert eben über Message-Passing, und einem
Event-Handling. Selbst bei Windows verwendet man intern
eine Art Message Passing, was sich auch darin ausdrückte,
dass die Uralt Windows Anwendungen dem von reinen Xlib
Anwendungen sehr ähnlich waren (kein Scherz).
Und nun die Frage: Warumn soll auf der Client-Seite
nun eine Zeichen-Operation implementieren, wenn ich das
Ergebnis eh über Sockets/Pipes versenden muß ??

Irgendwie komplett schwachsinnig Ihre Darstellung Herr Dr.
Dirtrich, oder?

OK, man könnte es so umsetzen wie unter SunTools (wer
erinnert sich noch daran??). Auch wenn man direkt auch
den Grafikspeicher (mit Locks) schreiben nonnte, lief
doch wohl die Mehrheit der Aufrufe eben individuel über 
eine Art Menge von Devices, die intern wohl auch Kommendos
seriualisierte und sendete, und ein Zentraler Server i.d.R
das Malen übernahm.

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Ich glaube man sollte sehr vorsichtig sein, eine Technik
als reif für eine Ablösung zu bezeichnen, wenn man diese
in Ihrer Gesamtheit nicht verstanden hat.

Ein Großteil der Funktionalität wurde in der gesamten
Diskussionen kaum angesprochen. Auch stellen die angeblich
nicht mehr verwendeten Xlib 2D Funktionen (glaub ich nie!)
eben nur einen Teil der Gesamtfunktionalität eines heutigen
X11 Servers dar. Da wäre noch die Server-seitigen Windows
Organisation im Server und die unzähligen Erweiterungen,
die teils mal entwickelt wurden und noch Bestand haben,
oder auch heute von den modernen 3D Desktops intensiv
genutzt werden.

Eines hat X11 deutlich gemacht, es ist problemlos erweiterbar,
denn die Performanz z.B. im 3D Bereich steht der von
Windows in Nichts nach.

Und vergessen wir bitteschön auch nicht die tollen Features,
die X11 mitbringt, wenn es darum geht, mehrere Bildschirme oder
auch Grafikkarten in einer X11 Sitzung anzubinden.

Bevor jemand ernsthaft einen Nachfolger ins Spiel bringen
will, dann soll er sich an den Features messen, die heute 
X11 bereits anbietet. Hand auf Herz, aber es ist nun einmal
wahr, dass X11 in seinen Möglichkeiten derzeit weiterhin
Konkurrenzlos ist. Das was man mit X11 alles machen kann,
geht definitiv weder mit Windows noch mit Mac.

Herr Dr. Dietrich, wenn Sie schon einige vermeintlich Altlasten
kritisieren, dann wäre es übrigens auch fair gewesen, mal die
Historie von Xt, Xaw, Xmu, Motif, OpenLook, XView etc etc nennen 
sollen, die alllesamt Altlasten sind, und den eigentlichen 
X11 Kern nie belasteten. Schade, dass Sie diese Altlasten
nicht genannt haben, denn die fallen heute niemanden zu Last,
weil diese eben als Client-DLL's umgesetzt waren.

Vergessen Sie nicht, X11 wurde konzipiert, als Speicher teuer
war. Ich erspare Ihnen nun den in heutiger Zeit schmerzhaften
Verbrauch von ggf. ungenutzen Kode in einem X11 Server mal
wirklich zu taxieren.
Wenn Sie weiter noch rumjammern dann werde ich mich gerne
hinsetzen, und aus der fest einkompilierten X11-Lib 2D
Kodierung eine Extension bauen, die der X11 Server dann 
dynamisch nachlädt, damit Ihre Seele endlich Ruhe findet.

Ich verspreche Ihnen aber, das Teil wird immer geladen sein,
auch auf einem (only) KDE Desktop.
(Tip: schauen Sie mal, welchen XLib Funktonen im Qt so 
verwendent werden)

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