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18 Beiträge seit 20.08.2007

Windows 7 und Begleitgedanken Teil 3

Sollte das Undenkbare tatsächlich eingetreten sein und MS es
geschafft haben, mal ein richtiges Betriebssystem zu liefern?

Klar, 64-bittige Betriebssysteme gibt es schon länger, sogar
kostenlos. Bisher waren aber keine Anreize zu erkennen, die einem
normalen Heimanwender die Vorteile dieser Technik hätten vermitteln
können. Wer z.B. schon mal die 64-bit Nvidia – Treiber aus einem
pkg.run installiert und konfiguriert hat, der weiß warum. Die ganzen
Nächte, die ganzen Vorkenntnisse, bis man was zusammen hat, was so
läuft wie eine Maschine aus der Windowswelt nach ein paar Stunden,
kann man nicht allgemein voraussetzen. Benutzerführung und Installer
gibt es auch schon, wenn aber eine shell als admin zu öffnen ist, um
ein pkg.run mit einer sagenhaften Latte von richtig zu setzenden
Parametern aus der Kommandozeile zu starten, dann ist zumeist Ende im
Gelände. Wenn dann auch noch was schief geht und der X – Server nicht
mehr startet, dann sitzen die normalen Benutzer im Dunkeln. 

Ferner ist Vista auf vergleichbarer Hardware in allen Disziplinen
schneller als Linux, dieser Umstand zusammen mit der ungewohnten
Stabilität und Sicherheit erklärt auch langsam die paranoiden
Reaktionen von MS auf den Ruf nach kompletter Veröffentlichung des
API. Es deutet einiges darauf hin, dass in Redmond eine jahrelange,
ausführliche Auseinandersetzung mit UNIX – Betriebssystemen
stattgefunden hat, deren Ergebnis offensichtlich noch ein wenig über
das bisher bekannte hinausgeht und dann zusammen mit dem neuen
Dateisystem wohl erstmals komplett gezeigt werden soll. Es hat ein
Abschied von der bisherigen Linie stattgefunden, der Kernel ist nicht
mehr monolithisch, er ist modular aufgebaut, anders sind die
Stabilität und Sicherheit von Vista kaum erklärbar. Es ist damit zu
rechnen, dass das nächste Windows (8) dann theoretisch auch Einzug in
Bereiche finden kann, wo die RISC – Prozessoren dominieren.

Dann 64-bit 7, hier ist die Verwandtschaft zu Vista etwas deutlicher
zu erkennen, wesentlich stabiler als die 32-bit – Version, allerdings
zu einem hohen Preis. Die Verlautbarungen bezüglich der
Minimalausstattung eines PC sind hier weniger bis überhaupt nicht
zutreffend. Unter 4 GB RAM zusammen mit einer nicht allzu alten
Grafikkarte läuft da wenig. Aber auch hier müssen die allgemeinen
Kritikpunkte wie Netzwerk, Sicherheitssuiten etc. genannt werden. Wie
weiter oben schon gesagt, sollte dem fortgeschrittenen User
wesentlich mehr Auswahl geboten werden. Der ganze integrierte,
teilweise nur mit Kunstgriffen abschaltbare Luxus mag die Maschine
vielleicht in bisher noch nicht gekanntem Maß vor Angriffen von außen
schützen, hat aber weiterhin den misslichen Ruch, dass MS und
eingeweihte andere trotzdem jederzeit von innen auf die Daten
zugreifen können. Gut, unter Vista lässt sich auch das abdrehen, aber
wer beschäftigt sich schon ernsthaft tagelang mit der Definition von
Firewallregeln. Da lockt doch die Schaltfläche Paranoid in der
Linuxwelt wesentlich mehr, nach dem Betätigen ist die Maschine dicht. 
Die Lockungen, die sind das Problem. Die bunten Seiten mit den
Bilderchen und Filmchen im Internet, die einfache Installation, die
Performanz beim spielen und die ganze integrierte Funktionalität
macht die Windowsmaschinen anfällig. Klar doch, z.B. auch CS und
andere aktuelle Spielchen gibt es für Linux. Ansinnen wie Gungame
online scheitern dann aber vorerst an der Abdichtung und wer tut es
sich ernsthaft rein, einen Surfuser zum Onlineballern bei Paranoid
anzulegen. Doch, geht, keinen Arbeitsbereich, sondern eineVM auf dem
Server aufbauen z.B., dergestalt Vorhaben überfordert die Normaluser
dann aber eindeutig.

So bleibt die überwiegende Mehrheit auf der eingefahrenen Schiene,
Scheibe rein und Minuten später kann geballert werden. Volle Leistung
der Maschine? Klar, aber nur bei Installation im Admin – Bereich!

Wieder zurück beim Thema, Monopolstellung. Natürlich, aber nur weil
die User das so wollen, ansonsten sind da auch weiterhin genug
Alternativen. Was gibt es denn auf rund 50% aller PC weltweit
abzuzocken? Genau, hauptsächlich die Spielstände von WOW, Crysis, CS
und anderen zusammen mit ein paar Userinformationen, dem ohnehin
belanglosen ICQ – Verkehr und aus der History des IE vielleicht noch
die besuchten XXX - Seiten. Wirtschaftlich betrachtet natürlich
interessante Informationen, unter Sicherheitsaspekten aber die
absolute Lachnummer. Bleiben noch ca. 47% der PC übrig, die irgendwie
etwas ernsthafter genutzt werden.

Und da gelten seit ME andere Regeln. Auch die Industrie kam sich nach
ME verscheissert vor, bevor dort XP eingeführt wurde, musste MS 10
Jahre uneingeschränkten Support garantieren, andernfalls werden
Schadensersatzforderungen fällig, die auch MS in den Ruin treiben
würden. Ist so schroff aber gar nicht nötig, die werden schon alleine
dadurch genug ungedeckte Kosten bekommen, dass sie mindestens bis
Ende 2013 drei Varianten ihrer Betriebssysteme supporten müssen, von
denen zwei technisch nicht mehr viel miteinander zu tun haben.

Oder sie rudern zurück, erklären 7 zu dem was es ist, einem PR – Gag
und gleichzeitigem Ausblick auf die kommende Gamers – Choice –
Performance – Linie. Nicht so viel Schickedöhns dabei, Tunneling auf
neuesten Protokollen zu einem Host z.B. interessiert mindestens 50%
aller User eh nicht, braucht also auch nicht nachgeliefert zu werden,
eine aufwendige, netzwerkfähige  Benutzerkontensteuerung wird zum
Ballern auch nicht gebraucht. Je mehr Interfaces von dem
überflüssigen Ballast aus dem Kernel wegkommen, desto besser knallt
das, alle anderen sind bei Vista besser aufgehoben. Da fehlt
teilweise nur noch die Fassadenfarbe, immer noch besser als auf einer
neuen MS – Dauerbaustelle wo der Rohbau noch nicht mal steht. 

Sieben ist zu schroff für einen optischen Update, 6.98 hätte die
Realität besser beschrieben.

Wer dieses unangenehme Gefühl nicht los wird, dass man bei den
Kreationen von MS nie wirklich alleine ist auf seiner Maschine, der
sollte so verfahren wie oben gesagt, das als besonders bruchsicher
bekannte Linux von unseren westlichen Nachbarn auf einen separaten PC
installieren und bereits bei höherer Sicherheit ist das Gefühl weg.  
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