Ich fände es gut, wenn wir mehr "Quereinsteiger" in der IT hätten, weil es vielfältige Aufgabengebiete gibt, die sowohl mal einen Dr., aber auch nur mal eine 450 Euro-Kraft ohne Deutschkenntnisse, braucht.
Wir sehen ja am Outsourcing, oder Nearshoring schon diese Entwicklung, dass dort nicht alles ausgelagert wird, sondern nur bestimmte Tätigkeiten. Der indische Remote-Entwickler am Kern-Software-Produkt ist ja zur Ausnahme geworden.
Nun wäre es schön, wenn es mehr berufsqualifizierende Maßnahmen gebe, die mehr Leute in den IT Bereich bringt, aber leider ist das nicht der Fall.
Meiner Ansicht nach gibt es folgende Probleme:
- die Kurse versuchen ein Studium, eine Ausbildung und anfängliche Berufspraxis in 3 Monaten zu packen und das als Erfolgsrezept zu verkaufen. Das klappt aber nicht und am Ende sind die Teilnehmer sehr enttäuscht
- der 2. Satz in jeden Gespräch mit einem Vertreter dieser Kurse ist: Das kann man über einen Bidlungsgutschein der BA finanzieren. Da die Kurse jedoch keinen Erfolg haben, bin ich als Steuerzahler am Ende sehr enttäuscht
- nach einem Kurs hat man sogar die an der IT interessierten Leute vergrault, weil sie keine Stellenangebote bekommen und höchstens als Testhelfer für 30k irgendwo landen. Weit weg von den oft angepriesenen 60-90k.
- gerade passiert sogar noch viel Lobbyarbeit, dass versucht wird diese Kurse als offizielle Ausbildung anerkennen zu lassen, mit irgendwelchen Bescheinigungen - weil es damit für den Ausrichter der Kurse und die Teilnehmer dafür noch extra Geld von der BA gibt.
Alles in Allem sind diese Kurse für mich einfach wie die Corona-Teststationen: Die Privatwirtschaft hat einen Markt entdeckt, den man abgrasen kann und das wird jetzt ganz legal gemacht.
Für uns bringt es gesamtwirtschaftlich wohl nichts - ok etwas mehr Umsatzsteuer durch den Umsatz bei Gucci, AMG und Rolex, durch die Betreiber der Kurse.