Was für eine sinnlose Diskussion! Selbst wenn man über einen unkomprimierten Verbreitungsweg Radio empfangen könnte und 1:1 das hören könnte, was im Funkhaus den Schaltraum verlässt - es wäre dennoch keine "CD-Qualität". Wie glaubt Ihr denn, wird im Rundfunk produziert?
Zuerst einmal werden von der Tonträgerindustrie keine CDs mehr verschickt. Die Musik kommt digital und wird auf den Servern KOMPRIMIERT abgelegt (MPEG-1 Audio Layer 2
- Musicam). NatĂĽrlich mit ordentlicher Bitrate (384 kbps), aber denoch verlustbehaftet. Was die Industrie produziert, sind Presskohlen. Also gnadenlos zusammenkomprimierter Mist ohne Dynamik.
Dieses Elend spielen die Radiosender ab. Aber weil seit Jahren der Kostendruck zu Arbeitsplatzeinsparungen geführt hat, gibt es nur noch "Selbstfahrer-Studios". Der arme Moderator ist mit einer korrekten Aussteuerung natürlich überfordert, daher gibt man sich dabei auch nicht mehr im Geringsten Mühe und lässt die Automatik ran. Nämlich den Signalprozessor (Optimod etc.), der das Klangbild und die Dynamik so quetscht, wie es derjenige toll fand, der das Ding eingestellt hat. Und aus Kostengründen und damit DAB+ und UKW gleich klingen (falls ein Autoradio zwischen UKW und DAB+ wechselt), gibt man auf die digitalen Sendestrecken einfach das UKW-Quellsignal. Ob andere Übertragungswege bessere Qualität (Dynamik - Fremdspannungsabstand, Frequenzumfang) bieten könnten, ist egal. Besser als UKW is nicht.
Und nun diskutiert ihr, welche klanglichen Auswirkungen diese Umstellung hat? LOL
Als Rundfunkmitarbeiter schmeiße ich mich lachend in die Ecke! Wer ordenlich Musik hören will, muss uralte CDs und LPs raussuchen, ordentliche Abspielgeräte nutzen und in einem schalltrockenem Raum im Dreieck mit hervorragendem Lautsprecherboxen sitzend lauschen. Ihr mit Euren Plastikradios und Kompaktanlagen braucht nicht über Vor- und Nachteile einzelner Komprimierungsverfahren philosophieren.
Im Ăśbrigen hat das Thema Umstellung eine ganz andere Brisanz:
Viele Geräte unterstützen die neuen Codecs nicht und sind damit Elektroschrott. Ferner sind auch nicht alle Kabel-Kopfstationen in der Lage, das neue Signal zu verarbeiten. In vielen Kabelanlagen fehlen dann diese Sender, Umsetzer werden sich nur große Kabelanbieter leisten können.