Mir wurden 4 Beiträge mit der Begründung "Irreführung oder Manipulation" gesperrt. Dazu wurde mir 2x eine 7-tägige Schreibsperre auferlegt. Auf meine eMail-Nachfrage was an den Beiträgen falsch sei, erhielt ich die Antwort, ich würde darin "stark pauschalieren", "Angst vor Russen im Allgemeinen" schüren und jeden von ihnen zu möglichen Terroristen und Krawallmachern stilisieren.
Die Beiträge befanden sich im Forum zum Artikel https://www.telepolis.de/features/Wenn-Russland-fuer-deutsche-Behoerden-auf-einmal-zum-Rechtsstaat-wird-9764438.html "Wenn Russland auf einmal für Deutschland zum Rechtsstaat wird", der die Ablehnung von Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer in Deutschland thematisiert.
Beschreibung meiner Beiträge im Einzelnen:
https://www.heise.de/forum/p-44095729
In meinem Beitrag merkte ich an, dass kriegsunwillige Russen nicht unbedingt grundsätzlich gegen den Krieg sein müssten, sondern vielleicht nur nicht an der Front sterben wollen – und warf die Frage auf, ob man sicher sein könne, dass die nicht eventuell bei uns Terror verbreiten.
https://www.heise.de/forum/p-44095575
In diesem Beitrag stellte ich mit Hinweis auf die russischen "Urlauber" die Frage, woher man wissen könne, ob es sich bei denjenigen Kriegsunwilligen, die sich zu uns flüchten wollen, auch um das handelt, was sie vorgeben zu sein.
https://www.heise.de/forum/p-44095588
Hier wies ich auf Putins Drohung von Terroranschlägen bei uns hin und auf die Möglichkeit, dass es sich bei angeblich Kriegsunwilligen um gar keine tatsächlichen Flüchtlinge handeln könne.
https://www.heise.de/forum/p-44095175
Das ist ein Thread-Opener, in dem ich auf die allgemein globale Mode hinwies, lieber in andere Länder zu flüchten, statt Probleme im eigenen Land zu bekämpfen und legte statistische Beispiel-Zahlen mitsamt Links vor, wieviele Russen in 2017 und 2021 ihre Heimat verließen.
Zugleich machte ich Beispiel-Vorschläge, welchen russischen Widerstandsorganisationen sich jene stattdessen anschließen können und meinte, dass Nawalny vielleicht noch leben würde, wenn er entsprechende Unterstützung in seinem Widerstand erhalten hätte.
Abschließend wies ich auch hier darauf hin, dass man sich nicht sicher sein könne, dass es sich bei kriegsverweigernden Flüchtlingen nicht um vom Kreml ausgesandte Leute handelt und es ratsam sei, zu unterscheiden, ob die sich bereits in der Vergangenheit in ihrer Heimat gegen das Regime stellten oder erst bei drohender Rekrutierung begannen, es abzulehnen.
In diesen Beiträgen:
– stellte ich keine pauschalierende Behauptung auf.
– verallgemeinerte ich nicht auf "alle" oder "die" Russen.
(Wer Zweifel hat und meint, ich würde meine Beitragstexte verharmlost darstellen, der kann sie per systeminterner eMail von mir zugesandt bekommen, um sich selbst ein Bild darüber zu machen. Es ist lediglich untersagt, sie öffentlich noch einmal zu posten.)
Aber selbst wenn ich getan hätte was mir unterstellt wird: Das Forum ist voller Pauschalierungen und Panikmache und beides stellt keinen Sperrgrund dar.
Auch der Fakt, dass es russische "Urlauber" waren, die 2014 den Widerstand in Teilen der Ukraine gegen das pro-europäische Regime im Kiew anfeuerten (was später von Prigoschin bestätigt wurde) und die sich daraus die ergebende Möglichkeit, dass russische Flüchtlinge, die sich als Kriegsdienstverweigerer ausgeben, tatsächlich auch ganz andere Gründe für ihre Anwesenheit in einem anderen Landes haben könnten, kann nicht anstößig sein, denn Beiträge anderer Nutzer mit sinngemäß gleichem Inhalt wurden nicht gesperrt:
https://www.telepolis.de/forum/p-44094913/
"Das Problem aber insbesondere bei russischen Deserteuren ist folgendes: Wer kann mit Bestimmtheit sagen, dass es sich nicht um eine gezielte Unterwanderungsaktion handelt? Wer übernimmt persönlich die Garantie dafür, dass es sich nicht um Personen handelt, die mit einer sorgsamen backstoy vom FSB versorgt wurden, um als Schläfer nach Deutschland zu kommen und dort für russische Geheimdienste kritische Standorte auszukundschaften?"
https://www.telepolis.de/forum/p-44094799/
"Warum muss es ausgerechnet Deutschland sein?
Die Frage ist, ob wir es uns antun wollen. Wie erkennen wir Schläfer, Spione, Terroristen? "
Da meine Beiträge also im Einzelnen nicht gegen die Nutzungsregeln verstoßen und auch die von mir vorgetragenen Fakten und Links keinen Verstoß darstellen, kann sich der Vorwurf eigentlich nur auf meine insgesamt pro-westliche Haltung beziehen. Das ist Zensur.
Damit aber nicht genug:
Da keiner der 4 Beiträge sperrwürdige Merkmale aufweist, kann es also nicht sein, dass ich dem betreffenden Moderator zu diesem Zeitpunkt negativ aufgefallen wäre, denn: Der davor zuletzt gesperrte Beitrag war bereits 1 Woche her. Das war, weil ich Russland aufgrund seiner beschädigten Frühwarnsysteme als "mit herunter gelassenen Hosen", beschrieb. Diese übliche Redewendung als Verstoß gegen die Netiquette zu betrachten, war auch schon hanebüchen.
Die Moderation rechtfertigt im Forum verbleibende Beiträge mit Inhalten, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen damit, nur solche Beiträge zu prüfen, die von anderen Nutzern gemeldet werden. Ein Mitglied des Moderationsteams hatte hier aber ganz offensichtlich gezielt meine Beiträge durchforstet. Dieses Abweichen vom Moderations-Grundsatz mit suchender Konzentration auf einen einzelnen Nutzer ist Mobbing.
Dann jedoch mangels des Auffindens eines Fehltritts auch noch dazu überzugehen, mir unwahre Aussagen zu unterstellen und diese zusätzlich auch noch an nur für meine Person geltenden, frei erfundenen Regeln zu messen, stellt den Tatbestand vorsätzlicher Diskriminierung meiner Person dar.
Das Ausmaß würde reichen, um juristisch dagegen vorgehen zu können, allerdings ist mir ein Forum nicht wichtig genug, um ein solches Fass aufzumachen. Das sollte sich hier intern unter Erwachsenen regeln lassen.
Aber: Einfach nur die Beiträge wieder herzustellen und meinen Status zu korrigieren wäre hier nur eine ohnehin gebotene Korrektur. Das alleine reicht nicht. Zusätzlich erwarte ich die Maßnahme, dass Schreibsperren für meinen Account ab sofort grundsätzlich nur noch von der Leitung der Moderation persönlich verhängt werden können, um künftigen Missbrauch von Moderationsrechten – von zeitlich begrenzten oder nicht fest angestellten Moderatoren – egal ob aus eigenem Antrieb oder aus Anstiftung heraus – wirksam zu unterbinden.