Zumindest zur Zeit. Wir haben aktuell und auch absehbar mittelfristig einen erheblichen Mangel an PV Modulen. Solange das so ist sollten wir jedes verfügbare Model so gut wie möglich ausnutzen.
Nichts gegen dezentrale Stromererzeugung, aber wirtschaftlich und ökologisch gesehen wäre es viel sinnvoller, wenn wir in Deutschland zuerst alle größeren freien Flächen zentral organisiert mit PV versehen. Z.B. in Genossenschaftsform, sodass sich auch jemand beteiligen kann, für den selbst eine einzige Balkonanlage noch zu teuer ist. Oder der sich die Installation nicht zutraut. Und außerdem könnte man dann einfach genau die "Leistung" einkaufen, die die eigenen Mittel hergeben. Bei Balkonkraftwerken sind ja maximal 600W erlaubt und wenn jemand einfach nur das doppelte will geht das nur mit voller Bürokratie und allem Pipapo.
Außerdem könnte man bei einer zentralen Organisation viel mehr pro Modul herausholen:
- Statt z.B. 800Wp mt 600W WR hat man direkt 800Wp
- Statt oftmals suboptimaler Ausrichtung/Aufstellung auf dem Balkon o.ä. hat man perfekte Aufstellung und Ausrichtung ohne Verschattung
- Nachführung wird dann auch wirtschaftlich und damit die Effizienz erhöht
- Man spart Material, weil man im Vergleich zu Balkonkraftwerken nicht soviel Befestigungsmaterial pro Modul braucht
- Es wird wirtschaftlich, wenn sich jemand darum kümmert, die Module regelmäßig zu reinigen bzw. vom Schnee zu befreien. Bei Einzelmodulen wird das sicher meist sehr selten gemacht
- Bei Defekt ist es viel wirtschaftlicher die kaputten Module aufeinmal auszutauschen
Bestimmt gibt's noch mehr Argumente.
Wenn wir dann irgendwann mal alle passenden Flächen mit PV gefüllt haben, dann kann man ja mit Privatdächern und Wohnungen weitermachen - aber bis dahin sollte man Prioritäten setzen.
Ist mir ein Rätsel, warum soetwas nicht auf Bundesebene entsprechend staatlich gefördert / unterstützt wird.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.08.2022 13:32).