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261 Beiträge seit 27.03.2019

OpenSourcing Chef == "Schöne Installation haben sie da ..."

Ich nutze Chef seit Anbeginn und bin immer sehr zufrieden (gewesen?), halte es sogar für das Überlegene ConfigManagement-System. Ist Chef doch die einzige Firma, die Testing beim DevOpsen wirklich ernst nimmt und dem Nutzer alles Nötige auch an die Hand gibt. Kein Gebastel und keine Sonderlocken. Installation und Konfiguration ist eine Sache von Minuten und Server wirklich wie ein Stück Software zu behandeln ist eine sehr feine Sache.

Das OpenSourcen von Code ist normalerweise eine sehr schöne Angelegenheit und unbedingt zu begrüßen. Hier ist es allerdings ein sehr geschickter juristischer Schachzug, auch noch die letzten Schäfchen zur Zwangsmonetarisierung zu treiben. Von Anfang an war die Nutzung des Chef Server und der Clients kostenfrei. Es gab darauf dann Premium-Features, wie Reporting, Web-Gut, und später dann Chef Automate.
Mit dem neuen License Agreement, gibt es nun nur noch Friss oder Stirb. Denn die einzigen Möglichkeiten, die man nun hat sind:

1 - Forke und ändere das komplette Produkt so ab, dass es nichts mehr mit Chef zu tun hat. Es darf z.B. im ganzen Produkt der name Chef nicht mehr erscheinen. D.H. man baut eigentlich ein komplett neues, eigenes Config Management. Pflegen muss man es dann auch selbst.
2 - Bleibe auf der aktuellen Chef Version und update halt nicht mehr. Support endet in spätestens 12 Monaten.
2 - Zahle - u.U. für Dinge, die nicht brauchst (z.B. Zwangssupport, Build-Pipelines, etc).

Ich sehe das durchaus kritisch. Die Verbreitung von Chef ist z.B. hierzulande eher gering. Das ist in den USA und anderen EU-Ländern aber anders. Woran das in DTLD liegt, ist mir nicht klar. Gründe sehe ich keine wirklichen. Und mit wirklich meine ich Gründe, die auf Fakten und nicht auf Verbohrtheiten von ein paar Admins beruhen.

Bisher war der Einstieg über den bis jetzt freien Chef Server immer sehr einfach und so konnte man sehr einfach Kunden davon überzeugen dieses Weg zu gehen und später auch Geld dafür an Chef zu zahlen. Man fängt mit dem Nötigsten an und lässt den Kunden entscheiden, was er dazu noch braucht.

Für Firmen die das Base-System als das Richtige für sich gefunden haben, ist das jetzt eine Situation ala "Schöne Chef-Installation haben sie da. Wäre doch schade, wenn die nicht mehr funktionieren würde..."

Es wird nun leider noch schwerer Leute für Chef zu gewinnen. Sehr schade. Zumindest, wenn man der Apache2-Lizenz folgt. Macht bei Puppet auch keiner. Richtiger wird es dadurch auch nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.04.2019 11:38).

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