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  • Elias Nkosi

mehr als 1000 Beiträge seit 18.09.2023

Persönliches Empfinden als Moderationsmaßstab?

Kürzlich wurden mehrere meiner sachlich gehaltenen, themenbezogenen Beiträge im Forum entfernt. Begründung: Ein anderer Nutzer habe sich durch meine Antworten belästigt gefühlt und mich explizit aufgefordert, seine Beiträge nicht mehr zu kommentieren. Dieser Bitte nicht dauerhaft nachzukommen, wurde mir in einer E-Mail der Moderation als potenzieller Grund für einen dauerhaften Schreibrechtsentzug genannt – unabhängig von einem Regelverstoß im eigentlichen Sinn.

Das wirft einige grundsätzliche Fragen auf:

• Ist das subjektive Empfinden eines Nutzers, der keine Antworten mehr wünscht, hinreichend, um Beiträge anderer Nutzer zu löschen – auch wenn diese sachlich und regelkonform sind?

• Gibt es eine formale Grundlage in den Forenregeln, auf die sich ein solches individuelles Antwortverbot stützt – oder handelt es sich um eine Ermessensentscheidung auf Zuruf?

• Wird damit nicht de facto eine Art „Privatsphäre im öffentlichen Raum“ eingeführt, in dem einzelne Nutzer bestimmen dürfen, wer ihnen in einem öffentlichen Forum antworten darf?

Ich respektiere das Anliegen, ein respektvolles Klima zu wahren. Doch ein Forum, das inhaltlichen Widerspruch als persönliche Grenzverletzung behandelt, begibt sich stillschweigend auf einen Weg, auf dem Debatte durch Rückzugszonen ersetzt wird.

Wenn Regeln durch GefĂĽhle ersetzt werden, wird Moderation zum Stimmungsmanagement. Und Diskurs zum Risiko.

Ich würde mich über eine Klärung der Grundsätze freuen, die hier gelten sollen – auch im Interesse aller, die an fairen, offenen Diskussionen interessiert sind.

Mit freundlichen GrĂĽĂźen
Elias Nkosi

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