Lars Rohwedder schrieb am 31.07.2023 12:04:
Aber eCash kann man nur transferieren, wenn der annehmende Partner online ist (und die Server der ausgebenden Bank erreichen kann), um double spending zu verhindern.
Fast richtig.
Nicht der annehmende, sondern nur der bezahlende Partner muss online sein und den Server erreichen - der dann die Coins entgegennimmt und in seine Liste der "verbrauchten" Coins speichert, sowie dem annehmenden Partner den Betrag gutschreibt. Letzterer muss dabei nicht online sein, sondern braucht z.B. nur ein Gerät mit dem er eine Prüfzahl validieren kann.
Siehe dazu auch den Vortrag am CCCamp "https://media.ccc.de/v/camp2023-57130-online_selling_without_internet_connection".
Use Case: Kleines Café hat in der gedruckten Karte bei den Preisen auch QR-Codes für Getränke und Kuchen. User (online) scannt den Code und bezahlt mit seiner App, und zeigt einen Prüfcode vor. Das Café-Personal braucht keine Online-Verbindung, sondern nur eine App die bestätigt dass der Prüfcode gültig ist und diesen Code als "verbraucht" abspeichert *), damit er nicht nochmal benutzt werden kann.
GNU Taler wird das demnächst implementieren. Ziel ist aber eigentlich nicht dass der Händler offline sein kann (das ist eher Nebeneffekt), sondern dass der Händler nicht dynamisch für jeden verkauften Kaffee einen eigenen Transaction-Record erzeugen muss, sondern mit ausgedruckten (statischen) QR-Codes arbeiten kann. Die (eindeutige) Transaction-ID wird dann in der Exchange erzeugt. Dadurch kann der Händler GNU Taler leichter in sein Ökosystem integrieren, er braucht nur noch eine App die Prüfcodes validiert um sicherzustellen dass die Bezahlung erfolgt ist.
*) In größeren Cafés mit viel Personal könnte man den Code evtl. mehrfach vorzeigen, wenn die mehrere Prüfgeräte verwenden die nicht synchronisiert werden - aber die sollten sich eine Online-Verbindung leisten können.