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  • Mov Faltin

mehr als 1000 Beiträge seit 11.12.2013

Hm…

Ich hab's kurz durchgehört und lasse definitiv ein Like da.
👍

Ein nettes Stück. Aber, weil ich halt nicht aus meiner Haut kann, gibt's trotzdem eine kleine -- hoffentlich konstruktive -- Kritik:

(1) Der prosodischen Ausmalung könnte deutlicher sein. Es könnte in meinen Ohren ein wenig weniger monoton klingen.

(2) Die Trennung von Erzähler und Beratenem ließe sich über eine Sounduntermalung des Beratungsgespräches (leichtes Rauschen, Verkehrsgeräusche von vorm Fenster, Tippgeräusche etc.) etwas abheben; so ist es minimalistisch, wie ich's eigentlich mag -- aber die Unterscheidung zwischen Telling und Acting ist so halt schwerlich zu treffen.

(3) Zum Text: Ich hätte mir noch ein wenig mehr Bösartigkeit und Überspitzung gewünscht, ein wenig mehr Verknüpfung der einzelnen Bewertungskriterien miteinander (klingt schon sehr schön an, aber daraus ließe sich wahrscheinlich ein ganzes wunderbar noch absurderes Szenario entwickeln) und ein wenig unterbrechende Action (es ist etwas monothematisch gedehnt; vielleicht ein plötzlich hereinplatzender Beraterkollege oder sowas, oder vielleicht auch einfach eine Unterbrechung der Sprechmuster). Auch sind Keffin, Schantal und Schacklien schon so oft medial durch den Kakao gezogen worden mittlerweile, dass ich mit dem Vornamen schon im voraus richtig lag. Namen wie Justin-Jerome (es gibt augenscheinlich eine mittlerweile starke Tendenz zu Doppelnamen und Frankophonie in bildungsferneren Schichten) hätte ich gefeiert.

(4) @Wolfgang / Dagon: Ich liebe ganz generell reine Audioproduktionen. Ich höre am liebsten Radioschalten von Fußballspielen (statt der lahmen TV-Reportage; die Hörfunkleute haben schlichtweg deutlich mehr auf dem Kasten), ich liebe düstere Hörspielkrimis und so viel mehr. Wenn das einigermaßen gut gesprochen ist, lassen sich damit deutlich gezielter Bilder in Köpfe pflanzen als mit Schrift. Und es lassen sich ganz gezielt Missverständnisse herstellen oder vermeiden im Vergleich zu Schrift, weil's halt phonetisch ist. Auch lässt sich so mehr zwischen die Zeilen legen (Unzuverlässigkeit von Erzählerfiguren zum Beispiel lässt sich besser andeuten, Ironie bis Sarkasmus, oder Empathie generell anregen).
Der deutschsprachige öffentlich-rechtliche Rundfunk ist darin übrigens richtig gut: Hörspiele! Die meisten kommerziellen Hörbücher hingegen, im Deutschen wie im Englischen, finde ich einfach schlecht gesprochen. Und das, obwohl Deutschland im internationalen Vergleich ganz formidable Sprecher hat. Auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Tode des besten, des grandiosen Hans Paetsch, seines Zeichens schmunzelnder Märchenonkel.
Ich würde mich als eher umtriebigen Leser bezeichnen -- aber Hörspiele sind mir ganz und gar nicht minderwertig. Bei einigen Sachen eignen sich die besser, bei anderen schlechter -- meist sogar, wenn man einmal von einer Zielgruppenorientierung absieht.

(5) Was die Aufnahmequalität anbetrifft, hat die Technik ganze Arbeit geleistet. Da ist mir überhaupt nichts negativ aufgefallen.

Insgesamt gelungen! Wunderbare Thematik (und das mir, der ich ja bei der Erwähnung des Begriffes Sci-Fi immer innerlich zurückschrecke, weil ich dann durchs All rauschende Raumschiffe erwarte und ein Physikverständnis, das mir wenig Sympathien abringt)! Ich musste ein paarmal unvermittelt grinsen, und einige unerwartete Volten sind drin (inklusive der Verwendung von »gewänne«, die hat mich kalt erwischt). Ich sage danke! Guter Text!

Noch etwas: Die Hirnstoff-Links führen ins Nirwana. Also, ins Hirnstoff-Nirwana.

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